Hallo,
ich hatte vor 2 Jahren mit selbigem Vermieter ähnliche Probleme. Wir kamen auf den Hof und da stand unser Hilux Doppelkabiner 2,7 Benzin, zwar schon eigentlich das Modell das man sich für die Gegend vorstellt, allerdings nicht wirklich mit hohem 6-stelligem Kilometerstand und mittig (zwischen Kabine und Ladefläche) durch das lange hohe Gewicht schon deutlich durchgeknickt (die Scheinwerfer leuchteten gegen Himmel, sehr unpraktisch im Dunkeln obwohl wir Fahrten im Dunkeln weitestgehend vermeiden). Dem Alter des Fahrzeugs entsprechend war auch die Campingausstattung, der Tisch hat beim zweiten Mal aufstellen das zeitliche gesegnet, Füsse durchgerostet. Auf die gleich folgende Beschwerde wurde gesagt, es gäbe kein anderes Fahrzeug, ich könnte nur darauf verzichten, was aber kurzfristig problematisch war. So habe ich den Wagen übernommen um ihn in der ersten Nacht wenigstens ausgiebig zu testen.
Nach dem Volltanken stank alles nach Benzin, der Motor hatte gelegentlich Aussetzer und die Diff-Sperre meldete immer Fehlfunktion, daraus folgte am nächsten Tag in der Früh eine Fahrt zum Vermieter anstatt gemütlich auf Tour zu gehen. Dort wurde mir wieder gesagt es gäbe kein anderes Fahrzeug und das wird alles repariert. Der Mechaniker hat mit Sprühkleber unter dem Auto gearbeitet, eine Runde am Schotter gedreht und gesagt es sei jetzt alles in bester Ordnung, die Diff-Sperre funktioniert, nur die Anzeige ist defekt.
Mangels Alternativen haben wir uns also auf die Reise gemacht (Etosha, Caprivi, Chobe, Vic-Falls, Moremi - 4 Wochen)
Maximale Geschwindigkeit war 80, da dann das Ruckeln des Motors noch stärker wurde, der Benzingestank war weiter extrem, sodass wir wo immer möglich in Lodges o.ä. übernachtet haben um das Schlafen im Benzindampf zu vermeiden.
Soweit hätte ich dann doch fast den ganzen Trip mit den Einschränkungen geschafft bis sich 100Km nach Maun in Richtung Namibia des Rätsels Lösung (Benzingestank, Motoraussetzer) herausgestellt hat. Dort habe ich nämlich den unter dem Fahrzeug montierten Zusatztank verloren (auf ebener Asphaltstrasse). Da er Zusatztank der tiefsten Punkt ist, drohte das gesamte Benzin auszufliessen also blieb wenig Zeit. Etwas Sprit konnte ich mit dem Geschirr auffangen um es später wieder einzufüllen und den Tank konnte ich mit meiner eigenen Ausrüstung (Werkzeug, Zurrgurte etc.) mit Hilfe eines sofort stehengeblieben Einheimischen unter Einbüssung meiner Turnschuhe, Jean und T-Shirt (Benzin bei fast 40 Grad unter Sonneneinstrahlung auf Asphalt) notdürftig anbringen und bin mit ca. 40Kmh nach Maun zurückgeschlichen, wo nach mehreren Telefonaten (auf meine Kosten) der Britzmechaniker am nächsten morgen das Fahrzeug reparierte. (Zusatztank abgebaut, Benzinleitungen verschlossen, pünktlich und schnell gleich in der Früh) Die restlichen Teile mit meinen Zurrgurten aufs Dach gespannt (mit der netten Bemerkung \"na die hast du aber sicher nicht von Britz\", selbige wollten sich aber dann nach Ankunft die Gurte selbstverständlich behalten).
Danach also schnell auf den Weg nach Windhoek, der nun in einem Tag geschafft werden musste, da der Rückflug ja am nächsten Tag geht, Abfahrt Maun um 10:30. Nach der Grenze in Namibia sofort beim Vermieter angerufen, dass wir erst nach Geschäftsschluss ankommen werden, wo mir sofort erklärt wurde, das geht nicht ich muss pünktlich kommen, worauf mir dann doch der Kragen geplatzt ist, da ich ohne Mittagessen und Pausen mit weiteren Telefonaten auf meine Kosten Richtung Windhoek rase und dann noch so etwas. Es hat sich dann aber doch herausgestellt ich solle zum Vermieter weiterfahren, dort angekommen nochmals (auf meine Kosten) anrufen und es wird jemand kommen um das Fahrzeug entgegenzunehmen.
Dort kein Wort der Entschuldigung, nichts, nur die Mechanikerkosten wurden übernommen sonst nichts, nicht einmal diese an der Grenze zu entrichteten Strassengebühren, die uns vom Veranstalter schriftlich als im Preis enthalten bestätigt wurden, wir aber mit veralteten abgelaufenen Dokumente auf die Reise geschickt wurden, wurde uns ersetzt.
Selbst zuhause im Regressverfahren gegen den Veranstalter (Dertour) wurde uns nur ein symbolischer Betrag ersetzt (obwohl ich Fotodokumentation und alle Rechungen hatte).
Soweit also vielleicht kein Einzelfall wenn ein grosser Vermieter bei allen Veranstaltern im Programm ist und offensichtlich sich um Kunden nicht kümmern muss...
liebe Grüsse
Ronny
P.S.: etwas Gutes hat es doch gehabt, ich konnte mir durch diesen Beitrag jetzt Guido's schöne Fotos ansehen...