THEMA: Namibia - Botswana 2012 - zweite Runde
27 Okt 2013 09:59 #309880
  • Peter1969
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  • Peter1969 am 27 Okt 2013 09:59
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So heute steht also der Mokoro Trip auf dem Plan. Nach dem Frühstück werden wir wieder abgeholt und dieses mal in südwestlicher Richtung ins Delta gefahren. Dort ist die Bootsanlegestelle. Das Transportmittel heute ist ein Jeep. Auch nicht schlecht und notwendig, denn die Piste ist bald wieder echter Tiefstand. Auf dem Weg kommen wir am Polerdorf vorbei und wieder an einem Veterinärzaun, nach innen geht das aber ohne Probleme.




An der Bootsanlegestelle liegen schon einige Mokoros. Heute sind die Boote aus Plastik, früher waren die aus dem Leberwurstbaum. Aber durch den großen Bedarf wäre das heute nicht mehr möglich und die Bäume sind geschützt. Kurze Zeit später trifft auch eine ganze Menge Leute ein. Unser Chefpoler stellt sich vor, ein stämmiger großer Kerl mit wilden Schuhen (früher mal geschlossene Boots) der sich als Judge vorstellt. Er ist der Boss und verantwortlich. Ok. Haben wir verstanden. Noch eine kurze Biopause (in freier Natur, ob es hier Löwen gibt?) dann geht’s ins Boot. Wir sitzen ganz flach am Boden mit einem Rückensitz und sollen uns nicht stark bewegen, auch wenn wir z.b. Schilfstängel ins Gesicht bekommen.



Bevor es losgeht nimmt Judge der unser Boot steuern wird, noch schnell ein paar Schlucke Wasser aus dem Wasserlauf… uhhh wohl bekomms… ein wildes Ritual. Jetzt geht’s schon los. Langsam gleitet das Boot über das Wasser, wie erwartet ist die Balance trügerisch aber Judge scheint Erfahrung zu haben. Das Boot von Ela und Holger wird von Rasta gesteuert, Jack fährt mit dem Proviant Boot voraus. Die Kanäle sind recht eng und Schilf wächst quer über den Wasserlauf. Die Wasserläufe werden von Hippos geschaffen, die hier Nachts durch das Wasser pflügen. Scharfes Schilfgras schneidet die Arme und schlägt gegen den Hut. Man ist froh über lange Ärmel und einen Hut. Meine Sonnenbrille hat leider vor 2 Tagen den Geist aufgegeben. Also muss ich den Gleiss so ertragen und die Sonne spiegelt sich hart auf dem Wasser. Ab und zu auch ein Spritzer ins Boot und Tiere die mitfahren wollen.



Und dann Seerosenteiche, mitten im Schilf. Die sind wirklich schön anzuschauen. So geht es quer durchs Wasser unterwegs treffen wir auch andere Mokoristen, die – ziemlich fertig- von einem Mehrtagesausflug zurückkehren. Nach kurzweiliger Fahrt erreichen wir unser Zwischenziel, eine Insel im Delta. Dort landen wir an und Judge wird mit uns einen Nature Walk unternehmen. Vorher noch die Verhaltensregeln: Löwe: in die Augen schauen und rückwärts laufen, Leopard, nicht anschauen und rückwärts laufen. Elefant, zickzack laufen und dicken Baum suchen, Flusspferd dasselbe. Büffel- erst in Panik verfallen, wenn Judge in Panik verfällt. Oha, das ist ja nicht ohne….. Und wir laufen hintereinander los. Immer schön vorsichtig. Keine Ahnung ob das ernst ist, aber wir halten uns lieber an die Regeln. Der Walk ist interessant, auch weil Judge immer wieder interessante Dinge über die Tiere und die Natur zeigt oder erzählt, z.B. den Dung und den Dung Beetle. Sehen tun wir hingegen nur ein paar Vögel und eine Litchi die schnell davonrennt als sie uns bemerkt. Trotzdem führt der Walk durch viele interessante Zonen und zieht sich lange hin. Unterwegs dann doch die Nebenwirkung des Wassers, Judge muss mal austreten  Stomach Problems  Nun ja. Als wir wieder den Rastplatz erreichen ist unser Mahl schon vorbereitet. Wieder lecker Huhn mit Reis und die Cola schmeckt doch besser als Okavango Wasser. Durst haben wir heftig, der Walk bei 30 Grad das will kompensiert sein.



Auch die Guides Essen, klar haben sie verdient, die rudern uns hier durch das ganze Delta. Danach geht es auch wieder zurück. Wir würden den Weg nie finden, aber Judge und Rasta navigieren sicher durch das Schilf und nach weiterer Fahrt sind wir wieder zurück an der Anlagestelle. Wer jetzt meint man würde viele Tiere sehen auf so einer Tour, der irrt, aber trotzdem fanden wir die Tour interessant und aufschlussreich weil man einen Einblick in die Natur des Deltas und auch der Bewohner bekommt. Ein nettes Trinkgeld sichert uns freudige Gesichter, aber das haben sich die Jungs redlich verdient und wer weiß wie viel vom Tourerlös für die Leute abfällt. Wir werden wieder zur Lodge zurückgebracht. Auch das problemlos und zuvorkommend. Der Service ist wirklich gut und wir haben das was von Maun aus im Delta möglich ist auch möglich gemacht. Natürlich haben wir nach so einem Abenteuer ordentlich Hunger und Durst und es gibt zur Feier des Tages ein schönes Glas Wein (und noch ein paar Biere zum Durst löschen). Auch heute bleiben die Spinnen an der Decke und die Nacht ist etwas kühler, weil ein kühler Wind aufgekommen ist. Sehr schön, heute träumen wir von Mokoros.
LG Peter

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