Hallo,
und weiter geht's nach Botswana in den Chobe.
Tage 7,8 : Kasane / Chobe NP
Fahrt nach Kasane
Die Fahrt geht heute über Katima-Mulilo nach Kasane.
In Katima-Mulilo setzt mich KC in einer Mall ab, wo ich in einer Bank Pulas tauschen möchte. Er fährt mit Petra solange tanken. Da Petra nur einen Tag in Botswana ist verzichtet sie auf einen Geldtausch.
Bisher hatte ich in Afrika (egal ob Nam oder RSA) immer mit Karte an Automaten mein Bargeld besorgt, nun tausch ich erstmals. Welch ein Erlebnis.
Mann, und da jammert noch einer über unseren deutschen Amtsschimmel. Die Afrikaner verwalten sich doch auch zu Tode :
Formular ausfüllen - Pass zeigen - Pass kopieren - Formular kopieren - im Nebenzimmer verschwinden - vom Nebenzimmer wieder zurückkommen – wieder was kopieren – wieder ins Nebenzimmer....
Ich weiß nicht mehr was die Dame hinter dem Schalter so alles trieb, nach gefühlten 2h hatte ich dann meine Pulas, uuffz!
Ich eile aus der Bank hinaus, in der Erwartung, dass KC schon ungeduldig auf mich wartet. Aber weit gefehlt. Tanken geht, zumindest heute, auch viel länger. Nach weiteren gefühlten 2h kommt er endlich.
Weiter geht’s Richtung Botswana.
Grenzübertritt :
An der Grenze wieder die üblichen Aus- und Einreise-Formulare.
Und !!!! gaaaanz wichtig an der Grenze zu Botswana, eine Veterinär Kontrollstelle. Nun ich hab darüber ja schon oft gelesen, nun darf ich es selbst erleben.
Mit dem Auto durch ne Kuhle mit Desinfektionsmittel fahren, selber aussteigen und Schuhe in einer Art Pfütze ebenfalls desinfizieren. Soweit so gut, alles wie erwartet.
Doch nun hat die Lady an der Kontrollstelle nen besonderen Trick drauf.
Sie fragt uns tatsächlich ob wir noch weitere Schuhe im Gepäck haben.
Darauf war ich nicht gefasst.
Allerdings, an dem Tag hörte ich so schlecht. Ich hatte noch Sand vom Etosha in den Ohren, der mit dem vielen Wasser vom Caprivi zu einem richtigen Ohrstopfen aufquoll.
Im Ernst: Ich stand ein paar Meter von der Lady entfernt, und tat so als hätte ich es nicht gehört. Ich ging strammen Schrittes zum Auto zurück, hab mich reingesetzt und hoffte, dass sie nicht nochmals nachhackt.
Lügen wollte ich dann doch nicht, aber zum Schuhe auspacken hatte ich auch keine Lust.
Petra hatte weniger Glück. Sie stand unmittelbar neben der Lady und beantwortete die Frage wahrheitsgemäß. Natürlich wurde sie aufgefordert auch diese Schuhe zu desinfizieren. KC und Petra packen nun, beide leicht fluchend, ihren Koffer aus.
KC meinte dann, wir sollten beim nächsten mal einfach sagen wir hätten keine weiteren Schuhe.
Nu-ja, wenn man als typischer Mitteleuropäer, mit tonnenschwerem Gepäck reist, und dann behauptet man hätte nur ein Paar Schuhe dabei – wer glaubt das !?
Ich muss noch dazusagen, dass wir im Laufe der Reise noch weitere Kontrollstellen passieren mussten. Und wir wurden nie wieder nach unseren Schuhen im Gepäck gefragt. Ich weiß nicht ob das eine Besonderheit dieser Kontrollstelle ist, oder ne Laune der Beamtin.
Allerdings möchte ich erleben, was sie tut wenn ne größere Reisegruppe im Bus kommt. Lässt sie dann wirklich so 20 Koffer auspacken?
Die Meuterei möchte ich dann sehen.
Nun geht’s Richtung Chobe/Kasane. Auf der Fahrt dorthin sehen wir schon etliche Elefanten, einige Paviane und Antilopen. Aber immer wieder Elefanten.
Ich weiß nicht ob wir so seltsam ausschauten, aber einer von ihnen traute wohl seinen Augen nicht als er uns sah. Er rieb kräftig seine Augen.
In Kasane/Chobe:
In Kasane checken wir in der Chobe Safari Lodge ein.
Beim Check-in, sagt man uns, dass die für uns gebuchte Bootsfahrt in 10min losgeht und wir diese aber noch im Büro bestätigen müssten.
Ja-toll, wieder Hektik – aber Afrika und Hektik vertragen sich nicht.
Hätten wir bei der Hinfahrt nur nicht so lange bei jeder Elefantensichtung getrödelt. Aber in unseren Reiseunterlagen stand eben nur, dass eine Bootsfahrt stattfindet, aber nicht die Zeit. Und KC als unser Guide hatte die Zeit wohl auch nicht besser im Auge.
Nun wir flugs zum Büro, und wieder Formulare und Pass.
Wieso Pass, bei so was? Darf man sich hier ohne Pass wenigstens in der eigenen Nase popeln ?
Das Ganze natürlich in afrikanischer Gelassenheit. Mann, in, inzwischen wahrscheinlich nur noch 8min, geht’s los. Wir müssen noch unser Gepäck im Zimmer abliefern!
Nachdem der Papierkram erledigt ist, flitzen wir zurück zur Rezeption, Check-in noch beenden, ab zum Zimmer, Gepäck reingeschmissen, Kamera gepackt und ab Richtung Fluss.
Tja- und die ganze Hektik unnötig. Mit 10min. war gemeint, dass da mal so langsam die Boote anlegen und sozusagen das Boarding beginnt. Abfahrt ist dann erst 0,5h später.
Als wir an Bord gingen, haben wir wohl irgendwie die Angestellten ausgetrickst. Sie schienen nicht bemerkt zu haben, dass wir schon an Bord sind. Jedenfalls kam eine Angestellte rumgerannt und rief unsere Namen. Als wir uns meldeten war sie beruhigt und gab das „go“ zur Abfahrt.
Hat mich gewundert, dass die wirklich kontrollieren ob jeder angemeldete Gast auch wirklich dabei ist und sich wohl Mühe machen ihn zu finden. Normalerweise ist man doch selbst schuld, wenn man nicht rechtzeitig da ist.
Lob an die Lodge, guter Service.
Dann geht die Fahrt los. Zuerst sehen wir jede Menge Büffelherden.
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Einer von ihnen scheint mit einem (Schlangenhals-)Vogel ein kleines Schwätzchen zu halten.
Dann jede Menge Elefantenherden.
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Elefanten, Elefanten, Elefanten, Elefanten.....
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Elefanten vorne, Elefanten hinten, Elefanten rechts und links, Elefanten oben und unten. Ein Wahnsinn.
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Während einer von ihnen unser Deo prüft
fordert uns ein anderer zum Spielen auf
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Gut zur Auflockerung gibt’s zwischendurch noch paar Krokos, Hippos und Vögel.
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Auf meinen Bildern sieht alles so schön idyllisch aus. Ich hätte mal ein Foto mit ner totalen zum Fluss machen sollen und all die Boote zeigen. Denn was mich bisschen erschreckte war die Anzahl der Touri-Boote auf dem Fluss. Es gab fast so viele Boote wie Elefanten und Büffel zusammen. Irgendwie auch ein Wahnsinn.
Einzig ein Boot musste ich ablichten, weil deren Heck so tief im Wasser lag, dass ich mich wundere, dass die nicht abgesoffen sind.
Zum Sonnenuntergang sind wir wieder zurück an der Lodge.
Zur Chobe Safari Lodge :
Sie ist keine wirkliche Lodge, so wie ich „Lodge“ definieren würde. Sie ist vielmehr ein großes Hotel. Aber sehr gut. Definitiv Top Level. Gute, saubere Zimmer. Gutes Essen. Guter Service. Man kümmert sich sogar (wie oben beschrieben), dass man keinen gebuchten Ausflug verpasst. Ich würde jederzeit wieder hingehen.
2ter Tag Chobe
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, heißt es Abschied nehmen von Petra. Sie hat ja nur den Caprivi-Teil gebucht. Sie wird zum Flughafen nach Livingston gebracht, von wo aus sie über Jo-burg nach Deutschland zurück fliegt.
Für mich geht es nun in die 2te Runde. Es warten als Highlight die Victoria Fälle und das Okavango Delta.
Laut Reisekatalog sollte ich noch ne 2te Nacht in der Chobe Lodge bleiben. Aber dies wurde kurzfristig geändert. Wir müssen umziehen in die Kubu Lodge.
Auf dem Weg dorthin, holen wir noch ein Ehepaar, Uwe und Silke, von einem anderen Hotel ab. Sie stoßen zu uns und wir werden zusammen den Vic-Falls und Botswana Teil machen.
Sie hatten zuvor schon eine Flugsafari in Namibia gemacht. Von Windhok mit ner kleinen Cessna die Hauptsehenswürdigkeiten in Nam angeflogen.
Wir checken in der Kubu Lodge ein. Da wir so früh dran sind, sind unsere Zimmer noch nicht fertig. Wir werden gebeten noch in der Bar oder Terrasse Platz zu nehmen und was zu trinken.
Also tun wir das. Als die Bedienung kommt, bestellt sich Silke ein Wasser. Die Antwort der Bedienung :
„Ohhhh, puhhhh, I am sooooory the bar is closed“
Häää, kapier ich das jetzt ? Wir werden gebeten in der Bar Platz zu nehmen und was zu trinken, um uns dann zu sagen, dass wir nichts bekommen!?.
Lehrstunde in afrikanischer Logik. Ich als spießiger Deutscher werde es wohl nie verstehen.
Aufgrund unserer ratlosen Gesichter, teilt sie uns mit, dass eigentlich noch Frühstückszeit ist und wir einen Kaffe haben könnten. Nun gut, bestellen wir Kaffe.
Als wir gerade unseren Zucker und Milch in den Kaffee rühren, kommt eine andere Bedienung, - auf dem Tablett ein Wasser.
Upps, es gibt doch was.
„I opened it“(gemeint war die Bar) „for you“
lässt sie uns wissen.
Oh, gut ! Augenblicke später stehen dann neben den Kaffees, Wasser, Cola und Rock Shandy, das Lieblingsgetränk von KC.
Dann dürfen wir unsere Zimmer beziehen. Wir relaxen, zur Mittagszeit nehmen wir einen kleinen Lunch ein bevor wir zum Nachmittags Game-Drive in den Chobe NP abgeholt werden.
Und wieder sehen wir Büffel und .....
.... ja Richtig. Elefanten, Elefanten, Elefanten, Elefanten......
Ok, auch hier will ich nicht übertreiben, zwischendurch gibt es auch wieder etwas Abwechslung.
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Ein Elefant mit Stummelschwanz erregt dann unsere Aufmerksamkeit...
... der Arme hatte wohl mal ne Meinungsverschiedenheit mit Löwen oder Hyänen.
Und wieder ...
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und Abwechslung...
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Auch eine Löwendame possiert fotogen vor unserer Linse
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Auch auf die Gefahr, dass ich mir hier im Forum einen schlechten Ruf erarbeite, wenn ich wieder über andere Reisende lästere, aber ich kann es mir nicht verkneifen.
Während der Fahrt durch den Park kommen uns 2 Jeeps mit einer asiatischen Reisegruppe (wahrscheinlich aus dem Reich der Mitte) entgegen. Köstlich die schon fast uniformiert wirkende Aufmachung. Jeder von denen mit der gleichen Staubschutzmaske vor Mund und Nase und Schutzbrille versehen. Sie gleichen sich so fast wie ein Ei dem Anderen. Entweder sind sie so von ihrem Veranstalter ausgerüstet worden, oder sie haben sich alle im gleichen Baumarkt mit dem Zeug eingedeckt. Ich fand’s echt zum schießen.
Aber leider habe ich nicht geschossen, ich habe es versäumt ein Foto davon zu schießen.
Zum Sonnenuntergang sind wir wieder in der Lodge.
Zur Kubu Lodge:
Sie ist soweit gut. Ich würde sie schon zum oberen Drittel zählen. Gute Zimmer und gutes Essen. Auch das Personal war sehr professionell und hat uns prompt mit europäischer Schnelligkeit bedient. Die Anekdote mit der geschlossenen Bar war sicher eine Ausnahme und wahrscheinlich auf eine neue noch nicht ganz eingelernte Bedienung zurückzuführen. Die Chobe Lodge ist sicher eine Klasse besser einzustufen, wem diese aber zu groß ist und lieber was übersichtlicheres / familiäreres haben will ist in der Kubu gut aufgehoben.
So, und Morgen geht’s zu den Victoria Fällen nach Zimbabwe.
Bis bald
Bernd