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Danke Birgitt, aber es geht nur langsam vorwärts...
16. Tag Warmquelle - Purros Bei Warmquelle hiess es für uns zwei Abschied nehmen von der Gruppe. Die Abschiedsreden am Lagerfeuer gestern abend waren warmherzige und aufrichtige Bekenntnisse Aller zu einer gelungenen Reise mit so vielen verschiedenen Teilnehmern und erst noch in drei Sprachen. Man bat Johan eine Route nach Angola, Zambia, Malawi und oder wo auch immer, zu planen. Max und ich haben jetzt noch 9 Tage in Namibia. Aus Gewohnheit stehen wir mit den Hähnen auf und winken unseren Weggefährten good-bye, kein Auge bleibt trocken. Jetzt sind wir allein. So wie wir es gewohnt sind. Und sofort verplempern wir die Abfahrt um eine Stunde. Aber das ist ja nicht weiter schlimm, denn wir wollen heute ja nur bis Purros. Nachdem wir von der Warmquelle eine halbe Stunde bis Sesfontein fuhren guckten wir uns das magere Sortiment im Fontein Shop an, ausser mealie meal, Zucker, Speiseöl ein paar Konserven und Kosmetika gibt es dort nichts, nicht mal Brot. Die Tankstelle hat keinen Diesel, gestern haben wir noch allen Treibstoff aus den Jerry Cans unserer Gefährten erhalten, denn wir werden in den nächsten Tagen an keine Tankstelle kommen und wissen noch nicht wie weit wir ausschweifen werden ab Standort Etambura. Wir nehmen die D3707 und das nüvi zeigt eine Distanz von 103km bis ans Ziel. Deswegen biegen wir beim Schild zum (geschlossenen und verlassenen) Ganamub Mountain Camp rechts ab als es Zeit wird für die morgentliche Kaffeepause. Schade um die schöne Anlage, aber man kann ja trotzdem wunderbar campen hier bei der Durchreise wenn man entsprechend ausgerüstet ist. Wasser hat es natürlich nicht mehr hier. Der Grader war wohl erst kürzlich im Einsatz den die Strasse weist deutlich weniger Wellblech auf als wir erwartet haben. Um 13 Uhr erreichen wir die Gomatum River Jct. Draussen ist es wahnsinnig heiss, drinnen hatten wir schon ab 10.30 Uhr die Airco im Einsatz. Beim Herausnehmen eines kühlen Getränks sehe ich dass nun unser Engel seinen Geist endgültig aufgegeben hat. Wir erinnern uns noch daran wie der Mechaniker in Swakopmund was von 2 verschiedenen Sicherungen gesagt hat, eine im Kühlschrank selber und eine irgendwo im Motor der Fahrzeugs. Motorhaube auf und suchen. In der Fuse-Box sieht alles standardgemäss aus. Wir befolgen die Regel "don't mess with factory settings" und suchen nach einer nicht ab Werk installierten elektrischen Änderung und und ich werde fündig. Da ist auch promt eine 20er Sicherung die nicht mehr funzt und wir haben zum Glück genau eine davon als Reserve dabei. Ausgewechselt und voilà: Kühlschrank geht wieder. Ich mache spontan ein kleines Triumpftänzchen rund ums Auto vor Freude. Das Community Camp in Purros liegt ein paar km nördlich des gleichnamigen Dorfes direkt am Trockenfluss, weil es im Dorf nichts weiter zu sehen gibt umfahren die Ortschaft und erreichen den Campsite kurz vor 14 Uhr. Hier teilt uns der camp attendant Ricco den schattigen Platz Nr. 2 zu. Ausser uns ist niemand auf dem ganzen Areal und auch später kommen keine anderen Camper dazu. Es ist total still. N$100 pro Person pro Tag fürs übernachten ist exklusiv firewood, da kommen noch N$30 pro "bundle" dazu, das ist dreimal so viel wie wir bis anhin für Holz bezahlt haben. Es ist uns sofort klar dass wir wieder im touristischen Korridor sind. Auf dem Community Camp Site muss man immer mit Elefantenbesuch rechnen, hatten wir auch schon mal so intensiv dass wir im Badehäuschen warten mussten. Doch dieses Jahr ist es total still, keine Elefanten weit und breit die ganze Nacht. Irgendwann hören wir noch zwei Motorradfahrer im Bush Camp (Das Community Camp vermietet auch Zimmer) nebenan eintreffen, das sind dann auch die einzigen anderen auf dem grossen Areal für heute.
Anhang:
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Gruss Leona
Letzte Änderung: 14 Okt 2013 00:57 von La Leona.
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17. Tag Purros - Etambura
Die Nacht war extrem ruhig, gut ausgeschlafen packen wir alles rasch zusammen und sind um 07.15 Uhr starklar, und das ohne Johan's Pauke. Gestern haben sich die letzten Braaipacks etwas angetaut und obwohl der Kühlschrank nun wieder läuft, tut er dies ja nur bei laufendem Motor. Ich bin etwas besort, denn vor uns liegen zwei Ruhetage. Spontan fahren wir deshalb bei der luxuriösen Okiharongo Elephant Camp Lodge vor und ich schildere der netten Managerin unsere Situation. Sie insistiert uns einen Sack Eis kostenlos mitzugeben. Währenddem wir darauf warten kann ich die originelle Anlage etwas bestauenen. Tolle Integration von afrikanischen Elementen in eklektischer Architektur und modernem Design. Obwohl ich die paar Gäste schwer vermummt im Freiluft-Frühstücksraum sehe, ist es sicher hier Dank dem out-door Gefühl sehr gemütlich. Das Hotel wurde 2007 eröffnet und gibt immer wieder Stoff zum Reden, weil die Anlage nicht unbedingt diskret im Landschaftsbild erscheint. Wer das notwenige Kleingeld hat ist meines Erachten hier gut aufgehoben. Als wir wieder abfahren startet auch eine mit Wolldecken verpackte Gruppe auf den Desert Elephant morning game-drive. Die D3707 würde uns auf mehr oder weniger üblem Wellblech in 110km direkt bis Orupembe führen. Wir beschliessen immer dort wo es möglich und erlaubt ist die westlichste Spur entlang des Skeleton Coast Parks zu nehmen. Die erste Abzweigung erreichen wir beim Khumib river, in dessen Trockenflussbett wir eine gute Stunde fahren. Dann verlassen wir den Fluss und zweigen wir links ab auf eine grosse Ebene bis zu den Ougams fountains. Wir halten alle paar km weil es uns hier so gut gefällt in den skurrilen Gesteinsformationen. Kurz nach der Quelle zweigt eine Strecke in den Skeleton Coast Park ab und wir können hier noch die Steine mit Flechten bewundern. Dann müssen wir wieder eine Weile auf der D3707 fahren bis es eine neue westliche Abzweigung gibt die wir befahren dürfen. Es handelt sich um ein Flussbett und einer steinigen Pad, wir fahren da etwa zwei Stunden und sehen ausser ein paar Gefiederten keine Tiere. Vor Orupembe machen wir unseren Mittagsstop, wir sind bis hierher 164km gefahren. Bis zum Tagesziel werden es insgesamt 8 reine Fahrstunden werden, für den Fahrer teilweise wegen Tiefsand anstrengend. In Orupembe treffen wir wieder auf die normale Strasse und sogleich hat uns das Wellblech wieder. Die letzten 2-3 Stunden waren verglichen mit dem Morgen weniger interessant. Wir wollten jedoch eine neue Variante kennenlernen weil wir auf einer früheren Reise die Trockenflussbette im Hoarusib und im Khumib schon gefahren sind. Heute waren wir immer so auf 800m Höhe unterwegs und als wir endlich das Etambura Camp erreichen klettert die steile Piste bis auf einen kleinen Hügel auf 1050m. Sicht von unserem "Zelt" auf Etambura |
Gruss Leona
Letzte Änderung: 20 Okt 2013 00:04 von La Leona.
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18. Tag Etambura
Etambura schreibt man auch Etaambura. Zusammen mit dem Marble Camp Site und dem House of the Hill handelt es sich beim Etambura Camp um ein community based project. In aufsteigender Kategorie ist Etambura die luxuriöseste Unterkunft. Fünf Selbstversorger Doppelzimmer/Zelte sind so auf dem Hügel verteilt dass alle eine uneingeschränkte Weitsicht geniessen können. Die halboffene Nasszelle wurde in die Felsen integriert und der angrenzende Schlafraum hat Canvaswände. Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit grossem Holzdeck und einer Braaistelle im Freien zum Kochen auf dem Feuer, jedoch keine Küche mit Kochplatten. Feuerfeste Töpfe, Grillroste, Zangen, wie auch Feuerholz werden bereitgestellt. Im Speisessal sind Schränke mit Geschirr und Besteck zur gemeinsamen Benutzung. Es hat auch eine Kühltruhe (Sonnenenergie). Gestern als wir ankamen sahen wir drei luxuriöse Geländefahrzeuge mit südafrikanischen Nummernschildern, eines davon die neuste Version des LR Discovery 4 (meinem Mann rollten nur so die Augen) und zwei Männer die gerade einen Reifen reparierten. Es gab für unser bescheidenes Gefährt keinen Centimeter Schatten mehr. Oh, mein Kühlschrank... Kaku begrüsste uns mit einem allesgewinnenden Lächeln und zeigte uns das vom Gemeinschaftshaus am Weitesten gelegene Zimmer. Nach dem Motto "pay it forward" schenkte ich den Südafrikanern ein wenig Eis, welches nicht mehr in die aufgeschnittene 5l-Flasche passte. Oh Wunder, sie konnten ihr Glück kaum fassen, sie hätten schon seit sieben Tagen keinen Gin and Tonic mehr mit Eis getrunken. Es wurde ein geselliger Abend. Kaku ist Camp supervisor und zugleich ganz alleine hier oben fürs Saubermachen zuständig. Sie wäscht Geschirr ab, reinigt die Zelte und muss auch für Wasser sorgen. Denn hier oben gibt es keine Quelle. Sämtliches Wasser muss mit dem 4x4 in Containern vom Wasseranschluss im Marble Campsite hergeschafft werden. Weil wir heute ja einen Ruhetag haben begleiten wir sie und besuchen anschliessend den Marmorsteinbruch. Die Reservationen für Etambura kann man bei KCS Kunene Conservancy Safaris Namibia oder wie wir über Florence Araës von Rhema Tours and Travel tätigen. Zum Zeitpunkt als wir hier waren kostete ein Doppelzimmer Selbstversorgung N$662 pPpro Tag. Verständlicherweise werden hier nur Gäste mit vorausbezahlter Reservation aufgenommen. |
Gruss Leona
Letzte Änderung: 20 Okt 2013 15:35 von La Leona.
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19. Tag Etamburo - Opuwo - Kamanjab
Nach einer herzlichen Verabschiedung verlassen nun auch wir Etambura, gestern abend hatten wir die ganze Anlage für uns alleine und es war eine wundervolle (fast) Vollmondnacht. Übrigens, wer an Himbaschmuck interessiert ist kann hier günstig einkaufen, denn Kaku verkauft Schmuck im Auftrag von zwei älteren Frauen der Umgebung. Wir lassen Kaku noch div. Frischwaren und fahren den Hügel hinunter und dann südlich Richtung Orupembe. Der rote Sand leuchtet im Morgenlicht, ein paar Oryxe und Springböckchen grasen friedlich auf der grossen Ebene. Die östliche Spur hat weniger Wellblech und bringt uns bis zur D3703. Diese D-road wurde hier im Forum als "so schlimm wie Van Zyl's" beschrieben. Zuerst fahren wir eine knappe Stunde auf holpriger pad und gelangen dann an ein Trockenflussbett und passieren diverse Himba Kraals. Sie scheinen alle wenigstens momentan verlassen zu sein, wahrscheinlich nomadisieren die Bewohner mit den Rindern, denn es gibt keinen Grashalm zu sehen. Wiederum eine Stunde später sehen wir die ersten Baobabs, davon zwei wirklich stattliche Exemplare und idealer Punkt für den Kaffeestop. Es ist schon brutal heiss, gestern und vorgestern abend konnten wir zum ersten Mal auf der ganzen Reise in t-shirts draussen sitzen. Wir passieren das Otjhaa Village ohne es zu sehen, wir riechen nur den Rindermist und hören die Ziegen. (diese akrobatischen Ziegen sahen wir gestern beim Marble Camp) Dann beginnt die steinige steile Tortur bis wir auf einen Kamm gelangen und rechts und links Täler mit Resurrection-bushes, Sesametrees, Korkbäumen, aber vorallem Sand und Steinen passieren. Es ist staubtrocken. Die Rinder die wir sehen sind knochenmager. Heuer sei die grösste Dürre seit 50 Jahren. Ich glaube es. Die wenigen in schäbigen Zelten lebenden Himbas sehen nicht besser aus und sitzen nur lethargisch unter spärlichem Schatten. Auf der steilen Piste drehen die Hinterreifen auf den flachen losen Steinen durch, es riecht nach verbranntem Gummi. Wir kommen schmerzhaft langsam vorwärts und endlich nach 6 Stunden und 91km erreichen wir Etanga. Ab hier ist die Strasse super ausgebaut und heisst immer noch D3703. Die lokalen Fahrzeug überholen uns weit schneller als mit 100km/h. Um 14 Uhr queren wir eine surreale Welt, eine Oase namens Otzwazumba und queren einen wasserführenden Fluss. Der Rest der Strecke führt durch sanft gewellte Landschaft bis nach Opuwo. In der Herero-Himbasprache heisst Opuwo, "bis hierher". So fühlt es sich auch an, hier beginnt die Zivilisation wieder. Die Himbas leben hier im Kaokoland erst seit etwa 130 Jahren Dank der Unterstützung der Angolaner. Himbas sind genetisch mit den Hereros verwandt. In den Hottentottenkriegen verlor der Stamm all sein Hab und Gut und wird seit damals "himba" Bettler, genannt. Die Himbas betteln auch heute noch, vorallem "sweety", Tabak und Alkohol. Das grösste Dach Namibias der Opuwo Country Lodge sehen wir schon von weitem. Der Zeltplatz ist übervoll und wir kommen hier nicht unter sondern fahren weiter und erwägen für einen kurzen Moment die neue von hier etwa 70km entfernte Uukwaluuhdi Safari Lodge anzusteuern, aber der stolze Übernachtungspreis von N$2400 schreckt uns ab. Woher Max die Energie nimmt jetzt noch die 270km bis nach Kamanjab zu fahren ist mir schleierhaft. Doch um 19.40h erreichen wir das Gate des Kamanjab Rest Camp und sind heilfroh dass da steht "open". Die deutsche Besitzerin heizt auch noch rasch den Boiler ein damit wir eine warme Dusche im zwar alten, doch perfekt eingerichteten Waschhaus geniessen können. Wir bezahlen N$80 pP für den campsite nr. 5. Ausser uns ist nur noch ein weiteres Paar auf dem Zeltplatz, wir hören keinen Laut von ihnen und nehmen an sie schlafen schon. Mucksmäuschenstill machen wir Feuer an, braaien und bekommen Gesellschaft von einer Giraffe die gemächlich und ebenso lautlos an uns vorbeizieht. Es wird Mitternacht bis wir ins Bett kommen. Adrenalin baut man eben nicht ganz so schnell ab, vorallem wenn einem bei 80km/h plötzlich ein Pferd rechts vorne im Blickfeld der Windschutzscheibe auftaucht und glücklicherweise stehenbleibt... |
Gruss Leona
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20. Tag Kamanjab - Ugab Terraces/Vingerklip
Zum Kamanjab Restcamp möchte ich noch meinen Eindruck geben: Unverständlicherweise hatte ich irgendwie im Gedächtnis dies sei ein pseudo Streichelzoo mit überfülltem Zeltplatz und teutonischem Ambiente. Die Realität war aber ein sehr ruhiger naturbelassener Zeltplatz mit gross abgesteckten Plätzen zum Teil mit Stromanschluss (wird extra berechnet falls man diesen benutzt), sehr funtionellem Waschhaus mit super Duschen, guten Braaistellen und zementierten Tischen und Bänken. Wildbestand vorallem Giraffen und Gehörntes (?). Liegt auf der Schotterpiste nach Palmwag etwa 4km ausserhalb der Stadt Kamanjab und ist daher schön ruhig nachts. Es werden auch Bungalows vermietet zu N$500 pro Nacht, ohne Kochgelegenheit. Frühstück und Abendessen werden im Restaurant angeboten. Für die Durchreise fand ich den Ort ideal. Seit mehr als einer Woche waren wir ohne internet-Empfang, kein 3G in Opuwo und auch nicht in Kamanjab. Im Restcamp haben sie kein wifi, man schickte uns ins Oppi Koppi im Stadtzentrum dafür. Das Oppi-Koppi erinnerte mich sofort an Joe's Beerhouse, und ist wahrscheinlich das lokale watering-hole der hiesigen weissen Bevölkerung, an der Bar gibts mindestens zwei Dutzend Stühle. Wifi war kostenlos und der Kaffee schmeckte vorzüglich. Die Recepcionistinnen waren zudem sehr nett. Weil wir gestern nicht wie vorgesehen in Opuwo übernachtet haben steht uns heute ein zusätzlicher halber Tag zur Verfügung. Zuerst fahren wir gemütlich auf der C35/M80 146km bis zur Ugab Terrace Lodge. Oben auf dem Hügel sind die Bungalows und der Speisesaal. Das beste an der Lodge ist die Sicht auf die Ugab Terrassen und die Vingerklip. Unterhalb der Bungalows sind die 3 Camp Sites angelegt worden. Noch ist man mit dem Ebnen der Stellflächen beschäftigt, was beim Bodenzelt ein Problem gewesen wäre, aber mit dem Dachzelt ausgeglichen werden kann unter den Rädern. Die Atmosphäre ist voller Staubpartikel, so schlimm wie hier fand ich es noch nie auf der ganzen Reise, man hat in keinem Moment des Tages eine richtige Fernsicht, geschweige denn ein klares Bild. Es ist sehr heiss und der Schatten an der Bar der Vingerklip Lodge mit einem kühlen Getränk scheint das perfekte Nachmittagsprogramm nach der Besichtigung der Vingerklip zu sein. Wir verlängern sogar bis weit in den Nachmittag und es gibt auch leckeren Kaffee und Torten. Ebenso wifi. Ich fand die Anlage sehr ansprechend einzig die Anrede auf deutsch ohne vorherige Nachfrage der Herkunft fanden wir etwas schockierend. Mir hat der Campsite der Ugab Terrace Lodge gut gefallen, besonders die Sicht aus der Dusche. Es gibt drei Toiletten und drei Duschen, jede von 1 bis 3 nummeriert und es ist so gedacht dass jeder Stellplatz seine eigene Dusch/WC hat, weil aber alles in einem bis auf Schulterhöhe gemauerten und sonst offenen Gebäude untergebracht ist, ist die Absicht nicht jedem Camper klar und es wird geduscht wo was frei ist... Einheizen für Warmwasser muss man selber, es gibt keinen camp attendant. Man kann als Camper zwar oben in der Lodge im Restaurant essen gehen, aber das Benutzen des Schwimmbades ist nicht erlaubt. Für einen Übernachtungsstop bei der Durchreise zu empfehlen. Wir haben über die internetseite der Lodge gebucht und N$110 pP pro Nacht bezahlt. Beachten dass die Stellplätze sehr klein bemessen sind und für höchstens zwei Fahrzeuge pro Site Platz bieten. Veterinärkontrolle Als wir gestern von Opuwo zur Strassengabelung C41/C35 kamen war da eine mobile Veterinärkontrolle an der wir nicht aufgehalten wurden. Anders war es dann etwas weiter südlich auf der Höhe des Etosha NP's da wurden wir am Veterinärzaun angehalten. Es war schon dunkel und der Beamte fragte "do you carry any fresh meat?" Max antwortete: "it is our last day, I don't think there is anything left" Wohlwissentlich dass ganz obendrauf im Kühlschrank ein Pack Sirloin Steaks und ein Pack Boerwors lagen die wir total vergessen hatten, weil wir ja heute in Opuwo campen und braaien wollten. Dann antwortete der Beamte "Since there is probably nothing left, then show me your drivers licence" Gesagt getan und wir konnten weiterfahren. |
Gruss Leona
Letzte Änderung: 22 Okt 2013 16:21 von La Leona.
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21. Tag Vingerklip - Erindi
Wecker war auf 6 Uhr gestellt, genau der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs. Vor drei Wochen ging die Sonne noch eine halbe Stunde später auf, die Tage wurden allmählich länger, auch abends gabs so um die 5 Minuten mehr jeden Tag. Die eisig kalten Morgen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt sind jetzt auch Geschichte. Gestern nachmittag war es 38ºC heiss. Als wir um 07.15 Uhr starten ist die Route so festgelegt dass wir immer auf D Strassen bis nach Erindi fahren und das nüvi zeigt dafür eine Distanz von 190km an. Wir werden den ganzen Tag kein einziges Fahrzeug kreuzen, ausser in den Ortschaften. Wir queren das Ugab Flussbett etliche Male heute und bekommen die Vingerklip von einer anderen Perspektive zu sehen. Enorm hohe Zäune von Jagdfarmen wechseln sich mit einfachen Zäunen oder gar zaunfreiem Land ab. Es geht stets leicht gewellt durch sehr trockenes und ausser ein, zwei Farmhäusern unbewohntes Gebiet. Wir sehen Blessboks und Giraffen, und Hunderte von Wildschweinen. Auf der D2403 erreichen wir dann den Ort Kalkfeld. So eine Stadt tut einem leid, nichts vom früheren wirtschaftlichen Boom ist übrig geblieben, es gibt nicht mal mehr eine Tankstelle, jedes zweite Haus ist eingefallen. Die Bahnlinie führt hier lang, die Station ist in Ruinen. Ärmlich gekleidete Gestalten gucken hinter kaputten Fenster hervor. Ich sehe kein offenes Geschäft ausser einer Imbissstube. Erster Stopp des Tages ist bei den Dinosaur Footprints auf der Farm des Deutschen Strobel. Er hat sie vor 14 Jahren erstanden und kann nun Eintritt verlangen von den Besuchern. Wir bezahlen N$20 pP und stellen das Auto unter einen schattigen Baum. Mir schwebt die ganze Zeit das Bild von Dinosauriern vor die sich auf glühendheissem flüssigem Stein die Pfoten verbrennen. Herr Strobel erzählt uns, immer schön über den Zaun seines Gartens, dass vor 5 Jahren ein Löwe aus Erindi ausgebrochen sei und bei ihm auf der Farm wieder eingefangen wurde. Später in Erindi erfahre ich dieser der Löwe jetzt "Fugitive" heisst. Ich fand den Besuch bei den Dinosaurier Spuren sehr interessant. Die Anfahrt ist nur was für Fahrzeuge mit Bodenfreiheit. Der Rundgang ist keine 800m lang und Herr Strobel händigt auch ein paar gedruckte Informationen aus. Wer sich hier gerne länger aufhalten möchte kann im Gästehaus unterkommen, es machte mir einen sympatischen Eindruck. Campingplatz ist ebenfalls vorhanden mit perfekt sauberen WC's und Duschen sowie Braaistellen. Die Strasse nach Erindi ist jetzt fast schneeweiss, daher auch der Name Kalkfeld nehme ich mal an. So heisst auch das am wenigsten benutzte Gate des Erindi Private Game Reserve, wo wir ohne Registrieren oder Kontrolle eingelassen werden. Der Elektrozaun ist eindrücklich und trotzdem gibt es immer wieder Ausreisser, nicht nur Löwen, jetzt vorallem auch Elefanten (die übersiedelten Khaudum Elefanten vorallem, Stand Sep/Okt 2013). Der Gate Warden hatte uns ein einfaches Blatt ausgehändigt worauf stand dass man als Selbstfahrer nur auf den Hauptstrassen fahren darf und nicht auf den sekundären Tracks. Vorsichtshalber meiden wir die Abzweigung zum "Hippo Pool", später erfahren wir dass wir das noch hätten tun dürfen. Um 12 Uhr und nach einer gemütlichen Fahrt von ca. 40km innerhalb des Parks erreichen wir Camp Elephant, es scheint mir als wären wir in Disney World gelandet. Farm Stall, Gift Shop, Excursions, .... und als ich dann unser privates Waschhäuschen mit Sheraton-ähnlichem Bad mit Marmorablage sehe wird es mir ein wenig komisch. So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Max war sogar eine Weile felsenfest davon überzeugt dass der knallgrüne Rasen nicht echt war. Nachdem wir die Scheu vor dem zivilisiertem campen abgelegt hatten gönnten wir uns erst mal eine Siesta auf unserer Decke auf dem weichen Rasen. |
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