THEMA: Vienna goes Namibia - Mit 2 Kids 18 Tage unterwegs
08 Sep 2013 08:44 #303354
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5.Tag: 12. August 2013 : Die höchsten Dünen der Welt
Sesriem - Solitaire (220km Fahrt)
Solitaire Guest Farm, Dachzelt


Die Nacht ist windig und sehr kalt. Gegen 4 Uhr bemerke ich auf der Innenseite des Zeltes die kondensierende Feuchtigkeit. Egal, durchbeißen! Die Mädels haben die Skiunterwäsche und Hauben an.

Aufstehen um 6:15 bei Sonnenaufgang. Früher wollen und können wir eh nicht in den Park hinein. Bei den ersten Sonnenstrahlen lese ich 2 Grad vom Thermometer ab und bemerke die Eisschicht am Auto.





Wir starten den Wagen, drehen die Heizung auf und setzen die halb schlafenden Kinder wie sie sind ins Auto.
Bei immerhin schon kuscheligen 3 Grad klappe ich mit klammen Händen die Dachzelte zusammen und erfreue mich am angenehmen Gefühl der Aluleitern auf meiner Haut. Meine Handschuhe sind zwar im Reisegepäck aber natürlich ganz unten in der schon verstauten Tasche und ich hab keine Lust auf Suchen in dieser Kälte. Also Augen zu und durch.



Recht flott haben wir alles zusammen und holen uns den Frühstückskorb in der Sossusvlei Lodge ab. Das Monster an Korb können wir noch irgendwie zwischen die Taschen pressen. Die heißen Kannen mit Kaffee und Wasser kommen zu Claudias Füßen.

Wir fahren in den Park. Während der Fahrt wird es innen (Autoheizung) und aussen (Sonne) Minute um Minute wärmer. Die Kinder ziehen sich am Rücksitz um. Die Morgensonne taucht die Dünen entlang der Straße in ein herrliches Rot.








Wir erreichen den 4x4 Parkplatz.


Mein großer Moment naht. Die halbe Reisevorbereitung drehte sich um die Frage „Mit welchem Auto und wie komme ich auf eigene Faust bis ans Ende des Sossusvlei?“ Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit.

Step 1: Luftablassen
Step 2: 4x4L einlegen
Step 3: maximal 35 km/h und NIE stehenbleiben

Los geht’s!

Trotz unseres hohen Gewichts spielt sich das Auto beim Durchfahren des Sandes. Obwohl wir fast in der Kolonne fahren, kann ich es vermeiden, unterwegs stehenbleiben zu müssen.

Zwischen dem Dead-Vlei Parkplatz und dem Parkplatz am Ende entdecken wir eine einsame Picknickbank, die wir für unser Wüstenfrühstück nutzen. Herrlich! Kaffee, Tee, Obst- Wurst- und Käseteller, Joghurt, Müsli, Cornflakes. Nicht einmal ansatzweise schaffen wir die mitgegebene Menge. Obwohl viele Autos unterwegs sind, sind wir völlig ungestört und genießen die Ruhe der Wüste bei schon angenehmen Temperaturen.





Wir spazieren eine Runde durch das Sossusvlei. Kurz darauf fahren wir zum Dead Vlei Parkplatz.






Wir wandern zum Dead Vlei und schießen wunderschöne Bilder. Trotz der Kargheit der Landschaft gefällt es auch den Kindern sehr gut. Die Temperatur steigt immer mehr und der Weg zurück im tiefen Sand wird vor allem für Selina schon anstrengend.




Die Rückfahrt im Sand macht sehr viel Spaß.Ich fahre selten weniger als 30 km/h um ja nicht steckenzubleiben. Wahrscheinlich völlig unnötig, aber das Gerumpel und Gehupfe verzückt vor allem die zweite Reihe unseres Autos.

Am Parkplatz werden die Reifen wieder voll aufgepumpt. Geschafft! Die Sonderprüfung im Sossusvlei wurde erfolgreich abgelegt! Der Nissi und ich; eine verschmolzene Einheit im Kampf gegen die Elemente !
Mitleidig und mit mildem Lächeln beobachten wir Scharen an Leuten, die zwar wie wir mit Monster Hiluxen und Nissans am Parkplatz stehenbleiben, sich aber dann dort in die dicht gefüllten Shuttles drängen. Weicheier!

Am Parkausgang genehmigen wir uns ein Eis und ich besorge für morgen ein Permit für den nördlichen Teil des Parks. Ich habe vor, weniger die Hauptrouten Richtung Swakopmund zu nehmen, sondern auch Seitenstraßen und den Welwitscha Drive auf der Fahrt nach Swakop abzufahren. An einer Temperaturanzeige sehen wir 38 Grad im Schatten. 36 Grad Differenz in 5 Stunden ist schon was.

Wir lassen das Auto volltanken und stellen erfreut fest, dass der Wagen für die bisherigen 500km nur 70 Liter Benzin verbraucht hat. Na prima, so durstig ist er ja gar nicht !

Wir fahren los zur Solitaire Guest Farm, unserer heutigen Unterkunft. Nach einer guten Stunde sind wir dort und werden nett empfangen. Die Campsite ist 200m vom Haupthaus entfernt und wir haben ein neues, gemauertes WC und Duschhäuschen, natürlich open air exklusiv für uns.



Ich hab noch gar nicht die Zelte aufgestellt, da haben sich die Kinder schon mit den Hunden angefreundet und jedem einen Namen verpasst. Außerdem entdecken sie Pfaue, Kaninchen, Truthähne und zwei Oryxe im Gehege. Wie wir erfahren, haben sich die zahmen Erdmännchen und der Springbock leider vor kurzem ein neues Zuhause gesucht.

Da wir wieder mit frischen Temperaturen rechnen, verzichten wir auf Selbstversorgung und melden uns für das Abendessen an. Der Speiseraum ist sehr nett eingerichtet. Es gibt Suppen, Salate und Spinattörtchen als Vorspeise und als Hauptspeise Kudu Stroganoff und Oryx-Steaks. Selina bleibt bei den Beilagen, Leonie traut sich sogar den Oryx zu kosten und findet es lecker.







Nach dem Essen gibt es eine kleine Gesangs-Performance der Küchenkräfte.
Ganz nett und bemüht, aber für das Supertalent wird es wohl nie reichen ;-)

Richtig schmerzhaft wird es erst, als ich eine bekannte Melodie unseres Landsmanns Josef Haydn zu erkennen glaube. Tatsächlich: Die deutsche Bundeshymne mit Klicksprachentext wir in den Raum geschmettert. „FOR OUR GERMAN FRIENDS!“ Großer Applaus und Gelächter der germanischen Reisegruppe nebenan. Fassungslosigkeit und Verwunderung bei unserem Ösi-Tisch und den Franzosen nebenan.
Gerade will ich nach der der wörtlichen Übersetzung des Textes fragen, da verabschieden sich die Damen wieder in die Küche. Hätte mich brennend interessiert, was genau inhaltlich zum Besten gegeben wurde ;-)



Wir spazieren zum Auto zurück. Heute Abend ist es deutlich milder als gestern und auch kaum Wind. Das Abendprogramm verläuft immer entspannter und wird schön langsam zum Ritual.
Jeder weiß inzwischen großteils, was wie wann zu tun ist und auch die Kinder machen immer mehr mit. Wir sind zufrieden mit uns und der Welt und krabbeln die Leitern zu den Zelten hinauf.

Endlich sind wir so richtig im Urlaub angekommen.
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09 Sep 2013 10:21 #303546
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6.Tag: 13. August 2013 : Fahrt an die Küste
Solitaire - Swakopmund (300km Fahrt)
Alternative Space B&B


Wir schlafen alle sehr gut und lange. Claudias Verkühlung ist so gut wie abgeklungen. Wir beide sitzen bei fast 10 Grad am Morgen in der Sonne. Die Kinder lassen wir bis 8 ausschlafen. Die anderen Gäste und Reisegruppen sind schon aufgebrochen, als wir frühstücken gehen.



Beim Verstauen der Taschen merke ich, dass das Schloss des Canopys sich nicht mehr versperren lässt. Ich tippe auf ein Sandproblem und versuche es durch Pusten sowie ein paar Tropfen Fahrradöl zu lösen. Aber nichts hilft. Da werden wir wohl in Swakopmund eine Werkstatt aufsuchen müssen. Der Gedanke, die restliche Tour ohne versperrbares Canopy zu absolvieren, wird genauso schnell wieder verworfen, wie er entstanden ist.

Um uns die Zeit auf der langen Fahrt zu vertreiben, hören wir das Hummeldumm-Hörbuch. Auch die Kinder finden es lustig, vor allem, weil sie ja schon einen Bezug zu den genannten Orten haben.



Wir überqueren den Tropic of Capricorn und machen das Pflichtfoto. Obwohl ich den Mädels versuche zu erklären, was das jetzt genau bedeutet, hält sich die Ehrfurcht beim weiblichen Teil unserer Reisegruppe in Grenzen.



Beim Kuiseb Canyon sitzt plötzlich ein Pavian mitten auf der Straße und blockiert den Gegenverkehr. Er will einfach nicht einsehen, warum jetzt ausgerechnet er Platz machen soll. Nach mehreren Minuten lässt er dann doch das andere Auto passieren und auch wir setzen die Fahrt fort.





Ich will die angeblich langweilige Fahrt auf der Hauptroute über den Vogelfederberg vermeiden und die permitpflichtigen Straßen durch den Namib-Naukluft-Park fahren und dann von Osten kommend am Weg nach Swakopmund noch den Weltwitscha Drive abfahren. Wir verpassen allerdings eine Abzweigung nach Norden und bleiben zu lange auf der Durchgangsstraße Richtung Walvis Bay. Umdrehen wollen wir auch nicht mehr, also doch über den Vogelfederberg und über Walvis Bay.





Auf der Fahrt bemerke ich, dass die Tankanzeige rasch nach unten geht.
In Sesriem haben wir doch vollgetankt?.
Da haben wir 70 Liter nach 500km getankt und jetzt fahren wir 300 km und die Tankuhr geht rapide nach unten !?!?! Wie das?

Ich bin mir sicher, dass wir entweder ein Leck im Tank haben oder die Anzeige defekt ist.
Nur gut, dass wir auf der Hauptstraße unterwegs sind und nicht auf eine D-Straße abseits.

Jetzt bloß noch bis Walvis Bay kommen!

20 km vor der Stadt geht die Tankanzeige auf Reserve. Schweißperlen auf der Stirn !
Aber wir schaffen es...

In Walvis Bay tanken wir bei einer Shell-Tankstelle. Bei 80l schnappt der Stutzen ab und der Tankwart fragt, „Double Tank?“. Verwundert bejahe ich und er presst Schluck um Schluck noch weitere 40 l in den Tank.
Ich rechne herum und kann mir einfach nicht erklären, wie ich 120l auf 400km hab verfahren können. Vorher 500km fahren und 70l tanken. Leck sehe ich auch keines. Wie kann das sein?
Da dämmert es mir:
Der Tankwart in Sesriem hat den Zusatztank nicht aufgefüllt! Dafür war er viel zu schnell fertig.

Insgesamt 190l für 900km macht Sinn und zeigt, dass die Freude über den geringen Spritverbraucht verfrüht war. „Voll“ beim Tank ist also auch wie vieles andere als relativ zu betrachten.

Erleichtert fahren wir nach Swakopmund und rufen von unterwegs bei unserem Autovermieter an, um zu fragen, wo wir das Problem mit dem kaputten Schloss in beheben lassen können.



Wir sollen einfach die erste Werkstatt der mitgegebenen Liste nehmen, unser Besuch für morgen wird inzwischen dort angekündigt.

In Swakopmund finden wir rasch unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte, das Alternative Space. Dort werden wir von Sibylle und Frenus herzlich begrüßt. Auch unsere Bekannten aus Wien mit ihren zwei Töchtern, die sich bereits in der vierten Woche ihrer Tour befinden, sind schon eingetroffen. Das riesige Familienzimmer mit der freistehenden Badewanne ist super gemütlich. Das Doppelbett hat sogar eine Heizdecke, für die Kinderbetten sind Wärmeflaschen vorbereitet.





Es ist recht frisch und windig und wir haben keine Lust, zum Essen in die Stadt aufzubrechen. Wir beschließen, im Innenhof ein paar Würstchen zu grillen.

Am Abend spielen die Kinder mit den Nintendos und wir nutzen das Gratis WLAN um ein paar emails und Fotos nach Hause zu schicken.

Nach dem sehr entspannenden Abend kuscheln wir uns in die warmen Decken.

Drei Tage in den Zelten haben schon gereicht, um echte Betten so richtig zu genießen.
Letzte Änderung: 09 Sep 2013 10:25 von granato75.
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10 Sep 2013 09:59 #303693
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7.Tag: 14. August 2013 : Living Desert Tour
Swakopmund
Alternative Space B&B

Nach einer sehr erhohlsamen und gemütlichen Nacht kommen wir nur schwer aus den kuscheligen Betten. Wir stärken uns am reichlich gedeckten Frühstückstisch.

Überpünktlich werden wir um 8 Uhr von Andrew, einem Fahrer von Tommy Collard’s Living Desert Tour in einem nagelneuen Landrover Discovery abgeholt. Wir sind gespannt, ob die durchwegs positiven Meinungen zu Tommy Tour gerechtfertigt sind.

Vor der Stadteinfahrt treffen wir die anderen beiden Fahrzeuge, Tommys alten Landrover mit 9 Sitzen und noch ein Fahrzeug mit 6 Personen an Bord.
Nach der Begrüßung und ein paar einleitenden Worten von Tommy setzen wir uns in Bewegung. Wir vier verbleiben in Andrews Auto, welches im Vergleich zu den anderen Autos fast schon dekadent bequem ist.

Nacheinander entdecken wir den Bau einer Weißspinne, ein Baby- und ein erwachsenes Wüstenchamäleon, eine Namib Sand Snake, einen Wüstengecko, eine Wüsteneidechse und als Highlight am Schluß noch eine Zwergpuffotter (=Sidewinder Snake). Immer mit sehr lustigen zweisprachigen Erklärungen.
Zwischendurch immer wieder Achterbahnfahrten über die Dünen. Die Kinder, die zu Beginn noch nicht ganz ausgeschlafen waren, jubeln während der Fahrt.

Die gut vier Stunden vergehen wie im Flug und es kommt keine Sekunde Langeweile auf.
Die Tour bestätigt sich als echtes Highlight der Reise und als ein Muss, speziell wenn man mit Kindern erstmals durch das Land fährt.































Gegen 14 Uhr sind wir wieder im Hotel und lassen die Kinder im Hotel ausspannen.

Claudia und ich fahren zur Werkstatt um das Schloss des Canopys zu reparieren.
Als wir eintreffen, wird mir verständlich gemacht, dass der Chef gerade nicht da ist und so versuche ich das Problem den Mechanikern zu erklären. Es dauert ein Weilchen.
Das Schloss lässt sich schon schließen - „Yes it‘s working, I see“ - aber nicht absperren.
Was hab ich von einem Schloss, welches einschnappt und ein Aufspringen verhindert, aber von jedermann zu öffnen ist?
Als das Problem nach ein paar Minuten erkannt wird, wird rund um das Heck unseres Autos ein Arbeitskreis gebildet.

Jeweils drei Projektgruppenmitglieder in wechselnder Besetzung sehen sich das Schloss an. Eine halbe Stunde wird probiert, geschraubt, geklopft und gepustet.
Schließlich trifft der Chef der Werkstatt ein und plötzlich kommt Bewegung in die Sache. Das Schloss wird als Ganzes abgeschraubt, der äußere Teil sogar abgesägt. Der Chef persönlich fährt weg und besorgt ein baugleiches Schloss in der Stadt.

In der Zwischenzeit drücke ich mein seit der Abfahrt defektes zweites Zeltlicht einem anderen, gerade nicht unter extremen Stress stehenden Kollegen in die Hand, welcher sich der Sache annimmt.
Insgesamt verbringen wir 90 min in der Werkstatt. Aber dann fahren wir mit einem funkelnden Schloss und einem zweiten Zeltlicht vom Hof.

Die Lady von der Werkstatt notiert sich das Kennzeichen und den Kilometerstand des Fahrzeugs.
Die weitere Abwicklung erfolgt direkt mit Camping Car Hire. Sehr bequem und professionell.
Wir verteilen Trinkgeld und verabschieden uns.

Am Abend gehen wir auf Empfehlung von Sibylle mit der zweiten Wiener Familie in eine Pizzeria (Secret Garden) in der Stadt. Alles schmeckt sehr gut und auch Selina vergisst ihr Pizza-Fiasko vom Lake Oanob.

Im Hotel werden die Kinder etwas früher in die Falle geschickt, damit ihnen morgen das Aufstehen leichter als heute fällt. Auch morgen werden wir wieder um 8 Uhr abgeholt, diesmal für die Delfintour.
Letzte Änderung: 10 Sep 2013 10:07 von granato75.
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11 Sep 2013 11:03 #303885
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8.Tag: 15. August 2013 : Ocean Adventures
Swakopmund
Alternative Space B&B


Der Morgen verläuft wie gestern.
Wieder werden wir um 8 Uhr abgeholt, dieses Mal von Ocean Adventures für die Robben- und Delfin-Tour in Walvis Bay.
Treffpunkt mit den anderen Teilnehmern und Bezahlung ist wie schon gestern bei der Stadteinfahrt.Danach geht’s im Kleinbus nach Walvis Bay.





Die einzelnen Gruppen besteigen nacheinander im Akkord die Boote. Kleinere und auch sehr Große. Wir fahren gegen 9 Uhr mit einem mittelgroßen Katamaran und circa 30 Personen an Bord los.
Das Boot von Ocean Adventures ist groß genug, dass sich die Leute verteilen können und nicht auf die Zehen steigen, aber noch immer übersichtlich. Ich finde für uns genau optimal.
Wir fahren Richtung Pelican Point und bald kommt schon die erste Robbe an Bord.
Immer an unsere Seite sind natürlich viele Möwen, aber auch Pelikane und Kormorane.







Beim Pelican Point angekommen sehen wir Unmengen an Robben, die uns mit ihrem Geschrei an Schafe erinnern. Auch eine Gruppe von Flamingos sehen wir etwas weiter entfernt am Strand.





Bald darauf sehen wir endlich Delfine. Zunächst scharz-weiße Heaviside-Delfine, danach auch große Tümmler.







Auf der Rückfahrt werden Austern und kleine Häppchen mit Sekt serviert. In weiser Voraussicht haben wir für die Kinder beim Frühstück leere Brötchen mitgenommen, die sie jetzt hungrig verputzen.









Schließlich kommt noch eine Pelikan-Dame zu Besuch und auch eine jungen Robbe, die sich bereitwillig mit den Kindern fotografieren lässt.





Gegen 14 Uhr sind wir wieder im Hotel in Swakopmund.
In einem großen Plastiksack bekommen wir unsere gestern abgegebene Wäsche retour.
60N$ für einen großen Sack gewaschener und frisch gebügelter Wäsche sind ein echtes Schnäppchen und lassen die Augen von Claudia leuchten.

Claudia genießt ein Bad in der schönen freistehenden Badewanne unseres Zimmers.
Auch die Kids werden in die Badewanne verfrachtet, bevor wir ab morgen wieder geringere hygienische Ansprüche stellen.

Danach lassen wir die Kinder in Ruhe, wir wollen inzwischen einen Spaziergang am Strand und durch die Stadt machen.
Wir stellen unser Auto beim Museum ab und fotografieren die Flamingos bei der Mündung des Swakop-Flusses.





Wir gehen durch die Stadt zurück zum Auto und besuchen den Holzschnitzer-Markt. Dabei machen wir den Fehler, stehen zu bleiben und Interesse zu bekunden. Schon werden wir von den Verkäufern bestürmt und jeder preist seine Waren als die Schönsten und Besten an. Ich kann das echt nicht leiden, da man eigentlich nicht wirklich in Ruhe schauen und überlegen kann. Um überhaupt weiterzukommen, kaufen wir total überteuerte Nüsse mit unseren gravierten Namen und kehren zum Auto zurück.

Wir füllen beim Spar unsere Essensvorräte für die nächsten Tage auf und heben auch gleich Geld beim ATM ab. Für das Fleisch suchen wir eine einheimische Fleischerei auf, wo wir frische Oryx-Steaks besorgen.

Heute Abend haben wir keinen großen Hunger, somit gibt es nur paar Frankfurter zum Abendessen.

Wir packen die Taschen für morgen und bezahlen. Danach plaudern wir noch mit Sibylle am gemütlichen Kamin.

Morgen geht es wieder auf Pad. Sonst gewöhnen wir noch zu sehr an die Bequemlichkeiten einer festen Unterkunft ;-)
Letzte Änderung: 19 Sep 2013 10:11 von granato75.
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12 Sep 2013 11:21 #304020
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9.Tag: 16. August 2013 : Ins Damaraland
Swakopmund - Damaraland (270km Fahrt)
Madisa Campsite Dachzelt

Wir schlafen uns heute so richtig aus.


Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Frenus und Sibylle. In der Stadt kaufen wir noch frisches Schwarzbrot und Gebäck bei einer deutschen Bäckerei ein. Dann geht es Richtung Norden aus der Stadt raus.

Unser heutiges Ziel ist die Madisa Camp Site, die ungefähr eine Fahrstunde von Twyfelfontein entfernt im Damaraland liegt.

Bereits gestern haben wir entschieden, dass wir uns den Umweg nach Cape Cross ersparen wollen. Es sind doch zwei zusätzliche Fahrstunden und Robben haben wir gestern mehr als genug gesehen.

Die ersten 90 Minuten Fahrt sind sehr langweilig. Einziges Highlight sind unsere ersten Erdmännchen, die wir aus großer Entfernung von der Straße aus erkennen. Für brauchbare Fotos muss der Maximalzoom herhalten. Kaum nähern wir uns, verschwindet die ganze Sippe unter der Erde.



Weder die Fahrt entlang der Küste nach Henties Bay noch die Strecke nach Uis bieten landschaftliche Schönheiten. Speziell die Strecke von der Küste Richtung Brandberg schlägt an Kargheit alles, was wir bisher in Namibia gesehen haben.

Soweit das Auge reicht..NICHTS…außer Himmel und Staub. Kein Grashalm, kein Strauch, nicht einmal Steine, die größer als eine Faust sind.

Gut, dass wir zum Zeitvertreib wieder Hummeldumm hören.

Gegen mittag sind wir in UIS und tanken voll. Hier nimmt der Tankwart die Bitte „Full“ sehr wörtlich und rüttelt und schüttelt minutenlang am Auto herum, um auch wirklich noch den letzten Tropfen in die beiden Tanks zu pressen.



Nach Uis entscheiden wir uns, weiter über D-Straßen anstelle der C-Straße nach Norden zu fahren.



Bei der einzigen Kreuzung auf 40 km Fahrt zwischen der D2319 und D2612 biegen wir falsch ab und auf eine abendteuerliche Farmzufahrt ein. Als wir die Farm erreichen bemerken wir unseren Fehler und werden von den sehr hilfsbereiten Farmarbeitern zurück auf den richtigen Weg gelotst.

Die weitere Fahrt nach Norden ist landschaftlich etwas schöner aber ereignislos.





Wir erreichen die Abzweigung zur Madisa Campsite kurz vor 15 Uhr. Wir haben uns diese Campsite ausgesucht, da sie sehr schön sein soll und man mit etwas Glück auch Besuch von Wüstenelefanten erhoffen kann. Bei der Anmeldung wird uns gleich einmal diese Hoffnung genommen. Wegen der großen Trockenheit sind die Elefanten weiter gezogen und ganz sicher nicht mehr in der Gegend.

Die Campsite liegt wunderschön zwischen Felsen und einem ausgetrockneten Flussbett.
Uns wird alles erklärt, z.B. dass der Stromgenerator für Licht und Akku-Laden nur zwischen 17:30 und 20:00 eingeschaltet ist. Für Warmwasser müssen wir selbst den Donkey anfeuern.





Wir haben ein privates, über Holzstufen erreichbares, Bade- und WC-Häuschen, wieder open air. Sehr urig aber total in Ordnung. Auch die Anrichte und die Grillstelle sind sehr in Ordnung.

Einzig Unmengen an Fliegen sind störend.
Wir bekommen ein Bündel an Feuerholz und machen einen Spaziergang in der Gegend.

Wir sehen Klippschliefer und allgegenwärtige Elefantenspuren an den Bäumen und im Sand. Sichtlich aber keine frischen Hinterlassenschaften der Dickhäuter. ;-(





Beim Spaziergang treffen wir die anderen Gäste der Campsite, zwei Frauen mit Kind aus Südafrika. Wir plaudern kurz mit ihnen, danach sehen wir aber weder sie noch sonst jemand anderen bis zu unserer Abreise wieder.





Während ich Holz zerkleinere, lasse ich die Mädels alleine Feuer machen. Ganz stolz schaffen sie es mit den großen Zündhölzern das Zundermaterial zum Brennen zu bringen.





Wir grillen unsere Oryx-Steaks aus Swakopmund für uns, für die Kinder gibt es wieder mal Würstchen. Trotz der Abgeschiedenheit gefällt allen die Platz sehr gut. Je länger wir in Namibia sind, desto mehr genießen wir die Stille der Landschaft und die Tatsache derart ungestört zu sein. Die Kinder sind schon um 8 in den Zelten. Wir sitzen noch eine Weile am Lagerfeuer und testen den Nightshot-Modus der neuen Kamera.









Gegen 21 Uhr klettern auch wir in die Zelte. Selina schläft schon wieder. In der Nacht ist für ein paar Minuten einiges an Geschrei und Radau in der Umgebung zu hören.

Mein Entdeckerdrang ist nicht groß genug, um der Sache auf den Grund zu gehen. Vielleicht finde ich ja morgen heraus, was das war…
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16 Sep 2013 17:56 #304495
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10.Tag: 17 August 2013 : Felsgravuren und Naturvölker
Damaraland - Kamanjab (300km Fahrt)
Oase Guest House Familienzimmer


Ich werde um 6 Uhr mit der aufgehenden Sonne wach. Selina schläft noch tief und fest und lässt sich auch nicht davon stören, dass ich mich im Zelt anziehe.

Ich mache einen Morgenspaziergang und bemerke gleich, wer in der Nacht Lärm gemacht hat.





Eine Pavian-Familie bewohnt die Felsen inmitten der Campsite. Die ganze Familie spaziert gemütlich 50m von mir entfernt über den Weg, wahrscheinlich am Weg zur Morgentoilette.
Nur gut, dass wir trotz der Abgeschiedenheit des Platzes wieder alles bis auf den Tisch und den Stühlen im Auto verstaut haben.

Leonie schläft von allen wieder am längsten, bis 8 Uhr. Erst als schon alle mit dem Frühstück fertig sind, lässt sie sich blicken. Während Madame ausgiebig frühstückt und sich kämmt, packen wir andere drei die Taschen und die Zelte zusammen.



Unser erster Programmpunkt heute sind die Felsgravuren von Twyfelfontein, dem einzigen Weltkulturerbe Namibias. Es ist schon knapp 9 Uhr, als wir losfahren.

Gegen 10 Uhr sind wir beim Visitor Center in Twyfelfontein.



Wir vier und eine Gruppe Franzosen bekommen Rodney als Guide zugeteilt.
Entgegen mancher Berichte und Erfahrungen ist Rodney sehr nett, motiviert und erzählt jede Menge Wissenswertes über die Zeichnungen. Er plaudern auch über die Kinder und wir erfahren, dass er selbst zwei Jungs, circa im Alter unserer Mädels hat.











Die Wanderung auf der Hauptroute dauert etwa eine Stunde, für die Kinder genau richtig lange. Auch sie bestaunen die jahrtausende alten Zeichnungen und Gravuren. Länger wäre sicher für sie langweilig und auch anstrengend geworden. Inzwischen steht die Sonne schon sehr hoch und es wird richtig heiß. Wir verabschieden uns von Rodney und geben gerne ein paar Dollar Trinkgeld.

Nach einem kurzen Fotostopp bei den Organ Pipes besuchen wir das Living Museum der Damara. Es liegt direkt an der Kreuzung der Hauptstraße und der Abzweigung nach Twyfelfontein.





Es ist augenscheinlich, dass das Museum ausschließlich für touristische Zwecke existiert. Zu gut sprechen alle Englisch und auch unsere Heimat Österreich ist unseren Gastgebern ein Begriff.



Das kümmert natürlich die Kinder wenig und wir bekommen Einiges zu sehen.

Unter anderem werden die Wirkung von Heilkräutern, Feuermachen, Schmuckherstellung und traditionelle Spiele der Damara anschaulich erklärt und gezeigt. Beim Basteln mit Straußeneierschalen dürfen die Mädels auch selbst Hand anlegen und stolz ein Stück mitnehmen. Zum Abschluss noch eine Gesangs- und Tanzeinlage aller Anwesenden. Wir kaufen 2 Schmuckketten und nehmen die restliche Strecke in Angriff.






Wir entscheiden uns über den Grootbergpass und nicht über Khorixas nach Kamanjab zu fahren.

Den größten Teil der heutigen Strecke fährt Claudia. Und endlich haben wir unsere schon sehnlichst herbeigesehnten ersten Wasserdurchfahrten auf der Strecke Richtung Palmwag, die natürlich promt auf Film gebannt werden.

In Palmwag wollen wir Geld abheben und tanken, aber als wir sehen, dass die Stadt hinter dem Veterinärzaun liegt, drehen wir um. Wir haben keine Lust auf Durchsuchen des Autos und Abgeben unserer Fleischvorräte und fahren weiter Richtung Kamanjab über den Grootbergpass.





Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Fahrt. Wir sehen unser erstes Impala, 2 Kudu-Damen und sogar eine Herde Bergzebras. Eine Fuchsmanguste kreuzt die Straße, leider zu schnell um sie auf Foto zu bannen. 20kmvor Kamanjab das tierische Highlight des Tages. Eine Gruppe von Giraffen links, rechts und auf der Straße. Wir beobachten sie eine Weile und können ein paar schöne Fotos machen. Erst als wir ihnen näher kommen, steigen sie gemütlich über den Weidezaun und ziehen ab.







Endlich Kamanjab. Es ist schon 17 Uhr als wir im Oase Guest House eintreffen, aber wenigstens müssen wir heute keine Zelte aufbauen und auch nicht selbst kochen.

Beim Entladen bemerken wir, dass wir heute vergessen haben, die Staubklappe seitlich zu öffnen.

200km Schotter- und Sandpiste haben sich im Canopy verewigt. Jetzt wissen wir, was WIRKLICH dreckig und staubig ist und dass die Staubklappe tatsächlich einen Sinn hat.

Claudia verbringt 15 Minuten min mit dem Abkehren der Schuhe und Taschen.

Die Eintritte des Tages und die Souvenirs haben meine Bargeldvorräte rascher als erwartet schrumpfen lassen. Ich brauche einen ATM.

Doch leider erfahre ich, dass es in der Stadt keinen ATM, sondern nur eine Bank gibt. Diese hat heute schon zu und morgen, Sonntag natürlich auch.

Der nächste ATM ist in Outjo, die Kleinigkeit von 150km entfernt.
Na super !

Für das Oase Guest House und die Tour morgen habe ich Voucher, aber für die Cheetah Farm und Tour brauche ich mehr Bargeld, als ich noch habe. Ganz zu schweigen von Einkäufen bei den Himbas.

Meine Hoffnung ist, dass wir hier im Hotel morgen beim Bezahlen des Abendessens etwas mehr von der Kreditkarte abbuchen lassen können, und wir dafür ein paar hundert Dollar Cash zurück bekommen. Sicher nicht im Sinn des Erfinders, aber hey, THIS IS AFRICA !!!

Zum Abendessen bekommen wir zunächst Knoblauchsuppe, Claudia isst Schnecken und ich stuffed Game (ich tippe auf Oryx mit Schafskäse gefüllt). Die Kinder bestellen Hühnerschnitzel.

Diesmal haben wir kein Familienzimmer, sondern zwei Doppelzimmer nebeneinander.
Wie im Dachzelt schläft Selina bei mir im Doppelbett. Claudia und Leonie sind im anderen Zimmer. Ich schreibe noch ein bisschen Tagebuch und nutze das WLAN bei der Rezeption für ein paar elektronische Grüße in die Heimat.
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