THEMA: Ein Monat durch Namibia - ausführliches Feedback
21 Jun 2009 18:45 #105126
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  • Australienfan am 21 Jun 2009 18:45
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Nur zur Info: Ich habe ein paar Bilder zu älteren Beiträgen hochgeladen, einfach nochmal die einzelnen Seiten des Threads durchklicken, um sie zu sehen. Und nun geht's weiter:

18. Sossusvlei
Von Solitaire ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Sossusvlei. Ich hatte einen Platz auf der Campsite Sesriem reserviert - wir hätten aber auch ohne Reservation einen Stellplatz erhalten. Wir lösten das Permit und ich fragte drei Mal drei unterschiedliche Mitarbeiter, ob es möglich sei mit diesem Permit, obschon es auf den heutigen Tag ausgestellt sei, auch morgen früh nochmal für den Sonnenaufgang nach Sossusvlei zu fahren. Die Antwort war stets, ja dass sei möglich, es sei ein 24-Stunden-Permit.

Als nächstes fuhren wir zum Sesriem Canon. Hier gingen wir rund eine Stunde in diesem kleinen aber doch sehr beeindruckenden Canon spazieren. Das war ein lohnenswerter Abstecher.

Anschliessend ging's nach Sossusvlei. 60 km Teerstrecke und 5 km Sand. Natürlich stoppten wir unterwegs bei Düne 45. Wir waren da die einzigen. Ich machte mich an den Aufstieg, beschloss aber nach einigen Minuten, dass ich diese Düne wohl nicht bis oben besteigen werde, weil ich meine Kräfte für \"Big Daddy\", die grosse Düne bei Sossusvlei aufsparen wollte. Also weiter. Am 2WD-Parkplatz die Freilaufnaben rein und durch eine tolle Sandstrecke bis zum Sossusvlei. Da ich den Spätnachmittag kurz vor Sonnenuntergang dort verbringen wollte, beschlossen wir zuerst das Dead Vlei zu besuchen. Das war gar nicht so einfach zu finden. Von Sossusvlei fuhren wir wieder einen Kilometer zurück, dann sah ich das unscheinbare Schild. Die Kilometerangabe auf dem Schild hätte ich am ehesten als \"11 km\" gedeutet. Aber ich wusste, aus dem Reiseführer, dass es nur 1,1 km ist. Also konnten wir uns auf den Weg machen. Auf dem Schild stand noch \"Follow Markers\". Das war gar nicht so einfach - den einige der gut ein Meter hohen Markierungsstäbe waren völlig von Sanddünen vereinnahmt und ragten nur noch wie ein kleiner Grashalm aus dem roten Sand.

Es ging durch den Sand, teilweise waren auch lehmige Abschnitte dabei. Ich nahm das GPS mit und zu meiner Freude waren wir nach gut 700m bereits am Ziel. Das war allerdings recht enttäuschend. \"Was für ein Glück sind wir dafür nicht noch weiter gelaufen!\", dachten mein Mann und ich. Es war eine sehr unspektakuläre Lehmpfanne und es gab keinen einzigen vertrockneten Kameldornbaum, der sich als Fotomotiv angeboten hätte.

Dann ging's nach Sossusvlei. Dort waren wir um kurz vor 15.00 Uhr. Auch hier vermisste ich all die Bäume, die ich von Fotos kannte. Ich entdeckte gerade mal einen einzigen toten Baum in der Lehmpfanne, der sich als Fotomotiv eignete. Wir waren übrigens total allein in Sossusvlei. Weit und breit niemand anderes (und das blieb auch so). Jetzt hiess es alle Kraft zusammen nehmen und den Marsch auf die Düne wagen. Es war glücklicherweise nicht ganz so steil wie Düne 45, aber mit einigen Stopps brauchte ich etwa eine dreiviertel Stunde bis ich beschloss, dass ich nicht mehr weiter gehe. Laut GPS hatte ich dabei 100 Höhenmeter zurückgelegt. Die Temperatur war übrigens perfekt, ich schätze, es waren ca. 21 Grad. Ich habe jedenfalls in T-Shirt und kurzer Hose nicht gefroren und bin aber auch beim Besteigen der Düne kein bisschen ins Schwitzen gekommen.

Auf der Düne machte ich ein Panoramabild. Ob es was geworden ist sehe ich in den nächsten Tagen. Um 16.50 Uhr (kurz vor Sonnenuntergang) verliessen wir Sossusvlei wieder. Die Zeit, wann man zurück am Campingplatz sein muss ist so knapp bemessen, dass es nicht für den Sonnenuntergang in Sossusvlei langt. Unterwegs sah ich noch ein paar tolle Fotomotive, aber es war keine Zeit mehr zum Anhalten, weil wir vor der Schliessung des Gates zurück sein mussten.

Abschliessend noch ein paar Worte zu Sesriem: Die Campsite war mit Abstand (!) die teuerste unseres Urlaubs. Eine Übernachtung kostete 600 N$, also 50 Euro. Der Zustand des Platzes war nicht aussergewöhnlich gut. Wir hatten keinen Strom und die sanitären Anlagen waren ok, aber weit entfernt von dem was ich als toll bezeichnen würde. Alles in allem ist der Campingplatz reine Abzocke. Der einzige Grund, weswegen ich hier gebucht hatte, war, dass ich so eine Stunde morgens nach Sossusvlei aufbrechen kann und abends noch eine Stunde länger bleiben kann. Ich bereue es nicht, dort übernachtet zu haben und würde das bei einem weiteren Besuch von Sossusvlei (zu dem es definitiv in den nächsten 10 Jahren nicht mehr kommen wird) wieder so machen. Trotzdem finde ich es eine Sauerei, wie hier Touristen abgezockt werden.

Anhang:
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
Letzte Änderung: 24 Jun 2009 01:14 von Australienfan.
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21 Jun 2009 20:05 #105147
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  • AfricanDreams am 21 Jun 2009 20:05
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Hallo Tatjana,

wow, Du bist ja richtig flott im Berichten!:-)
Es ging durch den Sand, teilweise waren auch lehmige Abschnitte dabei. Ich nahm das GPS mit und zu meiner Freude waren wir nach gut 700m bereits am Ziel. Das war allerdings recht enttäuschend. \"Was für ein Glück sind wir dafür nicht noch weiter gelaufen!\", dachten mein Mann und ich. Es war eine sehr unspektakuläre Lehmpfanne und es gab keinen einzigen vertrockneten Kameldornbaum, der sich als Fotomotiv angeboten hätte.

Das versteh ich jetzt nicht ganz. Waren da gar keine vertrockneten Bäume, oder hast Du sie nur nicht fotogen gefunden?
Irgendwie hab ich den Verdacht, daß Ihr gar nicht zum Deadvlei hingekommen seid. Habt Ihr vielleicht hier schon Kehrt gemacht?



Von da wären es noch etwa 5 Minuten zum Deadvlei gewesen. Schade, daß ihr das verpaßt habt bzw. Euch nicht zugesagt hat.

Viele Grüße
AfricanDreams
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21 Jun 2009 21:09 #105157
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@African Dreams
Oh, oh... mir ahnt Schlimmes.... ja, das war die Stelle, an der wir umgedreht sind. Ich dachte, dass diese Lehmpfanne das Dead Vlei sei. :(
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
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21 Jun 2009 21:35 #105163
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  • chrigu am 21 Jun 2009 21:35
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Hallo Tatjana

Ja, da hättet Ihr noch etwas weiter gehen sollen. Schau mal auf Google Maps:
maps.google.ch/maps?...TF8&t=h&z=15

Das Dead Vlei hat dann schon einiges zu bieten
[bild: 63033]

Herzliche Grüsse
Chrigu
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22 Jun 2009 21:31 #105319
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Ich ärgere mich wirklich, dass wir nicht noch auf die nächste Düne gestiegen sind, dann hätten wir das \"echte\" Dead Vlei entdeckt. Offenbar muss ich dann doch noch mal nach Namibia ;-)

Ich habe übrigens noch ein Bild von der Blutkuppe im Beitrag auf Seite 4 des Threads eingefügt. Und jetzt geht's weiter...

19. Sossusvlei bis Namtib
Um 5.30 Uhr sollte das Tor Richtung Sossusvlei aufmachen. Wir standen als erster Wagen da und warteten ab 5.20 Uhr. Hinter uns gesellten sich in den nächsten paar Minuten noch zwei 4x4-Tourbusse. Geöffnet wurde das Tor um 5.35 Uhr. Erst wollte man unser Permit nicht annehmen, aber ich hatte mir glücklicherweise den Namen der Person, die das Permit ausgestellt hatte gemerkt. Und bezog mich direkt auf diese Name vom Ministerium für Umwelt und Tourismus. Das wirkte und wir konnten passieren. Die Tourbusse hielten alle bei Düne 45 - wir fuhren weiter bis Sossusvlei und waren pünktlich zu Sonnenaufgang dort. Ich stieg auf eine kleine Düne und machte eine Reihe Fotos unmittelbar nach Sonnenaufgang. Jetzt ist das Licht noch flach. Die Risse in der Lehmpfanne hatten eine deutlichere Struktur als später, wenn die Sonne höher steht.

Ich stapfte rund 2 Stunden durch die Lehmpfanne und machte Aufnahmen. Wieder waren wir allein. Dann fuhren wir zurück. Offenbar war genau jetzt Rush-Hour, denn als wir uns auf den Rückweg machten kamen auf einmal im 3-Minuten Takt Autos entgegen.

Beim Info-Centre trafen wir auf zwei Berner mit denen wir uns kurz unterhielten. Im Gespräch bestätigte sich ein Verdacht, den ich in Swakop als Gerücht aufgeschnappt hatte: Unser Rückflug verschiebt sich wegen Wartungsarbeiten auf den Folgetag.

Unser Tagesziel war die Namtib-Gästefarm in den Tiras-Bergen. Die lag 250 km von Eingang des Sossusvlei-Parks entfernt. Da ich per Mail wusste, dass da um 15.00 Uhr eine Farmrundfahrt stattfindet, versuchten wir es bis 15.00 Uhr zu schaffen. Die Strassen waren perfekt und so wagten wir etwas schneller zu fahren als bislang und liessen die Tachonadel auf bis zu 75 klettern. Auch gönnten wir uns keine Pausen; nicht einmal die üblichen Foto-Stopps. Wir waren sehr gut in der Zeit als wir auf der D707 plötzlich ein merkwürdiges Zischen hörten... Nach einer Inspektion der Reifen wurde der Verdacht zu Gewissheit: ein Reifen war beschädigt. Die Stahlteile schauten raus. Während wir für unseren ersten Reifenwechsel eine Stunde brauchten waren wir nun routiniert und das ganze war in weniger als 30 Minuten erledigt.

Die 707 ist übrigens eine wundervolle Strecke mit schönem roten Sand und wundervollen Aussichten auf die Berge. Kein Wunder zählt sie zu den schönsten Strecken des Landes.

Namtib erreichten wir um 14.40 Uhr - es sollte also noch zu einer Farmrundfahrt langen. Leider teilte man uns mit, dass heute keine Rundfahrt stattfindet, was mich natürlich erstmal enttäuschte. Schliesslich hatte ich Sossusvlei extra bereits um 8.30 Uhr verlassen und bin ohne Stopp durchgefahren, um rechtzeitig dafür hier zu sein.

Wir fuhren also zur Campsite. Wir waren die einzigen Campinggäste. Von sämtlichen Campsites in Namibia hat meinem Mann und mir diese am besten gefallen. Sie lag wunderbar malerisch am Fuss eines Berges.

Später waren wir zum Abendessen bei der Familie Theile, den Inhabern der Farm. Es waren noch zwei andere Deutsche da, die in der Lodge übernachteten. Und dieses Nachtessen war fraglos eines der Highlights des Urlaubs. Die kompetente und humorvolle Erzählart, in der Thorsten Theile über die wirtschaftliche Situation der Farmer, über die politische Situation Namibias, das Schulsystem des Landes und die Jagdgewohnheiten der Tiere sprach war absolut informativ und unterhaltend. Ich hätte da noch stundenlang zuhören können. Auch mein Mann war fasziniert. Ich bereute, hier nicht noch eine Nacht gebucht zu haben. Keine Frage: sollten wir wiedermal nach Namibia kommen, dann sind hier ein paar Tage fällig.
Anhang:
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
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Letzte Änderung: 23 Jun 2009 01:25 von Australienfan.
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22 Jun 2009 22:37 #105334
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  • Holla am 22 Jun 2009 22:37
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Damit Du das Dead Vlei auch mal von oben gesehen hast:



;) Wiederkommen lohnt sich


Holla *wir werden wohl auch noch einmal unseren Fuß hineinsetzen*
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