Freitag, 22.04.2011:
Der Wecker klingelt heute erst um 6.15 Uhr, so dass wir um 7 Uhr beim Frühstück im Hauptgebäude sind.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg die Klippschliefer zu suchen. Los geht es an der Pferdekoppel vorbei und über die Felsen. Nach einiger Zeit des Kletterns machen wir tatsächlich recht weit oben auf einem der Felsen eine Gruppe Klippschliefer aus.
Wir versuchen noch etwas näher heranzuklettern, um sie besser aufs Bild zu bekommen. Dabei entdecken wir einen weiteren Felsen mit Klippschliefern. Nachdem wir nun fast schon über das halbe Lodgegelänge geklettert sind, kommen wir hinter einer der Hütten heraus.
Von der Terrasse dieser Hütte hat man einen perfekten Blick auf die Klippschliefer, aber ohne klettern wäre das ja langweilig.
Neben uns haben es sich auch wieder einige Bugs auf der Terrasse gemütlich gemacht.
Wir machen uns auf den Rückweg zu unserer Hütte, sammeln unser Gepäck ein und um 9.10 Uhr starten wir nach Aus. Am Canyon Roadhouse legen wir einen Zwischenstopp zum Tanken und fotografieren ein.
Obwohl das Roadhouse nur ca. 20 km von der Canyon Lodge entfernt ist, ist die Landschaft hier schon völlig anders. Wir würden auf jeden Fall wieder die Canyon Lodge bevorzugen. Das Canyon Roadhouse sieht auch ganz nett aus. Landschaftlich kann es aber leider überhaupt nicht mit der Canyon Lodge mithalten, die einfach eine traumhafte Lage hat.
Im gesamten Gondwana Canyon Park können wir viele Tiere beobachten, v.a. Strauße, Springböcke und Oryx-Antilopen. Nachdem wir den Park verlassen haben, kommen wir wieder an die bekannte Wasserdurchfahrt beim Naute Damm. An der Kreuzung zur B1 angekommen machen wir einen Fahrerwechsel und ich versuche mich das erste Mal im Linksverkehr.
Selbst auf der gut geteerten B1 ist fast nichts los, nur ganz selten kommt uns mal ein anderes Auto entgegen. Nach 50 km frage ich mal bei Chris nach, ob es ihm als mein Beifahrer noch gut geht, was er bejaht.
Wir fahren auf direktem Weg nach Aus zum Tanken und dann zum Eagles Nest, wo wir die nächsten 3 Nächte in absoluter Ruhe genießen wollen.
Nach den Tipps aus dem Forum haben wir vorab um das Eagles View Chalet gebeten, da es wohl das neueste und größte Chalet sein soll. Man schrieb uns, dass dieses bereits reserviert ist, wir aber das Desert Vista bekommen. Auch gut, da fahren schließlich nur noch die Bewohner des Eagles View vorbei. Am Check-In wird uns dann auf einem kleinen Lageplan der Weg zu The Wall gezeigt. Kurze Verwirrung bei mir, dann erkläre ich der Dame, dass wir das Desert Vista bestätigt bekommen haben. Nun ist die Verwirrung bei ihr und sie greift kurz zum Telefon. Das Desert Vista ist belegt, wir bekommen dafür aber das Eagles View. Perfekt! Wir warten noch kurz auf unser vorbestelltes Braii-Paket und machen uns dann auf, die letzten 8 km bis zu unserem Chalet zurückzulegen.
Im Eagles View angekommen bin ich sofort begeistert! Die Aussicht ist herrlich und direkt hinter dem Bett gibt es einen riesigen Felsen, auf den ich auch sofort raufklettern muss.
Das Chalet ist ein Traum. Offener Kamin mit Sitzgelegenheiten, ein bereits gedeckter Tisch, eine Küchenzeile, ein Doppelbett mit wundervoller Aussicht auf die namibische Weite, ein weiteres Bett und ein recht geräumiges Bad. Hier kann man es wunderbar 3 Nächte aushalten!
Man hat uns oft gefragt, was wir 3 Nächte im „Nichts“ wollen, aber wir sind froh, dass wir hier 3 Nächte haben. Wir packen ein paar Sachen aus und machen es uns auf der Terrasse gemütlich. Hinter dem Berg scheint es zu regnen, was uns einen ganz tollen Regenbogen beschert.
Chris heizt das Feuer an.
Wir werfen einen Blick auf unser Braii-Paket. Zur Vorspeise gibt es Sandwiches mit Tomaten, Zwiebeln und Käse. Anschließend leckeren Oryx
mit Folienkartoffeln und Salat. Dazu gibt es noch eine Flasche Wein aus dem tollen Weinregal.
Wie gerne hätte ich so ein Weinregal mit nach Hause genommen. Es erscheint mir aber genauso unpraktisch, wie eine große Holzgiraffe direkt am ersten Tag zu kaufen.
Zum Nachtisch haben wir noch jeweils ein Stück Torte bekommen, welches aber erst mal in den Kühlschrank wandert. Das Essen war einfach zu reichlich und lecker.
Nach dem Essen machen wir es uns nochmal auf der Terrasse gemütlich und genießen die Ruhe und die Aussicht.
Gefahrene Strecke: 311 km, davon 181 km Teerstraße und 130 km Gravel