THEMA: Mädels-Trip Ruaha NP und Sansibar September 2016
03 Dez 2016 21:22 #454560
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  • tina76 am 03 Dez 2016 21:22
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Liebe Elisabeth,

es freut mich sehr zu lesen, dass Dir der Bericht und die Bilder gefallen. :-)

Glaub mir, ich würde liebend gern öfter schreiben und schneller die Fortsetzungen einstellen. :blush: Es macht nämlich wirklich Spaß den Bericht zu schreiben und damit auch die Reise Revue passieren zu lassen. Leider aber bin ich derzeit beruflich und privat so eingespannt, dass ich nur selten zu Hause bin. :( Insofern, schon einmal danke für Deine Geduld!

Morgen hoffe ich den nächsten Teil einstellen zu können.

Liebe Grüße
Kristina
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06 Dez 2016 09:16 #454843
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08.09.2016 – Zwei Weißhosen im Massai-Dorf

Wer sich auf weitere Safari-Bilder gefreut hat, den muss ich schon mal auf den Bericht vom morgigen Tag vertrösten. Denn für heute haben wir andere Pläne…
Wir haben uns entscheiden eine kleine Auszeit vom Ruaha zu nehmen und dafür das Massai-Dorf zu besuchen, in dem die Familie unseres momentanen Massai-Nachtwächters lebt. (Wie hieß er noch gleich? Hmmm…wenn man sich nicht alles sofort aufschreibt. :S Meine chronische Namensamnesie lässt mal wieder peinlich grüßen. :blush: Gesichter vergesse ich so gut wie nie, dafür Namen so gut wie immer.)

Serap freut sich schon riesig auf den Besuch. Ich habe dabei ehrlich gesagt etwas gemischte Gefühle, die ich aber lieber für mich behalte, um ihr die Freude damit nicht zu verderben. Dies da ich 1999 bei meiner allerersten Afrikareise mit einer Busgruppe ein Zulu-Schaudorf in Südafrika besuchen musste. Dort konnte man in alten Hütten Einheimische bestaunen, die wie die Zulus vor hundert Jahren gekleidet waren und im zugehörigen Shop daneben konnten T-Shirts und sonstiger Touri-Schnickschnack mit Kreditkarte gekauft werden…(!). :pinch: Eine doch recht befremdliche Erfahrung, die ich so lieber nicht nochmals machen wollte. Aber heute, möchten wir ja in ein Dorf, in dem die Menschen tatsächlich leben und nicht in eins, wo das nur geschauspielert wird. Ich bin daher sehr gespannt, was uns erwartet.

Unserem Nachtwächter können wir mit dem Besuch jedenfalls schon einmal einen Gefallen tun, denn er sieht seine Familie äußerst selten. Das Dorf ist ca. eine Stunde Autofahrt von Tandala entfernt und so müssen wir heute wieder recht früh gegen sieben Uhr starten. Mit dem Ausschlafen ist das so eine Sache in Afrika. ;)

In Dorf angekommen wird unser Nachtwächter erstmal respektvoll von Kindern und jüngeren Leuten begrüßt. Und zwar strecken diese ihm ihren bloßen Kopf entgegen, den er mit der Handfläche berührt. Irgendwie ein schönes Begrüßungsritual, wie wir finden.

Dann wird uns der Kral in der Dorfmitte gezeigt, in dem die Ziegen und Rinder nachts zum Schutz vor den Raubtieren schlafen.



Just in diesem Moment, als hätte man sie gerufen, kehrt eine Ziegenherde mit kleinen Jungs, die sie hüten, ins Dorf zurück.





Uns wird noch so einiges erklärt und wir haben im Gegenzug auch genug Gelegenheit Fragen zu stellen, die uns interessieren. So erfahren wir zum Beispiel, dass die Massai-Frauen meist sehr jung heiraten. Bereits mit 15 oder 16 Jahren. Die Frau des Nachwächters ist zum Beispiel erst zwanzig Jahre alt und hat schon zwei Kinder. Wir lernen sie und die Kinder kennen. Das kleine Mädchen von etwa drei Jahren versteckt sich dabei scheu hinter ihren Beinen. Wir sind uns insgeheim einig, dass er sich mit Abstand die hübscheste Frau aus dem Dort ausgesucht hat. Beide sind sie schlank und haben ein besonders edel bzw. ebenmäßig wirkendes Gesicht. Den Sprüchen, dass es sich bei den Massai um einen besonders schönen Menschenschlag handelt, macht dieses Paar jedenfalls alle Ehre. :cheer:

Wir dürfen auch seine kleine, spärlich möblierte Hütte mit den noch kleineren Fenstern von innen und außen besichtigen, bevor unser Guide Chris uns zum Gruppenbild antreten lässt. Links unser Nachtwächter, gleich daneben seine Schwägerin mit Tochter und ganz rechts seine Frau. Uns Weißhosen nehmen sie in die Mitte. Der unfreiwillige Partnerlook war übrigens nicht vorab abgesprochen und hat daher natürlich direkt bei den ersten Whatsapp nach Hause für einige belustigte Kommentare gesorgt. Aber besser Weißhosen, als gar nicht im Busch. Ätsch. :P ;)



Auch wir werden mit Fragen bestürmt. Ob wir denn keine Kinder hätten? In unserem, im Vergleich zu den Massai-Frauen doch schon sehr fortgeschrittenen Alter sicherlich schier unglaublich für die Damen, dass das nicht der Fall ist. ;) Oder Ehemänner? Wo groß unsere Familie wäre usw.? Bei der Gegenfrage von Serap, was denn passiert, wenn mal zwei Massai-Frauen des gleichen Mannes eifersüchtig werden, bricht großes Kichern aus. Schließlich antwortet unser Nachtwächter, dass das eigentlich nie der Fall ist, da es völlig normal ist, mehrere Frauen zu haben. Und wenn doch. Hmmm, dann gibt es einfach eine mit dem Stock. Dann wäre der Frieden wiederhergestellt. Das lassen wir lieber mal so im Raum stehen. :whistle: Klingt schon sehr martialisch. Dem fröhlichen Kichern der Frauen nach zu urteilen, dürfte das aber nicht allzu oft der Fall oder nur Wunschdenken des Mannes sein. B)

Übrigens führen alle Massai-Jungs und Männer lebenslang und immer ihren großen Stock bei sich. Wer diesen mal vergisst und erwischt wird, bekommt seinerseits eins mit dem Stock übergezogen. Denn ein Massai ohne Stock…ist wie eine Schnecke ohne Haus, wie ein Durchschnittseuropäer draußen ohne Unterhose. Sie merken schon, sowas geht gar nicht. Das gebieten einfach Tradition und Ehre dieses stolzen Volkes.

Für den Besuch des Dorfes wird von uns keine Bezahlung erwartet. Stattdessen bekommen wir die Gelegenheit ein paar selbst gefertigte Schmuckstücke zu erstehen. Selbstverständlich vollkommen freiwillig, uns wird nichts aufgedrängt. Um uns für den netten Besuch und die Gespräche zu bedanken (aber auch weil sie uns gut gefallen) revanchieren wir uns mit dem Kauf einiger kunstvoll geflochtener Perlenarmbänder.



Danach führen die Frauen des Dorfes noch einen traditionellen Tanz für uns auf und singen dazu. Wir sind begeistert. Hier die kleine Damen- und Kinderrunde im Bild.



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Guten Morgen Tina,

eben stelle ich fest, dass ich noch keinen Pieps zu deinem Bericht gesagt habe, obwohl ich von Anfang an dabei bin :blush: . Auch wenn das ja so ganz und gar nicht meine Reiseecke ist finde ich deine Bilder toll und die Informationen sehr interessant.

Am meisten aber liebe ich deinen Schreibstil - flüssig, süffisant - einfach klasse zu lesen :) . Da spielt das Reiseziel dann nur noch eine untergeordnete Rolle für mich (was natürlich nicht abwertend gemeint sein soll ;) ). Und Mädels-Trip ( ;) ) find ich sowieso prima!

Liebe Grüße von Bele-krank-zuhaus (nicht dass jemand meint ich treib mich während der Arbeitszeit im Namibia-Forum rum :P )
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Hallo Tina,

danke für die interessanten Eindrücke und die Erklärungen :) ist auf jeden Fall mal eine willkommene Abwechslung! Finde deinen Schreibstil auch sehr unterhaltsam und man merkt richtig, wie viel Spaß ihr hattet.

Liebe Grüße
Laura
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Letzte Änderung: 06 Dez 2016 13:57 von Flash2010.
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@Liebe Bele: schön, dass Du nun auch (und nicht mehr undervocer ;) ) dabei bist in Tansania! Umso mehr, als es eigentlich ja gar nicht Deine bevorzugte Reiseregion ist. Über Deinen netten Kommentar hab ich mich übrigens gerade riesig gefreut! Besten Dank! Da schreibt man doch gleich doppelt so gern weiter. :) Dir auf jeden Fall erstmal gute Besserung! Das Beste am Krank-zuhause-Dasein ist, dass man dann mal in Ruhe Zeit für das Forum hat. Das ging mir Anfang letzter Woche auch so. B)

@Liebe Laura: auch Dir ganz lieben Dank für Dein Interesse und den netten Kommentar. :-) Ja, wir hatten wirklich eine Menge Spaß in Tansania. :laugh: War mal etwas ganz anderes mit der besten Freundin unterwegs zu sein. Und da sie nun glücklicherweise ebenfalls mit dem Afrika-Virus angesteckt wurde, sicher auch nicht das letzte Mal.

@Liebe Danke-Button-Drücker und alle weiteren Leser: toll, dass ihr weiterhin dabei seid! :) Und auch, dass ihr soviel Geduld habt - trotz langer Pausen zwischendurch. Mein guter Vorsatz für Dezember (muss ja nicht immer fürs neue Jahr sein ;) ) ist, nun wieder deutlich häufiger zu schreiben. Werde allerdings sicher nicht an Picco rankommen in Sachen Einstell-Geschwindigkeit (an dieser Stelle Mal ein großes Kompliment an ihn! Natürlich nicht nur für die Schnelligkeit, auch für den immer amüsanten Bericht :-)). Aber versuche mich zu bessern. Großes Indianer-Ehrenwort. B)

In diesem Sinne, viele liebe Grüße
Kristina
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08.09.2016 – Zwei Weißhosen im Massai-Dorf (Fortsetzung)

Rundherum um uns pulsiert das Dorfleben. Überall Kinder, die lachen und spielen, alte Männer sitzen bei einem Plausch zusammen, Ziegenherden werden wieder aus ihrem Gatter hinausgetrieben. Ich mache noch ein paar Schnappschüsse.







Voller neuer Eindrücke müssen wir dann leider nach fast 2 Stunden wieder Abschied nehmen. Auf dem Rückweg nehmen wir noch zwei ältere Massai mit, um sie im nächsten Dorf absetzen zu können. Die beiden genießen die Autofahrt sichtlich und wollen alle unsere Bilder auf dem Kamera-Display sehen. Insbesondere die Tiere im Ruaha interessieren sie und sorgen für lebhafte Unterhaltung zwischen den beiden.

Der Dorfbesuch war eine wirklich tolle Erfahrung, die ich nur empfehlen kann, wenn man ein paar Tage Zeit in Tandala hat. Hier fühlte sich alles authentisch an und nichts geschauspielert. Sicher hat auch ein bisschen dazu beigetragen, dass wir dort als Besucher nur zu zweit waren und nicht mit in einer großen Reisegruppe unterwegs.

Zurück in Tandala gibt es dann noch ein gemeinsames Foto mit unserem netten Guide Chris.



Dieser fotografiert übrigens selbst viel und macht dabei mit seiner kleinen Kompaktkamera ganz hervorragende Bilder. Er zeigt uns seine Aufnahmen von den Massai, die deutlich besser geworden sind als unsere. Im Ruaha hatten wir uns schon gewundert, dass der Guide selbst Fotos von den Tieren macht. Das kannte ich so von früheren Safaris gar nicht. Er erklärt uns, dass es eine Art Wettbewerb zwischen den Guides gibt, wo die besten Tiersichtungen im Park fotografiert werden können. Der Fokus liegt besonders auf den Raubtieren. Die Fotos bzw. Daten daraus werden dann später an die Wildlife-Behörde und Google Earth (wenn ich das richtig mitbekommen habe) weitergegeben. Falls er besonders viele gute Bilder macht, kann er die Kamera, die er gestellt bekommen hat, anschließend behalten. Ahso…daher vermutlich das lange, konzentrierte und wortlose Rumgekurve bei dem vergeblichen Versuch den Leoparden am Berg zu sichten gestern. ;)

Danach gibt es erstmal wieder ein köstliches Mittagessen. Wie immer viel zu viel bei der Hitze. Wenn es so weitergeht, können wir bald sämtliche Hosenknöpfe nicht mehr schließen. :S Der Koch nimmt seinen Auftrag uns ordentlich zunehmen zu lassen, leider überaus ernst. Aber was soll´s hier im Busch kennt uns ja keiner…und es schmeckt einfach viiiel zu gut, um es nicht aufzuessen. :silly: :)

Dann ist tatsächlich einmal nur Relaxen angesagt. Erst am und im schönen Pool mit Blick auf die Akazien und später mit einem Buch bei uns auf der Veranda.



Hin- und wieder werden wir dabei abgelenkt von den vielen Pavianen. Eine richtige Großfamilie, die auf der großen Fläche vorm Wasserloch grasen, sich gegenseitig gemütlich lausen und auch mal jagen. Einer hat den Job als Wachposten inne und behält alle vom Baum aus fest im Blick.





Leider kommen heute keine Elis ans Wasserloch, aber Kudus, Perlhühner und Warzenschweine sind ja auch nett anzusehen. Wir freuen uns schon sehr darauf, morgen wieder einen vollen Safaritag zu haben. Aber die Abwechslung heute tat auch einfach mal gut…Bevor nochmals geschildert werden muss, wieviel wir abends noch beim Essen verdrücken, hier lieber ein Cut. :blush: Morgen gehts dann mit einem neuen Tag im Ruaha weiter.
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