THEMA: Dreckig ist relativ - 18 Tage Camping in Namibia
28 Aug 2011 11:52 #202750
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  • etosha-micha am 28 Aug 2011 11:52
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Hallo Mario,

viel Spaß auf Eurer Reise.
Unsere Tour im letzten Jahr verlief in gleicher Richtung.

LG
Micha
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29 Aug 2011 20:45 #202984
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Freitag, 29.07.2011

Der Wecker klingelt um 5 Uhr. Heute empfangen uns zwar keine Wolken dafür aber ein ziemlich starker Ostwind. Es ist immer noch sehr kalt.
Wir ziehen uns an, waschen uns, packen das Zelt zusammen und machen uns um 6:30 auf den Weg zum Sossusvlei. Die Berge färben sich zum Sonnenaufgang herrlich rot und wir kommen anfangs wegen vieler Fotopausen nur langsam voran. Unterwegs frühstücken wir einen Teil der gestern vorbereiteten Brote.
Die Fahrt über die Schotterpisten wird immer mehr zur Gewohnheit und so langsam hat man ein gutes Gespür dafür, wann man zügig fahren kann und wann man eher vorsichtig sein muss.
Auf der D 845 macht Peter mich auf einen Schakal am Seitenrand aufmerksam, der sich schon allein durch die Geschwindigkeit, die er an den Tag legt, als wir näher kommen, als etwas anderes entpuppt. Ein wilder Gepard sitzt gemeinsam mit uns zwischen den Zäunen der angrenzenden Farmen auf der Straße fest. Der arme versucht immer wieder durch den Zaun zu brechen, aber nirgendwo findet sich eine Lücke, so dass er letztendlich auf Tauchstation zwischen dem hohen Gras geht, um uns zu entkommen.

Wir fahren weiter und kommen gegen 9:00 in Sesriem an. Dort schnell das Permit geholt, mal kurz durch den Souvenirshop gestöbert, zur Toilette und weiter geht’s.
Nun ganz luxuriös auf einer Teerstraße zuckeln wir durch die atemberaubende Landschaft vorbei an Straußen- und Springbockherden immernäher an die roten Dünen heran.
Der Wind bläst unaufhaltsam und so halten wir uns an der berühmten Düne 45 nicht länger auf als notwendig, um ein paar Fotos zu schießen.
Auf dem 2x2 Parkplatz lässt Peter bis zu einem Reifendruck von 1,6 bar Luft aus den Reifen. Jetzt wird sich zeigen, ob er wirklich schon ein gutes Gefühl für den Wagen hat. Die Sandstrecke bis zum 4x4 Parkplatz meistert er jedoch ohne große Probleme. Es ist ein witziges Gefühl, so durch den Sand zu schlingern.
Um ca. 11:30 Uhr am Parkplatz angekommen merken wir zum ersten Mal in Namibia so richtig, dass es noch viel mehr Touristen als uns gibt, denn hier sind wirklich viele Menschen unterwegs. Wir folgen den Spuren der Massen, die sich schon bald beim Aufstieg auf die Dünen vereinzeln, so dass man schnell wieder das Gefühl hat, diese Natur hier alleine genießen zu dürfen.
Das Erklimmen der Dünen ist wahnsinnig anstrengend, doch die Tiere, die einem unterwegs begegnen, und die Aussicht von oben belohnen einen dafür. Peter will noch höher hinaus. Mir reicht es nach dem Anstieg von ca. einer Stunde und ich gehe schon mal voraus, die Düne hinunter ins Deadvlei. Hier unten ist es tierisch heiß und Peter hat das Wasser und die Sonnencreme. Na klasse!
Ich schaue ihm zu, wie er sich weiter hoch kämpft und unterhalte mich mit vorbeikommenden Touris über dies und jenes. Eine wirklich beeindruckende Kulisse umgibt mich.
Nach ca. einer weiteren Stunde ist Peter wieder unten und nachdem ich Wasser und Sonnenmilch bekommen habe, machen wir uns müde aber glücklich auf den Rückweg zum Auto. Wir durchqueren das Deadvlei und sind absolut fasziniert.
Der Weg zurück zieht sich und die sengende Hitze lässt uns ahnen, wie man sich wohl fühlen muss, wenn man sich in dieser Landschaft verirren sollte.

Um 14 Uhr steigen wir wieder in unseren Hilux und machen uns auf den Rückweg.
Am 2x2 Parkplatz wird der aus den gestrigen Resten, einer Dose Thunfisch und Paprika gezauberte Nudelsalat aus dem Kühlschrank geholt und mit den restlichen Broten verspeist. Schnell ist der Luftdruck wieder auf 2,4 bar angehoben. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch den Sesriem-Canyon an.
Um ca. 17 Uhr kommen wir mit kurz vor der Dämmerung in Hauchabfontein an. Nach diesem anstrengenden Tag gibt es heute nur noch „Baked Beans“ mit Farmbrot. Danach fallen wir einfach nur ins Zelt und schlafen.

Campingplatzbewertung

Hauchabfontein
gepflegter und liebevoll betreuter Platz
saubere Sanitäranlagen
kein elektr. Licht am Platz und im Bad, es wird mit Kerzen Abhilfe geschaffen
natürliche Pools
geheimer Köcherbaumwald

Fazit:
hierher würden wir sehr gern noch mal wieder kommen -
einfach herrlich!
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29 Aug 2011 20:55 #202987
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Samstag, 30.07.2011

Da wir heute eine lange Fahrt vor uns haben, klingelt der Wecker um 6 Uhr. Nachdem wir auf der Farm bezahlt und uns verabschiedet haben, starten wir um 8:15 Uhr bei kaltem Sturm nach Swakopmund.
Unsere Tour geht über Solitär, wo wir einen kurzen Stopp einlegen und ein Stück des so berühmten Apfelkuchens zum Kaffee verspeisen. Am Kuiseb Pass legen wir wieder eine kurze Pause ein, wo wir am Aussichtspunkt jede Menge Quarze und andere tolle Steine finden. Die Aussicht ist toll.

Wir fahren weiter. Die Strecke gibt uns einen Einblick in die Vielfalt der namibischen Landschaft.
Nachdem wir die Berge hinter uns gelassen haben, begleiten Fatamorganas, Springböcke und Straußen unseren Weg. In der endlos scheinenden Ebene begegnet uns für Stunden kein anderes Auto. Erst am Vogelfederberg begegnen wir wieder anderen Touristen.
Irgendwie sind wir froh, als das witzige Straßenschild „Achtung Asphalt“ wieder Zivilisation verspricht. Auch wenn diese durch den Kontrast von Wüste und Meer irgendwie unwirklich erscheint.
Um 15 Uhr erreichen wir Sophia Dale Basecamp bei ca. 28° C. Wir werden auf dem sehr gepflegten und mit sichtbar viel Engagement und Herzblut zurechtgemachten Platz herzlich von den deutschen Besitzern, deren Heimatstadt in Deutschland nicht weit von unserem Zuhause ist, empfangen.
Wir richten uns ein und bereiten uns gemütlich einen leckeren Braai aus Springbockfilet, Kartoffeln, Botternut, Maiskolben und Salat zu.

Wir genießen den ersten milden Abend am Lagerfeuer mit
GinTonic und Bier.
Letzte Änderung: 01 Sep 2011 06:37 von Dreamer.
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29 Aug 2011 21:30 #202991
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Sonntag, 31.07.2011

Um 3 Uhr morgens – wir haben es 20° C im Zelt - geht der Ostwind los. Ein tosender Sandsturm braust über den Campingplatz und rüttelt an Baum, Auto und Zelt. An Schlaf ist nicht mehr wirklich zu denken. Um 6 Uhr müssen wir sowieso aufstehen, da für uns heute die Living Desert Tour geplant ist. Wenigstens ist es nicht kalt. Pünktlich um 7:45 treffen wir trotz wahnsinnigen Sandsturms auf dem Parkplatz des Swakopmund Hotels ein. Dort steht bereits eine Familie im Windschatten ihres 4x4 mit Dachzelten. Wir stellen uns gegenseitig vor und stellen nicht nur fest, dass wir uns hier im Forum schon geschrieben haben, sondern auch, dass wir auf dem selben Campingplatz nächtigen. Was für ein netter Zufall.
Um 8 Uhr sehen wir den Wagen der Living Desert Tour um die Ecke biegen. Er braust heran und raus springt ein junger Mann, der sich uns als Chris vorstellt. Er verklickert uns das, was wir uns eh schon dachten. Die Tour muss verschoben werden. An 335 Tagen im Jahr ist es in Swakopmund morgens windstill und nebelig. Doch an den restlichen 30 Tagen gibt es Ostwind. Und der ist so stark, dass wir nicht mit dem Auto in die Wüste können, ohne derbe Lackschäden zu provozieren. Davon mal abgesehen, dass man so auch keine Tiere zu Gesicht bekäme.
Da in der Regel der Wind spätestens um 14 Uhr verebbt, treffen wir uns also dann wieder hier und versuchen trotz verwehter Spuren die Little Five zu entdecken.
Wir nutzen den freien, wenn auch sehr stürmigen, Vormittag, indem wir ein wenig durch die Stadt bummeln

und uns beim Spar mit den Lebensmitteln für die nächste Woche ausstatten.
Um 14 Uhr geht’s dann los zur Living Desert Tour mit Chris.
Das können wir allen Namibia-Reisenden nur wärmstens empfehlen. Es ist sehr eindrucksvoll wie er (und es gab wirklich durch den Wind keine sichtbaren Spuren !) die Tiere aufspürt und mit welcher Begeisterung er Groß und Klein dieses Stückchen Welt erklärt.

Wir lassen uns von seiner Liebe zur Natur und zu diesem Fleckchen Erde anstecken und erleben wundervolle 4 Stunden inklusive Sonnenuntergang in den Dünen zwischen Swakopmund und Walvis Bay.
Da wir in der Dunkelheit in Sophia Dale ankommen, beschließen wir das gestern neu eröffnete Restaurant auf dem Platz zu testen. So lassen wir einen ungewöhnlichen und ereignisreichen Tag bei köstlichem Wiener Schnitzel (Manfred Lütz ist Metzger von Beruf) und Klipfisch mit Rock Shandy ausklingen.
Letzte Änderung: 01 Sep 2011 06:38 von Dreamer.
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Folgende Benutzer bedankten sich: BriZA
30 Aug 2011 06:43 #203014
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  • SpottedDrum am 30 Aug 2011 06:43
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Hallo :)

Vielen Dank für diesen Bericht, ich lese mit Begeisterung mit. Ab Mitte September sind wir das erste mal in NAM mit Dachzelt unterwegs und einige eurer Stationen fahren wir auch an. Von daher steigert das die Vorfreude erheblich ;)

Ich hoffe nur, dass wir nicht so sehr frieren müssen.....:dry:

LG SpottedDrum
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30 Aug 2011 07:10 #203018
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  • piscator am 30 Aug 2011 07:10
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Hallo Dreamer,
nimm mal die Suchfunktion im forum. Dann findest du ein Post über Schwarzkalk.

Reinhard
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