THEMA: Ein bisschen Puros, ein bisschen Epupa und ...!
11 Nov 2013 17:39 #312368
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  • tiggi am 11 Nov 2013 17:39
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Damit endete unsere Reise 2013 und weil nun kaum noch etwas folgt, hier das endgültige Ende:

1.8 Windhoek

Wir fanden schnell einen Parkplatz vor dem Kalahari Sand Hotel und vertrauten unseren Wagen einem Wächter an.


Dieser kleine Markt befand sich an der Straße zur Christuskirche hoch, wurde jedoch auf Grund von Baumaßnahmen verlegt und nimmt nun die Hälfte des Parkplatzes in der Independence Avenue ein.

Ein paar Geschenke wollten wir noch kaufen und völlig entspannt das Stadtleben hier genießen. In einem Cafe gab es noch einen Cappuccino, am Nachmittag besuchten wir erneut Bwana Tucke Tucke, um unser Navi abzugeben und unseren Notfallumschlag wieder in Empfang zu nehmen. Dann checkten wir in der Pension Uhland ein, bezogen unser Zimmer und räumten unser Gepäck aus dem Auto.
Nun konnten wir den Wagen übergeben. Wir fuhren zu Value Car. Die Wagenübergabe erfolgte nach einem Check sehr schnell, die Formalitäten waren erledigt und ein letzter Blick aufs Whiteboard zeigte uns, dass wir für den Flughafentransfer am nächsten Morgen für 8.00 Uhr (Pension Uhland) aufgelistet waren. Man brachte uns zur Pension zurück und nun blieb noch etwas Zeit für einen Bummel.




Plötzlich können auch Gebäude interessant sein.

Wir besuchten die National Art Galerie, schauten eine Ausstellung zur Apartheit an und bummelten erneut die Independence Avenue entlang. Leider durfte man in der Galerie nicht fotografieren. Es waren einige sehr beeindruckende und bewegende Kunstwerke von Kindern dabei, die die Grausamkeiten schildern, die sie als Schwarze erlebten.



Den letzten Sonnenuntergang genossen wir mit einem Savanna am Pool der Pension Uhland.
Den Abend verbrachten wir in Joey`s Beerhouse. Ein letztes Mal gab es Gamefleisch satt. Da sich unsere Pension nur 10 Minuten entfernt befand, sind wir gegen 19.00 Uhr zu Fuß dorthin gegangen.
Nach Einbruch der Dunkelheit ist es nicht unbedingt ratsam auch nur kleine Entfernungen zu Fuß zu gehen. Mit Überfällen sollte man schon rechnen, dass aber auch andere Gefahren drohen, erlebten wir noch am nächsten Morgen.
Wir trafen Carsten Möhle noch einmal und plauderten noch ein bisschen. Mit ihm waren deutsche Gäste im Beerhouse, die ihren ersten Tag erlebten. Ja, das war schön vor 32 Tage ....!
Mit dem Taxenservice des Hauses wurden wir für 50 N$ zur Pension zurückgebracht. Sicher ist sicher!

2.8 Abflug
Wir standen früh auf und frühstückten noch einmal sehr gut. Pünktlich waren wir auch abholbereit. Wir saßen in der Sonne und warteten. Um uns herum entstand eine geschäftige Hektik. Gäste kamen, fuhren und Gruppen packten Kleinwagen voll. Für alle begann der Urlaub heute.
Dann erschien Jürgen Rennersmann mit seiner Frau, die Eigentümer der Pension, sie begrüßten uns und berichteten von... Ereignissen der letzten Nacht.
Ja, sie erzählten, dass sie letzte Nacht einen Anruf aus dem Krankenhaus erhielten, dass ein Gast tödlich verunglückt sei. Die junge Frau aus Korea beendete am Vortag ihre Rundreise und wollte noch zwei Tage in Windhoek verweilen. Sie verließ, wie wir am Abend, nur wenigen Minuten nach uns die Pension und wurde an der nächsten Kreuzung vom Auto überfahren. Es gab keine Zeugen! Die ganze Sache erschien dem Ehepaar Rennersmann nicht geheuer. Wir sind nur wenige Minuten vor dem Unfall an der gleichen Kreuzung gestanden.
Das erschütterte uns sehr. Nach einem sehr schönen Urlaub trifft so eine Nachricht mich immer sehr hart, obwohl wir die Frau gar nicht kannten.
Die Zeit schritt voran und wir warteten immer noch.... und warteten. Man hat uns vergessen. Eigentlich gar nicht schlimm - dann bleiben wir eben noch! Oh, wenn das so einfach wäre!
Nach diversen Anrufen, nach dem gefühlt achten Anruf bei Value Car, erfolgten noch ein oder zwei..., durch die Rennermanns und dann endlich erschien irgendwann ein Fahrer mit einem Hillux. Alle Fahrer waren unterwegs und "very busy" wie er uns versicherte. Es gab offensichtlich ein Kommunikationsproblem, denn der eine Fahrer hat im Büro gesagt, dass er unsere Strecke fahre uns uns abhole, für einen zweiten lag die Pension Uhland auch auf dem Weg, aber keiner kam. Na, so was, da hat doch bisher alles funktioniert!
Wir waren die Letzten, die den Flughafen erreichten und konnten damit auch sehr schnell die Maschine nach Johannesburg besteigen. Zwei Stunden später war der Ärger vergessen, wir bummelten durch die Mall des Flughafens in Jo´burg und kauften noch ein paar Mitbringsel ein, saßen im Cafe und schauten das erste Mal einen Teil unserer Urlaubsfotos durch.
Der Nachtflug verlief ohne Probleme in netter Gesellschaft mit einem reichlichen Entertainprogramm und der Anschlussflug nach Hamburg war auch pünktlich. Wir waren wieder zu Hause.
Mit einem Gepäckstück gab es noch Probleme, weil während irgendeiner Kontrolle der Reißverschluss zerstört wurde, aber auch dieses klitzekleine Problem konnte durch einen finanziellen Ausgleich von Lufthansa wenig später geklärt werden.

Biggi


PS: Ein Epilog folgt noch!
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14 Nov 2013 16:41 #312930
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  • tiggi am 11 Nov 2013 17:39
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Epilog
Ich habe das erste Mal so einen ausführlichen Bericht geschrieben und dabei festgestellt, dass ich die Reise ein zweites Mal sehr intensiv erlebt habe.
Wir durften erneut einen rundum tollen, erlebnisreichen und tierischen Urlaub erleben, für den wir sehr dankbar sind. Sicher hatten wir auch das ein oder andere Mal viel Glück, denn ohne die gehörige Portion davon geht es nicht. Es gab keine Überfälle, keine Reifenpanne oder Unfälle , alle gewünschten Unterkünfte erreichten wir und vor allem alle Tierwünsche wurden erfüllt.
Nun blieb auch genug Zeit zum Reflektieren der Art und Weise des Urlaubs. Vielleicht haben wir die ein oder andere Parkregel etwas angekratzt. In einigen Nationalparks darf man nicht aussteigen und das Mitführen von Frischfleisch über die Grenze des Veterinärzaunes ist nicht erlaubt. Über die Sinnhaftigkeit mancher Regeln sollte man aber schon nachdenken.
So stellt sich die Frage, ob ich zum eigenen Schutz oder zum Schutz der Tierwelt den Wagen nicht verlassen darf? Unbestritten ist wohl, dass beides eine Rolle spielt. Bei Gamedrives von Safarilodges werden regelmäßig Picknicks in den Parks veranstaltet, die Guides sind aber häufig nicht unbewaffnet und können das Verhalten vieler Raubtiere besser einschätzen als wir Flachlandtiroler, so dass diese Gäste schon mal einen Walk machen können.
Und, erlebt man einige Reisegruppen, ob Overlander oder andere, viele benehmen sich nicht wie Gäste und hinterlassen gerne ihren Müll (s. Tsodillo Hills) , stören durch lautes Gerede oder anderes Verhalten die Tierwelt, dann lassen sich die Verbote und Regeln gut nachvollziehen.
Ebenso werden die Lodges mit Fleisch und Farmprodukten beliefert, die die gleiche Herkunftsquelle besitzen wie unser eingeschweißtes Fleisch. Vergessen sollte man auch nicht, dass es auch in Namibia Gesundheitskontrollen gibt, bevor das Fleisch verkauft wird. Ein großes Problem stellt nach wie vor privatgeschlachtetes Fleisch da. Deshalb gelten die Regeln für alle.
Eine frisch geernteter Monkeyball lag an der Grenze zu Botswana in unserem Auto. Die Grenzbeamtin sah ihn. Was hätte sie tun müssen? Richtig wäre doch, ihn uns abzunehmen. Das wäre auch gar kein Verlust gewesen, aber statt dessen sagte sie uns, dass wir ihn unter den Sitz legen sollten. Das war eine Beamtin.
An der Grenze zu Botswana bei Shakawe (Tsodillo Hills) interessierte sich niemand für den Kühlschrank oder irgendwelche Farmprodukte. Bei solcher Inkonsequenz, stelle ich einige der Regeln tatsächlich in Frage. Mal muss ich meine Schuhe durch das Desinfektionsbad ziehen, mal stehe ich daneben. That`s Africa!
Last but not least - Nachhaltigkeit muss rechtzeitig Berücksichtigung finden und den Erhalt dieser wundervollen Flora und Fauna muss man unterstützen. Aus diesem Grunde bitte ich, so manch ein Fehlverhalten (z.B. Auto zum Fotoshooting verlassen!)sehr kritisch zu sehen und es nicht unbedingt nach zu ahmen. Das schlechte Gewissen reiste hin und wieder mit!
Wir kommen wieder, werden aber den Etosha Nationalpark ausklammern, denn der gefiel uns gar nicht mehr. Im Caprivi gibt es noch viel zu entdecken und zu erleben, jedenfalls solange er so geschützt wird, wie im Augenblick. Der geplante Ausbau des Nambwa Camp ist schon wieder so ein kleiner Wehrmutstropfen und der Ausbau der C49 wird auch einiges verändern. Hoffen wir, dass die Eingriffe die Tiere nicht stören!
Die Tierwelt Botswanas erschien uns viel ursprünglicher und die Umgebung (Ausnahme ist die Chobe Riverfront) gefiel uns hier sehr gut. An der Chobe Riverfront laufen derzeit Überlegungen und Projekte, um den Besucherstrom zu reglementieren. Wir warten ab, welche Veränderungen diese Planungen nach sich ziehen und planen für 2014 Simbabwe, Sambia und Malawi.
Die Flüge sind gebucht, der Landy wartet schon... und die nächsten 8 Monate und 14 Tage werde ich meinen Afrikavirus mit euren Urlaubserlebnissen eindämmen. Ich freue mich drauf! :laugh: :)

Eure Biggi
Letzte Änderung: 14 Nov 2013 16:45 von tiggi.
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14 Nov 2013 17:15 #312937
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  • ANNICK am 14 Nov 2013 17:15
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Hallo Biggi,

Es war schön mit euch zu reisen! B)

Jetzt verstehst Du warum so Manche einen Reisebericht schreiben...... :)

Es tut einfach gut noch einmal zu reisen!!! :P

Danke noch für die tollen Bilder. :)

Es grüsst
Annick
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14 Nov 2013 17:29 #312938
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  • bayern schorsch am 14 Nov 2013 17:29
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Hallo Biggi,

ich war ab der ersten Minute mit an Bord und habe es keine Sekunde bereut.

Du hast einen wunderbaren Reisebericht geschrieben, gespickt mit sensationellen Fotos.

Vielen Dank dafür und für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. :kiss:

Bis zum nächsten Mal,

der bayern schorsch
Link zu allen Reiseberichten:

Reiseberichte Bayern Schorsch
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14 Nov 2013 17:46 #312942
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Hallo Fomis,
für mich geht die Reise nach nochmaligem Erleben nun auch leider zu Ende. Jeder Tag mit solch starken Erlebnissen, das Leben im Zelt mit und bei den Tieren, es war einfach einmalig. Biggi hat alles so wahnsinnig toll wiedergegeben, so dass der Film noch einmal ablaufen konnte. Sie hat alles vorher so perfekt durchgeplant, so dass nichts schiefgehen konnte. Ich durfte ja nur fahren :P Dafür hat sie mir aber auch ein wunderbares Fahrzeug besorgt, und ich auch meinen Fahrtrieb austoben konnte.
Wir beide hatten eine supertolle Zeit und der Virus tat gar nicht weh!
Liebe Grüße
Manfred
Letzte Änderung: 14 Nov 2013 17:48 von Illmi.
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14 Nov 2013 17:54 #312943
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Hallo Biggi & Manfred,

schade, schade, but all good come to an end!
Es war schön mit euch zu reisen, teilweise haben wir die gleichen Destinationen gehabt. Es war interesssant das in eure Sichtweise zu erleben.
Herzlichen Dank für´s Schreiben :cheer:

Liebe Grüße
Guggu
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