THEMA: Die Eulenmuckels in NAM-BOT-SAM
08 Nov 2011 19:05 #212411
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  • Eulenmuckel am 08 Nov 2011 19:05
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Freitag, 29. Juli 2011

Der letzte Morgen in der Zentralkalahari brach kalt an. Knapp über dem Gefrierpunkt standen wir bei einem tollen Sonnenaufgang auf. Da wir heute einen weiteren Weg hatten, packten wir schon alle Sachen zusammen und fuhren früh los. Bis zum Ende des Passarge Valley und der gleichnamigen Pfanne war es nicht weit. Wir fuhren gerade über die weite Ebene, als wir rechts zwei Sekretärvögel entdeckten. Zunächst hielten wir und machten ein paar Fotos, aber dann waren uns die Vögel zu weit weg, und wir fuhren wieder los. In diesem Moment quakte Peters Stimme aufgeregt aus dem Funkgerät: „Leute, habt ihr den Geparden gesehen? Er steht auf 9, äh auf 3 Uhr.“ Gepard! Was für ein Gepard? Wir mussten eingestehen, dass wir die Katze tatsächlich nicht entdeckt hatten, obwohl wir doch immer alles sehen. So fuhren wir zurück, und tatsächlich: In etwa 80 Metern Entfernung saß das schöne Tier zwischen hohem Gras in der Ebene.



Es war ein unglaubliches Erlebnis, den Geparden in freier Wildbahn beobachten zu können. Augenscheinlich war er allein und alles andere als aktiv. Irgendwann lief er ein paar Meter und legte sich an eine andere Stelle. Wir blieben sehr lange und waren völlig fasziniert. Als die Raubkatze von dannen zog, fuhren wir auch weiter.
Am Ende der Pfanne gab es ein Wasserloch. Als wir dort ankamen, trank dort gerade eine Gruppe Kudubullen. Diese stolzen Tiere hatten mächtige Hörner.



Daneben standen noch einige Springböcke. Als die Kudus fertig waren und sich davon machten, meinte Uwe: „Ende der Vorstellung. Lass uns fahren.“ Doch daraus wurde wieder nichts, denn in diesem Moment wogte uns im dichten Buschwerk ein riesiger Haarschopf entgegen. Er gehörte zu einer dunklen Kalaharimähne eines wunderschönen Löwenmännchens, das direkt auf uns zu lief. Gemächlich, aber bestimmt kam es zum Wasserloch, das ihm die Springböcke bereitwillig überließen und schlabberte das frische Wasser.





Wir genossen den Anblick und das Erlebnis und waren augenblicklich mit der Zentralkalahari, in der wir bisher fast nur die üblichen Verdächtigen gesehen hatten, versöhnt. Nach einiger Zeit ging der Löwe, und wir nahmen langsam die Verfolgung auf. Eine Kurve weiter entdeckten wir ihn wieder, wo er wenige Meter neben dem Weg im hohen Gras lag. Wenn er sich flach legte, war er vom Auto aus kaum noch zu sehen. Aber meistens guckte er mit seinen bernsteinfarbenen Augen träge in unsere Richtung. Wir konnten uns gar nicht losreißen, mussten irgendwann aber leider weiter.



Einen Kilometer weiter folgte dann der nächste Stopp. Neben einem Termitenhügel stand ein weiterer Gepard. Wir trauten unseren Augen nicht. Drei Tage lang sahen wir keine Raubkatze, und nun dieses Glück an einem Morgen. Der Gepard verwendete den Termitenhügel als Deckung und war lange größtenteils verborgen.



Dann kam er aber in unsere Richtung gelaufen und überquerte nur wenige Meter entfernt im Spurt die Straße. Völlig überwältigt von diesen Erlebnissen fuhren wir in flotterem Tempo weiter, denn nun drängte wirklich die Zeit.



Bei Motopi hielten wir wieder bei unserem Camp und frühstückten in der Sonne. Dann beeilten wir uns, den Park zu verlassen. Auf demselben Weg wie hinein fuhren wir am Zaun entlang zum Tsau Gate und dann zur Teerstraße. Nun war der Abschied von unseren Reisepartnern gekommen. Alle waren ein wenig traurig, denn die gemeinsame Zeit mit Peter, Michaela, Jonas und Leonie hatte viel Spaß gemacht. So unkomplizierte Reisepartner kann man sich nur wünschen. Wir drückten uns und versprachen uns ein möglichst baldiges Wiedersehen. Dann fuhren wir unbehelligt durch die Veterinärkontrolle und auf der Teerstraße nach Maun. Viele Kühe, Esel und Ziegen querten die Straße und zwangen uns immer wieder zum Abbremsen.
Erst mit Sonnenuntergang kamen wir in einem geschäftigen Maun an. Die Tankuhr zeigte leer, und die Warnlampe ging an. Dafür funktionierte der Blinker nicht mehr. Auf direktem Weg kamen wir zum Maun Rest Camp, checkten ein und duschten. Während wir Fleisch grillten, sprach Ruth das deutsche Pärchen vom Nachbarplatz an. Später saßen wir ein wenig zusammen und erzählten. Etwas früher als bisher gingen wir ins Zelt und waren völlig erschöpft von den Erlebnissen des Tages.

Tageskilometer: 324
Letzte Änderung: 09 Nov 2011 18:01 von Eulenmuckel.
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08 Nov 2011 19:38 #212415
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Hallo Eulenmuckels

geile Bilder, mit was für ner Kamera ward ihr da am Start, und welche Brennweite ??


LG Bloke
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08 Nov 2011 19:50 #212418
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  • Eulenmuckel am 08 Nov 2011 19:05
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Hallo Bloke,

die Katzenfotos haben wir mit einer Canon EOS 7D und dem Canon EF 100-400mm gemacht. Mit dieser Kombination sind wir sehr zufrieden.

Viele Grüße,
Uwe
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08 Nov 2011 20:28 #212430
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Eulenmuckel schrieb:
Donnerstag, 28. Juli 2011



Auf dem Rückweg zum Camp beobachteten wir am Wasserloch zwei Giraffen, die sich sehr zögerlich näherten. Eine trank dann in mehreren Anläufen, wobei sie das Wasser mit hektischen Bewegungen von sich wegschleuderte.

.

Hallo Uwe,

Giraffen haben ein spezielles Organ im Kopf (weiß leider gerade den Namen nicht), das verhindert, dass alles Blut in den Kopf fließt während des Trinkens. Es ist wohl wie ein Schwamm aufgebaut und wenn er gefüllt ist, hebt die Giraffe reflexartig den Kopf, um das Blut wieder zurückfliessen zu lassen. Durch diese abrupte Bewegung sieht es aus, als wenn das Wasser "weggeschleudert" wird.

Ich finde es immer sehr faszinierend, Giraffen beim Trinken zu zu schauen und freue mich immer, wenn ich dazu Gelegenheit habe.

Schöne Grüße und ich freue mich auf die Fortsetzung,

Nicole
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08 Nov 2011 20:35 #212433
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Eulenmuckel schrieb:
Hallo Bloke,

die Katzenfotos haben wir mit einer Canon EOS 7D und dem Canon EF 100-400mm gemacht. Mit dieser Kombination sind wir sehr zufrieden.

Viele Grüße,
Uwe

Servus

habs mir schon gedacht, dass da kein Kinderspielzeug am Werk war :)
Echt tolle Foddos

LG Bloke
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08 Nov 2011 20:39 #212435
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  • diangelika am 08 Nov 2011 20:39
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Hi eulenmuckels,
super euer Bericht und auch die Bilder!!!!!!!!
Dankeschön, ich lese es mit großem Interesse, weil wir im kommenden Juli so eine Tour vorhaben.
Herzliche Grüße
diangelika
Letzte Änderung: 08 Nov 2011 20:46 von diangelika.
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