Donnerstag, 4. August 2011
Schon am Abend ging es Uwe nicht gut. Am Tag hatte er wieder viel gehustet, und abends fröstelte er. In der Nacht hatte er wahrscheinlich Fieber. Am Morgen schliefen wir lange aus, denn heute stand nichts auf dem Programm. Nach dem Aufstehen nahm Uwe eine Aspirin, und danach ging es ihm zunehmend besser.
Vor dem Frühstück wurde noch geduscht, dann saßen wir in der Sonne, kochten Wasser mit der Kelly und tranken ganz gemütlich Kaffee. Ruth und Stefan machten sich zu einer Wanderung auf. Gaby konnte wegen ihres Steißbeins nicht so weit laufen, und Uwe musste sich sowieso schonen. Er räumte ein wenig im Auto auf, wusch Wäsche und lag ansonsten in der Hängematte, las im Reiseführer und schlief. Es war sehr erholsam.
Ganz anders war es bei Ruth. Die Wanderung war sehr anstrengend, da es ständig bergauf und –ab über buckelige Felsrücken ging. Außerdem legte Stefan einen Stechschritt vor (von dem er hinterher allerdings nichts wissen wollte).
Sehr praktisch waren auch die beiden riesigen Fotoapparate (man muss schließlich für jeden Fall gerüstet sein), die geschleppt werden wollten. Von dem im Reiseführer angekündigten Vogelreichtum war weit und breit nichts zu sehen. Ehrlich gesagt haben wir an keiner Stelle in Afrika weniger Vögel gesehen als in Mutinondo. Aber man kann die kiloschwere Fotoausrüstung ja trotzdem mal mitnehmen, verbessert die Laune beim Klettern ungemein. Besonders dann, wenn man sich nicht mehr so ganz im Klaren darüber ist, ob man sich noch auf dem richtigen Weg befindet, da die Karte, die man im Camp erhalten hat, nicht so wirklich übersichtlich war. Stefan bot sich – ganz Gentleman – an, einen Fotoapparat zu tragen, doch Ruth wollte sich diese Blöße nicht geben und stapfte je eine Kamera wie ein Maschinengewehr im Arm über den Waldweg. Die Landschaft war besonders an den zahlreichen Wasserfällen sehr schön.
Eidechsen, Schmetterlinge und immerhin ein Wiedehopf ließen sich blicken. Der Rundweg war über acht Kilometer lang, kam Ruth aber mit sämtlichen Kletterpartien entlang der Wasserfälle fast doppelt so lang vor. Obwohl es eine schöne Wanderung war, taten ihr zurück im Camp die Beine weh, und sie beneidete Stefan nicht, der am Nachmittag schon bald gemeinsam mit Gaby zu einem Reitausflug aufbrach.
Wir machten inzwischen Feuer und kneteten den Teig für unser erstes Brot im Potije. Zum Abendessen gab es den Rest Kürbissuppe, kleine Folienkartoffeln, Kudu-Steaks und Salat. Dann legten wir die Glut auf die Potijes. Stefan hatte auch einen Teig gemacht. Es dauerte zwar ein wenig, aber die Brote sahen gut aus, als wir sie aus dem Topf nahmen. Mal sehen, wie sie morgen früh schmecken werden.
Im Dunkeln hatten wir später noch eine gruselige Begegnung: Eine gar nicht mal so kleine Spinne spazierte über unseren Campingplatz und fand uns wahrscheinlich auch nicht sehr nett, weil Ruth sie zum Fotografieren mit der Taschenlampe anleuchtete.
Tageskilometer: 0