...von Lüderitz ins Tirasgebirge...
Bei strahlendem Sonnenschein, ohne Nebel!, gings am nächsten Morgen Richtung Tirasgebirge. Zuerst bis Aus, dann die D707 (und hier im Forum und diversen Reiseführern zu Recht immer als eine der schönsten Straßen Namibias bezeichnet) bis zur Farm Kanaan. Links die Dünen der Namib, rechts das Gebirge, man wird mit dem Staunen nicht fertig und saugt diese Traumlandschaft gierig in sich hinein. Dieser Reiseabschnitt war sicherlich einer meiner Höhepunkte auf der gesamten Route.
Ich habe mich, auch aufgrund der hier im Forum geschriebenen Bemerkungen, für die Farm Kanaan entschieden, da der Besitzer selbst fotografiert und daher ein Herz für Fotojäger hat. Hermi der Besitzer mag auf den einen oder anderen manchmal etwas seltsam wirken, aber im Grunde ist er eine Seele von einem Menschen. Seine herzliche Art, seine Verbundenheit zu seinem Land, das gute Essen und nicht zuletzt dieses herrliche Farmgelände, hier könnte man es auch länger aushalten. Sehr zu empfehlen die Farmfahrten die Hermi anbietet, sowohl ins Gebirge, als auch in die Dünen der Namib. Ein Traum für jeden Fotografen- das ist Namibia pur! Diese Farm kann ich zu 100 % empfehlen.
Der einzige Wehrmutstropfen, ich wollte im Tirasgebirge wandern gehen, Hermi warnte mich aber vor der hier vorkommenden schwarzen Mamba, die sehr angriffslustig und leider absolut tödlich ist (man hat rund 10 Minuten Zeit um sich vom Leben, nach dem Biss der Mamba, zu verabschieden). Die Wahrscheinlichkeit einer Mamba zu begegnen sei zwar äußert gering aber wenn … Farmbesucher hatten vor ein paar Wochen anscheinend eine Begegnung mit einem fast 5 Meter langen Exemplar und die Gäste waren nach 20 Minuten noch Kreidebleich vor Schreck (Gott sei Dank ohne Biss). Ich wusste allerdings auch nicht, dass es sich bei dieser Schlange um eine der wenigen handelt die aktiv und ohne Bedrohung den Menschen angreifen kann. Hermi meinte nur, wenn ich eine sehen sollte, dann sollte ich mich hinter einem großen Stein verstecken (die Schlange geht nur auf die Wärmereflektion) und auf keinen Fall davonlaufen, die Schlange sei ohnedies schneller… Mit diesem Wissen machte ich eine kleine Wanderung, aber wie man sich vorstellen kann, nicht mit einer wirklichen Freude…. – ich habe keine Mamba gesehen…
Nun, Schlangen waren und sind heuer allerorts ein Problem. Aufgrund der ausgedehnten Regenzeit des letzten Jahres ist die Population an Schlangen offenbar stark angestiegen und bereitet sehr vielen Farmern ziemliche Schwierigkeiten. Haustiere werden gebissen und selbst das Vieh ist nicht sicher. Auf Etango zB hat mir die Besitzerin erzählt, dass sie manchmal täglich bis zu 10 Puffottern, Speicobras und ähnliche unliebsame Tiere haben. Daher mein Rat unbedingt festes Schuhwerk (Knöchelhoch) und lange Hosen tragen, fest auftreten und immer die Augen am Boden haben (manchmal auch auf den Bäumen

).