THEMA: Überschläge mit Toyota Hilux
05 Nov 2016 23:59 #450913
  • Crocodillo
  • Crocodillos Avatar
  • Beiträge: 1
  • Crocodillo am 05 Nov 2016 23:59
  • Crocodillos Avatar
Hallo,
ich bin etwas erstaunt über die offensichtlich ahnungslosen Kommdentare zu den Ursachen von Überschlägen auf Gravelroads. Die Mehrzahl dieserPisten in Afrika weisen eine "Wellblechstruktur" auf. Will man einen Rütteltest mit baldigem Zusammenbruch seines Fahrzeuges vermeiden gibt es zwei Möglichkeiten: Geschwindigkeit max. 20 km/h oder >60 km/h. Da man irgendwann an sein Ziel ankommen will scheidet die ertste Möglichkeit i.d. R. aus. Bei der zweiten Möglichkeit kommt der ungeübte Fahrer sehr bald an seine Grenzen, weil die Reifen kaum noch Seitenführung haben, ergo sind Übeschläge vorprogammiert.
Herzliche Grüße
Crocodillo
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Nov 2016 07:34 #450918
  • WoMa
  • WoMas Avatar
  • WoMa am 06 Nov 2016 07:34
  • WoMas Avatar
Ganz so würde ich das nicht unterschreiben, bzw sollte man das schon noch etwas genauer ausführen.
Auf einer geraden, ebenen, ordentlich gepflegten Gravelpad kann man locker 80km/h fahren ohne sich zu überschlagen.
ABER: diese Strassen sind unvorhersehbar. Sie können sich plötzlich verändern, es können Tiefsandpassagen auftauchen, Löcher, Fahrrinnen, Dips durch Trockenflüsse etc, mal abgesehen von Tieren, die vor einem die Strasse überqueren.
Die Unerfahrenheit vieler Fahrer lässt sie bei einer schönen, geraden Schotterpiste unaufmerksam werden. Sie rechnen nicht mit plötzlichen Veränderungen, und das ist in den allermeisten Fällen der Grund für Unfälle, da sie völlig überrascht werden und dann dementsprechend reagieren, sprich das Lenkrad verreissen, überhaupt schnelle Lenk- und Gegenlenkbewegungen vollziehen und dabei womöglich noch voll bremsen. Bei den Lenkversuchen schiebt sich immer mehr Schotter vor die Räder, das Auto steht quer und durch die hohe Geschwindigkeit kippt das Fahrzeug dann irgendwann um oder rollt sogar. Kann auch mit einem Polo passieren - aber ein Hilux ist natürlich nochmal eine andere Nummer.

Das ist also das einzige, was die Leute beachten müssten: die Strassen können sich von einem Meter zum anderen verändern und da muss man immer darauf vorbereitet sein. Man sollte sich von einer guten Gravelpad nicht in Sicherheit wiegen lassen! Nicht den Fuss auf dem Gaspedal "festkleben" und die Landschaft geniessen - einer der Hauptgründe, warum man die Tagesetappen nicht zu lang wählen sollte, denn da hat der Fahrer dann so gar nix von der Aussicht....lieber öfter mal stehen bleiben zum Geniessen. Im Zweifel Fuss vom Gas und auf keinen Fall das Steuer verreissen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Nov 2016 11:49 #450949
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2396
  • Dank erhalten: 9263
  • fotomatte am 06 Nov 2016 11:49
  • fotomattes Avatar
Crocodillo schrieb:
Hallo,
ich bin etwas erstaunt über die offensichtlich ahnungslosen Kommdentare zu den Ursachen von Überschlägen auf Gravelroads. Die Mehrzahl dieserPisten in Afrika weisen eine "Wellblechstruktur" auf. Will man einen Rütteltest mit baldigem Zusammenbruch seines Fahrzeuges vermeiden gibt es zwei Möglichkeiten: Geschwindigkeit max. 20 km/h oder >60 km/h. Da man irgendwann an sein Ziel ankommen will scheidet die ertste Möglichkeit i.d. R. aus. Bei der zweiten Möglichkeit kommt der ungeübte Fahrer sehr bald an seine Grenzen, weil die Reifen kaum noch Seitenführung haben, ergo sind Übeschläge vorprogammiert.
Herzliche Grüße
Crocodillo

Hallo,

und ich bin etwas erstaunt, wie jemand neu in ein Forum einsteigt und gleich in seinem ersten post erstmal in einem Rundumschlag z.T. vieljährige Fomis der Ahnungslosigkeit bezichtigt. Toller Einstieg, herzlich willkommen auch.
Klar, kann man so machen. Ich würde es nicht tun.
Aber ich fahr ja auch nicht mit 80 km/h über Gravel. Kostet mich einfach viel zu viel Konzentration.

Ansonsten bringt es WoMa für meine Begriffe auf den Punkt.

Gruß, fotomatte
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Bernd, BikeAfrica, namib
06 Nov 2016 13:13 #450962
  • pzinken
  • pzinkens Avatar
  • Beiträge: 94
  • Dank erhalten: 40
  • pzinken am 06 Nov 2016 13:13
  • pzinkens Avatar
Crocodillo schrieb:
...gibt es zwei Möglichkeiten: Geschwindigkeit max. 20 km/h oder >60 km/h...
Das deckt sich so ziemlich mit meinen Wellblech-Erfahrungen aus Chile. Da waren 60, max. 70 km/h die "Optimalgeschwindigkeit", um einigermaßen rüttelfrei zu fahren und auf Unvorhergesehenes reagieren zu können. Das Fahrverhalten (Kurven, Bremsen) fand ich tatsächlich etwas vergleichbar wie auf Schnee. Allerdings war ich da mit günstigerem Schwerpunkt und wesentlich leichterem Fahrzeug unterwegs, vor dem Fahrem mit zwei Dachzelten an Bord habe ich schon Respekt.

Gefährlicher fand ich da fast schnurgerade Asphaltstraßen, die zum Gas geben verlocken. Das legt sich ganz schnell, wenn man zum ersten Mal durch ein plötzlich auftauchendes Riesenschlagloch gebrettert ist :S
Trophäenloser Weltenbummler
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Malbec
07 Nov 2016 10:43 #451062
  • holgiduke
  • holgidukes Avatar
  • Beiträge: 291
  • Dank erhalten: 200
  • holgiduke am 07 Nov 2016 10:43
  • holgidukes Avatar
Hallo,

"eine" Optimalgeschwindigkeit auf Wellblech gibt es in dem Sinne nicht, da diese immer von dem Abstand der einzelnen Wellenberge abhängt. Je näher diese zusammen liegen, umso niedriger kann die Geschwindigkeit sein, bei der das Fahrzeug nur noch die Kuppen berührt und ruhig fährt. Ist also immer individuell und kann sich auch jederzeit schnell ändern.

Als Touri plane ich meine Etappen aber lieber so, dass ich auch mal einen Teil nur mit langsamer Geschwindigkeit fahren kann und trotzdem immer noch vor der Dämmerung ankomme. Das Fahren mit der hohen Geschwindigkeit, bei der nur noch die Kuppen berührt werden, hat mir früher mit dem Motorrad auch viel Spaß gemacht, aber heute mit Mietwagen und Family an Bord ziehe ich die langsame Variante dann doch vor.

VG
Holger
Letzte Änderung: 07 Nov 2016 10:44 von holgiduke.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
07 Nov 2016 11:45 #451071
  • Markus615
  • Markus615s Avatar
  • Beiträge: 1042
  • Dank erhalten: 1150
  • Markus615 am 07 Nov 2016 11:45
  • Markus615s Avatar
A-Wolf schrieb:
Wenn du keine „Seitenführung“ hast, kommt es auch nicht zum Überschlag. Du driftest über die Vorderräder, Hinterräder oder über alle 4 weg und NUR wenn die Räder Seitenführung aufbauen – Graben, Spurrille, Schotterwall, … - machst du dein roll over.

Hallo A-Wolf,

eben, ohne "Seitenführungskräfte" kommt es auch nicht zum Überschlag.
A-Wolf schrieb:
Das Fahrverhalten eines Fahrzeuges auf griffigen Asphalt mit dem auf Schotter (Schnee) zu vergleichen ist für mich (sorry) nicht nachvollziehbar.

Meine Worte, Schnee "berechenbarer" ist als Schotter. Auf Schnee hat man zwar wenig Grip, aber der wird deswegen nicht viel schlechter nur weil man schneller fährt. Auf Schotter (so meine Erfahrung) hat man beim langsamen Fahren doch sehr viel Grip was eine trügerische Sicherheit vermittelt. Wird man nur schnell genug, dann ist es so als würde man auf "Murmeln" fahren... ;)
A-Wolf schrieb:
Genauso wie einige wirklich glauben, ohne ESB, ABS, … können nur sie ein Auto unter Kontrolle halten. –

Das glaube ich nicht, ich kenne dafür zu viele Beispiele von Leuten die auch ohne ESP und ohne ABS durchaus gut zurecht kommen. Viele können sogar viel "besser" als ich selbst Auto fahren. Vor allem wenn man unter "besser" = schneller versteht. :)
A-Wolf schrieb:
dafür gibt es „rechts“ eine Fußablage die man (frau) nicht als 2 Punkt Regler verwenden sollte.

Manchmal glaube ich aber, dass es Fahrzeuge gibt, die da nur einen AN - AUS Schalter haben... ;)

Unter- oder Übersteuern ist leicht beherrschbar, wenn man ein Fahrzeug umschmeißen will, dann bekommt man das am ehesten hin, indem man das Fahrzeug richtig ins Schleudern bringt. Ich meine mit "Schleudern" nicht das seitlich wegrutschen oder raus driften, auch nicht was bei einem Verkehrssicherheitstraining unter "Schleudern" verstanden wird, sondern das was die mögliche Folge von einer Mischung aus defekten (verschlissenen) Stoßdämpfern, übersteuern und zu heftigem Gegenlenken ist.

Gruß Markus

PS: Auf Gravel zu schnell fahren kostet auch unnötig Reifen (und damit auch wieder Zeit).

PPS: Bei der Fahrzeugrückgabe im Juni habe ich DREI Hilux und EINEN VW Polo gesehen, die alle kurz vorher einen Überschlag gehabt hatten... unser Hilux sah bei der Rückgabe nicht schlechter aus, als wie ich ihn übernommen hatte, mit einem Unterschied, dass er der Rückgabe rundherum gute Reifen drauf hatte und keine Mischbereifung mehr.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.