THEMA: 2 schwerst begeisterte Namibia-Neulinge berichten
08 Feb 2011 09:13 #174529
  • Alex0807
  • Alex0807s Avatar
  • Beiträge: 343
  • Dank erhalten: 128
  • Alex0807 am 08 Feb 2011 09:13
  • Alex0807s Avatar
Hi Steffi,

wann gehts denn weiter?? Schaue jeden Tag mal rein und hoffe voller Vorfreude auf die Forsetzung...
Du schreibst da einen ganz ganz super tollen Reisebericht, macht richtig Spaß beim Lesen...

In der Hoffnung, dass es bald weitergeht :woohoo:

Gruß
Alex
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
09 Feb 2011 19:51 #174823
  • Steffi82
  • Steffi82s Avatar
  • Beiträge: 671
  • Dank erhalten: 2650
  • Steffi82 am 09 Feb 2011 19:51
  • Steffi82s Avatar
Hi,

sorry, ich war grippebedingt die Tage ein bisserl außer Gefecht gesetzt. Aber jetzt geht es gut erholt weiter :):

Mittwoch, 12.1.2011 Palmwag - Grootberg

Eigentlich ist es schon fast witzig: Wir haben einen Sleep Out und schlafen wie zwei Steine. Vom nächtlichen Afrikaelebnis waren wir in dieser Nacht ziemlich weit weggezoomt. Unser "Sit Out" während des Tages hatte wohl doch mehr als gedacht Spuren hinterlassen.

Kurz nach sechs Uhr morgens ist dann aber auch (mal wieder ;) ) die Nacht zuende und wir krabbeln aus unserem Zelt - immer noch ziemlich erschlagen und heute so richtig müüüüüüde. Und auch der heutige Tag macht aus Everest keinen großen Redner. Ist das nun Everest oder sind's wir? :huh: - fragen wir uns zum wiederholten Male. Das Frühstück wird idyllisch im Licht der aufgehenden Sonne eingenommen - allerdings müssen wir zugeben, dass wir an diesem Morgen nicht wirklich viel mitbekommen - unser unfites Ich ist nicht wirklich aufnahmefähig (vielleicht passen wir uns aber auch nur Everest an - wer weiß? ;) ). Nicht mal zum Fotografieren habe ich Lust - der Fotoapparat bleibt eingepackt - was darin endet, dass auf der Rückfahrt zur Lodge natürlich sofort (die müssen das gerochen haben :angry: ) 3 Giraffen, einige Springböcke und fünf Zebras direkt an der Straße stehen und zu uns herübergucken. Also Zebra, uns mit dem Gesicht (und nicht mit dem Hintern ;) ) anblickend, ganz nah und die Kamera ganz fern :woohoo: . War ja klar! Meine Hoffnung auf nur ein hübsches Zebrafoto schwindet und schwindet....

Zurück an der Lodge - mittlerweile auch wieder ein bisschen wacher :) - erwartete uns eine kleine, aber feine Morgenüberraschung: Ein Reifen an unserem Auto ist platt. Everest kann irgendwie gar nicht verstehen, weswegen wir das gar so komisch finden :blink: - aber wir finden unseren Luxusplatten beim stehenden Auto keine 20m von der Werkstatt entfernt schon sehr amüsant :laugh: . Also kommen wir an diesem Morgen gleich auch noch in den Genuss zusehen zu dürfen, wie der Namibier Reifen flickt - was ja wirklich ein Erlebnis ist :lol: .

Gegen 10 Uhr ist der Reifen repariert und wir checken aus. Das mit unserem unfreiwilligem "Sit Out" im Busch am vorherigen Tag scheint der Lodge im Nachhinein recht unangenehm - mit dem für uns angenehmen Nebeneffekt, dass wir für unseren Drive nichts zahlen müssen :lol: . Dann packen wir unsere sieben Sachen und ab geht es wieder auf die Pad. Heute allerdings nur 25km weit, da wir noch einen Zwischenstopp im Damaraland eingeplant haben: in der Grootberg Lodge.

Die 25 Kilometer zwischen Palmwag und Grootberg warten abermals mit einer grandiosen sich schon fast hinter jeder Kurve veränderten Landschaft auf. Dies mag daran liegen, dass Palmwag in den vergangenen Wochen recht wenig, Grootberg dafür umso mehr Regen abbekommen hat. Und so wird es Meter für Meter immer grüner. Irgendwann haben wir dann den Pass erklungen und stellen unser Auto am unteren Parkplatz der Lodge ab. Die Anfahrt zur Lodge selbst wagen wir nicht - die kleine steile Straße ist vom Regen stark ausgespühlt. Also lassen wir uns abholen. Und wir müssen sagen: Wir sind bereits am Parkplatz total begeistert - die Mitarbeiter hier sind nicht nur höflich und freundlich, sie sind auch unglaublich herzlich. Und diese Herzlichkeit steckt einfach an! :)

So werden wir dann mit einem Geländewagen abgeholt und auf das Plateau gefahren. An der Lodge angekommen werden wir wieder total herzlich begrüßt und Bob, der Lodgemanager führt uns ein bisschen umher und zeigt uns vor allem die grandiose Aussicht ins Tal.




Wir sind hin und weg! Auch unser kleines "Bungalow" ist total reizend - naja und die Aussicht von unserer kleinen "Terasse" ist einfach ... *seufz* ....!



Kurzum: Ein Fleckchen Erde zum Verweilen! Palmwag war nett - Grootberg ist super! :) Irgendwie - und ohne etwas vorwegzunehmen - schafft es Grootberg in jedem Aspekt ein bisschen mehr als Palmwag zu sein - von der Atmosphäre, den Unterkünften, von den Leuten und der ihnen innenwohnenden Herzlichkeit, vom Essen (was absolut hervorragend ist, wie wir mittags gleich feststellen dürfen) - irgendwie in allem.

Wir gönnen uns einen kleinen Mittagssnack und relaxen den Nachmittag mit einem Buch in der Hand und der grandiosen Aussicht ins Tal ein wenig. Um vier treibt uns dann aber doch wieder die Abenteuerlust hoch und wir machen noch einen zweieinhalbstündigen geführten Spaziergang auf dem Plateau, der richtig informativ ist.





Danach kennen wir viele, viele Pflanzen, können Hinterlassenschaften und Fußspuren den jeweiligen Tieren zuordnen und haben viel über Fauna, Flora und die Menschen in dieser Gegend des Landes erfahren. Wir sind begeistert!

So sieht die Lodge übrigens vom Plateau gesehen aus - sie schmiegt sich so richtig schon an den Rand desselben an:



Und das hier ist unser kleines "Häuschen" :) :



Das super leckere Abendessen nehmen wir in gemütlicher Atmosphäre mit Aussicht auf das Tal und einem grandiosen Sonnenuntergang ein.



Dann fallen wir aber auch schon wieder totmüde ins Bett - morgen ist mal wieder Frühaufstehen aufgesagt, immerhin ist Rhinotrekking angesagt.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne
10 Feb 2011 08:31 #174860
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5460
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 10 Feb 2011 08:31
  • Topobärs Avatar
Ja, der Reifenflicker in Palmwag hats echt drauf.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
10 Feb 2011 08:51 #174865
  • Alex0807
  • Alex0807s Avatar
  • Beiträge: 343
  • Dank erhalten: 128
  • Alex0807 am 08 Feb 2011 09:13
  • Alex0807s Avatar
Danke Danke Danke und sorry für die Ungeduld :cheer:
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
10 Feb 2011 23:08 #175040
  • namibiafieber
  • namibiafiebers Avatar
  • Beiträge: 842
  • Dank erhalten: 288
  • namibiafieber am 10 Feb 2011 23:08
  • namibiafiebers Avatar
Schön dass es weiter geht ;-)))

Bin eben etwas ungeduldig weil voller Vorfreude .....

LG Antje

PS: Weiterhin gute Besserung !
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
11 Feb 2011 20:42 #175175
  • Steffi82
  • Steffi82s Avatar
  • Beiträge: 671
  • Dank erhalten: 2650
  • Steffi82 am 09 Feb 2011 19:51
  • Steffi82s Avatar
und weiter geht's :)

Do, 13.1.2011 - Grootberg .... oder auch "Such das Nashorn"

Zu unserer neuen Lieblings-Aufstehzeit - also wieder mal irgendwann zwischen fünf und viertel sechs :lol: - kriechen wir aus den Federn, stellen einen Weltrekord im Gähnen auf, während wir uns fertigmachen und schlürfen dann zum Hauptgebäude der Lodge zum Frühstück. Denn wie uns unser Guide Iams (ist sicher nicht richtig geschrieben, Asche auf mein Haupt :blush: ) am gestrigen Abend mit einem äußerst charmanten Lächeln mitteilte: 5 Uhr wecken, 5:30 Uhr Frühstück, 6:00 Uhr Abfahrt :blink: .

Aber wir sind ja gestählte Frühmorgen-Aufsteher :lol: ! Auch wenn Christian an diesem Morgen sehr oft die Frage, wer zum Geier denn auf die Idee gekommen sein, Sachen zu buchen, die derart bald anfingen, stellt. *hust* B) Glücklicherweise umfasst der Service der Lodge tatsächlich, dass wir frühmorgens um halb sechs eine gute Portion lecker Rührei bekommen und weiteres lecker Frühstück - insofern ist der beste Gatte, den es gibt, bald wieder besänftigt :) . Beim Frühstücken genießen wir die "Aussicht" auf den sich langsam durch den baldigen Sonnenaufgang verfärbenden Himmer über dem Plateau, dann werden wir von Iams ins Auto verladen, hinzu kommen zwei Tracker (ich hab leider die Namen vergessen - nochmals Asche auf mein Haupt :blush: ) und dann geht es kurz vor 6 los auf die "Jagd" nach dem Nashorn.

Oder besser gesagt nach einem Nashorn - in dem Schutz-Gebiet, welches zur Lodge gehört, genauer gesagt hauptsächlich im Tal leben derzeit 8 Nashörner. Die Erfolgsquote bei den Rhino-Trekkings, so erzählt uns Iams stolz, liegt bei fast 100% - im Jahr 2010 wurden wohl 96 dieser Trekkings von der Grootberg Lodge aus unternommen und nur einmal wurde kein Nashorn gesichtet. Na, da sind wir mal gespannt. :)

Zuerst einmal wird uns aber anschaulich vor Augen geführt, weshalb man es besser unterlassen sollte, nächtens in Namibia durch die Gegend zu fahren: auf dem kurzen vielleicht 10minütigem Weg ins Tal begegenen uns im Dämmerlicht der noch nicht ganz aufgegangen Sonne prompt drei Hyänen mitten auf der Straße, eine Gruppe Zebras auf bzw. direkt neben der Straße (und natürlich ist es noch viel zu dunkel, damit ich die Viecher anständig auf Foto bannen kann :angry: ) und ein paar Springböcke und Schakale auf und neben der Straße. Als wir ins Tal einfahren, lecken die Sonnenstrahlen bereits über das Plateau und wir sind ohne Zweifel der Meinung: Die frühe Abfahrt hat sich gelohnt - wir in der Talsenke am trockenen Flußbett, über uns die Felswände des Plateaus geben zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages wirklich einen magischen Moment ab :) .

Wir fahren am Flussbett ins Tal hinein, bis plötzlich - wir sind vielleicht gerade eine halbe Stunde im Tal unterwegs - Iams plötzlich den Wagen anhält und meint wir sollten doch mal kurz aussteigen - aber bitte leise. Wir klettern also vorsichtig aus dem Wagen heraus und folgen Iams der hinter einem Busch Richtung Flussbett verschwindet. Hinter dem Busch tut sich das Flussbett auf - und auf der anderen Seite des Flußbetts stehen tatsächlich vier Elefanten unter den Bäumen. :blink:



Wir müssen feststellen: So zu Fuß - ohne "Schutz" des Autos - ist es schon noch einmal ein anderes Gefühl diesen Kolossen gegenüberzustehen. Die vier Kerlchen sind aber auch schrecklich unbeeindruckt von uns - wobei wir der einen Kuh wohl ein bisschen auf die Nerven gehen, denn sie versteckt sich hinter einem Baum vor uns :blink: . Was wirklich erstaunlich ist - denn wir stehen 25 Meter von den Tieren weg - und wenn wir nicht wüssten, dass hinter dem Baum ein Elefant steht, so würden wir das sicherlich nicht erkennen :huh: .



Die Dame kommt hinter ihrem Baum auch erst wieder hervor, als wir uns wieder zurück ins Auto begeben. Da sind wir aber tatsächlich froh, dass wir schon wieder auf dem Rückweg sind, denn die Dame scheint nicht wirklich gut gelaunt zu sein (vielleicht bilden wir uns das aber auch nur ein und sie ist einfach groß und schwer und wir klein und ... naja ... nicht ganz so schwer, was dann doch einen gewissen Eindruck hinterlässt).



Es ist also 7 Uhr morgens und wir haben schon Elefanten gesehen. Cool! B) Weiter geht es auf der Suche nach einem Nashorn. Wir fahren weiter und nach ein paar Minuten sehen wir tatsächlich (nachdem wir darauf aufmerksam gemacht werden :P ) die ersten Nashornspuren. Dummerweise - und das erkennen sogar wir ;) - sind in unmittelbarer Nähe auch einige frische Löwenspuren. Hier wollen wir ganz bestimmt nicht aussteigen um die Gegend zu erkunden :blink: . Auch die beiden Tracker, die kurz aussteigen, sind sehr schnell wieder im Wagen: Ihr Fazit: Zwar wäre Nashorn Elizabeth (jap - die haben alle Namen :) ) wahrscheinlich hier in der Nähe, sehr sicher auch aber zwei männliche Junglöwen - und denen wollen wir wirklich nicht zu Fuß begebnen. Also weiter ins Tal hinein.



Das Tal ist auch von unten wirklich beeindruckend. Irgendwann verlassen wir dann das Flussbett und die Tracker finden abermals Nashornspuren. Diesmal ohne Löwen! Also verlassen die zwei Tracker den Wagen und gehen zu Fuß den Spuren hinterher. Wobei "gehen" ziemlich untertrieben ist - die zwei scheinen mühelos durch den Busch zu gleiten - unglaublich flink und faszinierend geräuschlos. Per Funk geben sie uns nach einer Weile durch: Frische Spuren von Hans-Otto, den Nashornbullen im Tal - bitte folgen :) ! Und das tun wir dann auch. Die folgenden 2 1/2 Stunden kann man sich ungefähr so vorstellen: Unsere zwei Tracker springen mühelos, geschickt und flink, ohne eine Spur von Schweiß durch den Busch und folgen den Nashornspuren, dahinter folgt Iams, nicht mehr ganz so flink, aber immer noch geschickt und irgendwie auch kaum schwitzend und dann kommen wir zwei schnaufenden Trampeltiere. :lol:

Besonders schön finde ich, dass vor mir lauter Männer eilen, die alle viiiiiiel längere Beine haben als ich :S - und während die über die Steine drüberhopsen, darf ich anfangen drüberzukraxeln. Ganz toll! Und so springen/kraxeln wir über das steinige, unwirtschaftliche Gelände und fragen uns, wie wir bei dem Lärm, den wir sicher veranstalten jemals ein Nashorn sehen können - das haut doch bestimmt 3 Kilometer vor uns ab! :unsure:

Je länger wir durch den Busch stapfen um so mehr verlieren wir das Zeitgefühl - Hauptsache an den zwei Trackern dran bleiben und nicht stolpern. Dann plötzlich bleiben die Tracker stehen. Wollen sie vielleicht auf uns warten? Pause? Nein, man deutet uns an, ganz leise zu sein und langsam näher zu kommen. Und tatsächlich, ca. 25-30 Meter vor uns steht er: Hans-Otto - "unser" eigenes hart erarbeitetes Nashorn! :lol:



Wir sind happy! Und Hans-Otto ist ein ganz Braver, denn er merkt zwar dass wir da sind, bleibt aber ganz lange weiter unter seinem Baum stehen, damit wir ihn ausgiebigst aus der Ferne be"ohen" und "ahen" können. Ganz süß sind auch die beiden Tracker, die mich immer wieder umstellen, damit ich einen besseren Blick auf das Nashorn habe (ihnen scheint das mit den kurzen Beinen bei mir zwischenzeitlich auch aufgefallen zu sein :P ).



Nach gut 20 Minuten ist es Hans-Otto dann aber zu doof - er dreht uns sein Ringelschwänzchen zu und drollt sich weiter in den Busch hinein.



Wir haben ein Nashorn gesehen! :laugh: Beschwingt stolpern wir zu Wagen zurück und stürzen uns ausgehungert über unser Lunschpaket (ich sag euch, ein Lunchpaket hat noch nie so gut geschmeckt, wie nach diesen 3 1/2 Stunden durch den Busch wandern ;) ). Danach machen wir uns gemütlich wieder auf den Weg durchs Tal zurück in Richtung Lodge.

Kaum sind wir wieder am Flussbett, sehen wir neben unzählichen Kudus, vier alte Bekannte :lol: :



Dann noch ein paar Kudus mehr und einen jungen Oryx-Bock und unser erstes Impala samt Baby. Allerdings zeigt die Impala-Mama gleich Zebraverhalten und wendet uns ihre Kehrseite zu. Vielen Dank aber auch!







Danach verwechsle ich sehr begeistert noch ein paar Kudus mit Impalas B) (ja, ich weiß, die sehen sich nicht wirklich ähnlich :P ) - was zur allgemeinen Aufheiterung unserer Truppe beiträgt ;) . Ein richtiges Impala sehen wir an diesem Tag nicht mehr - dafür noch ein Zebra von hinten (wie sollte es anders sein ;) ).

Um kurz nach vier sind wir an der Lodge zurück - sehr beschwingt, aber auch sehr fertig.

Den Rest vom Tag verbringen wir dann auch unserer kleinen Terasse.



Nur zum Abendessen (wieder sehr lecker) bewegen wir uns noch einmal an diesem Tag.

Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne