Die Anfahrt zum Lake Bunyonyi führt durch eine hügelige, abwechslungsreiche Kulturlandschaft.
Lake Bunyonyi mit seinen vielen Inseln und den Uferterrassen, hat fast mediterranen Flair oder erinnert (ein bischen) an den Gardasee. Na ja, man sucht halt immer irgendwelche Vergleiche. Aufgrund der Höhe ist es am Lake Bunyonyi Moskito-frei. Laut unserm Bootsguide ist es der zweit tiefste See Afrikas und der dritt-tiefste See der Welt (900m an manchen Stellen.) Hippos gibt es hier nicht. Die Ufer fallen zu steil ab.
Im See gibt es viele kleine Inseln, und zu jeder eine Geschichte dazu. Auf der sehr kleinen Insel Akampene wurden früher schwangere alleinstehende Frauen ausgesetzt, in der Hoffnung, dass sich die Probleme von alleine regeln würden, da es dort nix zu essen gibt und die meisten nicht schwimmen konnten. Die Insel ist Handteller-groß, es steht ein armseliger, abgestorbener Baum drauf, den heute die Kormorane besetzt halten. Unser Guide hat mir versichert, dass dieser Brauch zwischenzeitlich abgeschafft wurde.
Wer will kann am Lake Bunyonyi paddeln, schwimmen oder sich sonst wie sportlich betätigen, oder einfach nur entspannen und faul sein. Ein schönes Fleckchen Erde.
Der See ist recht groß mit vielen Buchten und Inseln. Die Aussichten sind famos. Zu einem großen Teil führt eine Straße am Ufer entlang, die allerdings nicht zu den Besten gehört.
Einmal entscheiden wir uns für die falsche Abzweigung, landen im Hof eines Bauern und müssen umdrehen. Auf der einen Seite geht es steil runter, auf der anderen hat es wenig Platz. Erstaunlich wie schnell die Leute hier mitbekommen, dass es was zu sehen gibt. Innerhalb Sekunden werden wir von einer ganzen Mannschaft eingewiesen.
Am nördlichsten Ende des Sees erreichen wir die Asphaltstraße, die uns nach Kisoro führt.
Manche Dinge verankerns sich in unserer Wahrnehmung. Für mich sind es die
gelben Kanister (in Namibia waren es die blauen und grünen Dixiklos), sie sind überall präsent. Man kann die Jerrycans (20 Liter) in Tankstellen, Supermärkte, eigentlich überall kaufen, wenn sie nicht vergriffen sind, was des Öfteren passieren kann. Es gibt aber auch einen Speiseölhersteller, der sein Öl in solche Kanister abfüllt, in einem etwas blasseren Gelb. Die Gebinde gibt es von einem halben Liter bis zu 20 Liter gestaffelt, d.h. vom Kleinkind bis zum Erwachsenen kann jeder auf seine Größe und seinem Kräftevermögen abgestimmt, mit dem richtigen Kanister Wasser holen gehen oder sonst was damit tun. Die Kanister sind sehr vielseitig einsetzbar, als Fensterscheibenersatz, Einkaufskorb, Schöpfkelle, Blumeneimer, Rechenschutz.
Auf Anraten unseres Autovermieters haben wir uns zwei Kanister für die Fahrt zum Kidepo NP zugelegt, da wir ursprünglich über Moroto zurück nach EBB fahren wollten. Nachdem wir die 40L in den Tank gekippt haben, haben wir die Rezeptionistin (die eigentliche Chefin des Camps) gefragt, ob sie die haben möchte, und ein enthusiastisches: Oh yes, I am very grateful erhalten - für das Trinkgeld, von dem sie sich hätte mehrere Kanister kaufen können, haben wir nur ein huldvolles Nicken erhalten.