THEMA: Ugandareise im Juni
12 Mär 2013 16:48 #280506
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  • picco am 12 Mär 2013 16:48
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fermoll schrieb:
Zusatz
@ Picco

Vergleiche mal die Uganda Karte von OSM mit GoogleMaps. Da liegen Welten dazwischen. Ich liebe zwar OSM aber Uganda ist ziemlich ärmlich.

Einen Beitrag abzuändern nachdem jemand geantwortet hat ist nicht so optimal, es ist Zufall das ich das gesehen habe, zukünftig besser einen neuen Beitrag schreiben. ;)

Du hast nach einer App fürs Iphone gesucht, ich habe Dir eine vorgeschlagen, mit der ich gute Erfahrungen in Uganda gemacht habe...nicht mehr, nicht weniger.
Kann schon sein dass es bessere gibt, ich kenn sie nicht und ich hab auch nicht die Zeit das zuvergleichen.
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12 Mär 2013 17:11 #280513
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  • fermoll am 12 Mär 2013 17:11
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Hallo Butterblume

Meine Verwandte arbeitet seit fast einem Jahr in Gulu an der St. Josephine Bakhita Nursery and Primary School. Sie ist sehr viel im Land herumgekommen und hat mit Einheimischen intensiven Kontakt gehabt. Vor allem hat sie aktuelle Informationen von ihren GIZ Kollegen.
Wenn man Wikipedia glauben darf, war einer der Gründe für den 20 jährigen Bürgerkrieg der Gegensatz der Bantu und der Niloten:
"Während der britischen Kolonialherrschaft über Uganda konzentrierte sich die Industrialisierung auf den Süden des Landes, während der Norden mit dem Gebiet der Acholi relativ wenig Beachtung empfing. Die Acholi machten aber einen Großteil der Angehörigen des Militärs aus. Der wachsende Gegensatz führte zu einem Staatsstreich der Acholi unter General Tito Okello. Dieser wurde aber von der National Resistance Army unter dem heutigen Präsidenten Yoweri Museveni niedergeschlagen. Die Mehrheit der Parlamentarier aus Acholiland sind Mitglieder der Opposition"
(Quelle des Zitats)
Das Grundproblem vor allem der Länder Afrikas ist nach wie vor die willkürliche Grenzziehung durch die ehemaligen Kolonialherren ohne Berücksichtigung der Ethnien.

@ Picco
Bitte um Entschuldigung für das Ändern des Beitrags. Ich beschäftige mich seit ca.2001, also fast von Beginn an mit GPS- Navigation. Vergleiche also mal die beiden Karten, z. B. Masindi und zoome mal.
Wenn es nichts besseres für das Iphone geben sollte, werde ich auf Skobbler zurückgreifen. Da ich aber ein Netbook mitführen werde und einen GPS-Tracker, werde ich auch auf anderes Kartenmaterial zurückgreifen können, das allerdings nicht routingfähig sein wird. Ich verwende OZI-Explorer.
Letzte Änderung: 12 Mär 2013 17:11 von fermoll.
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12 Mär 2013 17:45 #280526
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  • Butterblume am 12 Mär 2013 17:45
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Hallo Fermoll,
Ich bin für jeden Rat dankbar, da ich keine Erfahrung in Afrika habe.
Das Grundproblem vor allem der Länder Afrikas ist nach wie vor

Vielen Dank auf Deine ausführlichen Belehrungen. Dann weißt Du ja Bescheid! Wenn Du Interesse hast, sende ich Dir gerne Bücher-Links, die sich unter anderem mit der Geschichte und den Problemen diverser afrikanischer Länder südlich der Sahara beschäftigen.

Ich fühle mich leider nicht kompetent zu bestimmen, was das Grundproblem aller afrikanischen Länder ist. Ebenso wenig wie ich bestimmen kann, was das Grundproblem Europas ist…

Meine Meinungsbildung ist dazu noch nicht abgeschlossen.

Wir haben jedoch aktuell in dem von uns bereisten Gebiet keine ethnologischen Spannungen bemerkt. Aber vermutlich sind wir nicht sensibel genug…

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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12 Mär 2013 19:28 #280553
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Hallo Marina

Ich bin zwar noch nicht in Afrika gewesen, doch halte ich es wie auf allen meinen Reisen (zwischen 50 - 60 Länder) so, dass ich mich umfassend informiere.
Das gilt insbesondere auch zu politischen Themen. Die Problematik zwischen den Ethnien in den Ländern, deren Grenzen willkürlich durch die ehemaligen Kolonialherren gezogen wurden, ist doch nicht von mir erfunden worden. Der 20 jährige Bürgerkrieg in Uganda hat nicht zuletzt ethnische Ursachen. Der ist noch nicht lange beendet.
Mein erster Informant ist meine Verwandte in Gulu. Die ist auf ihre Tätigkeit durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vorbereitet worden. Sie ist im letzten Jahr sehr viel im Land herum gekommen und hat viele Kontakte zu anderen Freiwilligen des GIZ.

Meine Idee der Übernachtung bei Communities beruht auf einem Beitrag im Forum, dass die Abgaben der Lodges selten bei der Bevölkerung ankommen, sondern in der Bürokratie versickern. Ich möchte dann mal gerne wissen, was ein Angestellter einer Lodge verdient, wenn ich lese, dass 2003 der Anteil der Menschen mit einem Tageseinkommen < 1US$ bei über 80% lag.
Wenn ich jedoch in einer Banda einer Community übernachte, kommt der gesamte Betrag der Bevölkerung zugute. Wenn ich die Informationen der Pearls of Uganda richtig gelesen habe, sind es oft Mitarbeiter von Lodges oder Guides der UWA, die solche Initiativen gründen.
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12 Mär 2013 19:43 #280556
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fermoll schrieb:
Hallo Butterblume

Meine Verwandte arbeitet seit fast einem Jahr in Gulu an der St. Josephine Bakhita Nursery and Primary School. Sie ist sehr viel im Land herumgekommen und hat mit Einheimischen intensiven Kontakt gehabt. Vor allem hat sie aktuelle Informationen von ihren GIZ Kollegen.
Wenn man Wikipedia glauben darf, war einer der Gründe für den 20 jährigen Bürgerkrieg der Gegensatz der Bantu und der Niloten:
"Während der britischen Kolonialherrschaft über Uganda konzentrierte sich die Industrialisierung auf den Süden des Landes, während der Norden mit dem Gebiet der Acholi relativ wenig Beachtung empfing. Die Acholi machten aber einen Großteil der Angehörigen des Militärs aus. Der wachsende Gegensatz führte zu einem Staatsstreich der Acholi unter General Tito Okello. Dieser wurde aber von der National Resistance Army unter dem heutigen Präsidenten Yoweri Museveni niedergeschlagen. Die Mehrheit der Parlamentarier aus Acholiland sind Mitglieder der Opposition"
(Quelle des Zitats)
Das Grundproblem vor allem der Länder Afrikas ist nach wie vor die willkürliche Grenzziehung durch die ehemaligen Kolonialherren ohne Berücksichtigung der Ethnien.

@

hallo Fermoll,

ich bin jetzt auch ein wenig verwundert, was den ganzen Post angeht. Du stellst Fragen und Leute, die vor Ort waren antworten Dir aufgrund ihrer Erfahrungen. Soweit so gut. Aber dann werden die Ratgeber mit ihren persönlichen Erfahrungen durch Wikipedia Einträge "belehrt".

Ich habe im Vorfeld auch Literatur über den Bürgerkrieg gelesen. Aber auch meine Erfahrung deckt sich mit allen anderen: es war nichts zu spühren von den damaligen Unruhen und auch Kony hat sich aus Uganda zurückgezogen. Dass es eine Opposition gegen den regierenden Präsidenten gibt, ist durchaus normal. Dass sie ethisch begründet sein mag, tut der Sache keinen Abbruch - solange alles friedlich verläuft.

Wenn Du Dich sicherer fühlst, dann prüfe eben das Wasser aus dem Supermarkt mit deinem Steripen... wir haben, wie alle anderen, nur das Siegel gecheckt und alles war okay. Wir waren auch in eher abgelegenen Ecken und konnten immer Wasser kaufen und haben uns auch immer für Norfälle eingedeckt.

Wenn Du das Wasser aus den Dorfbrunnen vorziehst, dann bleibt das auch Dir überlassen. Eventuell musst Du Dir die Frage gefallen lassen, warum ein "reicher" Europäer mit Guide das Wasser der Dorfbewohner anzapft und - obwohl er sich das Supermarktwasser leisten kann - sich am Gemeinschaftsbrunnen bedient. Aber Du wirst sicher Deine Gründe haben.

Aucvh mit den Bandas der Community irrst Du Dich: gerade das Geld geht an den District und fließt zumeist in die Taschen der ranghöchsten Distriktbeamten. Auch hier kann ich nur persönliche Quellen angeben - aber ich hab mich sehr viel mit den Leuten unterhalten.

Mir haben die persönlichen Erfahrungen anderer Reisender immer weiter geholfen, als Infos zusammen zu googlen und umfassende Informatione wirst du nie bekommen.

Grüßle
Anja
Intelligent people discuss ideas. Fools discuss how people should behave. (Paulo Coelho)
Letzte Änderung: 12 Mär 2013 19:49 von Bamburi.
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12 Mär 2013 21:03 #280569
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fermoll schrieb:

Meine Idee der Übernachtung bei Communities beruht auf einem Beitrag im Forum, dass die Abgaben der Lodges selten bei der Bevölkerung ankommen, sondern in der Bürokratie versickern. Ich möchte dann mal gerne wissen, was ein Angestellter einer Lodge verdient, wenn ich lese, dass 2003 der Anteil der Menschen mit einem Tageseinkommen < 1US$ bei über 80% lag.
Wenn ich jedoch in einer Banda einer Community übernachte, kommt der gesamte Betrag der Bevölkerung zugute. Wenn ich die Informationen der Pearls of Uganda richtig gelesen habe, sind es oft Mitarbeiter von Lodges oder Guides der UWA, die solche Initiativen gründen.

Hallo Ferdi,

in Uganda verdient ein Arbeiter / Angestellter auf einer Lodge ca. 60 US - 100 US$ pro Monat. Das statistische Durchschnittseinkommen pro Monat ist aber sicher niedriger, da die wenigsten überhaupt eine geregelte Vollzeitarbeitsstelle haben. Wenn angestellt arbeiten die meisten als Tagelöhner.

Was vom Umsatz einer Lodge in Uganda in die Bürokratie geht vermag ich nicht zu sagen. Es dürfte aber nicht den Löwenanteil ausmachen. Der geht mit Sicherheit in die Taschen der Lodgebetreiber. Zumindest die Großen kalkulieren mit nur 5-7 Jahren von der Eröffnung bis zum ROI...

Deinen Optimismus in Bezug auf Community Camps würde ich gerne teilen. Aber ersten gibt es nicht so viele davon und wenn dann hat der lokale Chief auch immer eine offene Tasche.

Gruß

Ulli
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