fermoll schrieb:
Hallo Butterblume
Meine Verwandte arbeitet seit fast einem Jahr in Gulu an der St. Josephine Bakhita Nursery and Primary School. Sie ist sehr viel im Land herumgekommen und hat mit Einheimischen intensiven Kontakt gehabt. Vor allem hat sie aktuelle Informationen von ihren GIZ Kollegen.
Wenn man Wikipedia glauben darf, war einer der Gründe für den 20 jährigen Bürgerkrieg der Gegensatz der Bantu und der Niloten:
"Während der britischen Kolonialherrschaft über Uganda konzentrierte sich die Industrialisierung auf den Süden des Landes, während der Norden mit dem Gebiet der Acholi relativ wenig Beachtung empfing. Die Acholi machten aber einen Großteil der Angehörigen des Militärs aus. Der wachsende Gegensatz führte zu einem Staatsstreich der Acholi unter General Tito Okello. Dieser wurde aber von der National Resistance Army unter dem heutigen Präsidenten Yoweri Museveni niedergeschlagen. Die Mehrheit der Parlamentarier aus Acholiland sind Mitglieder der Opposition"
(
Quelle des Zitats)
Das Grundproblem vor allem der Länder Afrikas ist nach wie vor die willkürliche Grenzziehung durch die ehemaligen Kolonialherren ohne Berücksichtigung der Ethnien.
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hallo Fermoll,
ich bin jetzt auch ein wenig verwundert, was den ganzen Post angeht. Du stellst Fragen und Leute, die vor Ort waren antworten Dir aufgrund ihrer Erfahrungen. Soweit so gut. Aber dann werden die Ratgeber mit ihren persönlichen Erfahrungen durch Wikipedia Einträge "belehrt".
Ich habe im Vorfeld auch Literatur über den Bürgerkrieg gelesen. Aber auch meine Erfahrung deckt sich mit allen anderen: es war nichts zu spühren von den damaligen Unruhen und auch Kony hat sich aus Uganda zurückgezogen. Dass es eine Opposition gegen den regierenden Präsidenten gibt, ist durchaus normal. Dass sie ethisch begründet sein mag, tut der Sache keinen Abbruch - solange alles friedlich verläuft.
Wenn Du Dich sicherer fühlst, dann prüfe eben das Wasser aus dem Supermarkt mit deinem Steripen... wir haben, wie alle anderen, nur das Siegel gecheckt und alles war okay. Wir waren auch in eher abgelegenen Ecken und konnten immer Wasser kaufen und haben uns auch immer für Norfälle eingedeckt.
Wenn Du das Wasser aus den Dorfbrunnen vorziehst, dann bleibt das auch Dir überlassen. Eventuell musst Du Dir die Frage gefallen lassen, warum ein "reicher" Europäer mit Guide das Wasser der Dorfbewohner anzapft und - obwohl er sich das Supermarktwasser leisten kann - sich am Gemeinschaftsbrunnen bedient. Aber Du wirst sicher Deine Gründe haben.
Aucvh mit den Bandas der Community irrst Du Dich: gerade das Geld geht an den District und fließt zumeist in die Taschen der ranghöchsten Distriktbeamten. Auch hier kann ich nur persönliche Quellen angeben - aber ich hab mich sehr viel mit den Leuten unterhalten.
Mir haben die persönlichen Erfahrungen anderer Reisender immer weiter geholfen, als Infos zusammen zu googlen und umfassende Informatione wirst du nie bekommen.
Grüßle
Anja