THEMA: Südnamibia und KTP August-September 2013
22 Okt 2013 21:57 #309290
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Hallo ihr Lieben, danke für das Feedback!

Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Fish River Lodge. Es hatte immer noch Wolken und vereinzelt sah man auch noch Wolkenbrüche, es klarte aber zusehends auf. Die Wolken erwiesen sich als Glücksfall für den Fish River. Das Licht und die Bilder waren viel schöner als diejenigen am nächsten Tag, der wolkenlos war. Allerdings war es immer noch bitter kalt und die exponierte Lage der Lodge an der Abbruchkante liess den Wind besonders stark blasen. Nach dem Bezug unseres Bungalows machten wir uns auf, dem Rim entlang zu laufen. Wegen einer Krankheit sind einige Köcherbäume abgestorben, was zum Teil eine etwas morbide Stimmung erzeugte. Wir kehrten nach einigen Kilometern um und liefen dann zum Sonnenuntergang auf den nächsten Felsvorsprung auf der anderen Seite der Lodge. Wir waren hier ganz allein, da die Sundowner-Fahrt auf die andere Seite führte. Hier gab es nur einen Fussweg und keine Piste. Wir tranken zwar ein Savannah, aber eigentlich wäre Glühwein angebrachter gewesen ;-) Im Halbdunkeln ging’s zurück zur Lodge und zum leckeren Nachtessen. Während des Essens pfiff es durch das Restaurant, da die Fenster nicht dicht waren. Zum Glück wurde ein wärmendes Feuer angezündet, sonst wäre es schon ungemütlich gewesen.


Dauenjacke und Mütze waren sehr willkommen


"Quiver Tree Ridge"


Lodge im Abendlicht vom "Quiver Tree Ridge" aus gesehen


obligates Sonnenuntergangsbild

Für den nächsten Tag hatten wir die Ganztageswanderung in den Canyon gebucht. Diese war der Grund, warum wir auf diese Seite des Canyons fuhren und in der teuren Lodge abstiegen. Vom Nationalpark aus ist ein Abstieg in den Canyon ja nur noch möglich, wenn man die fünftägige Canyon-Wanderung macht. Diese Saison war es sogar gar nicht möglich, da es zu wenig Wasser im Fluss hatte. Nach einem frühen Morgenessen ging es ca. 10 Min. mit dem offenen Lodge-Geländewagen bis zum Sundowner-Aussichtspunkt. Auf den ersten Blick schien hier ein Abstieg in den Canyon unmöglich und tatsächlich war der Weg auch für uns erfahrene Wanderer recht mühsam. Es war rutschig und sehr steil und zum Teil ging’s auch auf dem Hosenboden über kleine Felsvorsprünge. Nach ca. 500 m steilem Abstieg und dementsprechend lotterigen Knien ging es dann in flottem Schritt auf Wildwechseln und querfeldein über weite Ebenen und mehrere Stufen bis zum tatsächlichen Fluss. Dort pfiffen und kreisten zwei Fish-Eagles und ihre potentielle Beute schwamm in grosser Zahl in den Rock Pools. Zum Schwimmen war das Wasser und die Luft zu kalt, aber die Füsse wurden doch gebadet. Etwa eine halbe Stunde nach uns traf auch das Lodgeauto mit 3 weiteren Gästen am Fluss ein. Nach einer ausgiebigen Rast und einem Imbiss machten wir uns auf den Rückweg. Der Rückweg ging zuerst wieder über die flachen Stufen am Canyon-Grund und anschliessend weglos in der Falllinie drei Steilstufen hoch. Die erste war zuoberst so steil, dass es eigentlich keine Wanderung sondern Kletterei war. Für Personen mit Höhenangst mehr als grenzwertig. Dank Beschwörungsformeln ja nicht runter zu schauen, schafften wir auch diese und stiegen langsam aber stetig bis zum Canyonrand auf. Dort wurden wir wieder vom Wagen abgeholt. Die sogenannte Ganztagestour dauerte von ca. 7 Uhr bis ca. 14 Uhr. Nach der Rückkehr duschten wir erst einmal ausgiebig und gingen am späten Nachmittag nochmals spazieren im Abendlicht. Der Wind hatte nachgelassen und es war wesentlich angenehmer als am Tag zuvor.


Beweisfoto African Fish Eagles


Cape Bunting

Fazit zur Lodge: Sie liegt einmalig direkt am Rim, die Bungalows haben uns in ihrer Schlichtheit sehr gefallen und das Essen war gut. Preis/Leistung für Unterkunft und Essen okay, der Ausflug dagegen war reine Abzocke. Wenn man weiss, was die Leute so verdienen, ist 850 $ pro Person für einen Guide und ein Lunchpaket mit einem Sandwich, einer Chipstüte, einem Apfel und einem Saft schon heftig. Der Guide erwartete zudem natürlich auch noch ein Trinkgeld, das er auch erhielt, da er uns recht engagiert Informationen gegeben hat. Wenn Fish River würde ich es wieder machen. Grand Canyon war aber um einiges eindrücklicher und die Wanderung runter auch interessanter (aber auch viel anstrengender).

Liebe Grüsse
Daniela
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24 Okt 2013 20:07 #309591
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Hallo zusammen

Am nächsten Morgen fuhren wir über sehr einsame Pisten Richtung Rosh Pinah. Bis zur Hauptstrasse begegnete uns nur ein einziges Auto, dafür Kudus, Zebras, Vögel zuhauf. Weiter ging es nach Sendelingsdrift und wunderschön dem Oranje entlang bis zum Norotshamma River Resort. Der dortige Campground und die Anlage war eine Enttäuschung. Unfreundlicher, unpersönlicher Empfang und man hat die Bungalows vor der Nase und kommt kaum zum Fluss runter. Im Bungalow mit Flusssicht wäre es vielleicht netter gewesen, für Camper hätte es aber sicher bessere Möglichkeiten gegeben. Es war auch sehr lärmig, am Abend 5 südafrikanische Männer auf dem jährlichen Männerausflug und am Morgen eine Stunde vor Sonnenaufgang fingen die Arbeiter in den Rebbergen an mit Maschinen zu arbeiten. Wir hätten besser auf dem Campground Bo-Plaas vor dem Stormberg-Pass übernachtet.





Auf dem Weg vom Fish River Richtung Norotshamma


"Schilderwald" auf der Piste entlang dem Orange River


Unsere Campsite in Norotshamma mit dem Auto der Südafrikaner

Wir liessen Norothsamma baldmöglichst hinter uns und fuhren Richtung Grenze. Nach den obligatorischen bürokratischen Hürden am Grenzübergang fuhren wir in Südafrika weiter Richtung Springbok. Diese Saison gab es ja sehr früh Regen und nachfolgend Frühlingsblumen und wir wussten nicht, ob überhaupt noch Blumen zu finden sein würden. Doch bereits nördlich entlang der Strasse gab es einige Blumen und in Okiep, kurz vor Springbok war der ganze Ort in orange Blüten getaucht. In Springbok bezogen wir unsere Self-Catering-Unterkunft der Springbok-Lodge und erkundigten uns, wo es noch Blumen gäbe. Bald machten wir uns auf Richtung Nababeep, wo die Blumensaison laut Auskunft auf ihrem Höhepunkt war. Entlang der Strasse machten wir mehrere Abstecher in die eindrücklichen Blumenfelder. Es gab noch mehr als genug zu sehen.




Ambitioniertes Fotografieren verlangt vollen Einsatz B)

Am nächsten Tag fuhren wir ins Goegap NR, in dem wir ursprünglich campen wollten. Leider war es in dieser Saison nicht möglich, da die Unterkünfte und Gebäude renoviert wurden. Nach der Besichtigung des botanischen Gartens beim Headquarter machten wir die längere ausgeschilderte Wanderung. Auch auf den Bergen blühten Blumen und die Wanderung gab einen guten Einblick in die Flora der Region. Anschliessend fuhren wir einen Grossteil der 4x4-Trails des Reserves ab und sahen ausser Blumen auch einige Tiere, unter anderem auch viele Oryx mit Jungen. Das Goegap NR hat uns gut gefallen, bietet es doch auf relativ kleinem Raum eine abwechslungsreiche Landschaft, Flora und Fauna. Schade konnten wir nicht hier übernachten, zumal wir uns (zu Recht) sehr unsicher fühlten in Springbok.





Liebe Grüsse
Daniela
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27 Okt 2013 09:25 #309877
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Guten Morgen

Es geht nun endlich wieder weiter. Sorry, dass sich das Ganze so in die Länge zieht, aber im Alltag findet sich nicht immer ein Zeitfenster und das Verkleinern der Fotos sowie das Schreiben des Berichts dauert doch ein wenig.

Zuerst mal noch etwas zu Markus' Flickr-Fotos: Er fotografiert mit einer Sony Nex7 und seinen "alten" Leica-R-Linsen. Diese haben eine phantastische Optik, im Zusammenspiel mit Nex7 funktioniert dafür der Autofokus nicht. Allerdings bietet die Nex7 ein super System für die manuelle Fokusierung. Wenn ihr nun die Vogel- und anderen Tierbilder anschaut (z.B. Black Eagle und Rock Dassie in Augrabies NP), bedenkt, dass diese alle mit manueller Fokusierung aufgenommen wurden. Mein Autofokus hatte dagegen keine Chance!

Nun aber weiter:

Nach einer weiteren Nacht in Springbok machten wir uns auf die lange Fahrt Richtung Osten bis zum Augrabies Falls NP. Dort hatten wir zwei Nächte auf dem Campground gebucht. Zuerst sahen wir uns die Fälle von den verschiedenen Aussichtspunkten an fuhren anschliessend noch ein Stück in den Park hinein zu weiteren Aussichtspunkten. Wir hatten das Glück, zwei Black Eagles im Flug beobachten zu können, ein eindrückliches Erlebnis. Im letzten Sonnenlicht bestiegen wir noch den Moonrock bevor wir zurück zum Camp fuhren. Nach dem Braai ging’s noch zu den mit Scheinwerfern beleuchteten Fällen – eine surreale Impression.


Augrabies Flat Lizard




African Darter

Am nächsten Morgen früh nahmen wir den Rock Dassie Trail unter die Füsse. Zuerst dem Fluss entlang zu den Twin Falls, dann über mehrere Nebenflüsse über Stock und Stein auf einem Rundweg zurück zum Camp. Eine sehr schöne, abwechslungsreiche Wanderung, die ca. 3 Stunden dauerte. Ein paar knifflige Bachüberquerungen wegen der rutschigen Steine waren auch dabei. Wir sahen wieder Klipspringer und Dutzende Rock Dassies sowie Giraffenspuren, von den Giraffen allerdings sahen wir zu der Zeit nichts. Auch wenn man nicht der grosse Wanderer ist, dem Fluss entlang bis zu den Twin Falls sollte man auf jeden Fall gehen, am besten früh morgens. Anschliessend fuhren wir in die Game Viewing Area bis zum Picknickplatz am entferntesten Ende des Circles, wo wir eine längere Mittagsrast einlegten, um auf dem Rückweg bessere Chancen für Tiersichtungen zu haben. Tatsächlich sahen wir auch einige Tiere: Strausse, Kudus, Zebras, Hartebeest und zu guter letzt doch noch Giraffen kurz vor dem Camp. Zudem war die Landschaft im Nachmittags- und Abendlicht sehr eindrücklich.


rutschige Steine bei Bachüberquerungen


Klipspringer - auf jeder längeren Wanderung gesichtet


Augrabies Landschaft im Nachmittagslicht


Campsite im Augrabies NP

In Augrabies lohnen sich unserer Ansicht nach 2 Nächte, um mehr als nur die Fälle mitzukriegen. Den Gamedrive hätten wir aber sicher nicht mehr so spannend gefunden, wenn wir Augrabies nach Kgalagadi besucht hätten. Die Landschaft ist aber sowieso sehr schön.

Liebe Grüsse
Daniela
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04 Nov 2013 20:20 #311285
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Liebe Fomis

Endlich geht es in den KTP, ein Beitrag, auf den einige lange warten mussten.

Am anderen Morgen starteten wir früh, da wir reichlich Strecke vor uns hatten. Nach einem Einkaufs- und Tank-Zwischenstopp in Upington kamen wir ca. um 14 Uhr beim Gate in Twee Rivieren an. Die verschiedenen Kontrollen und Check-ins waren sehr speditiv und nach maximal 15 Minuten fuhren wir in den Park ein. Wir senkten noch den Luftdruck an der Tankstelle und begaben uns wegen der immer noch hohen Sonne ohne allzu viele Erwartungen auf Gamedrive im Nossob-Tal. Da wir auf dieser Reise noch nicht so verwöhnt waren mit Tiersichtungen, hielten wir für jedes kleine und grosse Tier an. So entdeckten wir auch die ersten Suricates. Eigentlich beobachteten wir kleine Vögel und aus dem Augenwinkel nahm ich die Suricates wahr, die sich eilig davon machten. Wir konnten sie ca. 300 m verfolgen, bevor sie sich in ihren Bau retteten. Die Neugier oder der Hunger trieb sie jedoch nach einiger Zeit wieder aus dem Bau und nach mehrmaligem Rein und Raus hatten wir sie dann im Bild. Ein vielversprechender Anfang, da Suricates unbedingt auf unserer Wunschliste standen.



Ausser den üblichen Verdächtigen begegnete uns an diesem Abend auch noch eine African Wildcat. Diese erste Nacht hatten wir in Rooiputs gebucht. Wir hatten Campsite 4, die zuhinterst liegt und freien Blick über die Sanddünen dahinter bietet. Allerdings ist das Plumpsklo etwas weit entfernt und am Abend zogen wir für das kleine Geschäft den Sand neben dem Zelt dem Klo vor. Auf dieser Campsite bekommt man eigentlich nichts mit von der neuen Lodge, das Wildnis-Feeling besteht nach wie vor. Die Dusche war übrigens nicht in Betrieb, allerdings gab es Wasser beim Spülbecken hinter Klo und Dusche. Hinter uns in den Dünen zogen Gnus vorbei und uns war sehr bewusst, dass diese bestes Löwenfutter waren. Wir sahen und hörten aber nichts von Löwen.


Campsite Nr. 4 in Rooiputs

Am nächsten Morgen standen wir wieder sehr früh auf, packten zusammen und verliessen das Camp ca. 5 Minuten später als die erlaubte Zeit. Wir fuhren nördlich und freuten uns über die vielen Oryxe und Springböcke, die ihre Kräfte im Morgenlicht massen. Überall stiegen Staubwolken auf, wo zwei Tiere kämpften oder die Springböcke „prunkten“. Ausser den Oryx und Springböcken sahen wir viele der weiteren Tiere, die man in dieser Gegend häufig sieht: Strausse, Wildebeests, Hartebeests, Erdhörnchen, Doves. Nach dem Frühstück auf dem Picknickplatz Melkvlei wies uns ein entgegenkommendes Fahrzeug auf Löwen hin, die 5 km nördlich auf der Strasse liefen. Wir fuhren etwas schneller und sahen auch bald die Spuren der Löwen. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, bevor sich der Mähnenlöwe für sein ausgedehntes Nickerchen ca. 10 m von der Piste in den Staub legte. Das übrige Rudel lag etwas weiter im Schatten zwischen Büschen versteckt. Bei dieser Sichtung war sonst nur noch ein Auto. Der Tag war gerettet mit unserem ersten Löwenrudel und ohne Menschen-/Autoauflauf.



Bald darauf passierten wir ein Wasserloch, wo gerade ein Caracal am Trinken war. Gegen Mittag kamen wir in Nossob an, wo wir duschten, die Erdhörnchen und Yellow Mongooses beobachteten und schliesslich auch noch im Hide Ausschau hielten. Leider gab es nichts Aufregendes zu sehen in der Mittagszeit. Danach fuhren wir weiter Richtung Polentswa, wo wir 2 Nächte gebucht hatten. Wir hatten die Campsite Nr. 1 mit Blick über das ganze Tal. Nach dem Aufstellen des Zeltes ergriffen wir die Flucht, da es einen aufdringlichen Bienenschwarm auf der Suche nach Wasser auf der Campsite gab. Wir fuhren zum nahen Wasserloch Polentswa, wo zwei Wagen an einer merkwürdigen Stelle parkten. Wir konnten aus 3. Position nicht erkennen, was sie sahen. Unsere Nachfrage ergab, dass sich im Dreieck zwischen Piste, Zu- und Wegfahrt ein junger Leopard versteckt hielt. Diesen hatten unsere Campnachbarn entdeckt, als er mit seiner Mutter am Nachmittag zum Trinken ans Wasserloch kam. Danach hat ihn die Mutter dort zurückgelassen. Die Nachbarn liessen uns dann auch mal ran, sodass wir wenigstens das gefleckte Felle erkennen konnten im Gebüsch. Die einen hatten dann genug und fuhren zurück zum Camp. Der andere Wagen und wir hatten Glück und konnten den Leoparden dann doch noch richtig sehen. Allerdings war es schon ziemlich dunkel und die Qualität des Bildes reicht höchstens noch als Beweisfoto. Zum Glück waren die Bienen nach Sonnenuntergang weg und wir genossen den schönen Abend. Wir bekamen noch Besuch von einem Schakal, sonst war alles ruhig und wir krochen nach einem leckeren Braai und einem Glas Rotwein zeitig ins Zelt.


Caracal nach dem Trinken


Yellow Mongoose am Mittagessen in Nossob


"Beweisbild" Leopard


Polentswa Campsite Nr. 1

Das nächste Mal geht es weiter mit dem sehr ergiebigen Polentswa-Wasserloch.

Liebe Grüsse
Daniela
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Letzte Änderung: 04 Nov 2013 20:21 von D und M.
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09 Nov 2013 18:08 #312071
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Liebe Fomis

Danke für euer Feedback. Ich hoffe, ich kriege nun endlich noch den Rest der Reise hin.

Am nächsten Morgen früh fuhren wir gleich wieder zum Polentswa Wasserloch, um zu sehen ob evt. der Leopard noch dort sei. Dies war nicht der Fall, dafür trafen wir einen männlichen Löwen mit zwei Löwinnen beim Trinken, alle drei noch relativ jung. Auch diesmal war das Licht nicht optimal, da die Sonne noch nicht aufgegangen war. Die drei tranken und eine der Löwinnen lief in Richtung Campsite davon. Kurz darauf hörte man plötzlich Löwengebrüll, die typischen Reviermarkiergeräusche. Man konnte förmlich sehen, wie sich beim Mähnenlöwen die Nackenhaare aufrichteten. Sie horchten ein paar Minuten, bevor sie in die andere Richtung über die Piste davonliefen. Wir warteten am Wasserloch und nach einiger Zeit kam die Löwin, die in die andere Richtung als ihre Familie gelaufen war, zurück zum Wasserloch, wo sie ein paar Tauben jagte, bevor sie den anderen beiden nachlief.


Löwe in "Achtungstellung"

Dieser Tag fing gut an. Wir blieben einige Zeit am Wasserloch sitzen und beobachteten Cape Doves, nervöse Namaqa Sandgrouses, Wildebeests, ein Hartebeest und ein Schakal, die alle zum Trinken kamen. Der Schakal versuchte ohne Erfolg, Tauben zu fangen. Interessant war, dass auch Wildebeests und Hartebeests vor dem Schakal Angst hatten. Was kann ein einzelner Schakal einem so viel grösseren Tier antun? Die Instinkte sind aber scheinbar so programmiert.
Nach ca. zwei Stunden fuhren wir noch ein bisschen nördlich bis zum nächsten oder übernächsten Wasserloch, wo nichts los war und anschliessend für eine kurze Verpflegungs- und Pinkelpause ins Camp. Am Mittag waren wir wieder am Wasserloch, da dieses bekannt ist für die vielen trinkenden Raubvögel am Mittag. Es windete ziemlich stark, sodass immer wieder Staubwolken über die Ebene geblasen wurden. Wir befürchteten schon, dass darum die Raubvögel nicht kämen, aber zum Glück war das nicht so. Zuerst kam aber ein Warthog. Diese sind im KTP ja nicht so häufig wie anderswo. Wir mussten nicht lange warten, da kamen die ersten zwei Bateleurs, die sich zuerst auf einem sicheren Baum niederliessen. Plötzlich flog ein riesiger Vogel heran, ein Lapped Faced Vulture, ein eindrücklicher Aasfresser. Nach seinem Abflug trauten sich die Bateleurs erst nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zum Wasserloch. Es war nicht nur das Paar, sondern auch ein Jungtier und ein weiteres adultes Tier. Nach den Bateleurs kam ein Secretary Bird und immer wieder auch die üblichen Verdächtigen. Wir fuhren nochmals für eine kurze Siesta ins Camp, bevor wir uns am Abend nochmals ans Polentswa Wasserloch setzten. Diese Wasserloch ist wirklich super, den ganzen Tag lief immer etwas und es hat nie viele Leute, da es ausser für die vier Campsites zu weit weg ist für die gute Fotozeit. Hier war aber auch die Mittagszeit ergiebig, was die vorbei fahrenden Autos gar nicht realisierten. Oft machten sie nur einen kurzen Abstecher zum Wasserloch – nix interessantes und schon waren sie wieder weg.


Termitenhügel nördlich von Polentswa


Secretary Bird


Bateleurs auf einer Akazie

Die folgende Nacht war sehr spannend. Die ganze Nacht hörte man das Reviergebrüll der Löwen. Wir stellten uns vor, dass „unser“ junges Männchen versuchte sein Revier zu erorbern oder zu erhalten und der andere Löwe seines zu verteidigen. Zum Glück war das Gebrüll, wenn auch sehr gut hörbar, immer etwa gleich weit weg. Direkt neben dem Zelt hätte es uns wohl ziemlich Angst gemacht.
Am nächsten Morgen früh brachen wir das Camp ab und verräumten alles, mittlerweile dauerte das inkl. Vorbereitung für das frugale Frühstück ca. 20 Minuten. Wir fuhren wieder die 2 km über die Holperpiste zum Wasserloch, wo wir dann unser Müesli im Auto assen und auf die Löwen warteten. Leider kamen diese nicht und nach ca. einer Stunde fuhren wir südlich. Wir sahen zwar frische Löwenspuren auf der Piste, die dazugehörigen Tiere waren aber über die Dünen verschwunden. In Nossob konnten wir uns ein wenig die Füsse vertreten und wir gingen auch noch in den Hide. Es herrschte Aufregung, da jemand sagte, er habe Cheetahs gesehen. Das interessanteste, was wir in der nächsten Stunde sahen, war ein Crimson breasted Shrike. Wir fuhren weiter nach Süden. Wenig weiter südlich standen Dutzende Autos am Strassenrand. Es gab tatsächlich Cheetahs zu sehen, drei Brüder, allerdings weit weg auf einer kleinen Düne liegend und höchstens ein Beweisfoto wert. Nach einiger Zeit fuhren wir weiter und machten eine kleine Pause beim Picknickplatz Dikbaardskolk bevor fuhren wir über die Upper Dune Road ins Auobtal wechselten. Uns gefiel es, zur Abwechslung mal aus dem Tal zu kommen und in stetem Auf und Ab die Dünen zu befahren. An Tieren waren vor allem einige Black Korhaans und Kori Bustards zu sehen. Ausserdem ein paar Oryx und Steenboks, die aber Reissaus nahmen, wenn man anhielt.


Upper Dune Road

Liebe Grüsse und Fortsetzung folgt
Daniela
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09 Nov 2013 21:23 #312085
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...und ich fahre gleich noch weiter mit KTP

Das Auobtal hat einen ganz anderen Charakter als das Nossobtal. Es ist viel enger und hat zum Teil Kalkkrusten als Uferböschung. Landschaftlich gefiel es uns sehr, aber ausser Vögeln gabe es nicht viel zu sehen. Die Vögel waren dafür interessant. Ein Paar Martial Eagles auf einem Baum, Yellow Billed und Grey Hornbills, Crimson Breasted Shrikes und Lilac Breasted Rollers sowie ein paar weitere waren die Ausbeute des heutigen Nachmittags. Wir hatten in Kieliekrankie gebucht, das einzige Wildernesscamp, das noch Platz hatte und fuhren bald dahin, da wir die Unterkunft geniessen wollten. Die Cabins liegen wirklich sehr schön und wir konnten ein Paar Steenboks beobachten vor dem Eindunkeln. Das Wasserloch ist zwar weit weg, aber die Stimmung ist schon sehr schön. Am nächsten Morgen gingen wir es etwas gemütlicher an und frühstückten auf der Terrasse, am Wasserloch zeigte sich jedoch nichts.


Blick über die Dünen von Kieliekrankie


Terrasse Kieliekrankie

Nach dem Auschecken fuhren wir zurück ins Tal und langsam nordwärts. Ausser einer Herde Giraffen und vielen White Backed Vultures mit Jungen in ihren Nestern sahen wir nicht viel Spannendes. Am frühen Nachmittag kamen wir in Mata-Mata an und bezogen unser River View Chalet. Zum Glück hatten wir hier nicht Camping gebucht. Der Platz war voller südafrikanischer Clans mit Kleinkindern, die rumschrien. Wir fanden das für die Kleinen eher Quälerei. Die viele Fahrerei oder das Rumsitzen an Wasserlöchern, wo nicht viel geschieht, ist ja nicht wirklich spannend für Kinder. Wir fuhren dann nochmals raus für den Abend-Gamedrive, aber ausser den Geiern war wieder nichts los. Was auf unserer Wunschliste unter anderem noch fehlte, war eine Verreaux’ Eagle Owl. Wir schauten schon seit wir im Auobtal waren in praktisch jeden Baum und hatten bis jetzt noch keinen Erfolg. Auf dem Rückweg suchten wir wieder die Bäume ab und plötzlich sah ich eine Eule aus dem Augenwinkel. Wir hatten ein gute Sicht auf sie und sie putzte sich sogar für uns und schaute uns mit verschlafenem Blick an.


Verreaux' Eagle Owl bei der Federpflege


Terrasse River View Chalet Mata-Mata

Anschliessend fuhren wir zurück ins Camp und warfen den Braai an. Dies war unsere letzte Nacht im KTP und am anderen Morgen früh checkten wir aus, bevor wir nochmals südlich in den Park fuhren. Leider waren wir wieder nicht besonders erfolgreich und zudem war die Piste südlich von Mata-Mata sehr schlecht und wir hatten die Nase voll davon, immer im Auto zu sitzen. Wir fuhren Mitte morgen aus dem Park raus und nach dem üblichen Formularkrieg in Namibia ein. Es gibt ja Leute, die 2 Wochen im KTP bleiben. Uns haben die 6 Tage/5 Nächte gereicht. Klar kommt man ins „Jagdfieber“ und hofft auf die ultimative Sichtung, aber so lange ohne Möglichkeit, sich richtig zu bewegen, ist nichts für uns.

Auf den nächsten ca. 100 km begegneten wir niemandem. Dann kamen langsam die Autos auf dem Weg in den KTP. Unterwegs sahen wir auch noch eine grössere Kolonie Suricates und einen Black Eagle auf einem Telefonmast sitzend. Leider flog er davon, bevor wir ihn fotografieren konnten.


Suricates an der C15

Wir hatten die Campsite „Adlerhorst“ auf Wildmoor gebucht. Diese erwies sich für unsere letzte Campingnacht als Glückstreffer. Es ist eine Cattlefarm im Auobtal und die Besitzer haben direkt an die Felswand eine Terrasse gebaut mit Spülbecken und Braai und flachem Platz zum Zelten. 20 m daneben gibt es neben einem Fels eine mit Donkeyboiler beheizte Dusche und ein WC. Zuerst kletterten wir aufs Plateau oberhalb der Campsite und wanderten dann einige Zeit der Kante entlang. Es war richtig schön, sich wieder mal die Füsse zu vertreten. Dabei scheuchten wir zwei Spotted Eagle Owls auf, die bei einem Fels sassen. Sie flogen davon, aber die eine konnten wir wenigstens noch von Weitem fotografieren. Ausserdem gab es viele Rock Dassies, deren Bauten sich in den Gängen des Kalkfelses befanden. Wir stellten diese Nacht kein Zelt auf, da es laut Besitzer weder Hyänen noch sonst etwas gefährliches gäbe und die Schlangen noch nicht aktiv seien, da es erst ein paar Tage warm war. Von der Terrasse sah und hörte man zwar die Strasse (C15), aber es kam höchstens alle halbe Stunde mal ein Wagen und nach Einbruch der Dunkelheit fährt ja niemand mehr rum. Uns hat der Platz gut gefallen, ist ein guter Zwischenhalt auf dem Weg vom KTP Richtung Norden. Es gibt dort zur Abwechslung Kalkfelsen statt Sanddünen.


Campsite Adlerhorst in Wildmoor mit Openair-Bad links bei den Felsen


gut getarnte Spotted Eagle Owl


Canpsite Adlerhost Wildmoor

Lieber Gruss
Daniela
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