23.Tag (Samstag 12.10.2013)
3rd Bridge – Maun
139km
Geweckt werden wir an diesem Morgen von Pavianen, die auf unser Auto springen und auf Lucias Zelt kacken. Elende Mistviecher.
Nachdem ich sofort die Zwille rausgeholt und ein paar Warnschüsse auf die Affen abgegeben habe, machen sie einen großen Bogen um unsere Campsite. Die Nachbarn haben dafür umso mehr das Vergnügen mit der Bande.
Plötzlich taucht ein Hippo auf. Es hat anscheinend die Zeit vertrödelt und jetzt liegt der voll besetzte Campingplatz, auf dem gerade alle mit den Frühstücksvorbereitungen beschäftigt sind, zwischen dem Hippo und seinem Pool. Erst steht es eine Weile unschlüssig rum, bevor es auf direkter Linie zu seinem Pool stürmt. Direkt über die Site unserer Campnachbarn, die sich gerade noch mit einem Hechtsprung hinter ihrem Auto in Sicherheit bringen können. Ein paar andere Camper sehen die Chance auf spektakuläre Fotos und folgen dem Hippo in Richtung Pool, worauf hin sich das Tier plötzlich umdreht und die Verfolger attackiert. Sind die plötzlich schnell und haben Glück, dass der dichte Baumbestand ausreichend Deckung bietet.
Das war mal eine aufregende Ouvertüre für den Tag. Danach können wir aber ganz entspannt frühstücken. Wir brechen dann auf in Richtung South Gate. Die Fahrt dorthin wollen wir aber noch als Gamedrive nutzen.
Die für die Campsite namensgebende 3rd Bridge ist nur noch rudimentär vorhanden. Ein unter Wasser liegender Knüppeldamm, bei dem einige Abschnitte fehlen. Dort geht’s dann jeweils in ein tiefes Loch.
Im Bereich zwischen 3rd Bridge und 4th Bridge gibt’s heute keine Tiere, weshalb wir beschließen, uns hier nicht lange aufzuhalten und dafür lieber den Bodumatau Loop zu fahren. Hier gibt es dann wieder reichlich Tiere.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder Furten zu durchqueren. In einer sehr tiefen Furt finde ich ein südafrikanisches Nummernschild. Ich deponiere es gut sichtbar neben der Furt. Vielleicht kommt der Besitzer ja zum suchen.
Highlights auf dem Loop sind ein Honigdachs, der sich erfolgreich jedem Versuch eines scharfen Fotos widersetzt und eine riesige Herde Büffel, durch die wir mitten hindurch fahren. Ich finde es immer schwierig solche Tiermassen zu fotografieren und konzentriere mich deshalb lieber auf die einzelnen Individuen der Herde.
Nachdem wir dann auf die Hauptpiste stoßen, führt uns diese durch kahle Mopane-Wälder zum South Gate. Kurz bevor wir dieses erreichen, sehe ich einen mit „Black Pools“ ausgeschilderten Abzweig. Da ich davon noch nichts gehört hatte und unser GPS keinerlei Pisten in dieser Gegend anzeigt, verzichten wir. Nach dem was ich danach hier im Forum über die Black Pools gelesen habe, sicher ein Fehler.
So schön es auch wieder im Delta war - unterm Strich war dies der Moremi-Aufenthalt mit den schwächsten Tiersichtungen. Ich weiss, das ist Jammern auf hohem Niveau.
Die Piste zwischen Vet.Zaun und Beginn des Asphalts ist eine Katastrophe, mit zahlreichen sehr tiefen Weichsandlöchern. Hier werden wir noch einmal ordentlich eingestaubt.
Unsere letzte Nacht in Botswana verbringen wir auf der Campsite der Thamalakane River Lodge. Die Campsite ist eine trostlose Sandfläche, aber die Sanitäranlagen sind sehr gut und sehr sauber. Der Rest der Lodge ist ein grünes Paradies. Aus diesem Grund verbringen wir auch einen großen Teil des restlichen Tages auf der Terrasse der Lodge, mit schönem Blick auf den Thamalakane River.
Während wir dort sitzen kommt plötzlich Wind auf und steigert sich innerhalb kürzester Zeit. Bald fliegen die ersten Sonnenschirme und alles andere, was nicht fest montiert ist. Ein kleiner Tornado zieht über uns hinweg. Über dem Wasser kann man ihn deutlich erkennen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, bei dem in der Lodge aber einiges zu Bruch gegangen ist.
Vor dem Essen machen wir den Wagen abgabefertig und packen unsere Taschen für den Flug. Besonders eklig ist mal wieder der Kühlschrank. Die Brühe am Boden zu entfernen und ihn zu putzen bleibt an mir hängen.
Das Abendessen in der Lodge ist sehr gut. Botswana verabschiedet sich mit erstklassigem Rindfleisch.
Morgen dann noch ein letztes Highlight und dann ist auch diese Reise leider zu Ende.