Zu Ameib ein kleiner Auszug aus unserem Reisetagebuch:
13.10.08
Ameib Ranch. Kugelige Wollsackverwitterungen, ‚Elephants Head’ und ‚Bulls Party’ und zusätzliches Highlight in der ‚Phillips Cave’ Felszeichnungen, an deren Entdeckung war der Geologe Henno Martin beteiligt (ach, deshalb haben die Jungs das so gut geschafft, in der Wüste zu überleben!).
Bei der Anfahrt zur Ranch sehen wir einen Zebraesel! Darauf angesprochen, erzählt uns die alte Lady, dass man vor vielen Jahren ein männliches Zebrakalb zur ‚Adoption“ einer Eselmutter gegeben hatte. Entsprechend war der erwachsene Zebrabulle später auf Esel geprägt und die Folge sind dann Zebraesel gewesen. Eine einmalige Begebenheit? Sie wisse nur von diesen. Sie sind nicht fortpflanzungsfähig, wie Mulis.
Gehen in der Boma zu Abend essen, man merkt den sparsamen Wirtschafter. Etwas wenig gewürzt, aber nicht schlecht. Atmosphäre ist nett, allerdings scheint die Lady im Umgang mit dem Personal noch ein wenig kolonial zu sein. Sie kennt sich in der Natur nicht nur sehr gut aus, die Natur scheint ihre Passion zu sein, sie kennt Newman und andere Biologen persönlich, man darf in ihren Bestimmungsbüchern (ein wahrer Schatz!) nachschlagen.
Die Campsite sieht gut aus, penibel geharkte Plätze, hübsche Bepflanzung, angenehmer Platz. Genialer kleiner Pool mit Weitblick. Nachts raschelt es hinterm Zaun: Die Esel vertilgen die frischen Zweige, die die Gärtner am Tag dorthin transportiert haben.
14.10.
Genießen unser Frühstück. Dann zügig zur Phillips Cave.
Nett markierter Weg, überall hier am Weg (und übrigens auch überall auf dem Gelände der Ranch) sind die Büsche und Bäume bestimmt. Toll! Von weitem erkennen wir schon die Halbhöhle, gute Felszeichnungen, nicht überragend, aber recht hübsch. Auf dem Rückweg ist es dann doch schon ziemlich heiß.
Im Schatten von Bulls Party wir machen Pause, dort stehen Bänke und ein Tisch. Welch ein Plätzchen! Eine der Felswände hier ist von einem französischen Künstler mit Kopien von Felszeichnungen aus der Umgebung bemalt, sieht gut aus. Wir verbringen den Nachmittag auf der Campsite. Fahren spät wieder los, die Sonne steht schon zu tief für gute Fotos, die Gegend um Elephants Head und Bulls Party braucht ein gewisses Licht.
Da will doch noch kurz meinen Senf dazu abgeben:
Namibia gehört nun mal nicht zu den progressiven Ländern wie Schweden oder Niederlande. Insbesondere die älteren Herrschaften haben noch etwas veraltete Attitüden, aber ich finde, das ist in den letzten 20 Jahren alles schon sehr sehr sehr viel angenehmer geworden! Wir würden wieder zur Ameib Ranch fahren.
Übrigens: Es gäbe weiß Gott noch viele Berichte über antiquierte Einstellungen in Namibia - und anderswo auf der Welt!
@ eicki: ganz meine Meinung.
Gruß Lilytrotter