THEMA: Das Glück ist mit den Dummen
23 Mai 2011 18:40 #188310
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10.Tag: 25.04.2011
Fish River Canyon – Klein-Aus Vista
384,8 km

Wow, heute morgen gab es Frühstücksbuffet im Roadhouse. Nach einer Woche „Keksfrühstück“ oder belegten Broten im Auto eine tolle Abwechslung ;-) Danach brachen wir rasch zum Fish River Canyon auf. Da wir ja gestern Abend am Main Viewpoint waren, bogen wir heute Morgen kurz vorher auf die Piste zum South Viewpoint ab. Die ersten Kilometer waren etwas ruppig, doch die grandiose Aussicht in den Canyon vom ersten Viewpoint entschädigte für die holprige Anfahrt. Die Piste wurde etwas besser und auch die Aussicht am zweiten Aussichtspunkt war traumhaft. Nun begaben wir uns auf die letzten 12 km, die nur mit einem 4WD befahren werden dürfen und dies auch zu Recht ;-) Die ersten Kilometer waren nicht schlechter als die Piste zuvor, doch nach und nach merkten wir immer mehr, dass doch dringend ein 4WD erforderlich war. Teilweise war die Straße sehr ausgewaschen, so dass riesige Steinbrocken herausschauten und kurze steile Abhänge mussten bewältigt werden. Die Landschaft war sehr karg, aber trotzdem wunderschön. Am letzten Viewpoint angekommen, waren wir leider etwas enttäuscht, da die Aussicht in den Canyon nicht gerade spektakulär war. So verweilten wir hier nicht sehr lange und beschlossen, lieber auf dem Rückweg öfter anzuhalten. Dies taten wir dann auch und erlebten schon kurz darauf wieder einmalig schöne Einblicke in den Canyon.













Später als geplant fuhren wir zurück ans Roadhouse, tankten dort noch einmal und fuhren über die C12 und den Umweg über die D545 am Naute Dam entlang zur B4 Richtung Aus. Wir stoppten noch kurz an der Brücke, die über den Fish River führt, und machten ein paar Fotos. Nach vielen trockenen Flussbetten, die wir schon gesehen hatten, floss hier doch sehr viel Wasser.





Den weiteren Weg durch die gebirgige Landschaft fand ich wunderschön. Eigentlich hatten wir geplant, die Südroute am Oranje entlang zu fahren und waren anfangs enttäuscht, dass diese noch gesperrt war. So war ich überaus positiv von der Schönheit dieser Gegend überrascht!

Je weiter wir fuhren, desto eintöniger wurde die Landschaft. Lange Geraden, auf und nieder, ab und zu einmal eine Kurve. Aber das gehört ja in Namibia einfach dazu… Am späten Nachmittag erreichten wir Klein-Aus Vista. Nachdem wir uns zuvor im Forum schon über die schönsten Chalets informiert hatten, bekamen wir immer wieder die gleichen Aussagen: Eagle´s View an erster Stelle, danach Desert Vista und The Rock. So nahmen wir im Vorfeld unserer Reise noch einmal den Anlauf, direkt eine Mail an Klein-Aus Vista zu schicken und darum zu bitten, eine dieser Unterkünfte zu bekommen. Die Antwort war sehr positiv, denn eigentlich waren wir für eine andere Unterkunft eingeplant. Aber wir sollten nun „The Rock“ bekommen, juhu!!! So war die Vorfreude schon riesig, denn die Bilder, die wir vorher sahen, waren einfach nur toll!!! Im wunderschönen Empfangsbereich wurden wir herzlich begrüßt, unterhielten uns ein wenig, bekamen den Weg ins Eagle´s Nest auf einer Karte erklärt und erhielten dann den Schlüssel. Uuuups, Eagle´s View… das neueste und wohl auch schönste Chalet von allen, damit hatten wir nicht gerechnet :-) Na, das Glück ist eben mit den Dummen… Bei einem köstlichen Glas Saft warteten wir noch auf unser Braai-Paket. Auf dem Weg zu unserem Chalet sahen wir schon aus der Ferne die kleinen Häuschen, die so toll in die Felsen integriert sind. Ganz abseits am Rande stand das Eagle´s View. Als wir ankamen waren wir richtig baff. Wir waren sprachlos über diese traumhafte Unterkunft, die einfach stilvoll ausgestattet und mit liebevollen Details dekoriert ist. Aber das Tollste waren die im Chalet integrierten Felsen und das riesengroße Panoramafenster!



















Nach dem ersten „Foto-Shooting“ packten wir unsere Sachen aus und öffneten zum Abendessen unser Braai-Paket. Na, manche haben hier im Forum ja schon davon berichtet… Es ist wirklich so! Köstlicher, frischer Salatteller mit extra Salatsoße, tolles Wildfleisch zum Grillen, vorbereitete Kartoffeln und gefülltes Brot, danach noch Dessert. Und wir brauchten nicht einmal mehr den Tisch zu decken, alles war liebevoll vorbereitet. Das Abendessen im Schein der untergehenden Sonne über der Namib schmeckte wundervoll!!! Und so genossen wir den wundervollen Abend mit einem traumhaften Sternenhimmel in diesem einzigartigen Chalet!!!




Liebe Grüße
Kathy & Marco
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26 Mai 2011 17:14 #188582
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11.Tag: 26.04.2011
Tagesausflug Lüderitz
275,1 km

Beim Klingeln des Weckers offenbarte sich uns heute ein traumhafter Blick vom Bett aus, durch die große Glasfront des Eagle´s View, auf die Namib. Was für eine wundervolle Aussicht! Kein Lärm, keine Autos, keine Menschen, einfach nur wunderbare Natur und Stille! Irgendwann trennten wir uns dann schweren Herzens von dem kuscheligen Bett, machten uns fertig und holten die beiden reichlich bestückten, leckeren Frühstücksteller aus dem Kühlschrank. Na, ein Teil davon wurde auch noch unser Mittagsimbiss ;-) Kurze Zeit später brachen wir auf Richtung Lüderitz, unser erster Stop sollte Kolmanskuppe sein. Je weiter wir uns von Aus entfernten, desto karger wurde die Landschaft. Dafür blies der Wind den feinen Sandstaub über die Straße.





In Kolmanskuppe machten wir dann um 11 Uhr eine Führung. Treffpunkt war das ehemalige Casino und begrüßt wurde die ganze Besuchergruppe in perfektem Deutsch. Doch, uuups… bei der Frage, wie die ganze Gruppe aufgeteilt werden sollte, stellte sich heraus, dass wir die einzigen Deutschen hier waren. Also keine eigene Führung in deutscher Sprache :-( So wurde eine große „Afrikaans-Gruppe“ gebildet und eine „Englisch-Deutsch-Gruppe“, die aus gerade einmal 4 Personen bestand, uns Beiden und zwei weiteren Personen. Aber ob die beiden Anderen so gut Englisch verstanden? Auf alle Fälle war es eine sehr lustige Führung durch die Geisterstadt. Unser Guide „rannte“ mit uns von Haus zu Haus, immer wieder mitten durch den Sandsturm, wir kamen uns vor wie in einem Sandstrahlgebläse! Seine englische Aussprache war so schnell und immer wieder durch sein lustiges Lachen unterbrochen, dass es ganz viel Anstrengung kostete, ihm zu folgen. Doch wir wollten ja auch Rückmeldung geben und versuchten unser Bestes! Nach etwa einer Stunde kamen wir über den Hintereingang in einem Nebenraum des Casinos an, und was sahen wir da? Die „Afrikaans-Gruppe“ war noch immer hier! Hatten die schon das Sandstrahlgebläse hinter sich, oder hatten sie gar keine Lust nach draußen zu gehen??? Wir schlichen uns leise vorbei, denn schließlich wollten wir ihre Führung nicht stören. Kurz schauten wir uns noch im Museum um und in der großen Halle demonstrierte uns unser Guide noch die wunderbare Akkustik. Nur für uns 4 und ein paar Arbeiter, die gerade am Renovieren waren, sang er ein wunderschönes Lied.

Zu zweit erforschten wir dann Kolmanskuppe noch ein wenig, denn ich wollte ja auch noch ein paar nette Bilder schießen :-) Bei der hektischen Führung blieb dafür leider nicht so viel Zeit. Alleine in manch einem verlassenen Haus war es schon etwas unheimlich. Der Wind pfiff durch undichte Fenster und offene Dächer. Die Zimmer, deren Wände einst wunderschön gefärbt waren, waren teilweise hoch mit Sand gefüllt. Badewannen und Waschbecken konnte man im Sand noch erahnen, teilweise lagen sie auch ganz im Freien, außerhalb der verfallenen Häuser. Wer hatte hier früher wohl gelebt? Was mag hier wohl alles passiert sein?









Da wir heute nicht zu spät zum Eagle´s View zurückkehren wollten, verweilten wir nur kurz in Lüderitz. Wir warfen unsere Post ein, schauten auf Shark Island und an der Waterfront vorbei und natürlich statteten wir der Felsenkirche und dem Goerke-Haus einen kurzen Besuch ab. Auch die bunten Häuser in der Bergstraße mussten für das „obligatorische Lüderitz-Foto“ herhalten ;-)









Auf der Rückfahrt staunten wir wieder über die Wüstenlandschaft links und rechts der Straße. Kein Baum, kein Strauch, keine Gräser, einfach nur Sand und Felsen weit und breit. Der Baggerfahrer, der am Vormittag den verwehten Sand von der einen Straßenseite auf die andere transportierte, hatte nun scheinbar auch schon Feierabend. Doch da der Wind weiterhin kräftig blies, wird er wohl am nächsten Tag wieder Sand hin und her gefahren haben ;-)

Am Garub-Viewpoint legten wir noch einmal einen Stop ein, um die Wildpferde zu beobachten. Viele tranken am Wasserloch, auch kleine Fohlen waren dabei. Einige Pferde kamen ganz dicht zu uns heran, liefen sogar über den Parkplatz und nach einiger Zeit verschwanden die meisten Pferde in die Weite der Namib. Übrigens…für alle Frauen: Ein Toilettenhäuschen wird gerade gebaut, aber fertig ist/war es noch nicht ;-)











Kurz schauten wir noch an der Lodge vorbei, unterhielten uns mit Piet und nahmen dann das Braai-Paket für den heutigen Abend mit zu unserem Chalet. Wow, es war wieder so großartig wie am Tag zuvor. Und so genossen wir den Abend bei einem wieder einmal wunderschönen, afrikanischen Sonnenuntergang über der Namib und einem Gläschen Wein und Bier…


Liebe Grüße
Kathy & Marco
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29 Mai 2011 02:08 #188878
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12.Tag: 27.04.2011
Klein-Aus Vista - Sesriem
370,1 km

Auch wenn heute Morgen der Wind heftig blies, war der Blick aus dem Fenster nach dem Aufwachen wieder genial. Wie auch gestern war der Frühstücksteller reichlich gefüllt und wir richteten noch ein Picknick für unterwegs zusammen. Schließlich packten wir alle unsere Sachen zusammen, verstauten sie im Auto und verabschiedeten uns schweren Herzens von dem tollen Chalet im Eagle´s Nest.
In Aus war noch einmal Tanken angesagt. Es war richtig spaßig, da wohl die ganzen Menschen der Umgebung hier, an der einzigen Tankstelle weit und breit, tanken wollten. Und ruckzuck entstand eine riesige Autoschlange auf der Straße in dem kleinen Örtchen! So viele Autos sieht man hier in Namibia manchmal an einem ganzen Tag unterwegs nicht!!!

Fertig gerüstet ging es los auf die C13 Richtung Helmeringhausen. Die Gravelroad war fast so breit wie eine vierspurige Autobahn. Gegenverkehr sah man durch die Staubfahnen schon Kilometer im Voraus, so dass man, je nach Beschaffenheit der Pad, links, mittig oder auch rechts fahren konnte, das nennt man Fahrkomfort!
Nach knapp 60 Kilometern bogen wir in die D707 ein, es soll ja eine der schönsten Straßen Namibias sein… und… die Strecke war wirklich traumhaft! Auf der linken Seite die rot leuchtenden Dünen, rechts die Tirasberge. Aber auch die C27 weiter Richtung Sesriem stand in Nichts nach. Diese Pad, die teilweise mitten durch die Berge führt, war landschaftlich mindestens genauso toll!!!













Nachmittags kamen wir im Desert Camp an, bezogen unser Zelt, luden zum vorletzten Mal unser Auto aus und organisierten dann an der Rezeption noch die Geschirrbox. Eigentlich hatte ich mich gar nicht auf so eine nette Unterkunft eingestellt. Es war zwar nicht so „luxuriös“ wie das Eagle´s View, aber es erinnerte wieder etwas an die Camps im KTP, auch wenn hier recht viele Zelte standen.











Kurz schauten wir noch in der Sossusvlei Lodge vorbei, um irgendwie noch etwas Bargeld für das letzte Mal Tanken zu besorgen. Das fanden wir in Namibia etwas gewöhnungsbedürftig: „Tanken nur mit Bargeld.“ Wir hatten es zwar zuvor gelesen und gewusst, aber nach 2 Wochen wurde das Bargeld dann doch etwas knapp und irgendwo mit dem Auto aus Benzinmangel stehen bleiben, ne, das sollte nicht sein… Also lieber doch noch ein wenig Bargeld organisieren :-) Dass man auch mit gefülltem Tank irgendwo in Namibia „stehen bleiben“ kann, erfuhren wir erst am übernächsten Tag… Aber war da das „Glück mit den Dummen“???

Auf alle Fälle fuhren wir mit ein paar SA-Rand mehr in der Tasche von der Sossusvlei Lodge zurück ins Desert Camp und kurz nach 18 Uhr bekamen wir unser Braai-Paket geliefert. Hmmm, leckeres Wildfleisch! Wir zündeten unser Grillfeuer an und während des Essens auf der kleinen Terrasse, schauten immer wieder Schakale vorbei. Ein Schakal setzte sich nur wenige Meter neben uns auf die Lauer, wohl um etwas Essbares zu ergattern. Wie ein „wohlerzogener“ Hund wartete er geduldig, dass er etwas bekommt, aber, man darf ja keine Wildtiere füttern. Tja, Schakal, falsche Hoffnung… Von uns bekam er jedenfalls Nichts, hoffentlich auch nicht von den anderen Besuchern des Desert Camps! So verweilten wir noch ein wenig auf der Terrasse und die Vorfreude auf den nächsten Tag und das Sossusvlei stieg. In der Nacht war es sehr stürmisch, die Planen des Zeltes flatterten unaufhörlich und der Wind pfiff heftig…


Liebe Grüße
Kathy & Marco
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02 Jun 2011 12:29 #189429
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13.Tag: 28.04.2011
Sossusvlei
150,2 km

Die ganze Nacht tobte ein heftiger Wind, der sich im Zelt wie ein Orkan anfühlte. Eigentlich hatten wir den Wecker schon für kurz vor 5 Uhr gestellt, um zum Sonnenaufgang im Park zu sein. Doch da es noch immer heftig stürmte, beschlossen wir, mit dem Aufstehen noch ein wenig zu warten.

Nachdem der Wind etwas nachgelassen hatte, ging es los Richtung Sossusvlei. Gleich am Parkeingang machte uns die nette Dame, die uns die Permit verkaufte, darauf aufmerksam, dass wir unser Geld nicht zurückbekommen, auch wenn wir am Sossusvlei wegen des Wetters nicht viel sehen würden... Das waren ja tolle Aussichten, nicht wegen des Geldes, sondern da ich mich schon den ganzen Urlaub auf diesen Tag gefreut hatte :( Naja, jetzt waren wir nun schon einmal hier, also los zu den Dünen und zum Vlei, egal welch ein Wetter war!!! Die Landschaft war trotzdem traumhaft und an den Dünenkämmen bildeten sich richtige „Sandfahnen“. Selbstverständlich hielten wir an der Düne 45 an und liefen den Dünenkamm etwas hinauf. Der starke Wind blies unerbittlich den Sand über den Kamm, was sich auf der Haut wie Schmirgelpapier anfühlte. Heute hätte ich lange Hosen gebrauchen können! Trotzdem war es ein tolles Erlebnis und die Aussicht, wenn auch nicht von ganz oben, atemberaubend!









Weiter ging es zum Sossusvlei. Die letzten Kilometer sind ja bekanntlich nur mit 4WD befahrbar, und es war auch wirklich purer Tiefsand. Trotzdem brachte uns unser Amarok sicher zum Vlei hin und auch wieder zurück :cheer: Als wir am Vlei ankamen dann die große Überraschung: Es war mit Wasser gefüllt!!! Wie ein großer See mitten in der Wüste, unglaublich! Wir liefen die Düne ein Stück hinauf, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen und wurden mit einer grandiosen Aussicht belohnt.

















Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal an der Düne 45, bei mittlerweile strahlend blauem Himmel und auch der Wind hatte nachgelassen. Ganz alleine konnten wir diese wundervolle Landschaft genießen. Wie unterschiedlich der gleiche Platz innerhalb weniger Stunden doch aussehen kann.



Im Tsauchab-Tal erblickten wir auf dem Rückweg viele Oryx-Antilopen, Springböcke und Strauße. Leider waren sie nicht so nahe, wie man das im KTP oftmals erlebt. Naja, gesehen haben wir diese hübschen Tiere trotzdem! Am Sossuspoort Aussichtspunkt legten wir nur einen kurzen Stopp ein, denn wir wollten pünktlich zum Sonnenuntergang an der Elim-Düne ankommen. Dennoch war die Aussicht auf das weite Tal und die Dünenlandschaft wunderschön.

Im Schein der untergehenden Sonne stiegen wir die Elim-Düne hinauf und hatten einen tollen Rundblick. Blauer Himmel, roter Sand, kein Wind und kein Sturm und traumhafte Sicht auf die Berge in der Ferne, fast schon kitschig schön! Na, das war ja doch noch ein richtig gelungener Tag!!!







Kurz bevor das Tor geschlossen wurde verließen wir den Park und fuhren zurück ins Desert Camp. Heute war der letzte Braai unter afrikanischem Himmel (in diesem Urlaub :P ) angesagt. Abends wurde es wieder deutlich windiger und so blieben die vielen Insekten, die am Tag zuvor ziemlich nervig waren, aus. Lediglich eine riesige, hysterische Heuschrecke leistete uns Gesellschaft. Auch die Schakale hatten heute keine Lust auf einen Besuch. Plötzlich wurde alles dunkel. War eine Sicherung bei unserem Zelt gefallen? Nein, das ganze Camp war für einige Minuten ohne Strom. Na, das hat bestimmt jemand angestellt, der die unzähligen, funkelnden Sterne am südlichen Himmel bewundern wollte ;-) Doch nach wenigen Minuten war alles wieder okay und im Camp brannten wieder viele Lichter…

Liebe Grüße
Kathy & Marco
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14.Tag: 29.04.2011
Sesriem - Rehoboth
260,1 km

Wenn wir gewusst hätten, was heute so alles passiert, wären wir wohl gar nicht aufgestanden, sondern im Bett liegen geblieben… Anfangs dumm gelaufen, später dennoch Glück gehabt???

Eigentlich begann der Tag recht normal. Gemütlich aufstehen, alles zusammenpacken und im Auto verstauen und noch einmal das Auto volltanken für die letzte längere Etappe. Bargeld hatten wir ja nun wieder ;-) Wir checkten im Desert Camp aus und dann ging es erstmal Richtung Solitaire. Wie immer hatten wir uns einen „Ort“ vorgestellt und wie immer war es eine Tankstelle, eine Lodge und eine kleinere Ansammlung von Häusern :laugh: Wir genossen die schöne Landschaft und nach ein paar Kilometern bogen wir auf die D1275 zum Spreetshoogte Pass ab. Nachdem was wir in den Reiseführern über den „Pass der Pässe“ gelesen hatten, waren wir ganz aufgeregt. Die Zickzack-Pad sahen wir schon aus der Ferne und oben angekommen, legten wir mit traumhafter Aussicht einen kleinen Picknickstopp ein. Wow, wir waren froh diese Strecke gewählt zu haben, so schön konnte die Landschaft an den Alternativrouten gar nicht sein!!!













Auch hier oben musste es die letzten Tage geregnet haben, denn immer wieder floss Wasser die Berghänge hinab und lief über die Pad. Manchmal mussten wir kleinere Flussläufe durchqueren, die kristallklares Wasser führten. Es erinnerte hier so gar nicht an „Afrika“.

Doch je weiter wir fuhren, desto mehr wurde das Wasser und aus gut zu durchquerenden Bächen wurden tiefe, matschige Passagen. Aber auch diese waren irgendwie zu bewältigen, auch wenn es schon ein ungutes Gefühl war, die Steine, die man nicht sah, am Unterboden kratzen zu hören… Irgendwann sahen wir einen kleinen Lastwagen, der wohl bei einer der Querungen beschädigt wurde, zumindest fing eine Plastikwanne das herauslaufende Öl auf… Kurz darauf kam dann der Teil der Strecke, wo ich schon zum Umkehren bereit war, aber wieder die ganze Strecke zurück??? Wieder durch all diese matschigen Löcher??? Einen riesigen Umweg fahren??? Nein, wir versuchten es erneut und juhu, wieder ein Matschloch bewältigt!!!





Uuups, was war das? Ein LKW und ein Pferdefuhrwerk mitten auf der Straße. Straße??? Hmmm, ich weiß nicht, ob man das noch so nennen konnte. Tja, jetzt war hier alles vesperrt, also war Warten angesagt. Doch es tat sich lange Zeit nichts. Wir mussten auf die andere Seite, egal wie, oder doch umdrehen und den ganzen Weg wieder zurück fahren??? Die Einheimischen machten uns Mut die „Durchquerung“ zu versuchen, denn schließlich hätten wir einen 4WD und würden sicherlich hindurch kommen. Weit kamen wir nicht…. Ich weiß nicht, was „dümmer“ aussah, der LKW im Schlamm, das Pferdefuhrwerk links daneben oder wir in unserem Amarok??? Oder etwa alle drei zusammen??? Nichts ging mehr, weder vor, noch zurück. Mindestens 10 Leute versuchten, uns irgendwie hier heraus zu schieben, nichts ging. Meine Tür war auch nicht mehr zu öffnen, gefangen im Amarok :dry: In diesem Moment musste ich an Puschel denken, und hoffte, sie würde auch für uns eine Kerze im Kölner Dom anzünden, sollten wir hier irgendwie wieder aus dem Matschloch heraus kommen. Doch wie??? Hier mitten in Namibia, nichts weit und breit und das Handy hatte auch keinen Empfang… Den Flug für den nächsten Tag hatte ich schon abgeschrieben, denn laufen war zu weit ;-) So beschloss ich doch irgendwie aus dem Auto zu kommen, schob mit der Tür den Schlamm beiseite und schälte mich aus dem Auto… hinein in eine wunderbar schlammige Masse, die mir fast in die Schuhe lief. Ich wählte den Weg durch die sumpfige Graslandschaft, um wieder auf trockenen Boden zu kommen. Irgendwelche Schlangen oder sonstige Tiere? Lieber keinen Gedanken daran verschwenden und mittendurch! Und wen hörte ich auf einmal? Unseren Nachbarn aus Bitterpan, den wir vor einer Woche dort kennengelernt hatten!!! Seinen ersten Satz werde ich wohl nicht mehr vergessen: „Ja, was macht´s ihr denn da?“ DAS frage ich mich auch gerade! Wir unterhielten uns kurz, denn er stand mit dem Auto auf der anderen Seite und checkte gerade die Lage, wie er hier durchkommen könnte. Doch mit drei „Feststeckenden“ gabs keine Chance. Ich stellte mich gedanklich schon auf den langen Umweg ein den wir zurück fahren müssten, sollten wir überhaupt noch einmal hier heraus kommen… Doch ja, das Glück ist mit den Dummen! Dummerweise festgefahren, aber es kam irgendwoher, hier mitten in Namibia, ein riesiger Bagger, juhu!!! Das Pferdefuhrwerk war mittlerweile freigeschaufelt und die Pferde standen am Rande der Pad. Der Bagger lud auf die vordere Schaufel jede Menge Erde, damit er genug Grip hatte, den großen LKW herausziehen zu können. Es gelang! Dann waren wir an der Reihe. Ich bin noch immer den Männern dankbar, die komplett in diesem Matsch lagen, um das Seil an der Achse zu befestigen, damit uns der Bagger heraus ziehen konnte. Juhu, auch das klappte!!!



Unser Nachbar aus Bitterpan wollte sodann den Versuch wagen, auf unsere Seite zu fahren. In der tiefen Spur, die der LKW hinterlassen hatte, bretterte er, wieder einmal in einem Affenzahn, hindurch und kam „hüpfend“ auf unserer Seite an. Das nächste Auto blieb jedoch gleich wieder in der Mitte stecken und musste vom Bagger herausgezogen werden. Nun kam die große Entscheidung. Noch einen zweiten Versuch wagen oder doch umdrehen und vielleicht dort irgendwo steckenbleiben??? Hier war Hilfe und man ermutigte uns, es erneut zu versuchen. Ich wählte den Fußweg durch den Schlamm :-) Noch einmal in der Mitte stecken bleiben, ne das brauche ich nicht. Glücklich auf der anderen Seite hoffte ich, dass mein Mann irgendwie das Auto hier her fahren würde. Es gelang! Das Auto sah zwar nicht mehr aus wie „unser Amarok“ sondern eher wie ein „Schlammmobil“, aber das war in dem Moment egal. Wir waren glücklich und das nächste Auto steckte sogleich wieder fest. Ich glaube, der Baggerfahrer hatte an jenem Tag noch sehr viel zu tun, denn es kamen uns noch einige Autos in diese Richtung entgegen…



Die Einheimischen gaben uns noch ein paar Tipps für die nächsten „Flussquerungen“ und es waren auch wirklich nur noch wenige etwas heikle Passagen durch Wasserläufe, nicht mehr durch Schlammlöcher, zu bewältigen, juhu! Immer wieder sahen wir an der Seite der Pad große Seen. Wie schön ist doch Afrika!





Als wir nachmittags schließlich das Lake Oanob Resort erreichten, waren wir schon ein bisschen erleichtert. Auf dem Gelände gibt es ja einen 4X4-Trail, den wir eigentlich fahren wollten, doch für heute war unser Verlangen nach solchen Fahrten mehr als bedient. Nur noch auspacken, unsere Sachen flugfertig verpacken und den Sonnenuntergang über dem Lake Oanob genießen! Vor ein paar Stunden sah ich mich noch im Nirgendwo übernachten. Zum Putzen unserer Schlammschuhe opferten wir dann noch eine Zahnbürste, denn sonst hätte Air Namibia uns sicherlich nicht mitgenommen :unsure: Nachdem uns ja den ganzen Tag der Hunger echt vergangen war, kam er jetzt langsam zurück. An der Rezeption fragten wir noch einmal nach dem Weg zum Restaurant. Freundlich erklärte man uns diesen, ausdrücklich mit dem Zusatz: „Unten am See rechts auf den Parkplatz, auf keinen Fall links, denn dort ist das Wasser!“ Unten angekommen zeigte der Wegweiser nach links… Hmmm, ob das wohl ein Witz sein soll????? Naja, wir fuhren rechts herum und parkten. Am nächsten Morgen sahen wir im Hellen, wo wir wohl gelandet wären, wenn wir dem Schild gefolgt wären…
Auf alle Fälle genossen wir den Abend hier im Lake Oanob Resort, nicht irgendwo in einem Schlammloch mitten in Namibia!!! Ich bestellte mir den ersten Rock Shandy meines Lebens, nachdem Puschel ja so oft davon geschrieben hatte, und es schmeckte herrlich! Das Essen war vorzüglich und im Schlammloch hätten wir sowieso nur noch ein paar übrig gebliebene Kekse gehabt ;-) Allerdings gab es an diesem Abend doch noch ein negatives Erlebnis im Restaurant :-( Am Nachbartisch saßen zwei deutsche Ehepaare, die sich einfach unmöglich aufführten… Nähere Einzelheiten erspare ich lieber… Auch wenn wir eigentlich nichts damit zu tun hatten, schämten wir uns als Deutsche hier… Wieso reist man nach Namibia oder auch in andere ferne Länder, wenn man alles so haben möchte wie zuhause??? Unbegreiflich…. Die Angestellten hier waren so nett, zuvorkommend und höflich!







Nach einer holprigen Rückfahrt (brauche ich das wirklich heute noch einmal?) zurück zu unserer Unterkunft, ließen wir diesen ereignisreichen Tag bei dem letzten verbliebenen Bier und dem letzten Glas afrikanischem Rotwein ausklingen… Morgen geht es zurück nach „Good old Germany“…

Liebe Grüße
Kathy & Marco
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15.Tag: 30.04.2011
Rehoboth – Flughafen Windhoek
162,5 km

Heute Morgen machten wir uns gemütlich fertig und fuhren dann Richtung Restaurant zum Frühstück. Da heute wohl irgendein „Großereignis“ war, parkten wir schon in der Nähe der Rezeption und liefen den Weg zum See hinunter. Nun, im Tageslicht, sahen wir den Wegweiser zum Parkplatz des Restaurants, der nach links, mitten hinein in den See zeigte… Hmmm??? :huh: Hatten sie extra für uns das Schild umgedreht, um eine kostenlose Wäsche für unser „Schlammmobil“ im See zu haben??? Glücklicherweise folgten wir gestern im Dunkeln nicht dem Wegweiser!!!



Wir frühstückten noch genüsslich auf der Terrasse mit Blick auf den Stausee, der momentan gänzlich mit Wasser gefüllt war. Bei den Regenmassen in der letzten Zeit kein Wunder.



Danach fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft, packten schweren Herzens alle Sachen zusammen und um 10 Uhr gings los Richtung Windhoek. Beinahe hätten wir unseren Adapter vergessen, aber ein netter Angestellter rannte uns noch hinterher. Bei der Ausfahrt aus dem Resort sahen wir noch einmal Giraffen, Zebras, Kuhantilopen und Springböcke, die aber hier in einer Art „Gehege“ leben.

In Rehoboth machten wir uns auf die Suche nach einer Waschanlage für unseren Amarok, oder hätten wir doch den Stausee nehmen sollen??? Denn schließlich sollte unser Schlammmobil etwas zivilisierter in der Hauptstadt erscheinen. Naja, ehrlich gesagt machten wir dies nur, um die bestimmt extra anfallenden Waschgebühren wegen erhöhter „Schlamm-Außengestaltung des Autos“ zu sparen ;-) Liebevoll wurde unser Amarok gewaschen und erstrahlte wieder in seinem wunderbar strahlenden Silber :laugh:





Im Zentrum Rehoboths beobachteten wir an diesem Samstagmorgen noch das bunte Treiben auf den Straßen und machten uns dann auf den Weg nach Windhoek. Wir hatten den Eindruck, die Gegend wäre noch viel grüner als vor zwei Wochen. Aber das lag vielleicht auch an den letzten Tagen, die wir in der roten Namib verbracht hatten.





In Windhoek wollten wir uns die letzten Stunden noch in der Maerua Mall vertreiben, doch das Chaos auf dem Parkplatz war so heftig, dass wir es vorzogen, ins Zentrum Windhoeks zu fahren. Parken konnten wir direkt am Craft Market. Oh, wenn wir jetzt noch mehr Namibia-Dollars hätten… Mein Handgepäck wäre sicherlich doppelt so schwer geworden. Aber so konnte ich nur noch eine Holzschüssel erstehen, denn auch in Windhoek bekamen wir an den Bankautomaten kein Geld mehr mit unseren Karten. Naja, dann eben beim nächsten Mal B) Kurz noch die Schüssel verstaut und schon machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, gaben unseren Amarok zurück und unser Gepäck vertrauten wir wieder Air Namibia an. Kurz wurden noch die Ausreiseformalitäten erledigt, der Passstempel abgeholt und wir schlenderten durch die „unzähligen 4 Shops“ auf dem Flughafen, der eher einem Regionalflughafen gleicht. Die letzten Schritte (für diesen Urlaub…) auf afrikanischem Boden führten uns zum Flugzeug. Da die Sitzplatzverteilung nicht stimmte, weil angeblich die gesamten Sitzplatzreservierungen für diesen Flug gelöscht wurden, gab es eine Doppelbuchung in der Reihe 31. So setzten die Stewardessen in afrikanischer Gelassenheit Passagiere von vorne nach hinten, von links nach rechts und umgekehrt. Dies dauerte eine gefühlte halbe Stunde. Trotzdem starteten wir fast pünktlich, warteten noch auf das Abendessen und hauten uns danach „Hummeldumm“ auf die Ohren… Morgen sind wir wieder zuhause in Deutschland, aber Südafrika und Lesotho warten schon auf uns, das wird bestimmt wieder ein Abenteuer geben :silly: :P :silly:


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Kathy & Marco
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