THEMA: Leona's Damaraland Reisebericht August 2013
20 Okt 2013 00:00 #308905
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17. Tag Purros - Etambura
Die Nacht war extrem ruhig, gut ausgeschlafen packen wir alles rasch zusammen und sind um 07.15 Uhr starklar, und das ohne Johan's Pauke.



Gestern haben sich die letzten Braaipacks etwas angetaut und obwohl der Kühlschrank nun wieder läuft, tut er dies ja nur bei laufendem Motor. Ich bin etwas besort, denn vor uns liegen zwei Ruhetage. Spontan fahren wir deshalb bei der luxuriösen Okiharongo Elephant Camp Lodge vor und ich schildere der netten Managerin unsere Situation. Sie insistiert uns einen Sack Eis kostenlos mitzugeben. Währenddem wir darauf warten kann ich die originelle Anlage etwas bestauenen. Tolle Integration von afrikanischen Elementen in eklektischer Architektur und modernem Design. Obwohl ich die paar Gäste schwer vermummt im Freiluft-Frühstücksraum sehe, ist es sicher hier Dank dem out-door Gefühl sehr gemütlich. Das Hotel wurde 2007 eröffnet und gibt immer wieder Stoff zum Reden, weil die Anlage nicht unbedingt diskret im Landschaftsbild erscheint. Wer das notwenige Kleingeld hat ist meines Erachten hier gut aufgehoben. Als wir wieder abfahren startet auch eine mit Wolldecken verpackte Gruppe auf den Desert Elephant morning game-drive.
Die D3707 würde uns auf mehr oder weniger üblem Wellblech in 110km direkt bis Orupembe führen.



Wir beschliessen immer dort wo es möglich und erlaubt ist die westlichste Spur entlang des Skeleton Coast Parks zu nehmen. Die erste Abzweigung erreichen wir beim Khumib river, in dessen Trockenflussbett wir eine gute Stunde fahren. Dann verlassen wir den Fluss und zweigen wir links ab auf eine grosse Ebene bis zu den Ougams fountains. Wir halten alle paar km weil es uns hier so gut gefällt in den skurrilen Gesteinsformationen.









Kurz nach der Quelle zweigt eine Strecke in den Skeleton Coast Park ab und wir können hier noch die Steine mit Flechten bewundern.



Dann müssen wir wieder eine Weile auf der D3707 fahren bis es eine neue westliche Abzweigung gibt die wir befahren dürfen. Es handelt sich um ein Flussbett und einer steinigen Pad, wir fahren da etwa zwei Stunden und sehen ausser ein paar Gefiederten keine Tiere. Vor Orupembe machen wir unseren Mittagsstop, wir sind bis hierher 164km gefahren. Bis zum Tagesziel werden es insgesamt 8 reine Fahrstunden werden, für den Fahrer teilweise wegen Tiefsand anstrengend. In Orupembe treffen wir wieder auf die normale Strasse und sogleich hat uns das Wellblech wieder. Die letzten 2-3 Stunden waren verglichen mit dem Morgen weniger interessant. Wir wollten jedoch eine neue Variante kennenlernen weil wir auf einer früheren Reise die Trockenflussbette im Hoarusib und im Khumib schon gefahren sind.
Heute waren wir immer so auf 800m Höhe unterwegs und als wir endlich das Etambura Camp erreichen klettert die steile Piste bis auf einen kleinen Hügel auf 1050m.



Sicht von unserem "Zelt" auf Etambura
Gruss Leona
Letzte Änderung: 20 Okt 2013 00:04 von La Leona.
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20 Okt 2013 12:31 #308934
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Danke für die stimmungsvollen Bilder.....
Ich liebe diese Landschaften und die Einsamkeit dort oben.

LG
Birgitt
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20 Okt 2013 15:32 #308950
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18. Tag Etambura
Etambura schreibt man auch Etaambura. Zusammen mit dem Marble Camp Site und dem House of the Hill handelt es sich beim Etambura Camp um ein community based project. In aufsteigender Kategorie ist Etambura die luxuriöseste Unterkunft. Fünf Selbstversorger Doppelzimmer/Zelte sind so auf dem Hügel verteilt dass alle eine uneingeschränkte Weitsicht geniessen können. Die halboffene Nasszelle wurde in die Felsen integriert und der angrenzende Schlafraum hat Canvaswände.





Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit grossem Holzdeck und einer Braaistelle im Freien zum Kochen auf dem Feuer, jedoch keine Küche mit Kochplatten. Feuerfeste Töpfe, Grillroste, Zangen, wie auch Feuerholz werden bereitgestellt. Im Speisessal sind Schränke mit Geschirr und Besteck zur gemeinsamen Benutzung. Es hat auch eine Kühltruhe (Sonnenenergie).






Gestern als wir ankamen sahen wir drei luxuriöse Geländefahrzeuge mit südafrikanischen Nummernschildern, eines davon die neuste Version des LR Discovery 4 (meinem Mann rollten nur so die Augen) und zwei Männer die gerade einen Reifen reparierten. Es gab für unser bescheidenes Gefährt keinen Centimeter Schatten mehr. Oh, mein Kühlschrank...
Kaku begrüsste uns mit einem allesgewinnenden Lächeln und zeigte uns das vom Gemeinschaftshaus am Weitesten gelegene Zimmer. Nach dem Motto "pay it forward" schenkte ich den Südafrikanern ein wenig Eis, welches nicht mehr in die aufgeschnittene 5l-Flasche passte. Oh Wunder, sie konnten ihr Glück kaum fassen, sie hätten schon seit sieben Tagen keinen Gin and Tonic mehr mit Eis getrunken.
Es wurde ein geselliger Abend.
Kaku ist Camp supervisor und zugleich ganz alleine hier oben fürs Saubermachen zuständig. Sie wäscht Geschirr ab, reinigt die Zelte und muss auch für Wasser sorgen. Denn hier oben gibt es keine Quelle. Sämtliches Wasser muss mit dem 4x4 in Containern vom Wasseranschluss im Marble Campsite hergeschafft werden. Weil wir heute ja einen Ruhetag haben begleiten wir sie und besuchen anschliessend den Marmorsteinbruch.






Die Reservationen für Etambura kann man bei KCS Kunene Conservancy Safaris Namibia oder wie wir über Florence Araës von Rhema Tours and Travel tätigen. Zum Zeitpunkt als wir hier waren kostete ein Doppelzimmer Selbstversorgung N$662 pPpro Tag. Verständlicherweise werden hier nur Gäste mit vorausbezahlter Reservation aufgenommen.

Gruss Leona
Letzte Änderung: 20 Okt 2013 15:35 von La Leona.
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20 Okt 2013 15:48 #308952
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  • BMW am 20 Okt 2013 15:48
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Guten Abend La Leona,

.........Etambura..........Errinnerungen werden wach....und es gibt jetzt also doch einen Solarfridge...

den haben wir im November noch vermisst.........tolle Fotos.....toller Reisebericht....

lg, BMW
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20 Okt 2013 16:28 #308959
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hallo BMW
gut das du das ansprichst, ja den solar-fridge gibts, aber wenn alle Zelte belegt sind und dort die Lichter brennen schaltet der switch der "Küche" ab und der solar fridge ebenfalls.

Die Anzeige der Innentemperatur der Kühltruhe zeigte 14ºC , also immer noch besser die Milch darin aufzubewahren als draussen bei 32ºC ;)
viele Grüsse
leona
Gruss Leona
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20 Okt 2013 16:37 #308961
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19. Tag Etamburo - Opuwo - Kamanjab
Nach einer herzlichen Verabschiedung verlassen nun auch wir Etambura, gestern abend hatten wir die ganze Anlage für uns alleine und es war eine wundervolle (fast) Vollmondnacht. Übrigens, wer an Himbaschmuck interessiert ist kann hier günstig einkaufen, denn Kaku verkauft Schmuck im Auftrag von zwei älteren Frauen der Umgebung. Wir lassen Kaku noch div. Frischwaren und fahren den Hügel hinunter und dann südlich Richtung Orupembe. Der rote Sand leuchtet im Morgenlicht, ein paar Oryxe und Springböckchen grasen friedlich auf der grossen Ebene.



Die östliche Spur hat weniger Wellblech und bringt uns bis zur D3703. Diese D-road wurde hier im Forum als "so schlimm wie Van Zyl's" beschrieben. Zuerst fahren wir eine knappe Stunde auf holpriger pad und gelangen dann an ein Trockenflussbett und passieren diverse Himba Kraals. Sie scheinen alle wenigstens momentan verlassen zu sein, wahrscheinlich nomadisieren die Bewohner mit den Rindern, denn es gibt keinen Grashalm zu sehen.



Wiederum eine Stunde später sehen wir die ersten Baobabs, davon zwei wirklich stattliche Exemplare und idealer Punkt für den Kaffeestop. Es ist schon brutal heiss, gestern und vorgestern abend konnten wir zum ersten Mal auf der ganzen Reise in t-shirts draussen sitzen. Wir passieren das Otjhaa Village ohne es zu sehen, wir riechen nur den Rindermist und hören die Ziegen.


(diese akrobatischen Ziegen sahen wir gestern beim Marble Camp)

Dann beginnt die steinige steile Tortur bis wir auf einen Kamm gelangen und rechts und links Täler mit Resurrection-bushes, Sesametrees, Korkbäumen, aber vorallem Sand und Steinen passieren. Es ist staubtrocken. Die Rinder die wir sehen sind knochenmager. Heuer sei die grösste Dürre seit 50 Jahren. Ich glaube es. Die wenigen in schäbigen Zelten lebenden Himbas sehen nicht besser aus und sitzen nur lethargisch unter spärlichem Schatten.



Auf der steilen Piste drehen die Hinterreifen auf den flachen losen Steinen durch, es riecht nach verbranntem Gummi. Wir kommen schmerzhaft langsam vorwärts und endlich nach 6 Stunden und 91km erreichen wir Etanga. Ab hier ist die Strasse super ausgebaut und heisst immer noch D3703. Die lokalen Fahrzeug überholen uns weit schneller als mit 100km/h. Um 14 Uhr queren wir eine surreale Welt, eine Oase namens Otzwazumba und queren einen wasserführenden Fluss. Der Rest der Strecke führt durch sanft gewellte Landschaft bis nach Opuwo. In der Herero-Himbasprache heisst Opuwo, "bis hierher". So fühlt es sich auch an, hier beginnt die Zivilisation wieder. Die Himbas leben hier im Kaokoland erst seit etwa 130 Jahren Dank der Unterstützung der Angolaner. Himbas sind genetisch mit den Hereros verwandt. In den Hottentottenkriegen verlor der Stamm all sein Hab und Gut und wird seit damals "himba" Bettler, genannt. Die Himbas betteln auch heute noch, vorallem "sweety", Tabak und Alkohol.



Das grösste Dach Namibias der Opuwo Country Lodge sehen wir schon von weitem. Der Zeltplatz ist übervoll und wir kommen hier nicht unter sondern fahren weiter und erwägen für einen kurzen Moment die neue von hier etwa 70km entfernte Uukwaluuhdi Safari Lodge anzusteuern, aber der stolze Übernachtungspreis von N$2400 schreckt uns ab. Woher Max die Energie nimmt jetzt noch die 270km bis nach Kamanjab zu fahren ist mir schleierhaft. Doch um 19.40h erreichen wir das Gate des Kamanjab Rest Camp und sind heilfroh dass da steht "open".



Die deutsche Besitzerin heizt auch noch rasch den Boiler ein damit wir eine warme Dusche im zwar alten, doch perfekt eingerichteten Waschhaus geniessen können. Wir bezahlen N$80 pP für den campsite nr. 5. Ausser uns ist nur noch ein weiteres Paar auf dem Zeltplatz, wir hören keinen Laut von ihnen und nehmen an sie schlafen schon. Mucksmäuschenstill machen wir Feuer an, braaien und bekommen Gesellschaft von einer Giraffe die gemächlich und ebenso lautlos an uns vorbeizieht. Es wird Mitternacht bis wir ins Bett kommen. Adrenalin baut man eben nicht ganz so schnell ab, vorallem wenn einem bei 80km/h plötzlich ein Pferd rechts vorne im Blickfeld der Windschutzscheibe auftaucht und glücklicherweise stehenbleibt...



Gruss Leona
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