Damit das Sambia-Forum ein wenig gefüllt wird, hier ein Bericht von unserem Besuch der Victoriafälle Anfang Oktober:
Im Anschluss an unsere Botswanarundreise (
Botswana RB) verbrachten wir noch zwei Nächte in Livingstone. Der im Vorfeld organisierte Transfer von Kazungula (Botswana) zum Zambesi Sun (Livingstone) verlief reibungslos. Die Einreise nach Sambia dauerte ca. eine halbe Stunde, dann wurden wir zusammen mit drei anderen Pärchen nach Livingstone gefahren. Nach der Safari sahen wir dementsprechend aus und fühlten uns im Hotel etwas deplaziert, da wir auch nicht gleich unser Zimmer beziehen konnten.
Als wir dann frisch geduscht waren, fühlten wir uns etwas wohler, tauschten ein paar Dollar in Kwacha um und fuhren mit dem Taxi in eine Shoppingmall, um vielleicht noch ein paar Souvenirs zu erstehen, außerdem hatte ich noch keine einzige Postkarte geschrieben. Ersteres misslang, letzteres war erfolgreich. Wir nutzten auch die Gelegenheit, ins Internet zu gehen, was recht preiswert –wenn auch langsam - war (ca. 1 € für 30 Min.), im Gegensatz zum Preisniveau beim Benzin und bei den Lebensmitteln, soweit wir damit in Berührung gekommen sind.
Gegen 17:00 h verließen wir unser Hotel zum Besuch der Victoriawasser-
fälle. Wie zu erwarten war, waren die Wassermassen nur gering, stellen-
weise kam sogar kein Wasser runter. Dennoch genossen wir die Zeit, gingen zu den verschiedenen Aussichtspunkten und fotografierten bzw. filmten wie die Japaner
.
Am nächsten Tag gingen wir zum BirdHide im Garten des Zambesi Sun, an dem sich auch ein kleiner Naturewalk anschließt. Hört sich hoch trabend an, ist aber nur ein kleiner Loop, wo auf kleinen Schildchen diverse Bäume bezeichnet sind, was teilweise nur schlecht oder gar nicht mehr zu lesen ist. Um die Vögel in Ruhe zu beobachten, fehlte uns die Muße, da im Hide keine Sitzgelegenheit vorhanden war und man somit in halbgebückter Haltung nach den Vögeln Ausschau hätte halten müssen.
Nach dem Frühstück – ein umfangreiches Angebot an allen Leckereien, die man sich für die erste Mahlzeit des Tages vorstellt- zogen wir unsere Wanderschuhe an und spazierten zur sambisch-zimbabwischen Grenze. Die Grenzformalitäten waren zügig erledigt und nach einer knappen Stunde (vom Hotel aus) erreichten wir den Eingang des Nationalparkes Mosi-oa-Tunya. Den Eintritt kann man entweder in Euro, US $ oder in Pula bezahlen. Wir starteten an der Livingstone Statue und „klapperten“ die Fälle von West nach Ost (Devil's Cataract, Main Falls , Horseshoe Falls, Rainbow Falls, Eastern Cataract) ab. Auf der zimbabwischen Seite stürzt wesentlich mehr Wasser über die Fallkante, und man kann nachvollziehen, wie die Fälle zu ihrem Namen „donnernder Rauch“ gekommen sind. Mehr als einmal mussten wir die Kamera wegpacken, um sie vor der Gischt zu schützen. An einem Abschnitt war es so extrem, dass ein Regenschirm gute Dienste geleistet hätte. Paviane und Meerkatzen säumten die Wege und eifriges Vogelgezwitscher war zu hören. Abschließend gingen wir erneut die Stufen zum Devils Cataract hinab und sahen einen herrlichen Regenbogen. Für einige kitschig, aber für uns war es ein wunderschöner Abschluss unseres Ausfluges
Am nächsten Morgen sahen wir uns die Fälle auf sambischer Seite im Morgenlicht an, was uns noch einige neue Blickwinkel bescherte. Wir gingen auch ein paar Meter im trockenen Flussbett Richtung Livingstone Island, da wir jedoch nur Sandalen anhatten, verzichteten wir auf den Walk mit einem selbsternannten Führer gegen ein entsprechendes Trinkgeld. Außerdem ist mein Mann immer super misstrauisch („ die hauen dich dann übers Ohr“ etc), ich denke jedoch, es hätte sich gelohnt. Diese Tour kann man im Hotel für US $ 45 buchen, aber dieser Preis ist unserer Meinung nach völlig überzogen.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück packten wir unsere Siebensachen und wurden überpünktlich abgeholt und zum Flughafen gebracht. Nach dem Check-In schrieb ich meine Ansichtskarten (in Botswana war das Angebot an Postkarten erst nicht meinem Geschmack entsprechend, später gab es dann keine Gelegenheit mehr) und bin sehr gespannt, ob diese ankommen, da kein offizieller Postkasten existiert und ich somit die Karten bei einer Dame abgegeben habe, die selbst Postkarten und Briefmarken verkauft.
Der miserable wirtschaftliche Zustand in Zimbabwe macht auch vor dem NP nicht halt. Ein Toilettenhaus ist gesperrt, die Toiletten im zweiten Haus sind renovierungsbedürftig (Spülung defekt, Tür lässt sich nicht abschließen), aber sauber. Es gibt bis auf einen kleinen überteuerten Getränkeanbieter (Dose Cola US $ 4) nichts zu kaufen. Auch sonst übliche Informationsblättchen sind nicht erhältlich.
Sowohl auf zim. Seite als auch auf samb. Seite wurden wir mehrfach angesprochen, Holzarbeiten und ähnliches zu erstehen. Wir mussten schmunzeln, denn jeder scheint einen verwandtschaftlichen Bezug zu Deutschland zu haben (meine Mutter, Bruder, Onkel etc hat dort gewohnt) und deshalb angeblich auch einen deutschen Vornamen wie Gottfried o.ä.. Wir wollten schon ausprobieren, ob es auch ein paar Lucs oder Jacques gibt, wenn wir angeben würden, dass wir aus Frankreich kommen, aber dazu ist es dann doch nicht mehr gekommen.
Es ist zwar mitunter lästig, aber erstens muss man sich darüber im klaren sein, dass sie auf diese Einnahmequelle angewiesen sind und zweitens wurde man auch schnell wieder in Ruhe gelassen, wenn man deutlich gemacht hat, dass man kein Interesse hat.
Ich hatte weiter oben schon erwähnt, dass das Preisniveau recht hoch war, zB hätte ein vom Hotel organisierter Ausflug nach Zimbabwe zu den Victoriafällen pP US $ 57 gekostet (darin sind weder das Visum für Zim noch der Eintritt zu den Fällen enthalten!), den Vogel abgeschossen hat allerdings ein Geschäft am Flughafen, die für eine normale Tasse mit einem Aufdruck der VicFalls US $ 25 verlangt haben.
Ein Hinweis noch zum Schluss: Für alle, die wie wir, von Sambia aus einen Tagesausflug nach Zimbabwe planen, bei Einreise nach Sambia gleich ein Double-Entry-Visa (US $ 80) beantragen, da sonst zweimal das Visum für die einfache Einreise (je US $ 50) gezahlt werden muss.
Ist mal wieder sehr ausführlich geworden, aber vielleicht kann der ein oder andere seinen Nutzen daraus ziehen.