09.11.2013 Opuwo – Camp Kipwe, 2 Ü HP (Klimaanlage) (ca. 340 km = 4,5 Std. reine Fahrtzeit)
Mit grummelnden Magen verlassen wir Opuwo und fahren heute die C 43 – C 39 – D 2612. Unterwegs geht’s an einigen Himba Kraals, Dörfern, klapperdürren Rindern und Ziegen vorbei. Unser erster Stopp gehört den mächtigen Baobab Bäumen, welche nach ca. 50 km die Straße säumen. Sie sind zwar nicht so groß wie die Mammutbäume, welche wir aus den USA oder Kanada kennen, aber trotzdem sehr schön anzuschauen. Die Pause nutzen mein Mann und ich für eine Düngung der Bäume.
Über den Joubert-Pass geht’s weiter. Die teilweise recht schlechte Straße rüttelt noch mehr an unserem Magen-Darm Trakt.
Unser nächstes Ziel ist Fort Sesfontein. Ein ruhiger Ort mit einigen Reifenhändlern, Supermarkt, Bottlestore, Tankstelle und dem Fort - eine grüne Oase. Wir trinken etwas (mein Mann und ich Cola) in dem schönen Garten und knabbern Salzgebäck. Die nette Bedienung fragt, ob wir gerne die Gästezimmer anschauen wollen. Nett eingerichtet und am liebsten hätte ich mich in ein Bett gelegt, denn mir wird’s immer komischer. Nach Besuch der sauberen Sanitäranlagen fahren wir weiter.
Die Veterinärkontrolle bei Palmwag ist in 1 Minute erledigt. Die Landschaft ist sehr schön nur die ständigen pumps nerven mich und meinen Magen gewaltig.
Gegen 14.30 Uhr erreichen wir das Camp Kipwe. Mit freundlicher Begrüßung und der üblichen Tücher/Getränke Zeremonie werden wir in die Lounge geführt. Man ist das chic hier. Restaurantbereich / Bar / Lounge alles offen gehalten mit stimmigen Farbkonzept. Der erste Eindruck gefällt uns sehr. Wir besprechen kurz noch den Ablauf des Essens, Sundwoner, inkludierte Elefantentour etc. für die nächsten beiden Tage. Wir bekommen unseren Schlüssel zum Bungalow 9, der letzte im Camp und neben der Suite das honeymoon chalet. Übrigens entschuldigte sich die deutsch sprechende Managerin 2 x Mal bei uns, dass die Suite schon sehr lange im Voraus belegt war, zu gerne hätte sie uns die Suite zum Bungalow Preis überlassen.
Unser runder Bungalow mit schöner Terrasse war minimalistisch eingerichtet mit schönem Doppelbett, Klimaanlage, genug Ablagen, Tee/Kaffeezubereitung möglich, Wasserspender, Ventilator und auf dem Tisch stand im Kühler eine Flasche eiskalter Sekt, liebevoll mit Blumen dekoriert. Alles blitzsauber.
Die Dusche / Waschbecken / WC im Außenbereich, auch penibel sauber und eigentlich ganz schön…
Wir bitten unsere Freunde aus dem Bungalow 8 zu uns und stoßen mit Sekt auf unsere schönen Zimmer an. Danach ruhen wir etwas aus und benutzen öfters die Toilette.
Gegen 18 Uhr erklimmen wir den Hausberg – wow was für eine Aussicht. 2 Angestellte versorgen uns mit Getränke und finger food. Das Leben ist schön! Wir genießen den tollen Sonnenuntergang.
Danach geht im Eilschritt hinab zu unserem Bungalow bzw. ich zur Restauranttoilette. Vom Menü esse ich nur die wirkliche leckere Gemüsesuppe. Mein Mann pickt noch etwas am Fleisch (Roulade). Uns schmeckt nicht mal mehr der Wein, zur Freude unserer Freunde, die unsere halbe Flasche noch zusätzlich leerten.
Es folgte eine schlimme Nacht. Abwechselnd sind mein Mann und ich im Außenbereich. Teilweise weiß ich nicht, was ich zuerst machen soll…ich koche / trinke Magentee…wir nehmen Magen-Darm-Tropfen, später in der Nacht noch Immodium….nichts hilft. Ich beobachte träge die vorbeiziehenden Sterne, welche man durch das Dachfenster ziehen sieht. Später schrecke ich hoch, weil ich denke mein Mann leuchtet mir mit der Taschenlampe ins Gesicht…hihi, es war der fast volle Mond, der durchs Dachfenster lacht.
Eigentlich wollten wir 5.30 Uhr aufstehen, weil 6.30 Uhr Treffpunkt zum Frühstück und 7 Uhr Abfahrt zu den Wüstenelefanten ist. Es klopft an unsere Türe und wir müssen leider absagen. Es ist uns unmöglich eine Tour zu unternehmen. Ich koche Tee und setze mich kurz auf die Terrasse, dann geht’s mit Elektrolyten Mischung wieder ins Bett. 10 Uhr gehen wir ins Restaurant, essen ein bisschen trocken Brot. Wir sind momentan die einzigen Gäste. Mitleidige Blicke des Personals sind uns sicher und wir werden nach unseren Essenswünschen gefragt. Am besten gar nichts oder was ganz leichtes – Kartoffelpüree ohne alles tönt gut.
Gegen 11 Uhr kommen unsere Freunde zurück und erzählen sehr begeistert 2 große Elefantenherden mit Jungen gesehen zu haben. Wir verbringen die Mittagshitze in unserem klimatisierten Bungalow beim Lesen, dösen, Toilettengängen und schlafen. Auch Twyfelfontein muss ausfallen, so eine Wanderung trauen wir uns beide in diesem Zustand nicht zu – shit.
Gegen 16 Uhr raffen wir uns doch noch auf und fahren 10 Min zum Damara Living Museum. Wir sind die letzten Gäste die Einlass bekommen – wollten gerade schließen. Es wird für uns getanzt, die Feuerherstellung erklärt uvm. Es ist immer noch heiß und wir sind auch gar nicht richtig bei der Sache. Nun setzen auch noch Magenkrämpfe ein. Nach reichlich 1 Stunde sind wir endlich wieder in unserem Bungalow.
Die Camp-Managerin macht sich auch Sorgen und steht 2 Mal vor der Tür und erkundigt sich. Sie wollte uns abends zum Dinner mit einem extra schönen Tisch, versteckt zwischen 2 Felsen mit Fackeln beleuchtet, überraschen. (wir hatten diesen Tisch am Abend zuvor schon bewundert) Wir lehnen dankend ab, da wir sowieso nichts essen können. Okay, wir kosten ein bisschen von dem Kartoffelpüree
Die Nacht wird etwas entspannter und wir finden 2-3 Stunden Schlaf. Nach einem kargen Frühstück für uns (es gab aber alles was das Herz begehrt) nehmen wir Abschied von diesem wunderschönen Camp.
Wir waren echt froh uns in diesem schönen Camp bzw. klimatisierten Bungalow etwas erholen zu können, nur der außen liegende Sanitärbereich war bei Krankheit und der herrschenden Hitze eine Qual.
Ein gewaschener Hillux steht zur Weiterfahrt bereit.
Camp Kipwe ist ein kleines, intimes und sehr chices Camp für nur 20 Gäste und eine absolute Empfehlung!