THEMA: Staubig, Trocken, Heiss – Bots/Nam 2011
08 Jan 2012 10:50 #218986
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27. September – Sossus Dune Lodge > Camping Long Beach
Um 5:00 Uhr ist Tagwache und ich freue mich auf den heutigen Morgen im Sossusvlei. Da ich nach der Tour weiterreise, packe ich alles zusammen und deponiere den Koffer im Auto. Heute Morgen habe ich noch die Birne von gestern gegessen, zudem werden vor der Abfahrt Kaffee, Tee und kleines Gebäck angeboten. Scheint noch nicht besser zu gehen, der Magen motzt und rumpelt bei jedem Schluck. :dry:
Tony, unser heutiger Guide, fährt pünktlich um 5:30 Uhr ab. Mit mir sind noch zwei Ehepaare aus der Schweiz im Wagen. Unterwegs muss Tony immer wieder bremsen wegen kreuzenden Tieren. Wir sind praktisch die Ersten, die heute ins Vlei fahren. Mit dem ersten schwachen Tageslicht sehen wir gleich eine Seltenheit, wie Tony erzählt: eine braune Hyäne. Sie schaut uns auf einem offenen Feld an und läuft dann weiter.
Beim Parkplatz des Deadvlei halten wir an und wandern die Dünen hinauf. Tony macht das richtig gut, er erklärt sehr viel über die Dünen und auch von Flora und Fauna, die in diesem Gebiet wachsen, bzw. leben. Trotz der vorherrschenden Trockenheit bin ich erstaunt über das viele Grün, dass hier wächst. Oben auf der Düne angekommen geht schon die Sonne auf. Wir geniessen dieses Schauspiel einige Minuten.



Anschliessend ermuntert uns Tony, die Düne runter zu rutschen um ins Deadvlei zu gelangen. Bei ihm sieht das sehr elegant aus wie er auf der Düne gleitet. Bei mir wahrscheinlich eher wie ein Trampel... :) . Als ich unten ankomme, habe ich gleich noch ein paar Kilo Sand in den Schuhen mitgenommen. Für das Vlei gibt er uns viel Zeit um dieses auf eigene Faust zu erkunden und zu fotografieren.



Nach der Rückkehr zum Parkplatz fahren wir ins Sossusvlei, wo wir unser Frühstück einnehmen. Die Wanderungen auf die Düne und im Vlei haben mir offenbar gut getan, denn jetzt spüre ich etwas, dass ich die letzten drei Tage vermisste: sowas wie ein Hungergefühl. Und tatsächlich scheint sich die Lage beruhigt zu haben und ich kann beim Frühstück mithalten und esse fast mein ganzes Paket auf.



Die Schweizer Ehepaare nutzen die Zeit, mit Tony über Namibia, deren Einwohner und Politik zu diskutieren. Ich höre schweigend zu, ab und zu schweife ich ab und beobachte die nun in Massen auftauchenden Touristen. Ich bin froh, heute Morgen zu den Ersten zu gehören, die ins Vlei fahren konnten. Denn so richtig ruhig wird es nicht mehr. Nach einem kurzen Rundgang im Sossusvlei fahren wir zur Lodge zurück. Auf dem Weg zurück werden wir ein Stück weit von einem Strauss begleitet.




In der Lodge zurück verabschiede ich mich von den Schweizern, bezahle noch die offenen Rechnungen und fahre dann um 12:30 Uhr los Richtung Swakopmund.
In Solitaire ein schneller Halt für Einkauf und Geldbezug, dann geht’s weiter. Die Fahrt ist landschaftlich sehr eindrücklich, aber wegen Zeitdruck kann ich leider nicht überall anhalten und Fotos machen.



Die Hochebene bietet nichts spezielles, ausser mal einen Strauss in ein paar Meter Entfernung. In Walvis Bay angekommen suche ich erfolglos einen Campingplatz und erhöhe an einer Tankstelle wieder den Reifendruck. Ich komme gerade rechtzeitig in den Feierabendverkehr und viele Autos und Lastwagen fahren in Richtung Swakopmund, dies ist nun auch meine Richtung. Es ist schon 18:00 Uhr und die Sonne verschwindet allmählich am Horizont, Zeit, um einen Stellplatz zu finden. Also nehme ich den nächstfolgenden Platz, der kommt, die Long Beach zwischen Walvis Bay und Swakopmund, direkt zwischen Atlantik und Strasse gelegen.
Als ich aussteige, merke ich, dass es in Afrika auch frisch sein kann. Während ich aber noch in T-Shirt und Shorts herumlaufe, hat die Campingangestellte alles angezogen was der Kleiderschrank hergibt, inkl. Handschuhe und Mütze. Die Campsite ist, naja, …. es gibt bessere, nicht gerade Campers Paradise :huh: . Neben mir verirren sich noch vier weitere hartgesottene Kämpfer hierher. Die Sanitäranlagen haben auch die beste Zeit hinter sich (sogar im Busch in Botswana sind diese viel besser ausgestattet) und bis die Dusche endlich Warmwasser hergibt, bin ich auch schon fertig.
Jedoch was Gfreutes an diesem Abend gibt es doch noch für mich: Hunger! Den Kampf gegen die kleinen Biester habe ich wohl für mich entschieden. Für das Abendessen gehe ich an den Strand runter und finde ein Restaurant, das von aussen gesehen zu, aber wie der Kioskverkäufer mir gegenüber versichert, innen doch geöffnet hat. Ich bin der einzige Gast und während ich auf meinen Burger warte, lese ich die aktuelle Zeitungsausgabe der Namib Times. Frontseitig steht grossgeschrieben: „Satansrituale in der Nähe von Düne 7?“ Bin ich hier in Teufels Küche gelandet?
Im Zelt eingepackt studiere ich noch den weiteren Reiseverlauf. Links höre ich das Peitschen des Atlantiks, rechts der Strassenverkehr und über mir ein Flugzeug. Zum Glück war es heute ein relativ anstrengender Tag, so dass ich schnell einschlafe. Ich hoffe jedoch, dass die Freunde des Gehörnten mich heute Nacht nicht in ihr Ritual miteinbeziehen… :ohmy:
Letzte Änderung: 08 Jan 2012 10:51 von Seven.
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08 Jan 2012 11:30 #218990
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Hallo Bele & Lil

Ich war nicht der einzige, den es erwischt hat. Im Nachhinein zu Hause habe ich erfahren, dass Sharon (die Australierin von der Botswana-Tour) ebenfalls ein paar Käferchen eingefangen hat. Offenbar haben wir beide da zusammen was genommen was nicht gut war. :sick:
Solange es sich noch um Übelkeit handelt, ist es ja nicht schlimm. Wenn ich einen Arzt oder ein Krankenhaus hätte aufsuchen müssen, wäre es sicher mühsamer geworden.
Daher sage ich: es hätte schlimmer kommen können. :)
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09 Jan 2012 19:14 #219204
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28. September – Camping Long Beach > Sophia’s Dale
And the Oscar for „Dödel of the day“ goes to: mir! Oder vielleicht haben die Teufelskollegen letzte Nacht bei Düne 7 doch einen Fluch über mich ausgesprochen. Dabei hat der Tag eigentlich wie immer begonnen…
Als ich aufstehe, hat sich ein Camper schon verabschiedet, die anderen sind am zusammenpacken. Hier geht es also ziemlich schnell mit dem abreisen und keinen hält es länger als nötig. Auch ich mache mich bereit für die Weiterfahrt und fahre an die Rezeption, um zu bezahlen. Bei der Rückkehr öffne ich die Beifahrertüre um von meinem Koffer ein Paar Batterien für’s GPS zu holen und schliesse wieder ab. Zwei Sekunden später bereue ich diese Aktion, denn ich legte den Schlüssel auf den Koffer und nun heisst es: Autoschlüssel drin, Wagen verschlossen :ohmy: . Bravo, ganz gut gemacht! Sowas kann/muss nur mir passieren. :angry:
Im Camp Gecko hatte ich mal den Wagen und das Schliesssystem genauer studiert und gedacht: theoretisch könnte man ja…, wäre es möglich…, hoppla, und dann…? Die Antworten weiss ich jetzt: Ja, praktisch kann man es machen! Ja, es ist möglich! Hoppla, jetzt sehe ich verdammt alt aus!!
Sämtliche Unterlagen sind im Auto drin verschlossen. Also zurück zur Rezeption. Ich versuche der Dame alles zu erklären. Aber offenbar rede ich so schlecht englisch oder sie versteht nicht so viel davon. Beim dritten Mal hat sie es kapiert, wieso ich nicht weg kann und zusammen schauen wir die Sache genauer an. Keine 10 Minuten später stehen vier Mitarbeiter um meinen Wagen und diskutieren verschiedene Vorschläge, wie man eine Tür aufbekommen könnte. Auch ihre Schlüssel werden probiert, was natürlich nicht funktioniert. Schlussendlich ruft die Dame die Nissan-Vertretung in Walvis Bay an, die jemanden vorbeischickt. In 15 Minuten sei er da, ist ja schliesslich nicht weit entfernt.
50 Minuten später kommt der Spezialist und ich war um 800N$ ärmer, habe aber jetzt gottlob wieder Zugriff auf meine Sachen. Naja, wenigstens war die Empfangsdame ein bisschen beschäftigt und die anderen vier Mitarbeiter wissen nun, wie man ein Auto knackt… :whistle:
Ich fahre anschliessend weiter Richtung Swakopmund. Es ist schon 11:00 Uhr und meine Planung von gestern kann ich nun verwerfen. Neue Marschrichtung: einen weiteren Tag in Swakopmund. Im Forum ist öfters das Sophia’s Dale empfohlen worden, also steure ich das mal an.
Und tatsächlich: das Sophia’s Dale entpuppt sich als ein wirklich schöner, liebevoll eingerichteter Campingplatz und ist somit das pure Gegenteil von Longbeach. Abseits der Strasse sehr ruhig, schöne gemütliche Stellplätze und genügend Schattenstellen. Hier könnte man es länger aushalten, denke ich und bereue, dass ich gestern die zusätzliche Fahrzeit nicht noch auf mich genommen habe.

Nach 12:00 Uhr fahre ich ab nach Swakopmund, parkiere unten an der Beach und schlendere eine wenig durch die Stadt. Im Brauhaus nehme ich als Lunch gegrillte Seezunge. Anschliessend kaufe ich im Buchladen Lesestoff für die nächsten Tage.
Beim Zurückkehren zum Parkplatz kommt der nette „Parkplatz-Bewacher“ und fordert doch tatsächlich 40N$. Er sei schliesslich als Privatsmann hier, die Kriminalität in diesem Gebiet sei sehr hoch (wobei er sich selber wohl nicht ausgeschlossen hat :angry: ) und mein Auto sei dank ihm piccobello in Ordnung. Ich hatte den Kerl noch bei einem Eis am Strand beobachtet, der lümmelte sich mit anderen drei auf einer Parkbank herum und hatte nur Augen für weibliche statt Blech-Formen. Ich gebe diesem Banditen die 40N$ und merke mir, nächstes Mal beim Leuchtturm zu parkieren (da stand jedenfalls ein „offizieller“ Bewacher mit Leuchtweste). Es ist definitiv nicht mein Tag heute! :angry:

Nach einem kurzen Einkauf im Spar geht es zurück auf den Campingplatz. Der Abend wird zum Lesen und Schreiben genutzt, die Nacht ist angenehm ruhig, jedoch infolge Nähe zum Meer relativ kühl.
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12 Jan 2012 18:07 #219645
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29. September –Sophia’s Dale > Spitzkoppe Community Camp
Eigentlich würde ich ja gerne noch ein bisschen hierbleiben, aber so langsam muss ich zurück in Richtung Windhoek. Bald sind die dreiwöchigen Ferien vorbei und es geht heimwärts :( . Aber daran möchte ich im Moment noch nicht denken. Es wartet zudem noch ein letztes „Highlight“ der Namibia-Rundreise; die Spitzkoppe. Die Fahrt über die B2 verläuft ohne Probleme, zu Beginn ist das Wetter neblig/wolkig, die Sonne zeigt sich erst weit im Landesinneren. Vor der Fahrt über die Schotterpiste lasse ich wieder von den Reifen Druck ab.

Je näher ich an die Spitzkoppe fahre, umso häufiger werden die Verkaufsstände am Strassenrand. Aber alle sind verwaist, niemand da. Egal, ich möchte auch nichts kaufen. Von weitem erblicke ich die Erhebung und mache vom Strassenrand aus Fotos. Das ich angehalten und ausgestiegen bin, ist offenbar ein Zeichen für die Händler, aus ihren Häusern rauszukommen und mir ihre Waren zu verkaufen. Mit Müh und Nachdruck erkläre ich ihnen, dass ich nur wegen den Fotos angehalten habe und nicht um Steine und Ketten zu kaufen.



Am Eingang der Community angekommen melde ich mich bei der Rezeption. Mir gegenüber ist ein ca. 20-25-jähriger Junge, der sich als Manager vorstellt. Ich fülle die Formalitäten aus und bezahle. Nachdem der Manager gegangen ist, kommt ein anderer gleichaltriger Junge hergelaufen und stellt sich als Manager vor. Naja, wieso nicht, heute dürfen alle mal Manager spielen…:cheer: Er bietet sich für eine Tour am Nachmittag an, die ich gerne annehme. Wir vereinbaren um 16:00 Uhr hier bei der Rezeption. „Manager due“ zeigt mir eine Handkarte mit den eingetragenen Campsites, wovon ich eine aussuchen kann. Zum Glück sind die Sites auch auf GPS (Tracks 4 Africa) eingetragen, das Gebiet ist recht gross und die Plätze verstreut.
Da ich genügend Zeit habe, fahre ich die Spitzkoppe rundum ab und bekunde die Campsites. Nr. 9 und 10 sehen recht idyllisch und schattig aus, aber die zehn ist schon besetzt, also wird’s die neun. Die Zeit bis zum Nachmittagsausflug nutze ich zum lesen, dösen und die nähere Landschaft zu erkunden, ab und zu fährt unterhalb der Strasse ein Touri-Auto oder –Bus vorbei.

Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk stehe ich um 16:00 Uhr bei Rezeption. Von Manager zwo fehlt aber jede Spur, aber das ist ja nichts ungewöhnliches, dass die Einheimischen sich „verspäten“. Nach 15 Minuten kommt ein kleiner Junge, ca. 12-jährig zu mir und sagt, Manager zwo kommt nicht, er führe die Tour. Ok, auch gut; wahrscheinlich ist er der „Community Junior Manager“ ;) .
So fahren wir beide zuerst zum Little Bushmans Paradise, wo er mir die Zeichnungen der Ureinwohner erklärt. Manchmal sind sie klar ersichtlich, aber teilweise braucht man auch ein bisschen Fantasie, um darin das Tier zu erkennen.
Weiter geht es zur Bridge. Wir laufen über die Felsformationen. Der Ausblick von hier oben auf das Spitzkoppe-Gebiet ist herrlich, die Felsen geben mit ihrer rotbraunen Farbe einen schönen Kontrast zum Himmel.



Nach der Tour bringe ich den Jungen zurück zur Rezeption, fahre zurück ins Camp und stelle das Dachzelt auf. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang nutze ich noch für einen weiteren kleinen Spaziergang in der Umgebung. Auf den Felsen tummeln sich Agamen und so langsam tauchen auch Klippschiefer auf.




Am Abend, als es dunkel wird, will ich noch ein paar Sternenbilder machen, aber es windet zu stark. Schade, das Motiv hätte ich schon vor mir gehabt. Vielleicht beim nächsten Mal. Die erste Hälfte der Nacht ist extrem windig, dann wird allmählich ruhiger. Tiere höre ich keine. Ich glaube, Gepard und Oryx kann ich vergessen.
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14 Jan 2012 11:50 #219866
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30. September – Spitzkoppe Community Camp > Monteiro Camping
So langsam heisst es Abschied nehmen von Namibia. Die letzte Nacht in der Wildnis unter der Spitzkoppe habe ich noch mal richtig genossen.
Nach dem Zusammenpacken geht es auf direktem Weg Richtung Windhoek. Die B2 wird auf meinem Weg saniert, ich habe noch nie eine so lange Baustelle mit so wenig Bauarbeitern gesehen (und ich dachte immer, wir Schweizer wären darin Weltmeister… ;) ). In Windhoek sind ein paar Stops geplant, zum Tanken, für Geldbezug und für einen letzten Einkauf.
Ohne jeglichen Plan oder Strategie fahre ich irgendeine Ausfahrt raus in die Stadt, nach dem Motto: wo ein Spar/Tanke/ATM am Strassenrand ist, anhalten. Aber es kommt nichts! Irgendwann fahre ich dann downtown mitten im zäh fliessenden Mittagsverkehr. Aber endlich mal ein ATM in Sicht. Der Parkplatz überwacht hier ein „Offizieller“ mit Weste und nicht ein Privatsmann (dann hätte ich mehr Geld beziehen müssen :) ).
Schlussendlich finde ich auch noch einen Spar, kaufe für den letzten Abend ein und mache mich auf die Suche nach einer Tankstelle.
Den letzten Tag verbringe ich im Camp Monteiro, das nahe bei Windhoek liegt. Da ich reserviert habe (obwohl im Nachhinein unnötig), bekomme ich Platz Nr. 1, der nächste zu Dusche/WC und zum Pool. Die Stellplätze sind überdacht, aber nicht so grosszügig ausgelegt wie bei den anderen Campsites. Aber dennoch ist es hier gemütlich und sympathisch, für die letzte Nacht ideal.
Der Pool hat das klarste, aber auch kälteste Wasser. Eine Erfrischung hat aber im südlichen Afrika noch nie geschadet, auch heute nicht. Das Hauskaninchen stattet mir noch einen Besuch ab und schnüffelt meinen Platz ab. Da es aber bei mir nichts zum fressen gibt, hoppelt es bald wieder ab.



Mit der Ruhe ist es bald vorbei, eine Schulklasse mit ca. 15 Schülern trifft ein und wie Kinder sind, rennen und schreien sie sich durch’s Camping. Mein Platz erweist sich nun als ein Nachteil; die WC-Anlagen und der Pool werden nun öfters frequentiert. Zum Glück bleiben die jungen Racker nicht lange im Camp und fahren für einen Ausflug(nehm ich mal an) weg. Aber auch andere Gäste treffen ein und ich denke, das Camping ist etwa zu 3/4 belegt.

In Ruhe kann ich mein Abendessen vorbereiten. Schade, dass ich Spar kein Oryx, Kudu oder dergleichen gefunden habe, so gibt’s halt Lamm (ich denke jedenfalls, dass es das ist :unsure: ), dazu Tomaten. Es ist heute Abend das einzige Mal, dass ich grilliere.
Kurz vor 22:00 Uhr sind die Schüler zurück mit Rambazamba, bis sie mal jemand ermahnt, leiser zu sein.
Beim Einschlafen höre ich den Verkehr von der B1 und eine Diesellok (scheint sich um das „ruhigste“ Top-Modell zu handeln :angry: ).
Letzte Änderung: 14 Jan 2012 11:51 von Seven.
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17 Jan 2012 06:54 #220246
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01. Oktober – Monteiro Camping > Zürich
Heute ist offiziell der letzte Tag in Afrika, Zeit für die Rückreise. Ich packe meinen Koffer, verlade alles im Auto und ab geht’s nach Windhoek. Ich bin 15 Minuten vor vereinbarten Zeitpunkt bei der Namvic-Station angekommen und unterhalte mich mit einem Mitarbeiter. Ihm ist aufgefallen, dass ich bei der Abfahrt auf der falschen Strassenseite fuhr… :ohmy:
Auch Dexter, der Haushund, ist da und begrüsst mich sowie seine bellenden Kollegen im Strassenbezirk.

Die Rückgabe geht zügig und ohne Probleme voran. Ich zeige Chris noch zwei Steinschläge, welche auf der Frontscheibe Spuren (und ein kleiner Riss) hinterlassen haben, aber für ihn ist das offenbar Alltag. Ich verabschiede mich von der Crew und werde von einem Mitarbeiter zum Flughafen geführt.

Nach dem Check-In begebe ich mich zum Gate und warte auf den Flug. Auf dem Flughafen herrscht kaum Betrieb, das Bodenpersonal übt sich derweil in einem Traktorrallye. So scheint es mir jedenfalls, denn im Minutentakt fährt vor dem Gebäude immer einer mit dem Traktor vorbei, hin und her, mit Anhänger, ohne Anhänger, egal, Hauptsache fahren.
Schliesslich landet unser Flugzeug und als der Flug ausgerufen wird, bildet sich schon eine Riesenschlange vor dem Gate. Ich wundere mich jedesmal, dass die Leute so ungeduldig sind. Als fast letzter steige ich ein, mein vorreservierter Sitzplatz am Fenster ist tatsächlich frei. Der Flug von South Africa Airlines von Windhoek nach Johannesburg verläuft trotz Turbulenzen-Warnung vom Käpt’n relativ ruhig.

In Johannesburg habe ich 5 Stunden Zeit, bevor der Nachtflug nach Zürich startet. Wie schlägt man sich die Zeit tot? Lesestoff ist aus, zum Schreiben gibt’s auch nichts mehr, aber zum Glück finde ich ein Restaurant, wo ich endlich nach drei Wochen wieder mal Fussball schauen kann. Dazu ein Bier, mehr braucht Mann nicht, um glücklich zu sein :laugh: .

Doch irgendwie läuft die Zeit schnell runter, denn beim schlendern durch die Shops merke ich plötzlich, dass ich seit längerem zum Gate gehen sollte. Und tatsächlich bin ich wieder einer der letzten, der einsteigt.
Der Rückflug ist wie der Hinflug, aber jetzt wenigstens mit einem besseren Unterhaltungsprogramm. Einige neue Filme sind dazugekommen, welche ich mir anschaue.
Pünktlich um 6:10 Uhr landet die Swiss auf dem Flughafen Zürich und werde von meiner Familie abgeholt. Meine Ferien sind nun definitiv zu Ende, ich sage: danke Afrika, bis zum nächsten Mal!


Epilog
Zum ersten Mal Afrika, hauptsächlich in Botswana und Namibia, Sambia, Südafrika und Zimbabwe waren mehr oder weniger Tagesstationen. Dazu kommt die Erfahrung von einer Gruppentour sowie als Alleinunterhalter. Hier nun einige persönliche Bemerkungen dazu.

Gruppentour
Klar, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe ist für die Dynamik und das Zusammenleben während mehreren Tagen immer riskant, es kann gut kommen oder auch ein totaler Ausfall sein. Mit den Engländern, Australier und den Deutschen habe ich mich sehr gut verstanden, sie waren sehr herzlich und sympathisch. Die Gallier waren halt eine Gruppe, die meist unter sich blieben. Aber schlussendlich gab es keine Diskussionen oder Reibereien, wir kamen alle gut miteinander aus. Ergo, es hätte (im Nachhinein betrachtet) schlechter kommen können.
Die Tourguides hatten ihre Aufgaben absolut im Griff, hielten sich gegenüber uns aber reserviert zurück. Also die grossen Partykanonen waren sie nicht. Aber ich denke, wenn man nur zwei Wochen mit den Touris unterwegs ist, ist es wahrscheinlich die Mühe nicht wert, hier Freundschaften zu suchen oder zu finden (da muss der Input vom Gast kommen).
Mir hat die Gruppentour geholfen, den Einstieg in Afrika zu erleichtern. Gewisse Abläufe und Vorgänge kannte ich dann bereits in Namibia, das half enorm. Und die ersten zwei Wochen waren organisiert, da musste ich mich um nichts kümmern, sondern konnte mal in den Ferien „ankommen“.

Namibia
Zwei Erkenntnisse:
1. man kann das Land als Selbstfahrer bereisen. Obwohl ich nur einen kleinen Teil abgefahren bin, denke ich, gilt dies auch für die anderen Strecken. Es lohnt sich, denn man kann hier die Zeit selber einteilen und muss nicht auf andere Rücksicht nehmen. Im Gegensatz zu Botswana hat Namibia landschaftlich mehr zu bieten; die Fotostopps finden sich auch unterwegs immer wieder. Und die Strassen sind natürlich auch weit besser fahrbar als in Botswana.
2. man kann das Land als Alleinunterhalter bereisen. Ich habe mich während der Aufenthalte immer sicher gefühlt. Auch beim Verlassen des Fahrzeuges (Einkaufen, Übernachtung, etc.) hatte ich ein gutes Gefühl, vorallem, wenn noch Parkplatzwärter anwesend waren (die Fotoausrüstung blieb meist im Wagen, einfach ein bisschen versteckt).

Und zum Schluss: Danke an alle, die mitgelesen und Rückmeldungen gegeben haben. Ich werde versuchen, später noch eine PDF-Version raufzuladen.
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