THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
14 Mai 2011 11:42 #187376
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  • piscator am 14 Mai 2011 11:42
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Hi Schampus,
tu uns das bitte nicht an. Bei einer Kürzung würden doch nur die nackten Fakten übrigbleiben. Das Subjektive macht doch gerade den Reiz aus!

Herzlicher Gruß Reinhard
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14 Mai 2011 12:50 #187381
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  • Nenette am 14 Mai 2011 12:50
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Hallo Schampus,

also Kurzfassung - neeeee das geht ja mal gar nicht!
Bitte schön weiterschreiben, ich versetze mich grad 20J. zurück in meine Gruppen-Reisezeit!
Macht richtig Spaß, deinen Bericht zu lesen und zeigt außerdem, dass Gruppenreisende eben doch eine gehörige Portion Humor mitbringen müssen. Zumindest die, die anschließend einen Reisebericht schreiben! :)
Liebe Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

Botswana 2010: nenette-f.over-blog....egorie-11610665.html
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14 Mai 2011 17:08 #187396
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  • Champagner am 14 Mai 2011 17:08
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Dienstag, 26.April 2011, 7 Uhr:



Froh darüber, dass die Trenchcoat-Ladies nicht bei uns eingestiegen sind und wir einen deutschsprachigen Guide haben geht’s ab nach Windhoek. Wir sind sehr früh dran, an ein Einchecken im Kalahari Sands ist nicht zu denken, also machen wir eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung der üblichen Verdächtigen. Fotos erspare ich euch – jeder kennt die Sehenswürdigkeiten, und bei dem grauen Nieselwetter wirkt alles etwas trostlos.


Wir fahren auch durch Katatura und bekommen viele interessante Informationen von Tulivu geliefert, der selber in Windhoek lebt. Später halten wir bei Penduka an, bekommen eine kurze Führung und dann wird dort zum ersten mal in Namibia geshoppt (ich habe ein kleines Stoff-Einkaufstäschchen erstanden)!

Schwesterlein (rechts) und ich sind allerdings recht schnell erschöpft davon und hoffen, dass es bald ins Hotel geht.





Daraus wird leider nichts, da es immer noch sehr früh ist – wir fahren also erst noch ins Craft Center. Dort schauen wir uns ein bisschen um – der große Kaufrausch will sich aber nicht einstellen. Obwohl ich diesen Kerl ja schon ganz gerne mitgenommen hätte... ;)



Dann – endlich – checken wir ein und haben „frei“ bis abends und sogar das Wetter bessert sich. Wir haben alle wunderbar frisch renoviert Zimmer im 6. Stockwerk – mit einem schönen Ausblick auf die (für unser Gefühl allerdings irgendwie gar nicht richtig „afrikanisch“ wirkende) Landschaft.







Das wäre ja alles ganz prima – aber die Renovierungsarbeiten sind noch in vollem Gange und der Presslufthammer treibt sein Unwesen direkt über unseren Köpfen ohne Pause von 8 – 17 Uhr. Der Poolbereich auf dem Dach, von dem man angeblichen einen tollen Rundblick über die Stadt haben soll, ist nicht betretbar :angry: !

Wir lassen uns die Laune aber nicht verderben und nach einer erfrischenden Dusche geht’s zum Essen – wir drei stolpern zufällig in ein nettes Lokal. Den Namen habe ich mir nicht gemerkt – vielleicht kennt es jemand.





Wir essen Spargel, Pfannkuchen und Kässpätzle.




Okay, dafür hätten wir nicht unbedingt 10 Stunden fliegen müssen – aber es war sehr lecker und gar nicht teuer!

Nun geht es zurück ins Hotel zur Erholung. Trotz Baulärm schlafe ich irgendwann ein und wache erstaunlich fit wieder auf.
Abends werden wir von Tulivu abgeholt und in Joe’s beerhouse kutschiert.
Dort essen wir an einem großen runden Tisch in netter Atmosphäre – allerdings sind alle recht müde und so artet der Abend nicht aus.

Man checkt ein bisschen die Leute aus der eigenen Runde, erfährt, welche Reisen sie schon gemacht haben (zwei Untergruppen, und zwar die Eltern mit erwachsener Tochter sowie die Rentner aus Bayern haben schon Afrika-Erfahrung – und das werden wir uns im Laufe der Reise noch sehr, seeeehr oft anhören müssen :whistle: ), man schaut sich bei Joe um und ist dann froh, als es endlich zurück ins Hotel und damit ins Bett geht!


Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:34 von Champagner.
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15 Mai 2011 06:29 #187412
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  • casimodo am 15 Mai 2011 06:29
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Hallo Schampus,

Du schreibst in einem ganz tollen, herzerfrischenden Stil !
Ich freue mich total auf die Fortsetzung und bin mir sicher, dass Du Chancen auf den "Anzahl der Lesungen-Rekord" hast.

Viele Grüße
Carsten
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15 Mai 2011 07:49 #187415
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  • TanjaH am 15 Mai 2011 07:49
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Hallo Schampus!

Freut mich, dass dir das Einfügen der Fotos leicht fällt - wie gesagt, alles kein Problem ;-)

Ich finde deinen Bericht bisher sehr unterhaltsam - weiter so!

LG aus Österreich,

Tanja
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15 Mai 2011 12:21 #187441
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Okay, Ihr habt es so gewollt :P (danke für die Komplimente natürlich, da werd ich ja gleich rot)!

Nachtrag zu Dienstag: Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass für meinen Mann vor allem das technische Equipement für diese Reise wichtig war. Nun musste er in Windhoek feststellen, dass er mit keinem seiner Handys nach Deutschland telefonieren konnte – warum auch immer. Ich dagegen rief schnell mal locker bei unseren Söhnen an, ohne Probleme (und ohne zu wissen, warum es bei mir geht und bei ihm nicht) :blush: . So ein Ärger aber auch, hähä, die technisch unterbelichtete Frau telefoniert, der Mann schaut tatenlos zu ;-) (ich hab ihm natürlich mein Handy geliehen – bin ja nicht so...)

Der Kauf einer Karte brachte ihn auch nicht richtig weiter. Sein Plan, damit das Internet mit Hilfe eines Geräts aus seinem geheimnisvollen Karton, der ca. ein Viertel seines Koffers ausfüllte, zum Laufen zu bekommen, scheiterte kläglich. Schlussendlich ließ er sich doch dazu überreden, eine halbe Stunde Internet an der Rezeption zu kaufen.... Das Handy funktionierte dann mit der vorher gekauften Karte, wenn auch nur ein paar Tage lang, da wenig Guthaben drauf war – aber es gab ja zum Glück immer noch meines.... Naja, so kann Mann auch den Nachmittag in Windhoek verbringen!

Mittwoch, 27. April 2011

6.20 h: meine Schwester klopft panisch an unsere Zimmertür - ihr Kofferschloss lässt sich nicht öffnen, und das keine zwei Stunden vor Abfahrt – sie noch im Schlafanzug! Schwager Techniker und Schwester Nichtechnikerin versuchen, das Schloss zu knacken – ohne Erfolg. Also muss mein Vorschlag greifen, einfach die 999 Möglichkeiten durchzutesten (eine Ziffer weiterdrehen, drück, eine Ziffer weiterdrehen, drück...). Nach einiger Zeit steht eine glückliche, wenn auch noch leicht gestresste Schwester mit vom Weiterdrehen lädiertem Daumen vor der Tür: genau eine Zahl nach ihrer ursprünglich gewählten hat gepasst! Allerdings tatsächlich sonderbar das Ganze – am Abend vorher ging’s noch mit der alten. Gefehlt hat nichts im Koffer – also dürfte keine Manipulation stattgefunden haben....Auch eine Trixie-Schusselei ist unwahrscheinlich. Es wird ein ungelöstes Rätsel bleiben.


Nun denn – Frühstück und ab in den Bus, um acht geht’s los!
So sah unser Bus am Anfang der Reise übrigens aus, strahlend weiß – das sollte sich aber noch ändern!




Zur Freude meines Mannes funktioniert die GPS-Aufzeichnung! Unser Guide benötigt sie zwar nicht, (schade eigentlich, Mann hätte sich doch gerne im Ausland nützlich gemacht, einfach nur rumsitzen und sich chauffieren lassen ist nicht so sein Ding). Naja, wenigstens hat er jetzt ein Spielzeug - und ich muss zugeben: die Komplettaufzeichnung am Ende der Reise ist dann doch sehr interessant!

Zwei der anderen Männer (Franke und Schwabe) sind mit Fotografieren beschäftigt, die beiden anderen (Sachse und Bayer) schreiben eifrig Tagebuch und denken sich ihren Teil. Meine Schwester und Andrea schauen raus, ich kämpfe mit meinem neuen Fotoapparat, dem unbekannten Wesen, Mutter und Tochter plaudern hinten im Bus und Birgit aus Bayern, die ja bekanntermaßen direkt hinter Tulivu sitzt, belabert ihn auf „hoch“bayrisch. Es ist zum Totlachen: langsam und überdeutlich redet sie mit ihm wie mit einem leicht zurückgebliebenen Kind (stellt euch einfach vor, Ihr diktiert einem Erstklässler einen Satz): „Tulivuuhuuu,...verschteeehsttt...du...main...Bayrrrisch???“ (Warum nur muss ich in diesem Moment an Hummeldumm denken?? :dry: )

So ist also jeder mehr oder weniger sinnvoll beschäftigt!

Unser heutiges Ziel ist die Kalahari Anib Lodge. Unser Bus ist gut klimatisiert, es gibt einen Kühlschrank mit kostenlosem Wasser und wir fühlen uns pudelwohl. Tulivu versucht uns das Rotationsverfahren im Bus zu erklären. Jeder rutscht pro Tag einen Platz nach hinten, wer hinten ankommt, wechselt auf die andere Seite und so weiter.... Wir sind uneinsichtig - das ist uns alles viel zu kompliziert! Außerdem kommen von hinten Reklamationen: „wir wollen unsere Plätze nicht hergeben“ – vor allem Elke protestiert: sie sei schon bei den Schulausflügen immer hinten gesessen und möchte das weiterhin so handhaben! (Bitte merkt euch diesen Satz ganz genau!!)

Außerdem wird es Birgit ja angeblich schlecht beim Fahren, warum sollte sie also mit Gewalt ab und zu hinten sitzen müssen? Lange Rede kurzer Sinn: Tulivu kann sein Rotationsverfahren den namibischen Hasen geben – es gibt genug freie Plätze, die man auf Wunsch einnehmen kann, z.B. auch neben dem Fahrer. Und wer mal einen bestimmten Platz haben möchte, der gerade besetzt ist, sagt es einfach (merkt euch auch diesen Satz für später!). ALLE sind einverstanden (bitte auch dies merken!).

Bald sehen wir unsere ersten Tiere, yeah!





Dann – am obligatorischen Stopp beim Tropic of Capricorn – warten Aliens auf uns!!!





Unser Guide bezeichnet sie als Bodenkäfer ("die tun nichts") – ich kann sie aber bis heute trotz intensiver Internet-Recherche in keinem Insekten-Lexikon finden.... es müssen Außerirdische sein, so wie die aussehen, mit langen Antennen am Kopf und Roboterbeinen! Auch die Geräusche, die sie von sich geben, wenn sie sich bedroht fühlen, kenne ich aus Fantasy-Filmen meiner Söhne. Echt gruselig!

Meine Schwester und ich beschließen, dass diese Wesen und wir keine Freunde werden – und trotzdem werden sie in den nächsten Tagen unsere treuen Begleiter sein :woohoo: .

Auf der Weiterfahrt sehen wir noch Marabus und Eland-Antilopen (wenn auch in weiter Ferne, entsprechend unscharf ist das Foto).




Nach Ankunft auf der Lodge gibt es ein spätes, schnelles Mittagessen und bald geht es los zur Sundowner-Fahrt.



Unser netter Guide Freddy (Sahneschnittchen Nr.1 :kiss: )erklärt viel und gut



und fährt uns weit durch die schöne, mit hohem Gras bewachsene Landschaft.



Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass wir nur wegen der Landschaft unterwegs sind, aber wir sehen tatsächlich auch Tiere. Unsere ersten Oryxantilopen, sooo schön – zwar mit bloßem Auge kaum zu erkenne, aber wahr! Und das auch noch auf roter Düne! (ein erster Test meines Objektivs)



Und Mensch, was bin ich zu diesem Zeitpunkt stolz auf mein Springbock-Foto! Mir hat ja keiner gesagt, dass mir danach noch Hunderte davon über den Weg laufen werden.... Egal, das Bild gefällt mir trotzdem, vor allem weil er mit mir spricht - sieht man deutlich, oder?



Es sollte noch besser kommen: Nochmal Oryxe, Strauße, Zebras! Also noch ein paar Fotos mit viel Gras und wenig Tier:








Ich bin völlig im Glück und begieße die schöne Landschaft und die prächtigen Tiere mit einem... okay, mit mehreren Schlucken Rotwein beim Sundowner!





Hey, der sudafrikanische Rotwein hat es in sich, vor allem bei der Größe der Becher! Irgendwie bringe ich die Rückfahrt zur Lodge in tiefster Nacht mit Anstand hinter mich, fotografiere sogar noch eine Eule





(oder einen Uhu? Oder doch auch ein Alien?? Ich kenn mich in Flora und Fauna nicht so wirklich aus und hab nicht immer gut aufgepasst, Rotwein sag ich nur) quasi ohne Licht (ich bin der Typ „Automatik-Knipserin“, stelle nichts ein, hab keine Filter und bearbeite die Fotos auch nicht im Nachhinein) und friere klaglos in Matze-Klein-Manier !

Abendessen ist okay, es wird alles an den Tisch serviert, was nicht jedermanns Geschmack trifft, Gesangseinlage des Personals nett, mit viel Gelächter der Beteiligten und dann gehts schnell ins Bettchen, denn unser Sklaventreiber-Guide murmelt irgendwas von „Wecken um Sechs, okeee?“.

Fazit: tolle Sundowner-Fahrt mit sympathischem Guide, schöner Landschaft, vielen Tieren und guten Getränken.
Was uns an der Kalahari-Anib-Lodge nicht gefallen hat war die Dunkelheit in den recht kleinen Zimmern. Wir haben aber erfahren, dass es wohl noch mehr Reklamationen gab und Gondwana in dieser Sache (Beleuchtung) etwas unternehmen will.
Stimmung in der Gruppe ist gut - und ich bin happy über meinen sprechenden Springbock!
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:34 von Champagner.
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