Topobär schrieb:Das sich Mugabes Regime einen Scheißdreck um die Meinung der auswärtigen Ämter in Europa kümmert, sollte auch der Letzte schon mitbekommen haben. Zimbabwe ist längst über die Phase hinaus, in der es noch versuchte den schönen Schein aufrecht zu erhalten.
Hört sich vielleicht etwas zynisch an, aber solange die Touristen die Situation der lokalen Bevölkerung lindern, dämpft sie damit auch den Anreiz der Bevölkerung gegen das Mugabe-Regime zu revoltieren. Kurz gesagt, je beschissener es den Menschen geht, umso eher begehren Sie gegen ein Unrechts-Regime auf.
Obwohl ich das Reisen in Zimbabwe aus Sicherheitsgründen noch im akzeptablen Bereich halte, mache ich aus den o.g. Gründen bis zum Regime-Wechsel einen Bogen um dieses sehr schöne Land.
Das hört sich nicht bloss zynisch an, sondern ist Zynismus pur !
Ich meine auch die Vorstellung, dass der Touri der dem Einheimischen sein verfaultes Gemüse abkauft damit was bewirken täte gehört in die Schublade des Entwicklungshelferkitsch .
Rein durch seine Präsenz bewirkt er (und die anderen Ausländer) aber schon was, er soll Zeuge und Öffentlichkeit sein. Selber habe ich das Ende der 80er in Angola erlebt, wo ich für die WHO tätig war. Die Menschen waren uns unendlich dankbar, weniger für das "Gute" was wir ihnen bescherten (über gut und schlecht in diesem Zusammenhang liesse sich auch kontrovers streiten, aber lassen wir das an dieser Stelle) sondern weil wir einfach da waren, was ihnen einen gewissen Schutzraum vor Übergriffen gab. Die Greuel fanden anderswo statt, in abgelegenen Gebieten wo keine Ausländer es je wagten ihren Fuss hinzusetzen.
Die europäischen Ämter werden Mugabe kaum ärgern, das sehe ich auch so, anders steht's allerdings mit den südafrikanischen und amerikanischen und notabene chinesischen (leider kommt von da derzeit noch wenig Druck !)
Im Thread - Eröffnungsbericht wird erwähnt, die Besetzungen seien relativ friedlich verlaufen, für mich ein Zeichen, dass Mugabe und seinen Schergen die Weltöffentlichkeit doch nicht so egal ist. Man kann sich ausmalen wie das gelaufen wäre, wenn hinter den Lodges nicht amerikanische und britische Grosskonzerne stecken würden ...