20.04.2012
Wir gehen gegen 8:15 Uhr zum Frühstück; obwohl nur zwei weitere Paar hier sitzen (alle anderen sind wahrscheinlich im Sossusvlei), dauert es heute gefühlte Ewigkeiten bis die bestellten Eier kommen…
Zurück im Zimmer haben die Zimmermädchen schon angefangen die Betten frisch zu beziehen; Handtücher sind auch schon weg !! Geht gar nicht !! Wir haben erst 09:30 und Check out-Zeit ist um 10.
Wir packen also etwas hektisch zusammen. Bezahlen später geht auch nicht (OK, kann passieren...): 4 verschiedene Kreditkarten können keine Verbindung aufbauen.
Also fährt uns einer der Guides nach Sesriem hinterher; an der dortigen Service-Station holen wir mittels VISA-Karte Bargeld und händigen es ihm aus. Dort tanken wir auch noch und lassen den Reifendruck kontrollieren. Ich kaufe noch kalte Getränke und eine Karte von Etosha. Und ich besorge im NWR-Büro das Permit für Blutkuppe; geplant ist ein Abstecher dorthin auf der Fahrt nach Swakopmund.
Unterwegs wird natürlich in Solitaire gestoppt !!
Wir holen uns ein Stück noch warmen Apfelkuchen und einen Brownie sowie zwei Kaffee und setzen uns in den kleinen Garten der berühmten „bakery“. An dem plätschernden Brunnen flattern viele verschiedene Vögel herum. Martin entdeckt ein Erdhörnchen, welches ihm ganz zutraulich Kuchenkrümel aus der Hand frisst. Moose McGregor warnt aber eindringlich vor Wildtierbissen.
Nach weiteren 2 Kaffee machen wir uns wieder auf den Weg. Zuerst werden natürlich noch Fotos von den Oldtimern und weiteren Erdhörnchen am Wegesrand gemacht.
Die Fahrt führt vorbei an endlosen Grassavannen. Zwischendurch liegt ein recht großes totes Tier auf der Fahrbahn, am ehesten ein Wüstenfuchs oder Löffelhund, bevor wir es jedoch genau identifizieren können, kommt ein riesiger Raubvogel, der das tote Tier einfach mitnimmt und davonfliegt. Das ganze passiert in Bruchteilen von Sekunden, unglaublich…
Weitere Stopps an einem Webervogelbaum, an einem Riesenkaktus (Euphorbia virosa; Martin hat Samenkapseln mitgenommen und jetzt werden wir diesen hochgiftigen Kaktus selber züchten) oder nur um die endlose Straße zu fotografieren.
Zum Beispiel die heutige Rush hour:
Schließlich kommt die Einfahrt von Rostock Ritz auf der rechten Seite
und es geht nochmals gut 6 km über eine Holperpiste. Die Lodge und v.a. die Zimmer sind sehr klein, aber der wenige Platz ist sinnvoll genutzt. Erst mal umschauen und 2 eiskalte Windhoek Lager. Sehr schöner Pool, aber der Himmel ist bewölkt und lädt nicht zum schwimmen ein.
Einen kurzen Walk brechen wir ab, weil ein Gewitter aufzieht und Martin nicht will, dass wir vom Blitz erschlagen werden. Also noch ein Bier und auf der Terrasse der Lodge habe ich endlich Internet-Zugang (mit Passwort der Lodge). Luigi (aus unserem Forum) hatte mir seine Telefonnummer hinterlassen; ich schicke ihm später eine SMS. Und auch die Telefonnummer von Chris/ Living Desert Tour suche ich heraus und buche bei ihm persönlich (sehr nett) eine Tour für Sonntag, den 22.4.2012.
Von der winzigen Zimmerterrasse sehen wir einen tollen Sunset:
und Martin entdeckt eine große Herde Bergzebras, aber sehr weit weg. Die hätten wir sicher von nahem gesehen, wenn wir den Walk gemacht hätten…
Abendessen in der Lodge: ich griechischen Salat und Game Geschnetzeltes mit Plizrahmsosse und einem sehr leckeren Sauvignon Blanc; Martin bestellt auch den Salat und Straussenfilet mit Reis; ich nehme zum Nachtisch noch einen doppelten Amarula (Mjam !!
).
Wir sitzen drinnen an der offenen Tür und 2 weitere Ehepaare draußen, die bei den schließlich (vorher war die ganze Zeit „Trockengewitter“) hereinbrechenden Regenschauer aber auch nach drinnen flüchten. Man kann während des ganzen Abendessens ein wahnsinniges Blitzespektakel am Horizont beobachten.
Nach dem Essen schreibe ich an meinem Reisebericht weiter, während Martin auf dem Balkon den Zebras zuhört, die wegen des Gewitters recht aufgeregt herumlaufen, leise wiehern, schnauben…Wenn es blitzt sieht man ihre Augen leuchten…
Das Gewitter nimmt kein Ende (es blitzt eigentlich von überall her). Donnergrollen ist weiterhin nur in weiter Entfernung hörbar. Erst nach Mitternacht kehrt langsam Ruhe ein…