THEMA: Camper-Typen
25 Jul 2016 16:22 #438771
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  • camperfan am 25 Jul 2016 16:22
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Autoschlafen bleibt Autoschlafen, da geben sich die einzelnen Typen wenig.
Fangen wir beim Dachzelt an- das hat weder Heizung (ja, auch das kann in Namibia nötig sein), noch Klimaanlage (das kann sehr nötig sein) und außerdem ist es nicht wasserfester Canvasstoff (ja, es kann auch in Namibia regnen, selten, dann aber richtig). Beim Dachzelt erklimmt man halt mit einer relativ wackeligen Leiter das Autodach, der Aufbau dauert am Anfang durchaus auch mal 30-45 min, bis man daran gewöhnt ist das Camp aufzuschlagen dauerts auch etwas, denn man ißt ja draußen, sitzt ja draußen etc. Vor jedem Losfahren ist das Zelt zusammenzuklappen, den Rest kann man auch stehen lassen (wenn man wiederkommt :)). Es gibt keinen Durchgang zur Fahrerkabine und es gibt auch kein WC / Dusche an Bord. Ist halt Autoschlafen....
Beim Aufstelldach oder auch beim AHA Camper klappst Du in wenigen Minuten das "Schlafdach auf) bzw, beim Trax ist das Seitenzelt recht schnell aufgebaut (keine 10 min). Mehr Aufbau ist nicht (aber geübte Dachzeltcamper brauchen auch nicht länger). Man schläft beim Aufstelldach / AHA aber trotzdem "oben" und der Zugang ist immer recht wackelig. Bedingt durch die Konstruktion, haben Dachzelte oft nur eine Liegebreite von 1,30 cm, die Aufstelldachdinger 1,10 bis 1,20 cm. Das ist schon kuschelig. Der AHA bietet je nach Model eine geteilte Liegefläche a je 60 cm, ich habe das auch schon durchgehend mit ca. 1,30 m gesehen.
Beim Trax gibt es auch Modelle, wo die Küche fast schon Wohnmobilähnlich ist und innen liegt. Sogar mit WC ! das ist schon fast ein Wohnmobil, allerdings die Liegefläche wieder max. 1,40 (das ist schon komfortabel)
Im AHA bin ich auf der Campingmesse probegelegen, das Aludach ist schon sehr dünn und wenn da Regen drauf kommt dürfte es mit der Nachtruhe vorbei sein, ich würde auch sagen dicht ist sicher anders.
Ansonsten bin ich viel mit Dachzelt unterwegs gewesen und das bliebe meine erste Wahl, allerdings ja ich damit meine Mutter nciht begeistern. Sie braucht ein Wohnmobil...
Und Tischer Kabinen gibts nirgendwo zu mieten :)

Der neue Britz ist ähnlich dem BoboX2 Discovery Fun und mit dem bin ich schon 2 mal unterwegs gewesen. der macht eigentlich alles mit was ein normaler 4x4 auch kann, aber sehr steile Sachen würde ich meinen und im Tiefsand würde ich den auch nicht fahren wollen...einfach wegen dem Gewicht, da dürfte ein Dachzeltcamper am besten geeignet sein. Der Bobo hat nur auch wieder ne kleine Liegefläche von 1,25 m ! Der neue Britz bietet glaube ich, gut 1,40 m.

Nicht genannt hast Du den Onduzo, der hinten eine einfache "Kabine" mit 2 Einzelbetten hat. Kein Auf- und Abbau nötig außer Stühle und Tisch raus....

Hast Du 220 Volt Strom, kannst Du außer mit Zelt notfalls mit einem kleinen Heizlüfter heizen falls Du zeitlich entsprechend unterwegs bist. . (Nicht über 12 Volt !!!!- das bringt nix)
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25 Jul 2016 17:11 #438772
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  • Reinhard am 25 Jul 2016 17:11
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Mit Verlaub, dass du den Canvasstoff als nicht wasserfest bezeichnest (wahrscheinlich meinst du wasserdicht) kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Dachzelte sind zweilagig mit ca. 10 cm Abstand zwischen den 2 Lagen. Der Stoff ist so dicht gewebt, dass da nichts durchgeht. Es sei denn, da sind Löcher oder Risse. Das kann ich dir nach vielen hundert Zeltnächten in deutlich dünneren und dennoch dichten Baumwollzelten bestätigen. Mit dem Dachzelt habe ich schon einstündige heftige Gewitterschauer in Linyanti ohne Sorge überstanden.
Eher wäre ich mir nicht sicher, ob mit Scharnieren verbundene Alu-Platten dicht sind.

Die Menschheit teilt sich in Zeltler und Leute, die sich nicht anfreunden können mit Zelten ;)
Nicht vieles ist schöner als eine warme Nacht im gut durchlüfteten Zelt hinter Gazewänden und draußen am Auto laufen im Mondschein Löwen oder Elefanten vorbei.
Letzte Änderung: 25 Jul 2016 17:12 von Reinhard.
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25 Jul 2016 17:31 #438778
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  • carl am 25 Jul 2016 17:31
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Reinhard schrieb:
Die Wilderness Camps im südafrikanischen Teil des KTP dürfen nicht mit solchen Anhängern angefahren werden.
Was mir bei unserem ersten Besuch dort komisch vorkam, wurde mir schnell klar, als wir die erste querverlaufende Düne queren wollten. So unscheinbar diese Querrippen sind: wir sind an der steilsten Stelle hängen geblieben und müssten ca. 50-80 m zurück um besseren Anlauf zu nehmen. Mit einem Anhänger hinter einem wäre das unmöglich gewesen, weil du einfach beim Rückwärtsfahren keine Lenkkorrekturen machen kannst, wenn du in einer tiefen Sandspur fährst. Der Anhänger würde sich aber ohne Lenkkorrekturen schnell links oder rechts in die Büsche schlagen wollen.

Hallo Reinhard,
interessant, bisher habe ich das so noch nicht erlebt, Tiefsand ging immer ganz gut. Allerdings mussten wir mit Hänger immer viel eher Luft ablassen und auch in die Untersetzung gehen. Natürlich hilft mit einem Hänger auch ein großer Motor :-)

Kannst Du mir sagen, welche Camps das im KTP sind?

Danke und Gruß
Carl
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25 Jul 2016 18:45 #438790
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Hallo Carl,
das ist jetzt so 6-8 Jahre her. Ich habe noch einmal auf der Karte nachgeschaut.
Das Flusstal haben wir in Nossob verlassen. Jeweils um 9 Uhr wurde der Zaun geöffnet und wir fuhren durch nach Bitterpan. Danach waren wir noch in Gharagab über Union's End.
Diese Querdünen auf dem Weg nach Bitterpan waren für uns Nichtahnende recht unscheinbar. Das Problem war die kleine Steigung über vielleicht 3-4 m Höhe. Bergauf im losen Sand ist nicht ohne. Wir hatten auch, glaube ich, den Luftdruck nicht reduziert, weil es so sandig nun auch nicht war.
Nun aber der Dünenriegel. Mit Anlauf im 2. Gang 4H. Der Schwung ist das wichtigste. Direkt unter dem "Pass" hatten sich aber viele festgefahren, mit der Folge, dass das Auto (Hilux) wild hin und hergeschüttelt wurde, so dass hinten auf der Ladefläche alles laut rumsend durcheinander polterte. Man nimmt erschrocken etwas Gas weg und hat verloren. Es hätte auch 4L nicht geholfen, weil wir dann zu wenig Schwung gehabt hätten.
Also rückwärts den "Berg" wieder runter. Das wäre mit einem geschobenen Anhänger nicht gegangen.
Beim zweiten Anlauf wussten wir, dass der Weg uns schier abwerfen will unmittelbar vor dem "Pass". Dann klappte es - wenn man sich festhält, auch ohne Beulen an den Köpfen. Immer mit dem 2,5 l-Motor.

Vergleichbares habe ich nur auf dem Weg von Savuti nach Linyanti erlebt, wo es wenige Kilometer nach Savuti auch etwas bergauf geht. Mit der Erfahrung aus dem KTP haben wir auch diese Strecke zweimal ohne Zwangsstopp geschafft.
Gruß
Reinhard
Letzte Änderung: 25 Jul 2016 18:45 von Reinhard.
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25 Jul 2016 19:12 #438793
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Guten Abend
@ regendicht und Baumwolle "canvas" ohne was darüber
ich habe über viele Jahre ein britisches 7-Fuß Igluzelt (mit den Diagonalstreben zum Aufpumpen) in Afrika und Europa verwendet. D. i. einfache Baumwolle mit hochgezogenem/r Gummiboden/-wanne. Das Zelt war auch nach tagelangem Dauerregen in Afrika oder im Salzkammergut (und das ist ein Qualitätskriterium!!) dicht, so gut kann dichtgewebte Baumwolle sein. Nach schätzungsweise mindestens 300 Verwendungstagen mit ?? Auf- und Abbauten war das Zelt ohne Schäden.
Grüße
Letzte Änderung: 29 Jul 2016 09:46 von leser. Begründung: canvas
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25 Jul 2016 21:48 #438803
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  • heuchef am 25 Jul 2016 21:48
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Camperfan:
Beim Dachzelt erklimmt man halt mit einer relativ wackeligen Leiter das Autodach, der Aufbau dauert am Anfang durchaus auch mal 30-45 min, bis man daran gewöhnt ist das Camp aufzuschlagen dauerts auch etwas, denn man ißt ja draußen, sitzt ja draußen etc. Vor jedem Losfahren ist das Zelt zusammenzuklappen,

Sorry, aber das ist übertrieben. Bei den ersten Aktionen braucht man - wenn man nicht zwei absolut linke Hände hat - zum Suf- oder Zuklappen vielleicht 10 bis 15 Minuten. Ab dem dritten mal geht das in 5 Minuten, wenn man ein bisschen eingespielt ist.
Aber morgens im Dachzelt aufwachen und in die Landschaft schauen oder auch vorm einschlafen in den Sternenhimmel ist schon grandios. Richtig ist natürlich, dass kurzfristige Ausflüge nicht gehen.
Ich jedenfalls bin begeisterter Dachzelter B) - aber natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Grüße
Helgi
Reisebericht 2012: 8 Löwen und ein Oryx
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