THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
12 Mai 2011 12:30 #187180
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  • Champagner am 12 Mai 2011 12:30
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Liebe Fomis,

heute früh bin ich gesund und munter, auf die Minute pünktlich und um viele - auch gruppendynamische :lol: - Erfahrungen reicher in Frankfurt gelandet!

Wir hatten ein busrundreiseüblich volles Programm - ich fand es aber im Großen und Ganzen völlig okay für eine Ersttätertour, auch wenn natürlich die schlechten "Straßen" ein bisschen mehr Anstrengung für Fahrer und Gäste mit sich gebracht haben als gedacht.

Mit dem Bericht werde ich wohl erst am Wochenende beginnen, da ich morgen schon wieder arbeiten muss, aber ich kann euch schon mal so viel verraten: am Ende gab es doch noch ein bisschen hummeldummen Knatsch :laugh: !

Achja, und gerade eben habe ich meine Giraffe ausgepackt und aufgestellt - sie steht sicher auf allen vier Beinen..... ;)

Bis dann - Gruß Schampus
Letzte Änderung: 16 Nov 2022 15:31 von Champagner.
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13 Mai 2011 13:13 #187302
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Hehe, hier gehts ja schon zu wie auf einer Busrundreise - Hauptthema der (meisten) weiblichen Teilnehmer: SHOPPEN! (Aber deine Giraffen sind wirklich super schön, Marina!) :lol:

Also, um den Thread wieder in die richtige Spur zu bringen, teste ich schnell mal ob ich es schaffe, ein Foto einzufügen (nicht weil ich das Foto so toll finde, sondern weil es egal ist, falls es doch nicht auftaucht).

25. April 2011, Ostermontag:

Hier steht sie also, die Air-Namibia-Maschine und wartet pünktlich auf uns!



Wir, d.h. meine Schwester und ich sitzen am Gate und uns fallen fast die Augen aus dem Kopf bzw. der Kopf vom Hals bei dem Versuch, die jeweiligen Kofferanhänger - und das möglichst unauffällig - der vorbeiziehenden Reisenden zu entziffern. Es könnte ja jemand von unserer Teilnehmer-Liste dabei sein....

Mein Mann sitzt unbeteiligt ein paar Stuhlreihen weit von uns weg. Mann kann schließlich nicht früh genug damit beginnen, sich von einigen Mitreisenden zu distanzieren, vorallem wenn sich diese mal wieder albern benehmen, bei dem Versuch, passende Touristen für die Gruppe zusammen zu sortieren ;) Und überhaupt fliegt er nach seiner Zeitrechnung ja erst morgen....(am Ostersamstag teilte er mir mit, dass wir am Ostermontag grillen und war bass erstaunt, als ich ihm nahelegte, einen transportablen Grill auf den Flughafen mitzunehmen: "Hä, wir fliegen doch am Dienstag?!?"). Reiseunterlagenlesen ist doch sehr mühsam und wird gerne dem Hauspersonal überlassen!

Da!! Zwei Damen (und wenn ich Damen sage, dann mein ich das auch so) im Trenchcoat, sie sehen ganz und gar nicht entspannt aus, haben ein festgefrorenes Lächeln im Gesicht und sauber gelegte Dauerwellen auf dem Kopf. Hiiilfe - irgendwie sehen sie nach Busrundreise aus, Selberfahrer sind diieeee ganz bestimmt nicht. Sie werden doch nicht....???

Ich kann euch verraten: wir werden sie noch öfters sehen :angry:

Auch sonst sitzt eigentlich nur Gruscht rum (das denken die anderen bei unserem Anblick sicher auch: zwei albern kichernde Ü50-Mädels mit den gleichen Wanderschuhen an den Füßen). Einen alleinstehenden Herrn (den es laut der Teilnehmerliste ja geben soll) entdecken wir auch: recht übergewichtig sitzt er , dumpf mit glasigen Augen vor sich hinstierend, ein paar Plätze von uns weg - er wird doch nicht?????

Wir boarden, ohne auch nur eine Person zweifelsfrei identifiziert zu haben - so ein Mist aber auch!
Letzte Änderung: 16 Sep 2016 14:58 von Champagner.
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14 Mai 2011 08:13 #187353
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Danke für die netten Rückmeldungen - aber bitte setzt mich nicht unter Druck! Da ich bei den Tatsachen bleiben will (mal abgesehen davon, dass ich die Namen der Teilnehmer abändere), gibt die Reise dann doch nicht sooo viel Stoff für einen "Unterhaltungsroman" her.... Immerhin klappt das Fotoeinfügen reibungslos - vielen Dank @ TanjaH!!!


26. April, Dienstagfrühmorgen

Ein recht schlaf- und ereignisloser Nachtflug liegt hinter uns. Da ich inzwischen keinerlei Erwartungen mehr an Service und Essen bei Flugreisen habe, kann ich auch nicht meckern - früher habe ich mich gespannt auf den Start, das Essen, die Bordunterhaltung gefreut und wurde meistens enttäuscht, heute absolviere ich das Ganze im Matze-Kleinschen-Gemüsemodus. Meine Art, mir das Leben leichter zu machen! ;)

Immerhin gab es am Vorabend beim Start in Frankurt einen Sundowner zur Einstimmung:





Beim Ausfüllen der Einreise-Formulare kurz vor der Landung scannen meine Schwester und ich die Reiseunterlagen des höchst unfreundlichen Herrn hinter uns (er hat sich tierisch aufgeregt, wenn sich meine Schwester auch nur einen Millimeter bewegt und dadurch sein Tischchen gewackelt hat - dabei gab es doch genug flugbedingte Turbulenzen, die wesentlich stärker waren). Ich laufe beim Scannen Gefahr, mir einen Muskel im Hals zu zerren, werde für meinen Einsatz aber durch die Erkenntnis belohnt, dass seine Unterlagen überhaupt nicht wie unsere aussehen. Uff, dieser Kelch ging wohl an uns vorüber!

Nach der superpünktlichen Landung sind wir eine der letzten, die ihren Stempel in den Pass bekommen (mal wieder die falsche Schlange gewählt - genau wie daheim beim Einkaufen :cheer: ) und ihre Koffer vom Band zerren.

Nun steht also der große Showdown bevor!

Unseren Guide=Fahrer Tulivu (er möge mir die Namensänderung verzeihen, aber "Frieden und Ruhe", so die Übersetzung laut www. passt gut!) entdecken wir sofort, er hält leicht desinteressiert das Schild mit dem Namen unserer Reise hoch und quatscht dabei mit anderen wartenden Guides - Mitreisende können wir nicht entdecken, aber wir sind ja auch wohl die letzten. Auf Englisch bittet er uns, schnell Geld zu tauschen falls nötig und uns dann zu der "Lady in green" dort drüben zu gesellen.

Hmpfff, stand in den Unterlagen nicht, dass wir eine deutschsprachige Reiseleitung haben? Auf die Frage meiner Schwester nach seinen Deutschkenntnissen antwortete er mit unbewegtem Gesichtsausdruck und dem bekannten Zeichen von Daumen und Zeigefinger: "A little bit".

Der Abstand der beiden Finger ist seeehr, seeeeehr klein!

Okay, man hat sich ja nicht umsonst jahrelang durch schlechten Englischunterricht gequält - mal ganz abgesehen davon, dass mein Mann und ich aus verschiedenen Gründen recht gut Englisch verstehen und sprechen (schreiben weniger, also sorry, falls Fehler auftauchen). Muss ja aber nicht auf jeden, der diese Reise gebucht hat, zutreffen - Schwesterherz z.B. kann zwar Englisch, is aber trotzdem not amused....Die Stimmung sinkt daher um ein paar Grad.

Wir zerren unsere übergewichtigen Gepäckstücke (zusammen haben wir tatsächlich knapp 60 Kilo) zu dem Treffpunkt, dabei sehe ich aus dem Augenwinkel, dass wir doch nicht die Letzten sind und ein sympathisch wirkender Mann mit zwei Frauen im Schlepptau eben bei Tulivu aufschlägt. Ohhhkeeeee, das sieht ja schon mal nicht schlecht aus! Am Treffpunkt stehen so viele Leute, das können unmöglich alles unsere Mitreisenden sein. Also weiter warten.

Da kommt Tulivu angeschlurft, vom Typ her Balu der Bär, das Ganze in tiefschwarzer Ausführung, vom Stamme der Ovambo, wie wir später erfahren.

Ohne Worte (und ohne Lächeln) winkt er uns, ihm zu folgen, und eine brave Herde von 9 Leuten folgt ihm zum Bus. Dort werden uns die Koffer abgenommen und wir klettern die steilen Stufen hoch in unser "Wohnzimmer" für die nächsten 16 Tage. Tulivu teilt uns die umfangreichen zusätzlichen Reiseunterlagen aus, dabei bemerken wir, dass noch zwei Leute fehlen. Mr.Guide macht sich also auf die Suche und in der Zwischenzeit kommen die ersten Gespräche in Gang, Vornamen werden ausgetauscht, man ist sich spontan sympathisch und es gibt gleich eine Sorge, die uns vereint: was machen wir wegen der fehlenden Deutschkenntnisse unseres Guides? Reklamation beim Tour Operator? Das will man dem armen Tulivu aber doch auch nicht antun. Einen von uns als Simultandolmetscher bestimmen? Hmmm, das will auch keiner so wirklich.

Wir suchen uns also recht ratlos schon mal einen Platz in dem 23-Sitzer-Bus. Da wir nur 11 sind, kann sich jeder einen Zweiersitz wählen - das ist doch wenigstens was Positives! Zum Glück hat jeder so seine Vorlieben, hinten, vorne, in der Mitte - der erste Streit um die besten Plätze fällt also schon mal flach!

Nun kommt Tulivu mit dem fehlenden Ehepaar - ca. Mitte 70. Wir offerieren ihnen gleich die noch freien Sitzreihen, die beiden wollen aber zusammen sitzen - und das möglichst ganz vorne, weil es ihr schnell schlecht wird beim Fahren. Oweh, das kann ja lustig werden! Tulivu räumt die Bank direkt hinter seinem Platz frei, wo er Kartons mit Unterlagen stehen hatte, und die beiden sind zufrieden.

Boarding completed! Es kann also losgehen! Tulivi ergreift das Mikrofon und fragt: "Is there anybody who doesn't speak English?". Tja, was sagt man da? Wir sind ja schließlich gebildete Mitteleuropäer, Weltbürger und Weitreisende, oder?!? Trotzdem: zögerlich geht eine Hand nach der anderen hoch, mindestens fünf Leute outen sich tapfer zum Wohle der Allgemeinheit.

"Okeeeee", sagt Tulivu mit breitem Grinsen, "dann spreche ich eben Deutsch"!

Mannomann, hat der uns drangekriegt! Das erste 11-fache laute Lachen schallt durch den Bus - die Stimmung schnellt nach oben!


Ich stelle euch noch schnell die ganze Gruppe vor, und dann fahren wir im nächsten Teil nach Windhoek rein:

Mein Mann, meine Schwester und ich aus Schwaben. Birgit und Herbert, Rentner aus Oberbayern. Achim, Elke und Sabine aus Schwaben. Hier trete ich gleich ins erste Fettnäfchen und frage Sabine: Schwester oder Schwägerin (so wie bei uns)? Öhmmm....Tochter....! Naja, sieht man nicht auf den ersten Blick, es waren wohl frühgebärende Eltern - Tschuldigung! Dann noch Detlef und Andrea aus Franken und Martin aus Sachsen.

Was die Dialekt-Mischung betrifft kommen wir also sehr nahe an Hummeldumm heran!!


Nachtrag: ich sehe gerade, wie lang das wird - werde mich bei den nächsten Episoden kürzer fassen, versprochen!
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:33 von Champagner.
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14 Mai 2011 17:08 #187396
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Dienstag, 26.April 2011, 7 Uhr:



Froh darüber, dass die Trenchcoat-Ladies nicht bei uns eingestiegen sind und wir einen deutschsprachigen Guide haben geht’s ab nach Windhoek. Wir sind sehr früh dran, an ein Einchecken im Kalahari Sands ist nicht zu denken, also machen wir eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung der üblichen Verdächtigen. Fotos erspare ich euch – jeder kennt die Sehenswürdigkeiten, und bei dem grauen Nieselwetter wirkt alles etwas trostlos.


Wir fahren auch durch Katatura und bekommen viele interessante Informationen von Tulivu geliefert, der selber in Windhoek lebt. Später halten wir bei Penduka an, bekommen eine kurze Führung und dann wird dort zum ersten mal in Namibia geshoppt (ich habe ein kleines Stoff-Einkaufstäschchen erstanden)!

Schwesterlein (rechts) und ich sind allerdings recht schnell erschöpft davon und hoffen, dass es bald ins Hotel geht.





Daraus wird leider nichts, da es immer noch sehr früh ist – wir fahren also erst noch ins Craft Center. Dort schauen wir uns ein bisschen um – der große Kaufrausch will sich aber nicht einstellen. Obwohl ich diesen Kerl ja schon ganz gerne mitgenommen hätte... ;)



Dann – endlich – checken wir ein und haben „frei“ bis abends und sogar das Wetter bessert sich. Wir haben alle wunderbar frisch renoviert Zimmer im 6. Stockwerk – mit einem schönen Ausblick auf die (für unser Gefühl allerdings irgendwie gar nicht richtig „afrikanisch“ wirkende) Landschaft.







Das wäre ja alles ganz prima – aber die Renovierungsarbeiten sind noch in vollem Gange und der Presslufthammer treibt sein Unwesen direkt über unseren Köpfen ohne Pause von 8 – 17 Uhr. Der Poolbereich auf dem Dach, von dem man angeblichen einen tollen Rundblick über die Stadt haben soll, ist nicht betretbar :angry: !

Wir lassen uns die Laune aber nicht verderben und nach einer erfrischenden Dusche geht’s zum Essen – wir drei stolpern zufällig in ein nettes Lokal. Den Namen habe ich mir nicht gemerkt – vielleicht kennt es jemand.





Wir essen Spargel, Pfannkuchen und Kässpätzle.




Okay, dafür hätten wir nicht unbedingt 10 Stunden fliegen müssen – aber es war sehr lecker und gar nicht teuer!

Nun geht es zurück ins Hotel zur Erholung. Trotz Baulärm schlafe ich irgendwann ein und wache erstaunlich fit wieder auf.
Abends werden wir von Tulivu abgeholt und in Joe’s beerhouse kutschiert.
Dort essen wir an einem großen runden Tisch in netter Atmosphäre – allerdings sind alle recht müde und so artet der Abend nicht aus.

Man checkt ein bisschen die Leute aus der eigenen Runde, erfährt, welche Reisen sie schon gemacht haben (zwei Untergruppen, und zwar die Eltern mit erwachsener Tochter sowie die Rentner aus Bayern haben schon Afrika-Erfahrung – und das werden wir uns im Laufe der Reise noch sehr, seeeehr oft anhören müssen :whistle: ), man schaut sich bei Joe um und ist dann froh, als es endlich zurück ins Hotel und damit ins Bett geht!


Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:34 von Champagner.
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15 Mai 2011 12:21 #187441
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Okay, Ihr habt es so gewollt :P (danke für die Komplimente natürlich, da werd ich ja gleich rot)!

Nachtrag zu Dienstag: Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass für meinen Mann vor allem das technische Equipement für diese Reise wichtig war. Nun musste er in Windhoek feststellen, dass er mit keinem seiner Handys nach Deutschland telefonieren konnte – warum auch immer. Ich dagegen rief schnell mal locker bei unseren Söhnen an, ohne Probleme (und ohne zu wissen, warum es bei mir geht und bei ihm nicht) :blush: . So ein Ärger aber auch, hähä, die technisch unterbelichtete Frau telefoniert, der Mann schaut tatenlos zu ;-) (ich hab ihm natürlich mein Handy geliehen – bin ja nicht so...)

Der Kauf einer Karte brachte ihn auch nicht richtig weiter. Sein Plan, damit das Internet mit Hilfe eines Geräts aus seinem geheimnisvollen Karton, der ca. ein Viertel seines Koffers ausfüllte, zum Laufen zu bekommen, scheiterte kläglich. Schlussendlich ließ er sich doch dazu überreden, eine halbe Stunde Internet an der Rezeption zu kaufen.... Das Handy funktionierte dann mit der vorher gekauften Karte, wenn auch nur ein paar Tage lang, da wenig Guthaben drauf war – aber es gab ja zum Glück immer noch meines.... Naja, so kann Mann auch den Nachmittag in Windhoek verbringen!

Mittwoch, 27. April 2011

6.20 h: meine Schwester klopft panisch an unsere Zimmertür - ihr Kofferschloss lässt sich nicht öffnen, und das keine zwei Stunden vor Abfahrt – sie noch im Schlafanzug! Schwager Techniker und Schwester Nichtechnikerin versuchen, das Schloss zu knacken – ohne Erfolg. Also muss mein Vorschlag greifen, einfach die 999 Möglichkeiten durchzutesten (eine Ziffer weiterdrehen, drück, eine Ziffer weiterdrehen, drück...). Nach einiger Zeit steht eine glückliche, wenn auch noch leicht gestresste Schwester mit vom Weiterdrehen lädiertem Daumen vor der Tür: genau eine Zahl nach ihrer ursprünglich gewählten hat gepasst! Allerdings tatsächlich sonderbar das Ganze – am Abend vorher ging’s noch mit der alten. Gefehlt hat nichts im Koffer – also dürfte keine Manipulation stattgefunden haben....Auch eine Trixie-Schusselei ist unwahrscheinlich. Es wird ein ungelöstes Rätsel bleiben.


Nun denn – Frühstück und ab in den Bus, um acht geht’s los!
So sah unser Bus am Anfang der Reise übrigens aus, strahlend weiß – das sollte sich aber noch ändern!




Zur Freude meines Mannes funktioniert die GPS-Aufzeichnung! Unser Guide benötigt sie zwar nicht, (schade eigentlich, Mann hätte sich doch gerne im Ausland nützlich gemacht, einfach nur rumsitzen und sich chauffieren lassen ist nicht so sein Ding). Naja, wenigstens hat er jetzt ein Spielzeug - und ich muss zugeben: die Komplettaufzeichnung am Ende der Reise ist dann doch sehr interessant!

Zwei der anderen Männer (Franke und Schwabe) sind mit Fotografieren beschäftigt, die beiden anderen (Sachse und Bayer) schreiben eifrig Tagebuch und denken sich ihren Teil. Meine Schwester und Andrea schauen raus, ich kämpfe mit meinem neuen Fotoapparat, dem unbekannten Wesen, Mutter und Tochter plaudern hinten im Bus und Birgit aus Bayern, die ja bekanntermaßen direkt hinter Tulivu sitzt, belabert ihn auf „hoch“bayrisch. Es ist zum Totlachen: langsam und überdeutlich redet sie mit ihm wie mit einem leicht zurückgebliebenen Kind (stellt euch einfach vor, Ihr diktiert einem Erstklässler einen Satz): „Tulivuuhuuu,...verschteeehsttt...du...main...Bayrrrisch???“ (Warum nur muss ich in diesem Moment an Hummeldumm denken?? :dry: )

So ist also jeder mehr oder weniger sinnvoll beschäftigt!

Unser heutiges Ziel ist die Kalahari Anib Lodge. Unser Bus ist gut klimatisiert, es gibt einen Kühlschrank mit kostenlosem Wasser und wir fühlen uns pudelwohl. Tulivu versucht uns das Rotationsverfahren im Bus zu erklären. Jeder rutscht pro Tag einen Platz nach hinten, wer hinten ankommt, wechselt auf die andere Seite und so weiter.... Wir sind uneinsichtig - das ist uns alles viel zu kompliziert! Außerdem kommen von hinten Reklamationen: „wir wollen unsere Plätze nicht hergeben“ – vor allem Elke protestiert: sie sei schon bei den Schulausflügen immer hinten gesessen und möchte das weiterhin so handhaben! (Bitte merkt euch diesen Satz ganz genau!!)

Außerdem wird es Birgit ja angeblich schlecht beim Fahren, warum sollte sie also mit Gewalt ab und zu hinten sitzen müssen? Lange Rede kurzer Sinn: Tulivu kann sein Rotationsverfahren den namibischen Hasen geben – es gibt genug freie Plätze, die man auf Wunsch einnehmen kann, z.B. auch neben dem Fahrer. Und wer mal einen bestimmten Platz haben möchte, der gerade besetzt ist, sagt es einfach (merkt euch auch diesen Satz für später!). ALLE sind einverstanden (bitte auch dies merken!).

Bald sehen wir unsere ersten Tiere, yeah!





Dann – am obligatorischen Stopp beim Tropic of Capricorn – warten Aliens auf uns!!!





Unser Guide bezeichnet sie als Bodenkäfer ("die tun nichts") – ich kann sie aber bis heute trotz intensiver Internet-Recherche in keinem Insekten-Lexikon finden.... es müssen Außerirdische sein, so wie die aussehen, mit langen Antennen am Kopf und Roboterbeinen! Auch die Geräusche, die sie von sich geben, wenn sie sich bedroht fühlen, kenne ich aus Fantasy-Filmen meiner Söhne. Echt gruselig!

Meine Schwester und ich beschließen, dass diese Wesen und wir keine Freunde werden – und trotzdem werden sie in den nächsten Tagen unsere treuen Begleiter sein :woohoo: .

Auf der Weiterfahrt sehen wir noch Marabus und Eland-Antilopen (wenn auch in weiter Ferne, entsprechend unscharf ist das Foto).




Nach Ankunft auf der Lodge gibt es ein spätes, schnelles Mittagessen und bald geht es los zur Sundowner-Fahrt.



Unser netter Guide Freddy (Sahneschnittchen Nr.1 :kiss: )erklärt viel und gut



und fährt uns weit durch die schöne, mit hohem Gras bewachsene Landschaft.



Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass wir nur wegen der Landschaft unterwegs sind, aber wir sehen tatsächlich auch Tiere. Unsere ersten Oryxantilopen, sooo schön – zwar mit bloßem Auge kaum zu erkenne, aber wahr! Und das auch noch auf roter Düne! (ein erster Test meines Objektivs)



Und Mensch, was bin ich zu diesem Zeitpunkt stolz auf mein Springbock-Foto! Mir hat ja keiner gesagt, dass mir danach noch Hunderte davon über den Weg laufen werden.... Egal, das Bild gefällt mir trotzdem, vor allem weil er mit mir spricht - sieht man deutlich, oder?



Es sollte noch besser kommen: Nochmal Oryxe, Strauße, Zebras! Also noch ein paar Fotos mit viel Gras und wenig Tier:








Ich bin völlig im Glück und begieße die schöne Landschaft und die prächtigen Tiere mit einem... okay, mit mehreren Schlucken Rotwein beim Sundowner!





Hey, der sudafrikanische Rotwein hat es in sich, vor allem bei der Größe der Becher! Irgendwie bringe ich die Rückfahrt zur Lodge in tiefster Nacht mit Anstand hinter mich, fotografiere sogar noch eine Eule





(oder einen Uhu? Oder doch auch ein Alien?? Ich kenn mich in Flora und Fauna nicht so wirklich aus und hab nicht immer gut aufgepasst, Rotwein sag ich nur) quasi ohne Licht (ich bin der Typ „Automatik-Knipserin“, stelle nichts ein, hab keine Filter und bearbeite die Fotos auch nicht im Nachhinein) und friere klaglos in Matze-Klein-Manier !

Abendessen ist okay, es wird alles an den Tisch serviert, was nicht jedermanns Geschmack trifft, Gesangseinlage des Personals nett, mit viel Gelächter der Beteiligten und dann gehts schnell ins Bettchen, denn unser Sklaventreiber-Guide murmelt irgendwas von „Wecken um Sechs, okeee?“.

Fazit: tolle Sundowner-Fahrt mit sympathischem Guide, schöner Landschaft, vielen Tieren und guten Getränken.
Was uns an der Kalahari-Anib-Lodge nicht gefallen hat war die Dunkelheit in den recht kleinen Zimmern. Wir haben aber erfahren, dass es wohl noch mehr Reklamationen gab und Gondwana in dieser Sache (Beleuchtung) etwas unternehmen will.
Stimmung in der Gruppe ist gut - und ich bin happy über meinen sprechenden Springbock!
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Also, nachdem wir das mit den Sattelschnecken...ähhh ...Schrecken....also Dickpens abgehandelt haben, können wir weiterfahren!

Übrigens: ich füge die Fotos immer so nach und nach ein, denn wenn ich alles am Stück hochlade, stürze ich meistens ab. Also nicht wundern, wenn Ihr hier reinschaut und noch keine Fotos seht: dann bin ich gerade bei der Arbeit!

ACHTUNG Aktuell, 19.13 Uhr : irgendwas stimmt nicht, ich kann gerade keine Fotos hochladen - muss mal meinen System-Administrator befragen :cheer:


Donnerstag, 28. April 2011 / bis zum Naute Staudamm

Frühes Frühstück (und wenn ich früh sage, meine ich das auch so: Wecken um 6 Uhr, Frühstück und Koffer vor die Tür um 6.45 Uhr und schnelle Abfahrt um 7.30 Uhr von der Anib Lodge. Von Anfang an hat es super geklappt, dass wir alle höchst pünktlich und zuverlässig waren, jeder Koffer war gepackt, Punkt 7.30 Uhr oder früher, wenn’s sein musste, standen wir am Bus, den Tulivu schon ausgefegt und mit frischem Wasser bestückt hatte. Kein einziges Mal musste der Bus noch mal zur Lodge zurück fahren, weil jemand etwas vergessen hatte. Eine wahrlich disziplinierte Truppe – so kann man Stress und Ärger vermeiden (ich fürchte aber, dass bei Zunahme der Teilnehmerzahl auch das Risiko auf undisziplinierte Gäste steigt).

Wir haben einen weiten Weg vor uns – Ziel ist heute die Fish River Canyon Lodge.

Doch zuerst sind die Köcherbäume dran. Ich hatte mir auf Grund der Forumsberichte nichts Tolles darunter vorgestellt – zumal wir ja nicht zum Sonnenuntergang dort waren, sondern vormittags. Aber zum Glück habe ich mich getäuscht. Als wir dort eintreffen, sind wir ganz alleine (ich weiß jetzt allerdings nicht, in welchem Köcherbaum“wald“ wir waren, es gibt ja, soviel ich weiß, quasi offizielle und andere). Hatte zwar die T4A-Karte dabei (alte Leidenschaft von mir, brauche immer eine Karte auf dem Schoß), aber dummerweise gerade da nicht aufgepasst, wo wir abgebogen sind. Werde das aber mal auf der GPS-Aufzeichnung nachprüfen (wenn Massa in der Nähe ist mit seinem Equipement).

Also, wir 11 Leutchen verteilen uns auf dem Gelände und jeder ist ganz alleine, um die Stille, das klare Licht, Vögel, die Steine, die Köcherbäume und das Gras im Wind, in das wir uns alle schon verliebt hatten, zu genießen und zu fotografieren.











Elffache Begeisterung – aber keine laute, sondern eine genüsslich stille!

In Keetmanshoop schickt Tulivu uns dann in den SPAR – Einkaufen fürs Picknick! (Anmerkung: in unserer Reise war Frühstück und Abendessen inkludiert, mittags hat der Guide uns irgendwo hingefahren oder es gab eben Picknick). Schließlich sollen wir ja auch ein bisschen das echte Leben kennenlernen – nicht alles nur durch die Busscheiben hindurch. Mit unseren diversen Keksen, Brötchen, Äpfeln und Bierchen (die sich prima im Buskühlschrank frisch halten ließen) fahren wir Richtung Naute Staudamm – beim Abzweigen von der B4 auf die D545 verlassen wir die Teerstraße!







Nach dem Picknick, das der Umgebung angepasst nicht sonderlich idyllisch, aber zweckmäßig ist, geht’s weiter Richtung Fish River Canyon Lodge (Fortsetzung folgt).
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:42 von Champagner.
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