Hallo zusammen,
nachdem uns ein Umzug und irgendwie auch ein weiterer, größerer Urlaub dazwischen gekommen sind, fügen wir hier nun die letzten zwei Tage der Reise aus 2011 an.
Dienstag, 30. August 2011
Unser letzter Tag in Swakopmund brach an. Wir schliefen aus, frühstückten gemütlich und lange und fuhren dann zu Cymot. Dort einigten wir uns auf eine große, grüne Metallkiste, in die wir später alle Dinge packten, die wir hier lassen wollten. Dazu gehörten Potije, Schuhe, Gewürze, Spannungswandler, Hängematte, Grillzange und viele andere Kleinigkeiten mehr. Die Kiste deponierten wir in der Garage eines Freundes in Swakop.
Auf dem Weg hatten wir noch eine sehr nette Begegnung. Beim Vorbeifahren erkannten wir das Ehepaar von unserer Nachbarcampsite bei Nambwa. Wir drehten, hielten an und begrüßten uns. Es stellte sich heraus, dass die beiden in Sankt Augustin wohnen. Sie gaben uns ihre Adresse, und wir machten aus, uns zu Hause wieder zu treffen.
Dann gingen wir zu einem Bummel in die Innenstadt, und Ruth entdeckte ein Geschäft, in dem man Ketten und Armbänder aus den verschiedensten Einzelteilen selbst zusammenstellen konnte. Sie begann, sich ein Armband aus roten und dunklen Halbedel- oder Lavasteinen auszusuchen. Dies dauerte sehr lange, da die Auswahl riesig war und auch die Anordnung der Steine unzählige Varianten offen lässt. Nachdem sie fertig war, begann sie damit, ein weiteres Armband für ihre Schwester zusammenzustellen. Uwe ging so lange einen (zwei, drei, …) Kaffee trinken. Als er wiederkam, war Ruth bei Armband Nummer drei. Nach dem vierten verließen wir endlich den Laden.
Am Nachmittag begleiteten wir Meike und die beiden Hunde Cliff und Emmi bei ihrem abendlichen Spaziergang durch den Swakop-Trockenfluss. Die Hunde rannten und tollten durch die Gegend, und auch uns gefiel es gut, ein wenig zu laufen. Wieder zurück begannen wir, unsere Taschen zu packen.
Gegen sieben fuhren wir mit Meike und Klaus ins „De Kelder“ zum Abendessen. Wir fanden es sehr nett mit den beiden und erzählten viel. Das Essen war sehr gut. Wir hatten Oryx-Steak mit einer Soße aus rote Beete. So verbrachten wir unseren letzten Abend in Afrika mit lieben Menschen und gutem Essen am Ende eines erlebnisreichen Urlaubs.
Tageskilometer: 0
Mittwoch, 31. August 2011
Wir genossen das letzte Frühstück mit Meike und Klaus. Dann packten wir das Auto und mussten uns leider verabschieden. Wir drückten die beiden, fuhren tanken und verließen traurig Swakopmund. Auch wenn wir nur sehr wenige Tage im Jahr dort verbringen, fühlen wir uns wie zu Hause.
Wir nahmen die Teerstraße über Usakos. Hinter Karibib hielten wir an und machten Picknick. Kurz zuvor hatten wir neben der Straße unsere letzten Giraffen für diesen Urlaub gesehen. Über Okahandja kamen wir nachmittags nach Windhoek. Bei „Kalahari Meat and Biltong“ kauften wir noch zwei Stücke Rauchfleisch. Dann brachten wir den Wagen zu Savanna: 8.945 Kilometer hatten wir auf dem Tacho. Die Taschen waren schnell ausgeladen, und wir kontrollierten noch einmal jede Ablage und schauten auch unter den Sitzen nach, um nichts zu vergessen. Ein Fahrer brachte uns und unseren Gepäckberg zum Flughafen. Dort checkten wir ein. Eine ganz neue Bestimmung von Air Namibia erlaubt je Passagier nun 23 Kilogramm Gepäck. Daher hatten wir viele Dinge aus Ruths Rucksack in die Taschen gepackt, z. B. alle Reiseführer und Bestimmungsbücher. So kamen wir auf zusammen 47 Kilogramm. Nachdem wir noch die Karten bei der Post eingeworfen hatten, gingen wir durch die Handgepäckkontrolle. Auch dort gab es dieses Jahr keine Probleme.
Der Abflug verspätete sich, weil ein anderer Flug nach Johannesburg ebenfalls längere Zeit zum Einchecken benötigte. Es gab Abendessen, und dann versuchten wir ein wenig zu schlafen.
Tageskilometer: 373
Nach der Landung um sieben Uhr in Frankfurt bekamen wir recht schnell unser Gepäck und einen Bus zum Terminal 1. Am ICE-Bahnhof holten wir die Zugtickets aus dem Automaten und erwischten noch den Zug um kurz nach acht nach Siegburg. Wir hatten sogar einen Sitzplatz. Uwes Eltern holten uns ab und brachten uns nach einem leckeren Frühstück nach Hause.
Nun sind wir nach fünfeinhalb Wochen in Afrika wieder zu Hause. In diesem Urlaub war vieles neu für uns. Sambia hat uns gut gefallen, auch wenn es unserer Meinung nach landschaftlich nicht so schön und abwechslungsreich ist wie Namibia. Besonders die vielen freundlichen Menschen, die enorme Lasten über weite Strecken auf ihren Fahrrädern transportieren, haben uns beeindruckt. Wir haben wieder einmal erfahren, dass man nicht viel besitzen muss, um zufrieden und glücklich zu sein.
Manche Dinge sind nicht so gelaufen, wie wir sie uns vorgestellt oder gewünscht hatten. Gerade in den berühmten Parks in Sambia hatten wir gehofft, einen Leoparden, mehr Hyänen oder öfters Löwen zu sehen. Im North Luangwa hat sich Sunday große Mühe gegeben, die Löwen für uns zu finden, aber es sollte nicht sein. Wir denken, dass die Wahrscheinlichkeit, dort keine Löwen zu sehen, kleiner ist, als sie zu entdecken. Die Bootstour auf dem Sambezi bei der Kalizo-Lodge war eine Katastrophe, und auch der Rundflug über die Namib hat sich nicht gelohnt. Das Wetter war ungünstig. Wir denken, dies hätte Andy von Bushbird wissen oder zumindest ahnen können. Wir müssen lernen, genauer und vor allem früher zu sagen, was wir möchten und was nicht.
Wir haben auch sehr vieles erleben und entdecken können. Die Tage mit Peter, Michaela, Jonas und Leonie waren sehr nett, und auch die Zeit mit Stefan und Gaby war lustig. Wir hatten keinen platten Reifen oder Defekt am Auto – abgesehen vom Blinker. Alle Probleme konnten wir schnell lösen und so die Tour wie geplant fahren. Vielleicht kehren wir irgendwann wieder nach Sambia zurück. Aber die für uns schöneren Tierbegegnungen hatten wir bisher in Botswana. Und dass wir wieder nach Afrika kommen, steht ohnehin fest. Schließlich wartet nun eine Kiste mit einem Teil unserer Ausrüstung in Swakopmund auf uns. Aber bis dahin warten noch über 12.000 Fotos darauf, angeschaut, sortiert und bearbeitet zu werden – eine wunderschöne Arbeit für das kommende Jahr.
Schön, dass ihr uns begleitet habt und vielen Dank für eure netten Anmerkungen.
Die Eulenmuckels