Donnerstag, 28.07.2011
Wir gönnen uns etwas Schlaf und lassen uns erst um 9 Uhr zur Köcherbaumtour (200,- NAD p. P.) abholen.
Als wir aus dem Zelt gucken, wundern wir uns. Überall sind Wolken! Nicht dass es gleich noch regnet? Aber nicht doch, es ist nur einfach etwas länger schw…kalt und so machen wir uns wie schon die Morgen (was ist der richtige Plural von „der Morgen“?) vorher dick vermummt unser Frühstück. Langsam blinzelt die Sonne mal durch die dicke Wolkendecke und 10 Minuten vor 9 hören wir das „gefährliche“ Knattern eines nahenden Fahrzeugs. Schade, insgeheim hofften wir nach der guten Führung von Sepp gestern, dass er unser Guide sei
Es ist jedoch der Mann der Farmmanagerin mit seinem kleinen Sohn, der uns mit einem ziemlich klapprigen Pick-Up abholt. Wir räumen noch schnell die Reste vom Frühstück weg und springen hinten auf die Ladefläche, wo ein mit Stoff bezogenes Brett uns als Bank dient. Cool, mal auf echt-namibisch zu „reisen“.
Los geht’s über die Straße mitten rein ins Naukluft Gebirge.
Und genau so ist auch der Weg. Auf der einstündigen Fahrt werden wir kräftig durchgeschüttelt. Immer wieder muss man achtgeben, dass die am Rand stehenden Dornenbüsche einem nicht die Hände und das Gesicht zerkratzen. Die Landschaft wird immer schöner je weiter wir in das Tal hinein fahren. Für Peter, geologiebegeistert wie er ist, ist das einfach toll. Aber auch mir gefällt die Gegend. Leider sehen wir aufgrund des Geknatters und Getöses des Autos keine Tiere.
Nach einer ¾ Stunde Fahrt sehen wir unser Ziel auf einer Anhöhe. Hunderte Köcherbäume erheben sich vor dem Horizont.
Oben angelangt entlässt uns unser Guide von der Ladefläche und gibt uns Zeit, so viel wir wollen, um zwischen den Bäumen herum zu laufen.
Eine bizarre Landschaft mit eigentümlichen Pflanzen. Die Steine zeugen davon, dass hier einst ein Urmeer war.
Wir sehen unseren ersten (und auch einzigen) Skorpion,
hunderte verschiedener Vögel bevölkern den „Wald“. Auch finden wir die Losung von verschiedenen Tieren, die wir leider nicht zu Gesicht bekommen.
Nach ca. 1,5 Stunden haben wir uns ausgetobt und bekommen am Auto noch eine kleine Pflanzenführung.
Auf dem Rückweg halten wir mehrmals an um Bushman Candle, Mopanebaum und Balsamstrauch kennenzulernen. Wir dürfen uns Kraut zum Teemachen und eine Candle mitnehmen. Kurz erkunden wir noch ein Nachbartal, in dem es einen Wanderweg gibt, den wir aber nur ein Stück wandern, da unser Fahrer nach Hause möchte.
Er zeigt uns noch einen Springbock, der von uns unentdeckt quasi neben der Straße liegt. Vielleicht haben wir einfach noch kein Auge für die Tierwelt hier und haben deshalb noch keine größeren Tiere gesichtet. Kurz vor der dem Campingplatz schrecken wir noch einen Schakal auf, der schnell Reißaus nimmt.
Wir bitten unseren Fahrer, uns mit zur Farm zu nehmen, da wir noch ein Brot kaufen möchten. Wir bestellen es bei seiner Frau für den Nachmittag und machen uns auf den Weg zu unserem Platz. Nach einem guten Mittagessen (Spaghetti mit selbstgemachter Tomatensauce – Reste als Nudelsalat für die nächsten Tage verarbeitet) und einer ausgiebigen Dusche holen wir unser Brot auf der Farm ab. Es ist noch warm, als wir in der Dämmerung wieder beim Zelt ankommen. Zufrieden beenden wir diesen schönen Tag am Lager unter dem blinkenden Sternenhimmel.
Heute schlafen wir früh, denn morgen steht Sossusvlei auf dem Programm.