THEMA: Nam,die Fünfte-und immer noch kein Sossusvlei
21 Mär 2013 17:24 #281951
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Mittwoch,13.Februar:

Beim ersten Hellwerden sind wir wieder auf den Beinen,aber aus der Sonnenaufgangs-Session wird nichts,denn : es ist neblig,schlimmer als in Swakop.Alles ist tropfnass,es nieselt aus dem Nebel,und dazu ist es richtig kühl.Wir frösteln,und ohne Frühstück geht es mit dem Condor auf Beobachtungstour.Das erste und einzige Mal auf dieser Reise haben wir die Heizung laufen.



Auch die Rüppell-Trappe sieht ziemlich struppig aus bei dem Niesel,aber ich glaube,die Tiere freuen sich darüber.

Da es trüb ist und gar nicht richtig hell werden will.sind wohl einige Tiere länger unterwegs,denn bald entdecken wir weit draussen auf einer Ebene zwei Löffelhunde.Da es viel zu weit ist zum Fotografieren,stellen wir das Auto ab und versuchen uns anzupirschen.Das jobt auch ganz gut,wir können uns bis auf hundert Meter anschleichen,dann aber nehmen sie reissaus.



Auf dem Rückweg finden wir diese kleine Echse,die,da wohl noch ziemlich klamm,sich willig in Szene setzten lässt.



Langsam reisst der Nebel auf,und man kann den darüber befindlichen blauen Himmel erahnen.



Ein Stück weiter,entdecken wir nochmals eine Gruppe Löffelhunde,mehrere adulte sowie mindestens vier Jungtiere,insgesamt acht Stück,die wohl gerade auf dem Weg zurück in ihren Bau sind.Der liegt direkt neben der Pad,und während die Jungen direkt einfahren,bleiben zwei Alttiere als Aufpasser draussen,sodass wir nochmals zu Bildern kommen.Diesmal sogar mit Sonne,und auch die Distanz ist erheblich geringer.



Der Nebel hat jetzt vollends verloren,die Sonne dampft ihn einfach weg,und schnell wird es wieder heiss.





Wir machen uns auf den Weg zurück zum Camp,denn langsam könnten wir auch was zu Essen vertragen.






Die üblichen Verdächtigen säumen unseren Weg.
Im Camp frühstücken wir ausgiebig,und dann legen wir uns erstmal zwei Stunden hin,um die heisseste Mittagszeit zu verdösen.
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22 Mär 2013 09:08 #281993
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Nachdem wir aus unserem komatösen Mittagsschläfchen erwacht sind,stellen wir fest,dass einige Vögel unser Camp nach irgendwie verwertbaren Resten durchsuchen,wie etwa Berg- und Termitenschmätzer,die überaus hübschen Kapsperlinge,sowie ein Bokmakierie.



Nach einem kleinen Snack fahren wir wieder auf Beobachtungstour,zuerst um die Blutkoppe herum.Auch im Süden des Berges stehen einige Köcherbäume,an denen ich nicht einfach so vorbei kann.






An Tieren sehen wir zunächst nichts besonderes,aber wir freuen uns auch über jeden Springbock und jede Trappe.




Dann aber entdecke ich eine neue Art : es ist ein Falke,klar,und nach dem Blick ins Vogelbuch identifizieren wir ihn als Rothalsfalke.



Dann versuchen wir uns wieder einmal mehr an den Ludwig´s Trappen,aber die Vögel haben eine ziemlich grosse Fluchtdistanz,näher als einhundert Meter geht da nichts.So entstehen die ersten Bilder von abstreichenden Vögeln.Dabei geben sie ein durchaus majestätisches Bild ab.






Irgendwann kommt eine Trappe langsam auf uns zu.Da sie konzentriert den Boden absucht nach Fressbarem,bemerkt sie uns wohl nicht,jedenfalls nähert sie sich auf rund sechzig Meter,immerhin.Wir schiessen uns so richtig warm,und mit meinen letzten zwei Minuten Video filme ich die Trappe,wie sie suchend auf uns zukommt,hält,sichert,und sich dann mit schwungvollen Flügelschlägen erhebt und vor einer tollen Bergkulisse eine Schleife fliegt.
Über diese kleine Sequenz freue ich mich tierisch,das hatte ich mir gewünscht.
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26 Mär 2013 17:54 #282582
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Guten Tag,

zunächst gilt mein Dank Euch Allen,die mir Genesungswünsche geschickt haben--Danke,kann ich nachwievor gut brauchen.

@tina 76:Solltest Du mal nach Swakop kommen,empfehle ich Dir die Little-5-Tour,da siehst Du ziemlich sicher auch ein Chamäleon.Und sollte das nicht helfen,besuche einfach mal den alten Otavi-Bahnhof.Da ist heute eine kleine Schlangenfarm drin.Im Aussengelände,also frei zugänglich,gibt es drei oder vier Chamäleons.

@Annick:Freut mich,dass Du hier so mitfieberst,wo ich Dir doch gar kein Klo bieten kann... :lol:


So,weiter geht es,immer noch am 13.Februar:

So,die letzte Sequenz Video ist also im Kasten,so kann die Kamera schon mal weggepackt werden,und ich muss nun nur noch zwischen Foto,Fernglas und Spektiv wechseln.



ziehende Springböcke



weitere Ludwigs-Trappen

Immer wieder sehen wir auch kleine Vögel der Wüste,insbesondere Lerchen und Pieper,wobei wir uns mit der exakten Bestimmung schwer tun,sei es,dass das Licht schlecht ist,oder sie lassen uns nicht nahe genug ran,oder die spezifischen Art-Merkmale sind nicht wirklich eindeutig.
Egal,hier also eine ...-Lerche






...hier bereitet die Bestimmung keine Schwierigkeiten.



...und hier gibt es "nur " Landschaft.Nein,Stop,nicht ganz.Zwei Geier haben sich ins Bild gemogelt.

Schnell sinkt die Sonne wieder,und da im Osten über der Randstufe riesige Gewittertürme aufgestiegen sind,ergeben sich herrliche ,dramatische Stimmungen,während in Richtung Küste nicht eine Wolke zu sehen ist,und die Sonne deshalb auch recht unspektakulär versinkt.






Mit Einbruch der Dunkelheit machen wir uns wieder auf den Weg zum heimischen Herd,jedoch nicht ohne noch einen Hasen "mitzunehmen".Durch den Blitz erscheint sein Auge riesig.




Mit unserem letzten Holz machen wir ein letzte Mal Feuer und brutzeln uns ein ordentliches Abendessen,während die Blitze immer näher kommen.Wir werden doch wohl nicht in der letzten Nacht in der Wüste noch nass?
Wir sitzen noch geraume Zeit am Feuer,bis auch der letzte Scheit Holz verbrannt ist.Nachdem wir schon mal ein Resumee der vergangenen Tage ziehen und die letzte Tasse Tee geleert haben,klart es über uns wieder mehr und mehr auf,die Wolken fallen in sich zusammen,und wir dürfen nochmals einen grandiosen Sternenhimmel geniessen.Zufrieden ziehen wir uns ein jeder in sein Zelt zurück,und noch lange liege ich im geöffneten Eingang und starre hinüber auf die sich gerade noch erkennbar gegen den Himmel abzeichnende Blutkoppe.

Gute Nacht!

LG Fotomatte
Letzte Änderung: 28 Dez 2013 22:45 von fotomatte.
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27 Mär 2013 12:44 #282662
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Donnerstag,14.Februar:

Heute morgen gibt es keinen Nebel,also nicht direkt bei uns,weiter im Westen schon.Bei uns fahren nur lockere Wolkenfelder über den Himmel.
Vor Sonnenaufgang gehen wir los und umrunden die Blutkoppe in westlicher Richtung.Andreas geht weiter und will sich um Kleinvögel kümmern,während ich diesmal unbedingt auf den Gipfel will.Letztes Jahr hatte ich das schon probiert,allerdings direkt vom Camp aus,also von Norden her,und musste dann feststellen,dass der Berg eigentlich aus fünf Gipfeln besteht,die durch tiefe Einschnitte getrennt sind,und der im Süden der Höchste ist.Damals brach ich dann nach dem Mittelgipfel aus Zeitgründen ab.



Frühe Morgenstimmung



Blick nach Norden während des Aufstiegs



Blick nach Westen,wo wiederum der Nebel wallt

Die ersten Sonnenstrahlen kommen über den Gipfel,das Rennen gegen die Sonne habe ich also verloren.Kein Wunder bei den vielen Foto-Stops.





Wie ein riesiger Knochen-oder je nach Blickwinkel wie ein Amboß-liegt dieser Fels in bedenklicher Schräglage wohl schon seit Millionen von Jahren hier rum,geformt durch beständigen Windschliff.



Gipfelblick in Richtung Norden,der Steinmann verdeckt gnädig die offenen Wunden,die der Landschaft durch den Uranbergbau zugefügt wurden.



Gipfelblick in Richtung Osten

Herrlich ist es ,so früh am Morgen auf so einem Ausguck zu stehen.Aus allen Richtungen höre ich die Rüppels-Trappen rufen,und Kette um Kette von Flughühnern fliegt hoch am Himmel über mich hinweg.
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27 Mär 2013 13:06 #282664
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Während des Abstiegs komme ich wieder nicht am Amboß vorbei ohne eine Fotosession.Der liegt auch zu dekorativ hier herum.





Weiter unten komme ich an einer Produktions-Stätte für Hinkelsteine vorbei.Ist wohl ein sehr geduldiger Steinmetz,der hier seine Arbeit verrichtet.



Ich umrunde den Berg weiter in östlicher Richtung,und von hier sieht er ganz schön abweisend aus.






Auf einem Boulder entdecke ich einen Gecko,der sich in der frühen Morgensonne etwas aufwärmt.
Gegen 11.oo Uhr treffe ich wieder im Camp ein.Nach dem letzten Frühstück on-the-road packen wir zusammen und rollen langsam wieder zurück Richtung C 28.Mehrfach müssen wir anhalten,um Bilder zu machen.Einmal sehen wir eine ganze Gruppe Geier,die sich kreisend nach oben schrauben.Dabei fliegt ein Lanner-Falke mit.
Langsam sehen wir auch wieder mehr Oryx-Antilopen,die um die Blutkoppe eher selten waren.Wir verlassen den Namib-Naukluft-Park ,und fahren weiter in östlicher Richtung auf den Boshua-Pass zu.



unbestimmter Sperber unterwegs



Blick vom Boshua Pass zurück.
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27 Mär 2013 13:46 #282669
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Langsam quälen wir den Condor bergan,teilweise muss ich in den ersten Gang zurück schalten,aber ohne Murren spult er Meile um Meile ab Richtung Osten.



Plötzlich entdecke ich ein leuchtendes Etwas in dieser trist gelbgrauen Wüstenei.Irgend eine blühende Pflanze scheint hier aus einem gespaltenen Stein heraus zu wachsen.






Kein Namibia-Aufenthalt ohne Perlhühner.Bislang habe ich noch kein vernünftiges Bild von diesen eigentlich allgegenwärtigen Vögeln hinbekommen,und als wir dann eine Familie finden,die es sich zwischen Rindern und deren Fladen sandbadend gutgehen lässt,legen wir eine längere Fotopause ein.



Der Busch wird jetzt schnell dichter,je weiter wir nach Osten kommen.Und in diesem eher untypischen Lebesraum sehen wir zweimal eine balzende Trappe.Dabei schiesst der Hahn zusammengefaltet wie eine Kanonenkugel senkrecht aus dem Busch,bestimmt fünfzehn bis zwanzig Meter hoch,und kommt dann wieder mit ausgefahrenem Fahrwerk zu Boden gesegelt.So etwas haben wir noch nicht gesehen,und im Führer finden wir dann den Vogel als Rotschopf-Trappe beschrieben.
Wir fahren in eine immer dunkler werdende Gewitterfront,die in den Bergen hängt.



Doch bevor wir in den Regen fahren,müssen wir noch diese Familie Poviane festhalten,die dekorativ auf und unter diesem Felsen thronen.
Dann gönnen wir dem Condor eine neuerliche Dusche,die letzte ist ja schon wieder eine Weile her.



Gewitter über dem Khomas-Hochland.

In Windhoek tanken wir auf und ergänzen unsere Vorräte um Bier,Wein,Fleisch und Milchprodukte.Dann fahren wir gleich weiter auf der B 6 Richtung Osten.Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir wieder auf der Farm.Nach einem Sundowner am Pool gibt es ein reichhaltiges Abendessen,dazu trinken wir den ersten Wein auf unserer Reise,einen südafrikanischen Merlot,der vorzüglich mundet und für die Bettschwere sorgt.
Wir haben über viertausend Kilometer abgespult,ohne jeglichen Zwischenfall,ohne auch nur einmal ein "blödes Gefühl" gehabt zu haben--was für eine gelungene Tour.
Jetzt stehen noch drei ruhige Tage zum Ausspannen auf dem Programm,und dann müssen wir leider wieder heim-nach Deutschland,in den Winter,in die Kälte,in den Schnee.
Letzte Änderung: 28 Dez 2013 22:46 von fotomatte.
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