26.August 2012, 300 km, Fahrt etwas über 3 Stunden, nach Ondekaremba.
Nach dem Frühstück traurig Abschied genommen von dieser schönen Lodge:( . Am Nachbartisch eine geführte Gruppe mit Guide. Als wir gehen wollten, kam der afrikanische Guide auf mich zu und fragte in bestem Deutsch „Aus welcher Ecke in der Steiermark kommen Sie?“. Ich war völlig perplex. Ein Afrikaner, der mich in die richtige Ecke von Österreich einordnete!!! Ja wo gibt’s das? Es hat sich dann herausgestellt, dass er mit einer Frau aus der Steiermark verheiratet ist, seinen Sohn auf dieser Tour dabei hatte und in Windhoek wohnt. Die Welt ist ja doch klein......
Die B 2 und dann die B 1 gefahren. Das einzig interessante waren die vielen Warzenschweine, die neben der Straße gesichtet wurden. Teerstraße – wie langweilig. Hinter Windhoek Polizeikontrolle. Der sah unser Auto und meinte nur „a strong car, but very dirty!!!!“
Damit hatte er allerdings recht. Von der ursprünglichen Farbe war wenig zu sehen. Innen sah es allerdings noch schlimmer aus. Roter Sand in allen Ritzen.
Ankunft Ondekaremba, Auto ausgeräumt, soweit möglich gesäubert und auf die angekündigte Abholung um 16.00 Uhr durch Budget gewartet. Bis 17.00, bis 18.00 (wäre ja noch im afrikanischen Rahmen gewesen) und bis 19.00 Uhr! Keiner kam. Die Rezeptionistin gebeten, sie möge doch nachfragen, was los sei. Sie hätte keine Nummer von Budget. Die Speicherkarten unserer Handys waren schon ziemlich leer und wir hätten kein längeres Gespräch mehr führen können.
Zeit zum Abendessen war auch schon und so hofften wir, dass währenddessen jemand kommen würde, um das Auto abzuholen.
Schon ziemlich entnervt gingen wir noch an die Bar für ein Glas Wein und dann hungrig in den Speisesaal. Uns wurde ein Tisch für 4 Personen zugewiesen und los ging´s - allerdings nur bei den anderen Tischen – mit Vorstellung des Menüs. Die Leute holten sich die Suppe vom Buffet, was lustig aussah, da diese in ziemlich flachen Tellern vom Neben- in den Speiseraum balanciert werden mussten. Schwapp, schwapp...... Als wir auch aufstehen wollten um uns Suppe zu holen, wurden wir darauf hingewiesen, uns doch wieder zu setzen und zu warten, bis unsere Tischgefährten auch eintreffen würden!!! Wir waren sehr hungrig und wussten nicht einmal, ob an unserem Tisch überhaupt jemand eintreffen würde.
Die anderen Leute waren inzwischen beim Hauptgang angelangt, als bei uns ein Pärchen eintraf – das nicht gewusst hatte, wie auch wir nicht, dass man hier pünktlich zu erscheinen hatte - und wir uns endlich auch mit schwappenden Suppentellern bewaffnen konnten.
Dann gabs Oryx Gulasch nebst ungenießbaren Nudeln. Salat gabs auch, doch ohne Dressing. Wir suchten vergeblich nach Öl und Essig.
Personal war inzwischen auch unauffindbar.
Das einzig erfreuliche an dem Abendessen war das Pärchen an unserem Tisch, mit dem wir noch ein total nettes Gespräch hatten.
Dann ging es zu unserem ungemütlichen Zimmer zurück. Zugegebenermaßen waren wir von den vorhergehenden Lodges mehr als verwöhnt! Es gab nicht einmal eine Minibar. Die wurde, wie wir erfahren hatten, aus Kostengründen ausgebaut.
Der Autovermieter war noch immer nicht aufgetaucht! Was tun? Unsicherheit machte sich breit. Wir wollten doch das Auto abgeben und bestätigen lassen, dass es unbeschädigt zurückgegeben wurde. Es wurde ja auch die Master Card mit der Kaution belastet. Als wir kurz vor 22.00 Uhr nochmals zur Rezeption wollten, um nachzufragen, wurde es plötzlich zappenduster:woohoo: . Aussenbeleuchtung Punkt 22.00 Uhr AUS! Na lustig, im Finsteren wollten wir nicht herumstolpern und sind total verunsichert ins Bett gegangen.
An der folgenden Geschichte ist Karsten
nicht unbeteiligt und auch ein anderes Forumsmitglied nicht, dessen Namen und Reisebericht ich allerdings nicht mehr weiß. Stichwort „Knast“. So was kann einem schon nachhängen!!! Wie schon einmal geschrieben – Reiseberichte sind super, aber manchmal wäre es besser, man würde mit verschiedenen Situationen völlig unbelastet konfrontiert.....
Um 3.00 Uhr morgens bin ich voller Panik aufgewacht mit dem Gedanken – was ist mit der Autorückgabe??? Wenn da etwas schiefgelaufen ist und die mich verdächtigen, das Fahrzeug geschrottet oder entwendet zu haben? Können mich die einsperren und nicht mehr ausreisen lassen? In den Knast will ich bitte frisch geduscht und geföhnt.
Gesagt getan. Adapter für Föhn war bei meiner tief und fest schlafenden Freundin im fertig gepackten Koffer. Ohne Panik hätte ich nie gewagt, ihren seligen Schlaf zu stören, aber so? Was blieb mir über? „Susi, ich brauche den Adapter. Ich muss meine Haare föhnen!!!!“ Dafür fehlte ihr jegliches Verständnis. „Haare föhnen? Jetzt???“
brummte es unter der Decke hervor. Ja, wir sind noch immer die besten Freundinnen, aber das war an der Kippe! Sie den geschlossenen Koffer wieder umgeräumt und Adapter gesucht. Hummeldumm lässt grüßen.
Frisch geduscht und geföhnt sah die Welt noch immer nicht rosiger aus. Bei meiner verzweifelten Morgenzigarette auf der stockfinsteren Terrasse bemerkte ich zu allem Überfluss – ein Mordsgewitter ist im Anmarsch. Blitze und Donner ohne Ende! Und da müssen wir fliegen! Hauptsache ich komme mit – ohne von der Polizei in Gewahrsam genommen zu werden.
Dann kam auch schon das Taxi (20 Minuten zu früh) um uns zum Flughafen zu bringen. Meine Freundin war mir dann doch dankbar, dass ich schon so frühzeitig auf war, sonst wären wir noch im Pyjama gewesen.
Bei Blitz und Donner zum Flugplatz und uns mit 300 übermüdeten Leuten angestellt. Noch das Ausreiseformular ausgefüllt und den Budget-Schalter gecheckt. Eine Unmenge von wartenden Leuten. Dort das Problem mit der Autoübergabe zu lösen – unmöglich. Ich wollte nur mehr meinen Ausreisestempel im Pass und dann hätte man mich an den Haaren – allerdings schön geföhnt – wieder über die „Grenze“ ziehen müssen. Bei jedem Aufruf über Lautsprecher zuckte ich zusammen und erwartete meinen Namen zu hören. Das ist wirklich nicht übertrieben!
Ein einziger!!!! Namibier für ca. 300 Leute zur Sicherheitskontrolle zuständig. Die ersten mussten noch die Schuhe ausziehen und kontrollieren lassen. Ebenso die Rucksäcke ausleeren. Bei der Kontrolle hat es gepiept ohne Ende. Dem Armen sind inzwischen die Schweißperlen auf der Stirn gestanden. Nach einer halben Stunde musste niemand mehr die Schuhe ausziehen. Auch die Rucksäcke blieben geschlossen. Mein Laptop hat ihn auch nicht mehr interessiert. Es hat auch kein einziges Mal mehr gepiepst. Diese Kontrolle wurde wahrscheinlich deaktiviert.
Wir kamen mit 1 ½ Stunden verspätet durch die Kontrolle. Aber ich war in Sicherheit. Im Flugzeug!!! Auch die Turbulenzen verursacht durch das Gewitter konnten mir nichts anhaben. Das war Stress pur.
Anschlussflug Berlin – München hat zum Glück gewartet. Wir waren immerhin 104 Leute die Dank Mehdorn:evil: von Berlin nach München zurück mussten, nachdem wir vorher unter uns München leuchten sahen.
Und schon hatte uns die Schnelligkeit und Unruhe wieder, der wir für 14 Tage entkommen sind.
Am nächsten Tag wurde sofort bei Iwanosky angerufen und gebeten, mit Budget alles zu klären. Hat auch wunderbar geklappt. Uns werde nicht einmal der 2.Reservereifen berechnet. Aber diesen Stress am letzten Tag nach zwei so traumhaften Wochen hätte ich mir gerne erspart.
Fazit dieser Reise:
Wir haben rechtzeitig gebucht (16 Monate vor Reise) und alle Wunschunterkünfte bekommen.
Wir waren überängstlich. Aber besser als leichtsinnig und ausserhalb der Städte haben wir uns niemals unsicher gefühlt. Auch für 2 Frauen alleine ohne weiteres machbar.
Namibia ist ein Traumurlaubsziel. Wir wollten erst in 2 Jahren wieder nach Namibia. Aber wir haben ziemlich schnell wieder eine Reise gebucht. Diesmal den Norden mit Ethosha. Und wir machen es wieder wie letztes Mal. Weniger ist mehr. Nicht alles in einen Urlaub zwängen.
Das Namibia Forum hat uns bei vielen Entscheidungen sehr geholfen. Die Reiseberichte waren unheimlich hilfreich.
Wir würden wieder bei Iwanowski´s buchen. Man hat jederzeit einen Ansprechpartner, auch in Namibia. Der persönliche Reiseplan war sehr informativ und auch die Streckenbeschreibung sehr übersichtlich. Auch mit der Budget-Autovermietung waren wir sehr zufrieden.
Ein Riesenkompliment an das Namibia Forum. Die Tips, die man hier bekommt, sind unbezahlbar!
Und jetzt freuen wir uns – meine kretische Freundin und ich – schon riesig auf unsere nächste Namibiareise. Diesmal entspannter, nicht so panisch bei jeder Fotopause und jedem Tankstellenstop. Und warten gespannt auf die diversen Reiseberichte von den vielen Fomis.
Danke an Euch Alle!