THEMA: Hertz am WDH-Flughafen -Massive Probleme- VORSICHT
15 Nov 2009 01:31 #120747
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  • n.nestler am 15 Nov 2009 01:31
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Liebe Forumsmitglieder,

möchte Euch hier über meine Erfahrungen mit Hertz am Windhoeker Flughafen berichten, die dazu geführt haben, dass ich nie wieder bei diesem Unternehmen mieten würde und generell gemerkt habe, wie leicht Autovermietern der Missbrauch der Ihnen anvertrauten Kreditkartendaten gemacht wird.

Ich muss dazu sagen, Hertz Namibia ist nicht wirklich Hertz sondern ein Franchisenehmer der sich halt Hertz an seinen Stand pappen darf, wenn er ein paar Standards erfüllt und immer brav seine Dollars an die Zentrale in USA überweist.

Hatte bereits von Deutschland aus einen 4x4 für 12 Tage reserviert. Bekam dann einen Nissan Doublecab 4x4 Hardbody (Benziner) der schon über 90.000 km runter hatte. War natürlich nicht gerade begeistert, aber okay, das Auto fuhr erst mal. Allerdings nicht sehr lange, nach ca 700 km (1 mal WDH nach Etosha und durch Etosha durch) war der Motorschaden da. Ich natürlich gleich Hertz angerufen und um Ersatz gebeten. Um den überhaupt bekommen zu können musste ich vom Okaukuejo-Camp erstmal 2 Faxe nach Windhoek schicken, einmal den "Incident" reporten und dann eine Erklärung, dass ich für die Abschleppkosten aufkommen würde, wenn es sich NICHT um ein technisches Versagen handeln würde. Ich natürlich erst mal das defekte Auto komplett untersucht und von außen und innen (Motorraum) fotografiert. Okay, soweit so gut. Alle Faxe geschickt, innerhalb 24 h war der Ersatz da (Ford Ranger - Diesel - Laufleistung ca. 25 tkm). Mit dem hab ich die Reise dann auch beendet.

Zurück am Flughafen hab ich natürlich nochmal gefragt, was jetzt mit dem defekten Auto war und bekam nur das übliche "No Problem Sir - No Problem Sir" zu hören. Der Typ da kam mir gleich ein wenig seltsam vor, ziemlich jung und so überfreundlich. Na ja, mein Bauchgefühl wurde später noch bestätigt, aber das kommt gleich. Ich mir also erst mal weiter nichts gedacht und nach viel zu kurzem Urlaub die Heimreise angetreten.

Die böse Überraschung kam dann ein paar Wochen später bei der Kreditkartenabrechnung. Hertz hatte zusätzlich zu den gerechtfertigten Kosten für Miete und Sprit etc. nochmal eine extra Abbuchung in Höhe von ca. EUR 2200,-- (genauer ZAR 23.800) getätigt. Die Kreditkartenfirma konnte das auf meine Beschwerde hin angeblich nicht zurückbuchen, weil ich ja auf dem Mietvertrag unterschrieben hatte, dass ich auch für Kosten aufkomme, die bei der Rückgabe noch nicht feststanden.

Ich also den ganzen Tross in Bewegung gesetzt mit Rechtsanwalt, E-Mails an den für Namibia zuständigen Credit Controller von Hertz in Südafrika etc. Von dem bekam ich dann eine "Begründung" für die Abbuchung und zwar vordergründig einen Kostenvoranschlag über ca. ZAR 17.000 von einer Werkstatt in Windhoek wo irgendwelche Fantasieteile ausgetauscht worden sein sollen, außerdem war der km-Stand auf dem Kostenvoranschlag ca. 100 km niedriger als mein Check-in km-Stand. Na ja, letztendlich gab es ein langes Hin und Her (dass mich einige Stunden, Telefonate und Nerven gekostet hat) und irgendwann als ich selbst nicht mehr dran geglaubt habe, hat der "Credit Controller" dann wohl eingesehen, dass die ganze Sache von Anfang an zum Himmel stank und es gab eine Rückbuchung der ZAR 23.800. Blöd nur, dass sich inzwischen der Wechselkurs zwischen ZAR und EUR zu meinen Ungunsten verändert hatte und ich folglich EUR 150,-- weniger zurück bekam als abgebucht worden waren. Ich kann Euch sagen, auf diese EUR 150,-- warte ich natürlich noch heute, aber das ist wenigstens ein Betrag, den man unter schlechter Erfahrung abhaken kann, im Gegensatz zu den EUR 2200,-- um die ich ursprünglich gebracht werden sollte. Übrigens, wenn es hart auf hart gekommen wäre, und ich das Geld in Namibia hätte einklagen müssen, wäre ich wohl sicherlich drauf sitzen geblieben, ein von mir konsultierter Anwalt, der sich mit solchen "Auslandsfragen" auskennt, hat mir geradeheraus gesagt, dass man dort als Deutscher mit einer privatrechtlichen Klage so gut wie nie eine Chance hat.

Was für mich bleibt:

NIE WIEDER HERTZ NAMIBIA!

AB JETZT NEHM ICH BEI SOLCHEN REISEN ZUSÄTZLICH EINE KREDITKARTE MIT, DIE EIN LIMIT VON 500-1000 EURO HAT, DA IST DANN WENIGSTENS IM FALLE EINES FALLES DER SCHADEN NICHT SO GROSS.

Und noch etwas subjektives zum Schluss: Ich glaube nicht, dass es sich bei der Abbuchung um ein Versehen gehandelt hat. Das kann ich natürlich nicht beweisen, aber die Umstände unter denen die ganze Sache stattgefunden hat, insbesondere viele kleine Details, erhärten diesen Verdacht. Dass ich das Geld zurückbekommen habe, lag wahrscheinlich in erster Linie daran, dass ich alles lückenlos durch diverse Protokolle, Fotos etc. dokumentiert hatte (auch aus meiner beruflichen Erfahrung als techn. Sachverständiger heraus) und nicht zuletzt an meiner Hartnäckigkeit. Mag sein, dass EUR 2200,-- in Namibia ein Jahresgehalt sind und die Leute dort denken, dass es für mich ein Klacks ist, aber erstens ist dem nicht so und zweitens ging es mir auch ums Prinzip, mich nicht verar.... zu lassen.

Ich wünsche Euch jedenfalls allen von Herzen, dass Ihr beim Auto mieten in Namibia mehr Glück habt und nicht an solche Abzocker geratet.

Viel Spaß im Urlaub wünscht Euch: n.nestler

Anhang:
Letzte Änderung: 15 Nov 2009 01:36 von n.nestler. Begründung: nachträglich Bild hochgeladen - war beim ersten Versuch zu groß!
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15 Nov 2009 09:34 #120755
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Hallo N. Nestler,

sehr unschöne Erfahrungen. Solche habe ich in Südafrika schon 2-3x mit u.a. Europcar gemacht. Ich kann nur aus eigener Erfahrung und Erfahrung von zig Freunden, Bekannten und Kunden sagen, dass man sich "pauschal" von den großen internationalen Vermietern in Namibia fern halten sollten. Solche Geschichten hört man leider wiederholt auch von den anderen "großen".

Ich hoffe dennoch, dass ihr abgesehen davon eine schöne Zeit in Namibia hattet.

Sonnige Grüße
Christian

P.S.
Übrigens, wenn es hart auf hart gekommen wäre, und ich das Geld in Namibia hätte einklagen müssen, wäre ich wohl sicherlich drauf sitzen geblieben, ein von mir konsultierter Anwalt, der sich mit solchen "Auslandsfragen" auskennt, hat mir geradeheraus gesagt, dass man dort als Deutscher mit einer privatrechtlichen Klage so gut wie nie eine Chance hat.
Excuse my language, aber da erzählt Dir Dein Anwalt absoluten Schwachsinn. Du hast keine Vor- oder Nachteile als Ausländer und genau die gleichen Chancen vor einem namibischen Gericht.
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15 Nov 2009 09:49 #120758
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Hallo N.Nestler

die Geschichte hört sich ja haaresträubend an,haste aber ordentlich PECH gehabt

Ich tu mich da aber ein bischen schwer mit dem ganzen,
denn vor kurzem tauchte hier auch ein User auf und gleich in seinem ersten Posting gings da um ne defekte Lichtmaschine bei nem anderen Autovermieter...


Just me and my 2 cents

LG Bloke
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15 Nov 2009 11:15 #120762
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Hallo Zusammen,

ich kann leider nur bestätigen, dass bei den Franchise-Nehmern der große Autovermieter - aber nicht nur im südlichen Afrika - immer wieder solche Probleme auftreten können. Das ist meinem Schwager in Seattle, mir in Kapstadt und einem Freund in Sizilien passiert, dass da riesige Nachbelastungen kamen, über die erst nach langem Streit Einigkeit erzielt wurde. Es würde mich mal interessieren, wer solche Erfahrungen auch mit anderen, privat ausgesuchten Vermietern hatte.

Liebe Grüße
Gerd
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15 Nov 2009 11:56 #120764
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  • n.nestler am 15 Nov 2009 01:31
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Ich tu mich da aber ein bischen schwer mit dem ganzen,
denn vor kurzem tauchte hier auch ein User auf und gleich in seinem ersten Posting gings da um ne defekte Lichtmaschine bei nem anderen Autovermieter...

Hallo Bloke,

verstehe nicht ganz warum Du Dir schwer tust, wenn ich so ein Thema für meinen ersten Beitrag hier im Forum wähle. Vor meiner Namibia-Reise habe ich das Forum ausschließlich als Leser genutzt und dabei viele wertvolle Informationen gefunden.
Und nachdem ich nun diese schlechten Erfahrungen mit der Autovermietung machen musste, wollte ich andere Forumsnutzer einfach informieren, damit sie es vielleicht vermeiden können, die gleichen schlechten Erfahrungen zu machen. Das ganze hat nämlich, so toll mein Urlaub in Namibia auch war, schon ein bißchen einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Mag sein, dass andere solche Erfahrungen lockerer nehmen, ich lass mich einfach ungern verar...

Viele Grüße
n.nestler
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15 Nov 2009 12:12 #120765
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  • winnie am 15 Nov 2009 12:12
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Hatten dieses Jahr ähnliche Probleme mit Kea Johannesburg mit einem Nissan 4x4 camping. Das Auto hatte schon über 120000km runter und die meisten Teile der Campingausstattung waren defekt. Bremsen sowie 4x4 funktionierten nicht. Die Reifen waren auch in schlechtem Zustand und wir hatten schnell zwei Platte.

In Botswana hatten wir dann einen Motorschaden, da wir durch zu tiefes Wasser gefahren waren. Das war nun wirklich unser Fehler und durch uns zu bezahlen. Bis wir jedoch einen Ersatzwagen hatten dauerte es 4 Tage und auch mit diesem gab es Probleme.

Nach langen Diskussionen von Deutschland aus einigten wir uns darauf, dass wir Kea etwa 4200€ zahlten.Es tauchten immer wieder neue Zahlen auf und der ganze Ablauf wurde immer schwerer nachvollziehbar.
Nachdem all das abgeschlossen war wurde trotzdem die Kreditkarte noch um etwa 70€ belangt. Dieses Geld haben wir nicht zurückbekommen.
Das Limit der Karte herunter zu setzen ist keine Lösung, denn dann wird sie erst gar nicht akzeptiert.


Winnie
Letzte Änderung: 15 Nov 2009 12:14 von winnie.
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