Teil 2
Mittwoch, 5.1.2011 - Windhoek
Nachdem wir während des Nachtflugs mehr oder weniger Schlaf gefunden hatten, landeten wir um gegen 7.15 Uhr nicht wirklich wach, aber vor Vorfreude total munter bei leichtem Nieselregen am Flughafen in Windhoek. Der erste Eindruck: Ooops, ist das grün hier!
Uns war zwar natürlich vorher bewusst gewesen, dass wir in der Regenzeit unterwegs sein würden, aber derart grün hatten wir uns das Ganze dann irgendwie doch nicht vorgestellt.
Insofern waren wir etwas baff ...! Baff waren wir auch von der Größe der am Flughafen umherschwirrenden Käfer
.... wenn man mir am Flughafen bereits die netten und liebenswerten Riesentausendfüssler vorgestellt hätte, die während der nächsten zwei Wochen zu unseren ständigen Begleitern wurden (irgendwie haben uns mehr Riesentausendfüssler von links bzw. rechts gekreuzt als Autos
...) ... dann wäre ich wahrscheinlich quietschend wieder ins Flugzeug gestürmt
... aber dem war glücklicherweise nicht so.
Irgendwann hatten wir dann unser Visa, unser Gepäck und hatten sämtliche Kontrollen hinter uns und machten uns auf die Suche nach unseren Fahrer für den Transfer in die Stadt. Den hatten wir auch recht schnell gefunden (oder eher er uns
) - nur hieß es dann erst einmal warten, weil er noch eine Familie mitnehmen sollte, die mit dem Air Namibia Flug aus Frankfurt kommen sollte - und eben dieser Flug hatte gut 40min Verspätung.
Als wir dann endlich alle beieinander waren, ging es ab nach Windhoek. Die kurze Strecke vom Flughafen in die Stadt verstärkte unsere "Baffheit" irgendwie nur noch mehr
... soooo grün hatten wir uns das wirklich nicht vorgestellt ... und da erzählt einem immer jeder, Namibia sei ein staubiges Land
...
Übernachtet haben wir die erste Nacht unserer Reise im Vondelhof Guesthouse in Windhoek. Leider war der Start dort nicht wirklich prickelnd
- als wir um halb zehn dort ankamen, kam mittlerweile die Sonne zum Vorschein, wir waren mittlerweile durch die ersten Eindrücken des Landes hellwach und voller Tatendrang, aber .... unsere Zimmer waren noch nicht fertig...! Gut, das erwartet jetzt auch keiner um diese Uhrzeit - allerdigns hieß es, die Zimmer wären gleich fertig, wir sollten kurz ein paar Minuten auf der Terasse warten. Und wir in unserem Ethusiasmus haben das geglaubt
! Nachdem wir um 12 Uhr immer noch auf der Terasse saßen, mittlerweile in unseren dicken Klamotten doch stark schwitzend, ohne dass uns etwas zu Trinken angeboten worden wäre, evtl. eine Toilette gezeigt worden wäre bzw. die Eigentümerin sich noch einmal hätte blicken lassen, sind wir dann mal auf die Suche nach der Dame gegangen, die wir irgendwann gegen halb eins auftrieben. Die konnte unsere leichte Unpässlichkeit wegen der Warterei in der mittlerweilen prallen Sonne ganz und gar nicht verstehen
- interessanterweise war dann aber 5 min später das Zimmer plötzlich bezugsfertig!
Yippie!
Der Service bzw. die damit einhergehende Freundlichkeit wurde leider auch danach nicht besser - wovon wir uns dann aber nicht mehr bremsen liessen und erst einmal auf Entdeckungs- und Einkaufstour in Windhoek aufgebrochen sind. Dabei sind wir nachmittags auch prompt gleich in unseren ersten Wolkenbruch spaziert
. Nach fast 6 Wochen geschlossener Schneedecke zuhause fanden wir den warmen Regen aber wirklich toll - unseren Versuch - trotz Regens weiterzumarschieren brachen wir aber dann doch recht schnell ein bisserl durchnässt wieder ab
.
Mit ersten Eindrücken, Wasser, Notfall-Knabber-Essensvorräten ausgestattet und einem Adapter im Gepäck hibbelten wir dann der Mietwagenübernahme am nächsten Morgen entgegen. Damit die Zeit ein bisserl schneller verflog, haben wir uns abends in Joe's Beerhouse unseren ersten Kudu und unseren ersten Oryx als Steak gegönnt - und sind gleich zum Fan geworden
.
Fazit des ersten Tages:
Leider mit dem Vondehof Guesthouse auf dem falschen Fuß aufgestanden - richtig wohl gefühlt haben wir uns dort nicht, die Freundlichkeit hielt sich unserer Meinung sehr in Grenzen,
unsere Entdeckungstour durch Windhoek fanden wir toll, wir sind uns auch nie irgendwie unsicher vorgekommen - allerdings waren wir am Ende des Tages für uns zur Erkenntnis gekommen, wenn wir nochmal nach Namibia reisen, dann wollen wir nicht mehr am Anfang und Ende direkt in Windhoek übernachten, sondern lieber auf einer Gästefarm in der Nähe und das Auto gleich am Flughafen übernehmen.
*grins* Und ja: Ich geb's zu - es ist schon ein bisserl bekloppt, am ersten Reisetag bereits "Wenn wir wiederkommen, ..." durchzuspielen..