THEMA: Dreckig ist relativ - 18 Tage Camping in Namibia
05 Sep 2011 07:25 #203855
  • heuchef
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  • heuchef am 05 Sep 2011 07:25
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Hallo Dreamer,

Du hast natürlich recht, dass es dort nicht gerade sehr persönliche Betreuung gibt. Wir vergleichen es auch eher mit unserer "ersten Liebe", nämlich dem freien Übernachten im Dachzelt "in the middle of nowhere"...

Dass Ihr nicht wandern "durftet", verstehe ich nicht ganz. Dass man sich aber dort unerwartet leicht verlaufen kann, schon:

Wir sind vor einigen Jahren mal einfach ein "paar Schritte" Richtung Brandberg gelaufen, was ganz einfach ist, wenn man den Berg vor sich sieht. Wenn mann dann aber umdreht und zurück will, fehlt es an einem Orientierungspunkt :woohoo: :dry: :dry:
Wir (meine Frau, ich und unser damals 12-jähriger Sohn) sind dann etwa 3 Stunden bis in die Dunkelheit umhergeirrt, bis wir auf einen Ziegenhirten an seinem Lagerfeuer trafen. Der war dann glücklicherweise bereit mit uns weitere etwa 8 km bis zur White Lady Lodge zurück zu gehen.

Jaaa, ich weiß, dass das sehr leichtsinnig war :blush: . Man kann sich nicht vorstellen, wie schnell man dort die Orientierung verlieren kann, obwohl ich mich für nicht ganz ungeübt halte. Und das GPS lag im Auto :S .

Dies als abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.

Herzliche Grüße
Helgi
Reisebericht 2012: 8 Löwen und ein Oryx
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05 Sep 2011 07:38 #203856
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  • Andrea 1961 am 05 Sep 2011 07:38
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Hallo Dreamer,
toller Bericht. Klasse, dass du die Camps immer in Kurzform bewertest.
Für künftige Planungen sehr hilfreich. Brandberg White Lady haben wir aber auch nicht so schlecht empfunden. Wir waren mit unseren Freunden ein einzigen Gäste.
Es war auch alles sauber und 1 Abend Essen in der Lodge war wirklich gut.
Freue mich schon auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße Andrea
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05 Sep 2011 08:05 #203860
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  • Dreamer am 05 Sep 2011 08:05
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Hallo Andrea,
danke für Dein Lob :blush:
Wie gesagt, die Lodge an sich machte (auch schon beim Internetauftritt) einen guten Eindruck. Nur das Camp hat uns so gar nicht gefallen. Aber vielleicht hat es uns auch auf dem falschen Fuß erwischt. Wer weiß?
Liebe Grüße
Letzte Änderung: 05 Sep 2011 08:23 von Dreamer.
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05 Sep 2011 08:22 #203862
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Freitag, 05.08.2011

Heute Nacht haben wir uns fast zu Tode erschrocken als vom nahe stehenden Baum plötzlich eine Wildkatze auf unserem Zelt landete. Diese war durch den nicht wie erwartet festen Untergrund scheinbar auch irritiert und plumpste aufs Autodach, was einen riesigen Knall mit sich brachte und sie vollends verjagte. Wir lagen noch eine Zeit wach und lauschten, doch es tat sich draußen nichts mehr.
Am Morgen fanden wir die Tatzenspuren auf der Motorhaube. Zum Glück hat das Zelt gehalten, denn draußen war es mal wieder empfindlich kalt heute Nacht.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit tollem Blick auf die Landschaft brechen wir Richtung Etosha auf.
In Outjo machen wir noch mal Stopp. Wir kaufen bei der deutschen Bäckerei Brot und Teilchen und tanken noch mal voll.
Gegen Mittag erreichen wir das Eingangstor zum Etosha-Nationalpark. Nach kurzem „Einchecken“ sind wir drin und schon sehen wir die ersten Zebras, Springböcke und Giraffen. Wir sind begeistert.
In Okaukuejo bezahlen wir den Parkeintritt und schauen uns schon mal kurz um, bevor es dann weiter geht nach Halali, wo wir die erste Nacht verbringen.
Auf dem Weg dahin halten wir häufig an und sehen Strauße, Kudus, Oryx, Warzenschweine,Impalas, Kuhantilopen, verschieden Trappen und so viel mehr. Irre!
Das Camp Halali gefällt uns richtig gut und auch ist es irgendwie direkt etwas netter als in Okaukuejo. Wir suchen uns eine Platz und gehen erstmal zum Wasserloch. Und siehe da, da stehen Sie: Eine Elefantenherde! Große, kleine, dicke und dünne Elefanten tümmeln sich am Wasserloch. Etwas abseits wartet eine Giraffe geduldig, bis die grauen Riesen fertig sind. Doch das dauert.

Wir verbringen dort erstmal eine ausgedehnte Pause und genießen die Ruhe, die die Tiere ausstrahlen. Ich bin völlig überwältigt.
Irgendwann möchte Peter noch eine Tour machen und wir fahren noch mal los bis zum nächsten Wasserloch. Wir stellen fest, dass die natürlichen Wasserlöcher fast alle leer sind und nur die künstlichen für die Tiere noch etwas hergeben.
Auf dem Rückweg stehen wir längere Zeit im „Stau“, da die eben noch in Halali gesehene Elefantenherde unseren Weg kreuzt. Wie imposant und majestätisch die großen Tiere sich bewegen.


Kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück im Camp, dass sich mittlerweile gefüllt hat. Alle Plätze sind besetzt.
Wir machen uns erstmal was zu Essen. Satt und rundum zufrieden wandern wir später noch mal zum Wasserloch. Dort herrscht andächtige Stille. 2 Nashörner haben sich eingefunden. Es ist so schön ihnen zu zusehen.



Campingplatzbewertung


Halali Camp (Etosha)
Massenplatz, wie nicht anders zu erwarten,
trotzdem nett, sauber und angenehm
sehr schönes Wasserloch mit Naturtribüne
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10 Sep 2011 18:18 #204491
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Samstag, 06.08.2011

Wir starten morgens in Richtung Osten und machen uns auf die Pirsch. Peter würde gerne Nashörner bei Tageslicht und ich Löwen sehen. Wir fahren über den Etosha Lookout nach Springbockfontein. Dort warten jedoch wirklich „nur“ ein paar Springböcke auf uns. Wie verwöhnt wir schon sind. In der Ferne auf der Salzpfanne entdecken wir tausenden Flamingos.

Wir drehen um und fahren über Eland Drive und Rhino Drive nach Okaukuejo.

Zwischendurch sehen wir immer wieder Zebras, Antilopen, Springböcke und jede Menge bunte Vögel. Leider entdecken wir keine Nashörner. Trotzdem gefällt es uns gut, so durch den Busch zu fahren und die Natur auf uns wirken zu lassen. Es kommt einem teilweise so vor, als wär man ganz alleine hier. Am Wasserloch Nebrowni sehen wir dann noch Giraffen, Zebras, Warzenschwein und Co.



Im Camp wird uns Platz 43 zu gewiesen. Warum sind eigentlich die Angestellten bei NWR so muffig? Unhöflich wäre falsch, aber freundlich ist nun wirklich anders.
Wir richten uns ein wenig auf unserem Platz ein, bevor wir zum Wasserloch gehen. Die Atmosphäre hier ist unruhiger als in Halali.
Zurück am Platz treffen wir dann zufällig auch die Camperfamilie aus Swakopmund wieder. Wie schön, dass man hier irgendwie doch nicht verloren geht. Sie berichten uns von einer Löwensichtung im Westen des Parks. Somit steht unser Ziel für morgen fest.
Abends gibt es Nudeln mit Tomatensauce und danach läuft im Fernsehen „Meditation am Wasserloch“. Die Tiere zu beobachten, verzaubert einen mit innerer Ruhe, die einen in der Heimat allenfalls an langen und gemütlichen Wochenden heimsucht.
Wir sehen eine Löwin, Nashörner, Elefanten und Schakale.
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10 Sep 2011 18:27 #204492
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Sonntag, 07.08.2011

Wir stehen bei Sonnenaufgang auf und frühstücken in Ruhe. Heute fahren wir in Richtung Westen zum Okondeka Wasserloch, wofür wir gestern den Tipp bekommen hatten. Und tatsächlich treffen wir dort eine Löwin an, die wir eine ganze Zeit beobachten. Außerdem fasziniert uns die riesige Gnuherde auf der Salzpfanne.

Wie wild rennen diese umher, ohne dass wir den Grund dafür entdecken könnten. Die Löwin jedenfalls zeigt sich völlig unbeeindruckt.
Wir erkunden bei unserer Westtour auch den Märchenwald und fahren schlussendlich bis Onzonjiutji m’Bari. Dort stehen eine Menge Zebras „im Weg“ rum.
Auf dem Rückweg kurz vor Okaukuejo stehen plötzlich viele Autos am Rand der Straße und scheinen etwas gesichtet zu haben. Und da liegt er: Ein satt aussehendes Löwenmännchen.

Genau beobachtet wird er von einer Herde Zebras, die in gebührendem Abstand grasen.
Im Camp selbst sehen wir hinterher ein gerissenes Zebra am Wasserloch liegen, und erfahren, dass dieses wohl dem Löwen zum Opfer gefallen ist.

Das Zebra wird später von den Rangern ein Stück vom Wasserloch weggezogen und untersucht. Danach traut sich erstmal kein Tier (bis auf die frechen Schakale, die sich genüsslich über das tote Tier hermachen) in die Nähe des Lochs. Wir fahren noch mal los zum Olifantsbad, wo wir ein paar Enten und ein paar Touristen beobachten können. Es schein wirklich schwierig zu sein, sich an Regeln in einem Nationalpark zu halten. Jedenfalls nimmt es nicht jeder so genau mit der Regel, an den Wasserlöchern das Auto nicht zu verlassen. Lieber steigt man aus der unbequemen Kiste aus, um sich genüsslich eine zu rauchen. Angesichts solcher Unvorsichtigkeit wundert es uns ein wenig, dass nicht viel mehr Raubtierunfälle mit Touristen passieren.
Den Abend verbringen wir wieder am Wasserloch im Camp.



Campingplatzbewertung
Okaukuejo Camp (Etosha)
Massenplatz – eher ungemütlich
tolles Wasserloch
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