Camp Aussicht
Von Opuwo soll es - angeregt durch viele FoMi Beiträge - ins Camp Aussicht zu Marius Steiner gehen.
Die Anfahrt zum Camp von Norden her ist holbrig. Schon kurz nach der Abzweigung von der C 43 hat der Otjtaimo Teile des Weges weggespült.
Doch Marius macht den Gästen bereits bei Anreise Mut. Es gibt noch eine wesentlich angenehmere Zufahrt von Süden her. Eine Beschilderung der Südzufahrt wurde Marius von den Landbesitzern untersagt.
Am Wohnhaus werden wir dann mit "Hallo, herzlich Willkommen" begrüsst. "Ich bin Albert" .. nanu, hieß der Typ nicht Marius?
Es stellt sich heraus, dass Albert mit seiner Frau Katharina aus Friesland gekommen sind und Marius für einen Monat unterstützen ".... mal alles so richtig auf Vordermann bringen.." wie Katharina sagt.
Das Camp macht seinen Namen alle Ehre. Wasser aus Behältern, kein Strom, keine Handynetz. Gleich mal auf den hübsch markierten Wanderweg zur Aussichtsplattform.
Es werden zwei wunderbare Tage bei Marius. Der Himmel bleibt bedeckt, die Temperatur steigt nicht über 25 °C, ideal zum Wandern. Das hügelige Land erinnert uns an unsere fränkische Heimat, viele Kalkfelder, wie im Jura. Am Abend die üblichen Gewitter. Marius strahlt, seine Wassertonnen sind bereits jetzt zum Beginn der Regenzeit randvoll. Eine Quelle oder Brunnen hat er ja nicht.
Beim Dinner eine bunt gemischte Truppe an der grossen Tafel. Katharina mit ihren Kochkünsten, Albert, der immer aufmerksam für Getränke sorgte, ein Berliner, der auf seiner Fahrt in den Norden kurz vor Opuwo wegen der schlechten Pad umgedreht hat...., eine nicht einzuordnete deutschsprechende Frau, die ihr Essen permanent mit einer Taschenlampe kontrollierte, ein Schwabe, der auf alleinige Minenbesuche mit Marius bestand, ein Weltenbummler, seit 3 Jahren unterwegs, der nicht verstand, warum Leute wegen läppischer 3-4 Wochen nach Namibia kommen und über allen schwebt Marius als ausgezeichneter Gastgeber.
Marius erlebe ich keinesfalls als kauzigen Eigenbrötler sondern als intelligenten Zeitgenossen mit sehr feinsinnigen Humor. Seine Einstellung zum Volk der Himba ist sehr viel realistischer als sie hier teilweise im Forum geäußert wird. "Ich spreche ihre Sprache, bin mehr als 20 Jahre mit ihnen zusammen und um so besser ich die Himba kenne, desto weniger verstehe ich sie", sagt er.
Als am zweiten Tag ein neuer Gast fragt, ob er noch beim Dinner teilnehmen kann, entgegnet ihm Marius, ".. klar, aber nur wenn Du deine Krawatte dabei hast"