Danke... das beeindruckt mich schon. Das mit diesem Erbe so pfleglich umgegangen wird. In Namibia muss man also sterben
Heute geht’s es wahnsinnig früh los… wie jeden Tag, wenigstens scheint die Sonne. Genau der 30te Tag heute mit Sonnenschein. In Folge
Warum das Ganze? Heute steht Wandern auf dem Programm: Der Waterkloof Trail!!!
Es geht in die Naukluftberge (zwischen Rietoog und Sesriem). Hier hat es drei Routen eingezeichnet. Eine Achttagetour. Und Zwei Trails mit 17 und 11 KM. Wir nehmen natürlich den langen. Meine Freundin lässt sich irgendwie überzeugen und verflucht mich danach dafür, dass ich sie überzeugt habe.
Das Ganze ist mitten im Nationalpark, was gut und schön ist. Aber auch furchtbar einsam. Es mag Jahreszeiten geben wo hier viel betrieb ist. Wir waren die ersten und einzigen. Und wir hatten keine Ahnung wie schlimm der Weg wird, wie lange man braucht.. etc. Die Dame vom NWR wo wir das Permit holten meinte: 8 Stunden, 3 Liter Wasser pro Person
GENAU
Hier im Allgäu mach ich 2000 hm in der halben Zeit mit der Hälfte an Wasser. Im Sommer!
Dennoch: Mit Anfahrt und Frühstück sind wir erst um 09:30 losgekommen. Und das war unser Fehler. Wenn man das machen will, sollte man hier im Nationalpark übernachten. Dann ist das alles entspannter. Dumm von uns, aber so bin ich halt.
Also, wie ihr auf dem Bild seht folgt man den Gelben Ausrufezeichen. Ic h habe später gelernt, dass es Fußabrücke sind. Davon gibt es VIELE. Am Anfang alle 20 Meter einer. Dann später werden die Abstände größer. Und die Dinger werden offensichtlich alle paar Jahre neu gemalt und erneuert.
Und hier ist das Problem. DA werden offensichtlich Künstler mit gelben Farbeimer losgeschickt mit dem Auftrag den Weg neu zu malen. Gute Sache. ABER. Diese Leute nehmen jedes Mal einen leicht anderen Weg. Und so sieht man oft kreuz und quer Gelbe Punkte weil es mittlerweile 3-4 parallele Wege gibt. Wir waren wirklich oft am Suchen. An vielen Stellen war der Weg einfach schwer zu finden. Sehr schwer.
So schaut der Weg das erste Viertel aus:
Man folgt überwiegend einem Fluss und ich bin durchweg erstaunt, wie trocken die Landschaft ist und wie viel Wasser hier fließt. Baden ist mehrmals möglich, aber wer möchte schon in der Morgenkälte Baden? Falsche Jahreszeit.
In der Karte sind 2 Badestellen eingezeichnet. Wir passieren davon mindestens 10. Hier ist mal eine davon. An sich einladend, aber leider ist es relativ kalt.
Idylischerweise noch von einem Wasserfall gespeist:
Die meiste Wegstrecke ist der Fluss aber trocken und verläuft wohl unterirdisch, wenn man sich die Vegetation so anschaut
JA das ist offiziell der Weg. Wer auf dem Bild schaut sieht auch einen gelben Fußabdruck.
Wir haben großes Glück und treffen eine erlegte Oryx, bzw. die wenigen Reste davon. Dann hat der Reiseführer doch Recht und es gibt zahlreiche Leoparden in der Gegend – vielleicht aber auch ein natürlicher Tod. Meine Freundin ist zwar Tierärztin. ABER… hier wollte sie sich auf nichts festlegen. Nur eins war klar. Dem Tier war nicht mehr zu helfen. Zu viele Einzelteile fehlen.
Das beruhigt, dass es doch authentisch ist und nicht nur eine Touristenverarsche
sondern noch so was wie echte Wildnis. Bergzebras (echte!) haben wir übrigends auch gesehen. Ansonsten nur Klippspringer und Klippschiefer. Und viele, viele Echsen.
Mit der Zeit ging es immer höher hinaus
Und wir haben den Fluss verlassen. Das macht sich deutlich bemerkbar in der Vegetation. Ich bin froh, dass ich mein Garmin Montana 650 dabei habe (Unbedingt empfehlenswert ein Wander-GPS und einen Kompass dabei zu haben!!!). Laut Karte haben wir ¼ geschafft. Am Anfang hatten wir echt ein bisschen Panik. Wir sind einfach nicht vorangekommen. Die ersten 4 KM haben weit über eine Stunde gebraucht. Eher 2 Stunden. Und da lief langsam das Arschwasser. 4 km = 2 Stunden die gesamten 17km = SEHR lang.
Mit der Panik vor Augen sind wir sehr hektisch gewandert und haben den ersten Teil nicht genug genossen. Nach 2 Stunden haben wir dann 2 Personen (relativ älter, nicht unbedingt nur sportlich) getroffen. JUHUU, doch nicht die einzigen. Und die haben für die gleiche Strecke 50% mehr gebraucht. Ab da ging es wieder besser. Und der Weg wurde auch einfacher zu finden und wir kamen schneller voran.
Und schon war das Wandern angenehmer – wenn man weiß das hinter einem noch andere dumme Deutsche durch die Hitze laufen und langsamer sind und selbst wenn wir ins Dunkle kommen… die hinter uns sind noch ärmer dran. Klingt zwar echt blöd wenn ich das so jetzt schreibe und lese… aber das hat uns hier sehr den Tag gerettet.
Der Gipfel kam dann relativ schnell und unerwartet und das beruhigende Schild kurz vorher 50% der Strecke.
Aussicht!
Der oberste Stein ist meiner.