THEMA: Die Eulenmuckels in NAM-BOT-SAM
14 Nov 2011 22:14 #213206
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Donnerstag, 4. August 2011

Schon am Abend ging es Uwe nicht gut. Am Tag hatte er wieder viel gehustet, und abends fröstelte er. In der Nacht hatte er wahrscheinlich Fieber. Am Morgen schliefen wir lange aus, denn heute stand nichts auf dem Programm. Nach dem Aufstehen nahm Uwe eine Aspirin, und danach ging es ihm zunehmend besser.
Vor dem Frühstück wurde noch geduscht, dann saßen wir in der Sonne, kochten Wasser mit der Kelly und tranken ganz gemütlich Kaffee. Ruth und Stefan machten sich zu einer Wanderung auf. Gaby konnte wegen ihres Steißbeins nicht so weit laufen, und Uwe musste sich sowieso schonen. Er räumte ein wenig im Auto auf, wusch Wäsche und lag ansonsten in der Hängematte, las im Reiseführer und schlief. Es war sehr erholsam.



Ganz anders war es bei Ruth. Die Wanderung war sehr anstrengend, da es ständig bergauf und –ab über buckelige Felsrücken ging. Außerdem legte Stefan einen Stechschritt vor (von dem er hinterher allerdings nichts wissen wollte).



Sehr praktisch waren auch die beiden riesigen Fotoapparate (man muss schließlich für jeden Fall gerüstet sein), die geschleppt werden wollten. Von dem im Reiseführer angekündigten Vogelreichtum war weit und breit nichts zu sehen. Ehrlich gesagt haben wir an keiner Stelle in Afrika weniger Vögel gesehen als in Mutinondo. Aber man kann die kiloschwere Fotoausrüstung ja trotzdem mal mitnehmen, verbessert die Laune beim Klettern ungemein. Besonders dann, wenn man sich nicht mehr so ganz im Klaren darüber ist, ob man sich noch auf dem richtigen Weg befindet, da die Karte, die man im Camp erhalten hat, nicht so wirklich übersichtlich war. Stefan bot sich – ganz Gentleman – an, einen Fotoapparat zu tragen, doch Ruth wollte sich diese Blöße nicht geben und stapfte je eine Kamera wie ein Maschinengewehr im Arm über den Waldweg. Die Landschaft war besonders an den zahlreichen Wasserfällen sehr schön.







Eidechsen, Schmetterlinge und immerhin ein Wiedehopf ließen sich blicken. Der Rundweg war über acht Kilometer lang, kam Ruth aber mit sämtlichen Kletterpartien entlang der Wasserfälle fast doppelt so lang vor. Obwohl es eine schöne Wanderung war, taten ihr zurück im Camp die Beine weh, und sie beneidete Stefan nicht, der am Nachmittag schon bald gemeinsam mit Gaby zu einem Reitausflug aufbrach.
Wir machten inzwischen Feuer und kneteten den Teig für unser erstes Brot im Potije. Zum Abendessen gab es den Rest Kürbissuppe, kleine Folienkartoffeln, Kudu-Steaks und Salat. Dann legten wir die Glut auf die Potijes. Stefan hatte auch einen Teig gemacht. Es dauerte zwar ein wenig, aber die Brote sahen gut aus, als wir sie aus dem Topf nahmen. Mal sehen, wie sie morgen früh schmecken werden.
Im Dunkeln hatten wir später noch eine gruselige Begegnung: Eine gar nicht mal so kleine Spinne spazierte über unseren Campingplatz und fand uns wahrscheinlich auch nicht sehr nett, weil Ruth sie zum Fotografieren mit der Taschenlampe anleuchtete.



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17 Nov 2011 20:16 #213584
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Freitag, 5. August 2011

Wieder war es angenehm warm, als wir ausgeschlafen aus den Zelten krochen. Auch heute blieben wir den ganzen Tag bei Mutinondo Wilderness. Zum Frühstück machten wir Omelett, das diesmal sogar am Stück blieb. Unser selbstgebackenes Brot schmeckte hervorragend. Das hatte schon mal gut geklappt.



Nach dem Mittag machten wir uns zu viert auf, noch einmal die Wasserfälle anzuschauen, die Ruth und Stefan gestern bereits erwandert hatten. Uwe ging es wieder gut, und so liefen wir langsam los. Auf mehreren Kilometern kann man an einem Fluss entlang wandern, der an ein paar Stellen in kleinen Stromschnellen oder Wasserfällen hinunterfließt. An zwei dieser Stellen machten wir Pause, und Ruth und Stefan gingen tatsächlich im eiskalten Wasser baden oder setzten sich direkt in den Wasserfall. Gaby und Uwe hielten nur die Füße ins Wasser.
Wir entdeckten einige Tausendfüßler, die eingekringelt in Erdlöchern saßen, eine riesige Wanze und die abgestreifte Haut einer kleinen Schlange, die Ruth mitnahm.







Zurück am Campingplatz duschten wir. Zum Sonnenuntergang liefen wir den Berg hinauf zur Rezeption, bezahlten die Rechnung und genossen die Aussicht auf die grünen Hügel.
Zum Abendessen kochten wir Nudeln mit Zucchini-Sahne-Soße. Gaby und Stefan werden morgen die kürzeste Strecke ins Luangwatal nehmen, um so schnell wie möglich nach Malawi zu kommen. Wir fahren weiter nach Nordosten zu den Kapishia Hot Springs.
Es wird höchste Zeit, wieder weiter zu fahren. Die Batterie für unseren Kühlschrank ist leer, und auch alle anderen Akkus müssen aufgeladen werden. Außerdem freut sich Ruth wieder auf Handyempfang, damit sie die Ergebnisse der beginnenden Bundesliga-Saison erfährt.

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17 Nov 2011 20:34 #213588
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Samstag, 6. August 2011

Der vorerst letzte Morgen mit Stefan und Gaby brach an. Wir standen recht früh auf, da die beiden eine lange Wegstrecke vor sich hatten. Nach einem schnellen Frühstück verabschiedeten wir uns voneinander.
Wir fuhren sehr gemütlich los. Zurück an der Hauptstraße ging es weiter Richtung Nordosten nach Mpika. Auffallend waren die vielen verunglückten Lastwagen, die von der Straße abgekommen und dann umgekippt waren.
In Mpika tankten wir und gingen in den ersten Supermarkt. Dieser hatte leider keine großen Wasserkanister und auch kein Gemüse. Dennoch kauften wir ein paar Getränke.



Anschließend besuchten wir ein Internet-Café und schrieben eine E-Mail nach Hause. Ruth erfuhr, dass Dortmund das Eröffnungsspiel mit 3:1 gegen Hamburg gewonnen hatte. Sie freute sich sehr.
Dann fuhren wir weiter ins Zentrum zu einem Freiluftmarkt und weiteren kleinen Geschäften. Dort war alles sehr afrikanisch, und wir stachen ein wenig aus der Menge. Aber auch hier gab es kein Trinkwasser in großen Kanistern oder Petroleum für unsere Lampe. So begnügten wir uns mit ein paar Kerzen und fuhren weiter. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort war schon sehr beeindruckend gewesen.



Weitere 80 Kilometer fuhren wir lange Steigungen hinauf und betrachteten die immer grüner werdende Landschaft Zentralafrikas. Dann zweigte die Straße Richtung Kapishia Hot Springs ab. Eine dreiviertel Stunde fuhren wir durch Wald und an Schulen und landwirtschaftlichen Betrieben vorbei. Wir hatten den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht und waren etwa 2000 Kilometer von Windhoek entfernt.
Bei der Shiwa Lodge suchten wir uns einen Stellplatz auf dem noch freien Campingplatz und machten Brotzeit. Dann spazierten wir einen kleinen Weg zurück zur Lodge. Dabei kamen wir an dem natürlichen, 37 Grad heißen Pool vorbei. Vielleicht werden wir uns morgen mal hinein trauen. In den Baumwipfeln sahen wir einen Ross-Turako, einen Vogel, den wir bisher noch nirgendwo beobachten konnten.
An der Rezeption buchten wir das Abendessen für den kommenden Tag und liehen uns eine Karte und Wegbeschreibung für einen Wanderweg, den wir auch morgen laufen wollen. Auf dem Rückweg fotografierte Ruth noch einen kleinen Nektarvogel. Im Auto machten wir ein wenig Ordnung, bevor wir müde und früh ins Zelt gingen. Uwe sicherte noch alle Fotos und Videos.

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17 Nov 2011 21:32 #213602
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Sonntag, 7. August 2011

Nachts hörten wir eine Eule und eine Schar andere Vögel, die wir jedoch nicht bestimmen konnten. Noch einen Tag blieben wir bei Kapishia. Es war sehr angenehm, Zeit zu haben, das Auto aufzuräumen, Vorräte zu sortieren, Wäsche und sich selbst zu waschen.
Zum Frühstück aßen wir leckere Brötchen, die wir gestern in Mpika gekauft hatten. Am späten Vormittag brachen wir zu einer Wanderung auf. Ein etwa vier Kilometer langer Rundweg führte uns über einen steilen Aufstieg auf einen Hügel. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick auf die grüne Waldlandschaft mit ein paar kleinen Dörfern.





Oben auf dem Hügel sahen wir einen Gaukler, der seine Bahnen zog. Dann begann der Abstieg. Wir beobachteten viele Grashüpfer, sonst gab es keine Tiere zu entdecken.
Zurück am Camp machten wir Brotzeit und besuchten dann die heißen Quellen. Es gibt dort einen natürlichen Pool, in dem aus unterirdischen Quellen heißes Wasser aufsteigt. Es hat etwa 40 Grad. Wir setzten uns hinein. Zum Schwimmen war es kaum tief genug. An den Stellen, an denen das Wasser aufstieg, bewegte sich der sandige Boden und gab nach, so dass es ein bisschen unheimlich wurde. Ruth hatte Angst, dass sie schwuppdiwupp ins Erdinnere hineingezogen würde.



Nach diesem Bad im Whirlpool waren wir porentief sauber und mussten nur noch Haare waschen. An der Rezeption gab es Internet. Wir tauschten kurz Emails mit unseren Eltern aus, und Ruth gab ihre Tipps für die kommenden Bundesliga-Spieltage ab.
Bis zum Abendessen im Restaurant ruhten wir uns aus oder räumten noch ein paar Sachen im Auto hin und her. Beim Dinner saßen wir mit der Besitzerin Mell und einem jungen Mann aus England zusammen, der zurzeit dort arbeitet. Es gab eine Broccoli-Suppe mit leckerem, frischen Brot, Reis mit Rindfleisch-Pilz-Soße und verschiedenes Gemüse. Als Nachtisch bekamen wir einen Pudding. Alles schmeckte gut, und wir unterhielten uns über alles mögliche.

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17 Nov 2011 21:42 #213604
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Hallo Ruth und Uwe,

ich habe gerade Euren Bericht verschlungen und freue mich auf die Fortsetzung.
Ich war schon zigmal auf Eurer Homepagem und in der FC und habe Eure Erlebnisse und insbesonders die tollen Bilder bewundert.

Viele Grüße
Carsten
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18 Nov 2011 07:00 #213635
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Eure Reise mitzuerleben ist etwas besonderes. Ich genieße jedes Kapitel.
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