19. Tag: 26 August 2013 : Abschied nehmen
Düsternbrook - Windhoek (40km)
Heute ist es also soweit, es geht zurück in die Heimat. Wir machen einen letzen Spaziergang und verabschieden uns von der Einsamkeit und der Tierwelt.
Wir verstauen unsere Taschen im Auto, pumpen den Reifen auf und machen uns gegen 10 Uhr auf den Weg Richtung Windhoek. Da heute Feiertag ist, rufen wir bei Camping Car Hire an und geben Bescheid, dass wir gegen 11 Uhr eintreffen werden.
Dort angekommen wird der Wagen vollgetankt und die Ausrüstung auf Vollständigkeit und Zustand kontrolliert. Es gibt nichts zu beanstanden, nicht der kleinste Kratzer im Lack. Auch alle Gläser und der Unterboden haben die 2800km heil überstanden und wir bekommen den vollen Kautionsbetrag rückerstattet. Yippie!
Es ist wieder Rudolf, der uns zum Flughafen bringt. Zwei unserer, zugegeben billig gekauften, Reisetaschen haben auf der Reise stark gelitten. Eine hat einen defekten Zippverschluss und die andere mehrere Risse. Ich habe die Sorge, dass sie unterwegs völlig aufreißen und wir den Inhalt nie mehr wieder sehen. Deshalb lassen wir unsere Gepäckstücke vor dem Check-In in Plastik einschweißen.
Wir geben die letzten Dollars im Flughafenbistro aus. Ich fülle ein Formular für die Mehrwertsteuerrückerstattung aus und muss die Kamera und den Laptop mit Rechnung beim Customs Office vorweisen. Nach dem Check-In bekomme ich am Schalter im Abflugsbereich ca. 1300 Rand vergütet. Nach Abzug der Gebühr für die Cash-Auszahlung und der Wechselgebühr in EUR bleiben noch genau 80 EUR über. Immerhin besser als nichts.
Da wir am Flughafen wieder unsere Wiener Bekannten treffen, lassen wir die drei Kinder im Flieger von Windhoek nach Johannesburg in einer eigenen Reihe sitzen. Erstaunlicherweise klappt das auch ganz gut und wir genießen ein paar Minuten Kinderlosigkeit. Im Transitbereich in Johannesburg kaufen wir noch ein paar Souvenirs, darunter auch die obligatorische Holzgiraffe. Unsere ist ca. 1 Meter hoch und sollte locker im Handgepäck mitgehen.
Der Flug von Johannesburg nach München verläuft ruhig. Wir können alle ein bisschen länger schlafen als beim Hinflug und wir landen pünktlich in München. Wir melden uns telefonisch bei meiner Mutter und bestätigen die Abholzeit in Wien.
Am Gate angekommen erfahren wir von einem Problem mit dem Flugzeug. Ausgerechnet am letzten und kürzesten Flug haben wir 45 Minuten Verspätung, da der Flieger getauscht werden muss.
Der Ersatzflieger ist halb leer und die Kinder haben wieder ihre eigene Reihe.
Kurz vor mittag landen wir bei freundlichem Wetter in Wien und werden freudig von meiner Mutter empfangen.
Fazit der Reise:
Die 2 ½ Wochen waren sicher der tollste Urlaub, den wir bisher gemacht haben. Wobei „Urlaub“ natürlich relativ zu sehen ist. So toll es mit Kindern in diesem Alter ist, diesen Teil der Welt zu entdecken ist es natürlich auch anstrengend. Für die Kinder genauso wie für die Eltern. Wir möchten die Erfahrung auf keinen Fall missen.
Auf jeden Fall vergisst man sehr schnell jeden Gedanken an die Arbeit und den Stress im Büro zuhause.
Die Reise selbst zu organisieren ist eigentlich gar nicht so schwer.
Man muss es halt mögen und früh genug damit beginnen.
An dieser Stelle ein großes "Dankeschön" an alle Fomis, die uns im Vorfeld mit Tipps versorgt haben!
Vor allem das Lesen von anderen Reiseberichten hat uns ermutigt, die Geschichte auf eigene Faust durchzuziehen. Geführt und organisiert und mit festen Unterkünften hätten wir die Reise wohl noch länger nicht finanzieren können....
Ob uns der "Virus" erwischt hat?
Ich denke schon

Wobei das ähnlich wie bei der Malaria ein paar Wochen Inkubationszeit haben dürfte.
Unmittelbar nach der Reise hat man schon schöne Eindrücke im Kopf; man ist aber auch froh, wieder zuhause zu sein.
Wir haben bemerkt, dass man teilweise erst beim Erzählen, Anschauen der Bilder und Reisebericht schreiben alles so richtig verarbeiten kann und die Erinnerungen sortiert.
Nicht einmal haben wir uns gegenseitig gesagt, dass es schon unglaublich war, was wir alles gesehen haben. Es gab Tage, an denen wir mehr fotografiert und erlebt haben, als sonst in einer Woche Urlaub....
Irgendwie kommt schon Wehmut auf...
Schau ma mal, Botswana soll ja auch ein paar nette Ecken haben....
Danke fürs Mitlesen und das positive Feedback.
Liebe Grüße aus Wien,
Peter