Hallo Holger,
holger schrieb:??? Hast du da Infos für mich? Ist das verboten bzw. kann jemand dagegen vorgehen?
Es gibt da verschiedene Kritikpunkte. Der Wesentlichste ist derzeit, das Google dabei die IP-Adresse des Besuchers bekommt (und diese u.a. für die geographische Zuordnung nutzt). Es gibt noch keine höchstrichterliche Rechtssprechung, aber die mehrheitliche Rechtsmeinung ist mittlerweile, das eine IP-Adresse ein personenbezogenes Datum ist, weil diese bei Bedarf über den Provider Rückschlüsse auf eine natürliche Person ermöglicht. Und personenbezogene Daten dürfen nur mit Einwilligung des Nutzers gespeichert werden. Eine nachträgliche Information des Besuchers, z.B. auf einer Seite Datenschutz, ist da nicht ausreichend, denn da sind die Daten ja schon an Google gegangen. Um es halbwegs rechtssicher zu machen, müsste man wohl der eigentlichen Website eine Seite vorschalten \"Diese Website benutzt Google Analytics. [Erfasste Daten, blabla] Stimmen Sie zu?\" Und auf dieser vorgeschalteten Seite muss natürlich jegliches Tracking deaktiviert sein. Zuletzt hat das (sonst sehr gute und sehr nützliche) Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein eine Welle gemacht:
Datenschützer: Google Analytics verletzt Nutzerrechte
Google-Analytics - in Deutschland verboten?
Piwik speichert auch die IP, aber zum einen kann man das so einbinden, dass es von außen nicht sichtbar ist und sich niemand dran stört, zum anderen läuft es auf dem eigenem Server. Man kann die IP-Problematik dann rechtskonform lösen. Nachteil ist, dass man die zusätzliche Last auf dem eigenen Server hat. Aber da war Piwik recht effizient.
Bist du ein Drupal-Geek?!?!?
Nein, gar nicht. Aber ich installiere mir aus beruflichem Interesse ab und zu mal testweise die aktuellen Versionen von Typo3, Joomla, Drupal usw. und gucke mir an, wie die so arbeiten. Dadurch das das alles eierlegende Wollmilchsäue mit extremer Featuritis sind, haben die einerseits einen großen Overhead. Ohne Bytecode-Cache müssen bei jedem HTTP-Request für eine Seite zehntausende Zeilen PHP-Code geparst werden, wo bei individueller Programmierung ein paar hundert Zeilen reichen würden. Und mit vielen Zusatzmodulen und aktivierten Statistikfunktionen setzen diese Boliden pro angezeigter Seite so 20-200 Anfragen an den Datenbankserver ab (bei deaktiviertem Cache). Da bei den üblichen Root- und Managed-Servern mysqld und httpd meistens auch noch auf der gleichen Maschine laufen, wird es dann bei ein paar Zugriffen schnell eng. Ich weiß nicht, wie der Cache bei Drupal genau arbeitet. Die Zahl der Anfragen an den Datenbankserver wird sich damit aber ganz sicher drastisch senken lassen. Da Drupal sich am MVC-Muster orientiert, ist es eventuell auch eine Art View-Cache, der zusätzlich noch das Parsen von jeder Menge PHP-Code erspart.
Beste Grüße
Guido