Hallo Mike,
wie Du merkst, haben wir Spaß, unsere Erfahrungen zu teilen. Es macht ja auch fast genauso viel Spaß, Erfahrungen zu lesen und manchmal was zu lernen! Und ja, es hat uns soooo gut gefallen!
@ Antje: Ich hoffe, wir können Dir ein bisschen was mitgeben. Wenn Du Fragen hast, sag einfach Bescheid. Am Ende des Berichts werden wir nochmal alles mögliche zusammenfassen, was wir für Ersttäter als "besonders" wichtig empfinden. Eigentlich ist es aber einfach nur schön - und total unkompliziert!
Und so ging es weiter:
Donnerstag, 30.12.2010: Frans Indongo Lodge
Nach einem herrlichen Frühstück lassen wir den Tag ruhig angehen. Wir nutzen die Ruhe, um unsere Rucksäcke und Koffer ein wenig umzupacken – denn es will ja alles gut organisiert sein. Dabei stellen wir fest, dass doch ein paar wesentliche Sachen zu Hause geblieben sind – toll, so eine Packliste

Bei mir fehlt der Damenrasierer. Dirk erwischt es schlimmer: Er hat seine Badehose vergessen!! Haha!! Er meint aber, dass der fehlende Damenrasierer eher ein Problem darstelle. Denn nach drei Wochen könnte es eine „haarige Angelegenheit“ werden. Als Badehose könne ja auch eine Unterhose in Shorts-Form dienen. Vielleicht hat er ja recht... Jetzt aber erstmal Ferngläser, Erstehilfeset, Taschenmesser, eine Tube Sonnencreme und ein paar feuchte Tücher (für was auch immer?!) in die Rucksäcke verfrachten. Die Koffer werden für einfaches Ein- und Auspacken optimiert – ja, auch das alles will für eine stressfreie Reise bedacht sein!
Während wir räumen, klingelt Dirks Handy. Eine +265 Nummer ruft an. Ist es etwa Avis mit der frohen Botschaft, dass unser Auto geliefert wird? Leider schafft es Dirk nicht rechtzeitig und muss zurück rufen – mit deutscher SIM-Karte. (Da wir nicht vor hatten zu telefonieren, haben wir keine MTC-Karte mit Guthaben geholt.) Dirk sagt, dass er von dieser Nummer angerufen wurde und wird verbunden. Es dauert gefühlte Stunden, bis wieder jemand dran ist. Erneut sagt er, dass er von dieser Nummer angerufen wurde und wird wieder verbunden – es vergehen weitere gefühlte Stunden. Irgendwann ist Miss Monika dran, die uns krrrr mitteilen will, dass krrrrrr..... …. krrrr.... – schnell einen Platz mit besserem Empfang suchen – krrrr...., dass unser Hilux am 04.01. geliefert werden kann. Ok, kurz überlegen, am 04.01. haben wir den Etosha schon hinter uns. Dirk erklärt der Dame, dass uns versprochen wurde, das Auto bis Freitag, also bis morgen, zu bekommen. Krrrrr... Krrrr... Das Gespräch ist plötzlich beendet, kein Empfang mehr. Noch einmal ruft Dirk die Nummer an und verlangt direkt Miss Monika, die schnell am anderen Ende der Leitung zu hören ist. Nach harten Diskussionen und der Info, dass wir den Urlaub abbrechen müssten, wenn wir das Auto nicht bis Freitag bekommen (zwinker), hat Monika doch eine Lösung gefunden. „Morgen um 11 Uhr wird ein Hilux zurück gebracht. Wenn alles ok ist, kann er direkt geliefert werden.“ Will sie das Gespräch jetzt nur schnell beenden und den hartnäckigen Dirk abwürgen oder ist es die Wahrheit??!!
Mittlerweile hat auch der Manager der Frans Indongo Lodge von unserem Problem Wind bekommen und uns angeboten, unseren Ansprechpartner der Agentur in Windhoek anzurufen. Gesagt, getan. Leider wurde das Auto aber über einen anderen Weg gebucht, sodass unsere Ansprechpartnerin der Agentur in Deutschland eingeschaltet werden muss. Wenige Minuten später ruft sie an und wir besprechen die missliche Lage. Weitere wenige Minuten später bestätigt sie uns, dass der Hilux tatsächlich morgen geliefert wird und es sicher keine Ausrede sei.
Und nun?
Morgen ist Silvester. Welcher Depp fährt denn freiwillig von Windhoek zum Etosha (gut 500km), um Silvester dann irgendwo in der Pampa zu verbringen? Wenn es wirklich einer macht, haben wir ein schlechtes Gewissen. Naja, warten wir einfach mal – und glauben an namibische Zuverlässigkeit. Und Silvester ist hier bestimmt eh nicht so wichtig, also wird schon jemand fahren.
Unser Polo
Wir bleiben entspannt und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Eine kleine Wanderung ist jetzt genau das Richtige. Rucksäcke mit ausreichend Wasser packen und auf geht’s! An der Rezeption holen wir noch eine kleine Wanderwegskizze und treffen ein nettes Ehepaar, die mir noch deutlich zu verstehen geben, dass ich mir doch bitte ein ordentliches T-Shirt statt einem Top anziehen soll und dass wir doch bitte unbedingt einen Hut aufsetzen sollen. In Windhoek haben wir leider keine Hüte kleiner als XXXXXL gefunden – wir haben tatsächlich keine Kopfbedeckung!! Also schnell eine Kappe mit Lodge-Werbung gekauft, nochmal umgezogen und ab zum Wanderweg. Aber schon lustig solche Ratschläge, wenn man bedenkt, dass die beiden genau die selbe Wanderung über steinige unbefestigte Wege hoch zum Hausberg machen wollen – nur eben in Flip Flops!!
Nach der wirklich schönen kurzen Wanderung gibt’s dank unseres Vortags-Einkauf in Windhoek eine kleine Stärkung und ein bisschen Siesta vor unserem allerersten Game-Drive.
Zusammen mit dem netten Ehepaar von heute Mittag, zwei weiteren zusammengehörenden Ehepaaren und ein paar Italienern führt uns Amos durch das Gelände der Lodge. „Vamos Amos“ etabliert sich schnell zum Spruch des Tages! Unser Guide Amos hat es aber nicht verstanden. „Vamos“ ist ihm natürlich fremd, aber er lacht höflicherweise mit.
Den Abend verbringen wir zusammen mit dem netten Pärchen, die ursprünglich aus Deutschland kommen, aber schon seit 9 Jahren in Moskau leben. Ihr Ziel ist es, 100 Länder zu bereisen. 54 haben sie schon geschafft. Sie geben uns viele Tipps und Ideen für weitere Reisen.
Von Ihnen werden wir nun auch das erste mal während der Reise gefragt,
ob wir in den Flitterwochen sind??? „Nein“, kommt es gleichzeitig aus unseren Mündern. Ihre Begründung: Es sei ja schon ungewöhnlich, dass zwei Mitte Zwanzig-jährige in Namibia Urlaub machen.... Ahhja. Das werden wir dann wohl in den nächsten drei Wochen noch öfter hören
Unser Dinner:
Vorspeise: Feigen-Käse-Tarte
Hauptspeise: gefülltes Oryx-Steak mit Möhren und Kartoffelpüree
Dessert: Buttermilchmousse
Nochmal guter Rotwein.
Fazit Frans Indongo Lodge:
Eine schöne kleine Anlage mit sehr netten Angestellten und hervorragendem Essen – für den Auftakt oder das Ende einer Reise perfekt geeignet. Wir haben uns wirklich wohl gefühlt und die Zeit sehr genossen.
100%ige Empfehlung!
Nochmal die Bungalows, leider hat Dirk dort nur wenig fotografiert.
Tageskilometer: 0.