THEMA: Namibia - Botswana 2012 - zweite Runde
06 Okt 2013 22:51 #307185
  • Peter1969
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  • Peter1969 am 06 Okt 2013 22:51
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So liebe Fomis,

jetzt will ich mch auch mal versuchen und unseren Reisebericht von unserer zweiten Afrikatour online stellen. Wie schnell das gehen wird kann ich nicht sagen, aber wer nie anfängt.... ;)

Also los gehts:

Namibia/Botswana 2012

27.10.

Nach unserer schönen Tour durch Namibia und Südafrika in 2011 hatten wir beschlossen, auch dieses Jahr wieder nach Namibia zu fliegen, die Tiere und die Natur haben es uns einfach angetan. Unsere Freunde Holger und Manuela waren auch zu begeistern, so dass wir dieses Jahr das Abenteuer Namibia-Botswana auf uns nehmen wollten. Am 26.10. sollte es planmäßig losgehen, aber die Probleme begannen schon am Hauptbahnhof in Stuttgart. Der ICE der uns nach Frankfurt bringen sollte hatte eine Stunde Verspätung, so dass es zwar noch reichen, aber in Frankfurt schon relativ knapp werden sollte. Nach 2 statt der geplanten 1,5 h und 2 h später als erwartet waren wir dann tatsächlich in Frankfurt am Flughafen, Holger und Manuela waren pünktlich angekommen, wo uns die nächste Hiobsbotschaft erwartete. Der Flieger von Air Namibia ein alter Airbus A340 (einer von der Gesamtflotte von 2) hatte einen technischen Defekt und konnte nicht wie geplant um 20.30 Uhr starten. Nach kurzer Diskussion und längerem Warten berichtete Air Namibia, dass der Flug auf 8.00 am nächsten Tag verschoben sei. Oh! Damit waren alle unsere Startpläne, die auf einer morgendlichen Ankunft in Namibia basiert hatten dahin. Air Namibia hatte mittlerweile ein Hotel organisiert, so dass wir auf deren Kosten nach Frankfurt ins Mariott einquartiert wurden. Sogar ein Abendessen reichte es noch und eine Nacht in den Klamotten des Tages, denn die Koffer waren schon eingecheckt. Wie sich zeigte, war die DerTour Hotline keine Hotline sondern eine no clue line, denn mehr als tröstende Worte hatte man nicht für uns bereit. Nicht einmal die Lodge vor Ort konnte dort storniert werden. Ab 9.00 am nächsten Tag sollte einem geholfen werden, sehr hilfreich, wenn man um 8.00 im Flieger sitzt  Weil wir wussten, dass wir es am nächsten Tag nicht mehr schaffen würden unser Tagesziel Sossusvlei zu erreichen und Air Namibia nichts weiter unternommen hatte, wollten wir sichergehen, nicht auf der Strasse wohnen zu müssen und reservierten über das Internet ein Hotel direkt in Windhoek.
Wenigstens das war geklärt und auch die Mietwagenfirma wusste Bescheid.
Am nächsten morgen ging es dann nach schnellem Frühstück und unrasiert wieder zum Flughafen bei 5 Grad und kaltem Regen. Immerhin stand der Flieger da und konnte man höre und staune pünktlich mit 25 h Verspätung abheben.

Dadurch waren wir auf einem Tagesflug und wir konnten ganz Afrika von oben betrachten- ganz Afrika? Ja denn wir flogen nach dem Mittelmeer lange sehr lange über die scheinbar endlose Sahara und dann über den tropischen Regenwald, einmal längs durch den Kontinent. Der Flug war insgesamt sehr ruhig, nur beim Anflug auf Windhoek flogen wir durch ein Gewitter mit heftigen Turbulenzen und der Flieger schwankte heftig – Brrr. Kleine Irritation noch bei der Landung, der Flieger war immer noch 2.000 m hoch, als das Fahrwerk und die Landeklappen ausgefahren wurden? Und der Flieger bremste stark ab, zu sehen war draußen nichts, kurze Beunruhigung, aber als wir bei 1700 m waren, lag der Flughafen direkt unter uns – klar, Windhoek liegt auf einem Hochplateau mit 1.600 m Höhe. Alles ist gut. Nach dem Aussteigen eilten Holger und ich durch die Immigration, denn der Mietwagen Schalter schließt um 8 und es war schon 19.30 Uhr, aber Hertz hier ist sehr gut und man wartet auf uns. Auch die Übergabe läuft problemlos und weil Holger sich mit einem schweren Infekt plagt und alles andere als fit ist, gehe ich den Wagen übernehmen. Es ist schon stockdunkel, aber der Toyota Hilux sieht ganz proper aus und ich verstehe die einfache Bedienung ohne Probleme.












Das Thema Auto haben wir lange im Vorfeld erörtert. Nach einigem hin und her haben wir doch den Hilux genommen. Der ist stabil und Wüstenerprobt, ausserdem haben wir mit der Schüssel bestimmt kein Gepäck Problem. Ein Ersatzreifen ist dabei. Das sollte reichen, nachdem wir keine extremen Pads geplant haben.
Das Gepäck und unsere Mädels sind auch eingetroffen, nein wir waren nicht unhöflich, aber der Wagen läuft halt auf uns deshalb mussten wir schnell ran. Das Gepäck ist schnell im großen Kofferraum verstaut. Platzprobleme werden wir definitiv keine haben. Und dann geht es auf die Strecke nach Windhoek. Die kenne ich zwar, aber bei Nacht ist das Erlebnis doch anders. Wir sind froh, dass wenig Verkehr ist und die Strecke überschaubar kurz. Auch das Kalaharis Sands finde ich noch ohne große Probleme. Doch gut wenn man schon mal da war, in so einer Situation. Wir checken ein, Holger und Manuela gehen sich gesundschlafen und nach einer Flasche Wein in der Bar, wo mich eine explodierende Glühbirne anspringt, gehen auch wir ins Bett. Immerhin haben wir eins.

Übernachtung in Windhoek, Kalahari Sands Hotel (Zimmer 814)
Wein: Robert Alexander, Merlot
Kilometer gefahren: 40










Klar mit den Bildern bin ich etwas vorausgeeilt, Sossusvlei war dann am nächsten Tag.....
LG Peter

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07 Okt 2013 11:39 #307209
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  • Peter1969 am 06 Okt 2013 22:51
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So weiter geht es jetzt sind wir richtig in Afrika angekommen....

28.10.

So guten morgen Afrika. Erstmal sortieren und die Fotoausrüstung checken. Gut, alles da:

8 Akkus, 2 Bodies (Sony 550 Sony 350), 4 Objektive – Sony 70-300 GSM, Tamron 17-50, Sigma 70-300 OS und Sony 16-105. Dazu rund 100 GB Chips. Das sollte ausreichen. Also auf geht’s.
Zuerst das sehr reichhaltige und gute Frühstück im Kalaharis Sands, und draußen hat es wunderbare 25 Grad bei Sonne. Das motiviert doch ungemein. Dann ziehen wir noch Geld am Automaten, damit wir mit NAM Dollar ausgestattet sind und kaufen im Checkers Supermarkt der im Haus ist, das nötige für die Tour ein, Wasser, Saft, Obst, nur beim Bier kurze Irritation, Sonntags darf nichts verkauft werden, aber nachdem ich glaubhaft versichere, nicht alles auf einmal trinken zu wollen und wir jetzt auf Tour gehen, hat die Verkäuferin ein einsehen. Das finde ich sehr pragmatisch, vielen dank dafür. Mit Windhoek Lager sieht die Welt doch ganz anders aus 




Jetzt geht es also richtig los unsere Tour. Schnell raus aus Windhoek geht es nach Süden bis Rehoboth und dann ab auf die M 47. Hier ist dann auch Schlußmit Asphalt, aber langsam habe ich mich an das Schiff Hilux gewöhnt und der Schotter macht mir nichts mehr aus… Die Landschaft ändert sich schnell, die hardap Region wird bergig und wir fahren durch die malerische Landschaft der Rantberge die dann in die wilde Schönheit des Namib Naukluft Nationalpark übergeht. Über dem Remshogte Pass geht es hinab ins Namib Vorland hier sehen wir zerklüftete Felsen und die ersten Pavian. Kurz vor Solitaire geht es ab nach Süden, Richtugn Sossusvlei hier wollten wir schon seit dem morgen sein, aber immerhin ist es erst 14 Uhr, so dass wir noch ins Vlei hineinkommen werden. Um kurz nach 14.30 Uhr passieren wir die Eingangstore zum Nationalpark. Kurz as Permit besorgt und einen Blick auf die Sossusvlei Lodge geworfen, in der wir gestern hätten übernachten sollen. Egal – vorbei. Ab hier ändert sich die Landschaft erneut dramatisch. Die Savannenlandschaft weicht dem roten Sand und die Dünen werden schnell sehr hoch. Links und rechts der Strasse glatte roten Sanddünen und eine karge Wüste Landschaft.







Die Namib gilt als älteste Wüste der Welt und die rote Farbe verleiht eine beeindruckende Imposanz. Wir fahren zunächst durch bis zum Parkplatz vor dem 4wd Bereich wir haben zwar einen 4wd aber den Tiefsand überlassen wir lieber den Profis. Also steigen wir in einen der Transportjeeps und fahren ins Vlei. Es ist später Nachmittag und auch die Tiere kommen langsam wieder heraus. Wie bestellt, erst Springböcke, dann Strauße und auch die vornehmen Oryxe lassen sich blicken. Für uns gilt es zu entscheiden wollen wir ins DEad Vlei oder ins Sossusvlei, beides reicht die Zeit leider nicht mehr. Wir entscheiden uns für das Sossusvlei und steigen dort am Fuße der großen Düne aus. 1,5 h haben wir Zeit uns hier umzusehen.









Unser Weg führt direkt hoch auf die Düne hinter dem Vlei, aber der Weg ist beschwerlich. Jeder Schritt vor bedeutet einen halben zurück und der Grat ist schmal. Erst Nicole, dann Ela, dann Holger in seinem angeschlagenen Zustand halten irgendwann an, aber auch aus halber Höhe hat man schon einen sehr schönen Blick über die faszinierende einsame Dünenlandschaft. Auch ich schaffe es nicht bis ganz nach oben, zwar sieht das nach kurzem Weg aus, aber bei 40 Grad ist das nicht grade einfach. Also lieber herunter, das geht auch viel einfacher und noch ein wenig die Natur beobachtet, Käfer, Gräser aber halt Unmengen an Sand. Als wir wieder unten sind ist uns heftig warm geworden und wir nehmen den Jeep zurück, der grade etwas früher da war.






Auch auf der Sandpiste gibt es im jetzt späten Licht noch jede Menge szenischer Eindrücke der Dünen und auch ein paar Tiere säumen den Weg.
Zurück am Parkplatz erstmal Erholungspause und dann im klimatisierten Hilux langsam auf der Stichstrasse zurück, immer mit kurzen Stops wenn ein besonders reizvolles Motiv auftaucht. Natürlich machen wir auch einen Stopp an der Düne 45, die auf uns im Licht Schatten Spiel wartet.









Hier gibt es noch beeindruckende Aufnahmen der schlichten Schönheit des Sandes (und von frechen Eidechsen) dann machen wir uns auf den Weg zu unserer heutigen Lodge. Auch der Weg außerhalb des Parks hat noch nette Spots, ein größeres Webervogelnest und ein Oryx der geschwind durch den Sonnenuntergang rennt.


Unser Ziel ist die Namib Desert Lodge, hier haben wir letztes Jahr schon übernachtet. Auch dieses mal eine herzliche Begrüßung und eine schöne Hütte (Hüttensuite für Ela und Holger  ), sogar ein netter Gecko wartet schon an der Tür auf uns. In der Lodge wird erst mal aufgetankt. Windhoek Lager vor dem Essen, zum Essen und nach dem Essen, damit der Flüssigkeitshaushalt wieder stimmt. Jetzt sind wir richtig in Afrika angekommen.
Gute Nacht aus der Namib….


Übernachtung Namib Dessert Lodge (Zimmer 14)
Besichtigung der Dünen
Wein: Delheim, Merlot
Kilometer gefahren: 513
LG Peter

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07 Okt 2013 16:28 #307242
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  • Peter1969 am 06 Okt 2013 22:51
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So an Tag 3 läuft wieder alles nach Plan...

Nach einer ruhigen Nacht (in der Wüste ist es sehr still) geht es nach einem weiteren leckeren Frühstück auf Richtung Meer. In Solitaire einem kleinen Außenposten statten wir uns mit Wasser und Benzin aus und bewundern die süßen Erdmännchen, die hier überall herumspringen. Dann geht es auf die recht einsame B1 / M36 Richtung Küste.







Unterwegs treffen wir einige Strauße und die Landschaft ist Savannenartig, ehe wir Richtung Kuiseb Canyon in eher felsiges Hügelland kommen. Nach dem Pass geht es in eine trostlose Wüstenlandschaft über, an der auch der Vogelfederberg als kurzer Erhebung nicht viel ändert. Erst die Sandwüste mit Ihren gelben Dünen weckt wieder mehr Interesse und weil es noch früh ist, beschließen wir noch einen Abstecher in die Lagune bei Walvis Bay zu machen. Der Weg erschließt sich intuitiv und so fahren wir über die schmale Strasse Richtung Saline, auf der auch schwere LKW das weiße Gold das hier gewonnen wird abtransportieren.






Im sehr seichten Wasser stehen immer wieder Flamingos und auch kleinere Wasservögel wie Strandläufer die den Grund aufwühlen und die nahrhaften Kleintiere jagen. Wir fahren den ganzen asphaltierten Weg bis zum Wendepunkt und wieder zurück, die Flamingos sind doch etwas scheu, aber immer wieder können wir schöne Bilder dieser eleganten Flieger machen oder wie sie im Wasser stehen, den Hals gekrümmt. Zwei Arten sind hier vertreten, der große Rosa Flamingo und der etwas kleinere xx Flamingo der Grau gefärbt ist. Nach dieser Vogelschau geht es weiter Richtung Swakopmund. Auch hier haben wir eine bekannte Unterkunft, die Villa Margherita, wo wir auch dieses Jahr sehr herzlich empfangen werden.






Unsere Zimmer sind dieses Mal im Nebengebäude, Lady Chatterley und Lord Nelson, sehr geschmackvoll eingerichtet und sehr schön. Fürs Abendessen reservieren wir einen Tisch im Brauhaus, viel Deutscher kann man Afrika nicht erleben. Dort gehen wir dann auch relativ schnell hin, mit einem kurzen Einkaufsabstecher, denn sowohl die Bier als auch die Getränkevorräte werden schon wieder knapp  Es geht Holger also besser  Im Brauhaus gibt es dann eine richtige deutsche Mahlzeit, sehr lecker, unterlegt mit dem guten Bier nach deutscher Brauart. Auch mal schön, man kann darüber streiten, aber das gehört halt auch dazu.








Danach ziehen wir uns in unser Zimmer zurück und nehmen noch einen kurzen Drink, ehe wir zu Bett gehen. Morgen wartet ein Trip der besonderen Art auf uns…






LG Peter

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07 Okt 2013 18:59 #307270
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  • Peter1969 am 06 Okt 2013 22:51
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Und noch ein Teil, in Swakopmund haben wir auf vielfachen Zuspruch von hier natürlich eine Living Desert Tour gemacht. Das das super war lest ihr hier:

30.10. Am nächsten morgen geht es relativ früh los wir haben eine Living Dessert Tour bei Tommy gebucht. Tommy heißt Tommy Collard und bietet Touren durch die Wüste an. Nach allem was wir gehört haben soll das richtig gut sein, also lassen wir uns überraschen. Abgeholt werden wir von einem urigen Gefährt, ein alter umgebauter Krankenwagen, voll wüstentauglich. Der Fahrer heißt Rene ein wilder Typ, 17 Tage Bart und brummig. Mit diesem Gefährt fahren wir an den Stadtrand von Swakopmund, zu einer Art clearing Stelle, wo man die Wüste offiziell betreten darf. Dort läst Rene auch Luft aus den Reifen, damit das Vehikel über den glitschigen Sand fahren kann. Draußen ist es kalt und neblig. Nach einer kurzen Fahrt geht es zum ersten Stopp.







Dort steigen wir aus uns versammeln uns um die Fahrzeuge. Hier stellt sich auch Tommy vor. Tommy Collard ist ein wilder Vogel, Barfuss und mit kurzer Hose, bei gefühlten 10 Grad, bilingual und mit einem „knitzen“ Grinsen auf dem Gesicht. Erst stellt er sich in der Kaiser Wilhelm Sprache vor, danach noch mal in der Queen´s language. Auf uns wirkt er wie ein Relikt aus der Fremdenlegion, aber schnell wird klar, dass die Wüste sein Ding ist. Mit ansteckender Begeisterung erklärt er uns die Bedeutung des Taus, nur dank dem Tau ist überhaupt Leben in der Wüste möglich. Dann stellt er uns den Nebeltrinkerkäfer vor. Dieser Käfer stellt sich kopfüber in den Tau, der Tropfenweise auf dem Panzer niederschlägt und dann vom Käfer getrunken wird. Dadurch wird der Käfer sehr begehrt bei Räubern, weil er neben einer Mahlzeit auch noch eine wandelnde Wasserflasche ist…. Nach dem Vortrag mein Tommy, langweilig hier, gehen wir was interessantes suchen….




Ok gesagt getan. Nächster Stopp ist ein unscheinbares Loch im Boden. Hier wohnt eine Spinne die ein Geflecht aus Kontenpunkten flicht und damit die Beute fängt, leider kann man diese Spinne nicht ausgraben, dafür aber die nächste. Tommy kündigt eine verärgerte krätzige Spinne an und empfiehlt uns Abstand zu halten. In der Tat, nach vehementem Graben kommt eine weiße Spinne zum Vorschein, die Angriffslustig die Beine von sich streckt und in Angriffshaltung geht. Die Chelaren sind verdächtig groß und Tommy rät aus eigener Erfahrung mit diesen besser nicht in Berührung zu kommen. Glauben wir gerne uns so beobachten wir den Tanz der White Lady aus sicherer Entfernung, auch auf dem Haken von Tommy sieht die Spinne noch furchteinflößend aus. Langweilig hier, suchen wir was neues… die Spinne wird wieder vergaben… als nächstes haben wir Skinke im Angebot. Tommy testet ständig unser Wissen, sein schönstes ist es Kenntnisse zu vermitteln. Skinke sind blind, und trotzdem können sie im Sand miteinander kommunizieren. Wie, nun, das weiß ich, Quarzkristalle (Sand ist quasi Quarz) sind für Vibrationen das ideale Kommunikationsmittel mit ihrer Schwingungsempfindlichkeit. Die Viecher kann man auch in die Hand nehmen, aber wie alle Tiere hier, auf dem Boden tauchen sie blitzschnell ab in den Sand….
Und Tommy meint, langweilig hier, gehen wir was neues suchen.. . Weiter geht die Fahrt durch die Dünen, der Motor dieser Kiste dröhnt, aber mühelos schafft sie alle Steigungen. Plötzlich halten wir an, wir sehen gar nichts aber Tommy rennt in die Wüste… wir gehen hinterher und er zeigt auf den Sand. Nichts zu sehen, erst auf genaues deuten durch das Tele sieht man ein Auge. Wow, dahinter steckt ein sidewinder, kaum ausgegraben macht die Schlange Bauchgymnastik und gräbt sich wieder ein. Aber Tommy lässt sie nicht weg sondern zeigt und das Tier genau.




wo ist die Schlange?





Die Augen oben am Kopf sieht man die Schlange nicht, aber sie sieht ihre Umgebung und mit ihrem Schwanzende das einem Grashalm ähnelt lockt sie Eidechsen erfolgreich an. Ganz schön fies, nicht, aber hier zu Überleben ist kein Zuckerschlecken. Nach dem Einkehren von Tommy berühmter Langeweile geht es weiter. „Opfer“ ist jetzt eine Eidechse, der Sand Diving Lizard. Auch der kann schwups in den Sand abtauchen, aber Tommy gräbt ihn breit grinsend aus,“Got it“, sichtlich zufrieden. Diese Echse hat noch eine weitere Interessante Eigenschaft, wenn sie ein geeignetes Objekt findet, dann beisst sie zu und lässt erstmal nicht wieder los. An Nicoles Ohr wird sie so zu Lebendschmuck, sehr zur Freude von uns und Tommy, der das Tier erst durch rohe Gewalt (Spaß) und dann durch gutes zureden wieder vom Ohr abbekommt. Man hat das Gefühl, dass der Old Bull, wie er sich selbst bezeichnet, keinem Tier etwas zu leide tut.







Langweilig hier.. gut, weiter in teilweise waghalsigen Kurven durch den Sand. Bis wieder ein Stopp kommt mitten im nichts. Tommy rast raus und kommt mit einem bunten Tierchen mit großen Glubschaugen zurück. Der scheue Palmato Gecko.







Unter dem Sand ist es in 15 cm Tiefe 14 Grade kühler, wichtig für den Gecko der extrem dünne haut hat und sehr sonnenempfindlich aussieht. Aber ein hübscher ist er, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Mittlerweile ist es auch gut warm geworden. Der Gecko nach eingehender Betrachtung merkt das auch gleich uns macht sich grabend auf den Weg unter den Sand. Wir fahren weiter bis zum Pausenpunkt unserer Tour. Dort gibt es Snacks und Toiletten… Getränke gab es unterwegs schon: Hier enden die Dünen und es ist mehr eine Steinwüste. Ein guter Ort für das nächste Getier. Das Wüstenchamäleon steht auf dem Programm. Tommy findet auch gleich eins, das wechselt prompt seine Farbe auf Tiefschwarz und faucht kräftig als es auf den Arm genommen wird. Nicht einmal leckere Würmer besänftigen den kleinen Grummler. Also suchen wir uns ein neues Chamäleon, das dauert nicht lange und ein anderes Chamäleon ist gefunden. Das wackelt gemütlich durch die Wüste und freut sich über die dargebotenen Würmer.







Blitzschnell schießt die lange Zunge auf den Wurm zu, der sowohl durch die Wucht betäubt wird, als auch an der Zunge festklebt, zufrieden schmatzend lässt sich das Tier auch hochnehmen. Da es langweilig wird macht Tommy mit uns noch ein Experiment. Sand auf den Arm einer Mittouristin gestreut stellt dieser sich auf, wenn man mit einem Magnet darüber fährt. Das ist der Magnetit Anteil im Sand, deshalb hat er auch diese grauschwarze Färbung. Interessant. Tiere sind jetzt vorbei, jetzt rasen die wilden Typen mit uns noch durch die Dünen, das ist wie Karussellfahren. Noch ein kurzer Stopp zum Dünenrutschen und dann ein letzter Stopp mit Blick aufs Meer, wo einem die Unendlichkeit des Sandmeeres und des Wassermeers so richtig bewusst wird.







Der Old Bull verabschiedet sich von und allen und wir werden wieder zu unserer Villa Margherita gebracht. Ein sehr kurzweiliges uns schönes Erlebnis, auf jeden Fall zu empfehlen.

Nach kurzer Pause und ausschütteln des Sandes machen wir dann einen Stadtrundgang durch Swakopmund, dem Grunde nach sind alle Gebäude mit historischem Wert auch deutschen Ursprung. So der alte Bahnhof, das alte Amtsgericht und auch der Tennisplatz. Am ehemaligen Gouvernorspalast wird gerade renoviert, und auch der Leuchtturm geht auf deutsche Ursprünge zurück. Dort sind auch die fliegenden Händler versammelt, wo man afrikanische Andenken erwerben kann. Ich lasse mich auf einen der Jungs ein und nach hartem Feilschen erstehe ich ein Flusspferd und ein Nashorn aus rotem Holz. 7 Euro kosten die Schnitzereien zusammen. Sicherlich wäre mehr gegangen, aber man muss es nicht übertreiben, weder in die eine noch in die andere Richtung…. Am Meer entlang gehen wir zur Jetty wo heftige Brandung herrscht. Hier ist auch das empfohlene Restaurant „The Tug“ das für seinen Fisch gerühmt wird. Wir gehen rein und versuchen einen Tisch für den Abend zu bekommen. Erst abschlägig beschieden gelingt es doch noch eine Reservierung zu platzieren. Über das Woermann Haus und die Stadtmitte geht es zurück zur Margarita, wo wir ein Bierchen trinken und uns dann alsbald zum Essen aufmachen. The Tug ist wie erwartet sehr voll und es dauert eine Weile bis das Essen kommt. Das ist dann aber sehr lecker, die Empfehlung ist zurecht ausgesprochen, auch der Wein mundet. Nach dem Essen gehen wir in unser Wohnzimmer und machen es uns noch einwenig gemütlich und blicken auf den schönen Tag bei einem weiteren Glas Wein zurück. Mal sehen was morgen auf uns wartet……


Übernachtung in Swakopmund, Villa Magaritha (Zimmer Lord Nelson)

29. Abendessen in der Brauerei (Getränke Bier)
30. Living Dessert Tour mit Tommy Collard (wilder Vogel, barfuss, kurze Hosen)
Highlights: "langweilig hier, gehen wir was interessantes suchen"
"langweilig, fahren wir weiter"

Wein: Blauwklip, Shiraz (30. Restaurant The Tug)
Kilometer gefahren (am 29.) 342, 9
LG Peter

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08 Okt 2013 19:30 #307409
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  • Peter1969 am 06 Okt 2013 22:51
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So weiter geht unsere Reise, nach dem tollen Wüstentrip geht es jetzt gen Norden quer durch Erongo bis nach Etosha... der Hilux zuckelt gemütlich dahin und wir geniessen mittlerweile alle wieder fit dies Reise....

31.10.

Heute frühstücken wir in Ruhe, wollen aber zügig los, schließlich haben wir einen größeren Ritt vor uns. Quer durch Erongo wollen wir heute bis nach Etosha, zumindest aber bis an den südlichen Rand. Nach dem losfahren herrscht erstmal wieder Nebel, der bis ungefähr 40 km ins Landesinnere reicht. An der Rössing Uran Mine vorbei sehen wir zwischendurch auch die Spitzkoppe, ehe wir in Karibib nach Norden Richtugn Omaruru abbiegen. Die Strecke bleibt asphaltiert, da waren wir uns nicht sicher. Und auch nach Omaruru Richtugn Otjiwarango bleibt die Strecke asphaltiert.






Wir kommen viel schneller voran wie erwartet. Prima. Unterwegs sehen wir auch einiges von der namibischen Kultur. Stolze Herrero Frauen in den Orten im klassischen Gewand und die noch etwas einfache Methodik der Straßenarbeit. Natürlich kommen uns auch wieder Eselskarren über den Weg  Erst bei der M63 wechseln wir auf die Kiespiste nach Outjo, die aber deutlich kürzer ist als der Weg über Otjiwarango. Nach einem kurzen Stopp zum Tanken und Rasten ist es nicht mehr weit bis Etosha.






Wir checken zuerst in der Etosha Safari Lodge ein, auch die kennen wir schon vom Vorjahr und sind wieder zufrieden mit den Huts die wir bekommen. Die Huts sind frisch renoviert, denn vor kurzem hat es hier noch gebrannt und es war eine zeitlang nicht klar ob wir hier würden wohnen können. Schnell brechen wir wieder auf, denn wir haben noch einige Stunden und wollen diese im Park nutzen. Also schnell durchs Anderson Gate, gleich am ersten Wasserloch in Ombika warten einige Giraffen auf uns.






Schön und groß stehen sie da uns scheinen uns anzulachen. Stören lassen sich die langen nicht. Und nach einer Weile des Betrachtens rollen auch wir weiter. Auf dem Weg nach Okaukujejo treffen wir auch noch nette Zebras am Straßenrand und natürlich Springböcke, quer über die Strasse. Nach dem obligatorischen Halt und der Bezahlung der Gebühr im Office + ein paar notwendigen Getränken geht es weiter zum nächsten Wasserloch. Newbrowni ist immer gut für Tiersichtungen und wir werden nicht enttäuscht.






Wieder Giraffen und zu unserer Freude gehen sie in Trinkstellung. Sieht man nicht alle Tage denken wir heute noch, im Lauf der Tage sollte sich das ändern. Herum stolziert auch ein stolzer Sekretär und Sprungböcke hüpfen sogar ins Wasser. In Etosha kann man nicht vorhersagen, welche Tiere man sieht, man braucht Geduld und auch etwas Glück. Auch ein Schakal treibt sich hier rum, aber alle Tiere sind zu groß für ihn.







Da wäre ein kleiner Steenbock schon besser, aber die sind flink und unauffällig. Am nächsten Wasserloch ein schöner Anblick, 6 Impala Damen nehmen gleichzeitig einen Aperitif und spiegeln sich im Wasser. Da können die Impala Männchen nur staunen, aber die knabbern lieber leckeres Gras und wollen zeigen wie schön sie sind. Am Wasserloch Gamsbokvlakte finden wir dann erst Mal Gnus, die sehen immer etwas strubbelig aus, sind aber eher harmlos. Und eine Giraffe gibt in
aller Ruhe ihre Trinkshow und zeigt uns die korrekte Technik wie man den Hals nach unten bringt.







Auf dem weiteren Weg rennt eine Riesentrappe durchs Gras und ein Habicht zeigt uns wie schön er fliegen kann. Langsam wird es Zeit den Park zu verlassen, die Schließzeit naht. Wir fahren durch wildes Gelände und hoffen immer noch ein paar andere Tiere zu sehen. Nashörner soll es ja hier geben. Aber kein Dickhäuter taucht auf. Schade. Aber in Ombika wo wir die ersten Giraffen gesehen haben, wollen wir noch kurz vorbei, ein paar Minuten haben wir noch. Also ran ans Wasserloch und man glaubt es kaum, am Wasserloch stehen seelenruhig zwei Spitzmaulnashörner.










Das ist wirklich fantastisch. Drumherum scheint die Abendsonne und Giraffen nehmen ihre Abendakazien ein. In aller Ruhe betrachten wir die Dickhäuter die hier grade einen kühlen Trunk nehmen mit dieser freudigen Sichtung verlassen wir den Park, wo wir für den Sonnenuntergang noch kurz anhalten. Auch das Abendessen auf der Veranda nach einem schnellen Bier schmeckt sehr gut, ebenso der Wein den wir uns heute gönnen und so gehen wir satt und zufrieden zu Bett.


Übernachtung in der Etosha Safari Lodge (Zimmer 19)
Highlights: Tierbeobachtungen im Etosha National Park
Weine: Arabella, Merlot und MAN, Cabernet S.
Kilometer gefahren: 620
LG Peter

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Exkurs Hilux

der Hilux war uns ja insgesamt ganz recht, was den Platz angeht und die separate Box fürs Gepäck ist ja wirklich groß genug, nur alles andere als dicht. Jedes Pad bedeutete dass wir wieder Unmengen von Staub auf unseren Koffern hatten, je nach Farbe des Sandes, zartrot, dunkelrot, grau oder weiß... :-(

Zum Glück waren unsere Koffer recht dicht, aber alle Bierdosen musste jedesmal abgespült werden, was ein Drama....

Ist das normal beim Hilux?
LG Peter

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