Hi,
hier ein Ausschnitt aus unserem Reisebericht:
(Wir haben auf Onguma übernachtet.)
"03.08.2012
Nach einem hervorragenden Frühstück sind wir gegen 09:00h Richtung Waterberg aufgebrochen. Auf sehr guten Straßen sind wir nach Tsumeb gefahren.
Die Infos in den Reiseführern bzgl. Einkaufmöglichkeiten z.B. Fleischer, Bäcker und Cymot stimmen kaum oder gar nicht…
Wir haben im sehr gut besuchten großen Einkaufszentrum „Shoprite“ eingekauft. Es wimmelten 10…12 aufdringlich bettelnde Kinder bzw. Jugendliche umher. Hier mag man sein KFZ nicht unbeaufsichtigt stehen lassen.
Im örtlichen Cymot habe ich einen Rollgabelschlüssel (umgangssprachlich auch „Engländer“), Muttern und Schrauben nachgekauft um fehlende Muttern und Schrauben am KFZ und Aufbau zu ersetzen.
Weiter ging es nach Grootfontein. Auch hier waren die Reiseführer bei den Angaben sehr ungenau.
Wir haben uns dann den größten Meteoriten der Welt angesehen: den Hoba-Meteoriten. Es ist Alles nett gestaltet und sauber, es gibt einen Shop, Toiletten, Terrasse, Grillplätze usw. Außer uns war nur noch eine weitere Fahrzeugbesatzung da.
Dann ging es weiter über die Pisten D2804 und D2512 zum Waterberg. Die D2512 geht viele km schnurgeradeaus und über Farmgelände. Unterwegs gab es alle paar km Tore. Manchmal mußte man diese selbst öffnen und schließen, oft kamen aber auch schwarze Kinder sowie wenige Male Erwachsene und haben diese gegen eine freiwillig zahlbare Gebühr geöffnet und geschlossen. Die Piste ging viele Kilometer nur geradeaus. Teilweise bestand die Piste auch mal hundert Meter aus weichem Sand. Es gab viele Rinder, einige Warzenschweine und sogar Erdferkel.
Man sieht den beeindruckenden Waterberg schon aus weiter Entfernung. Die Zufahrten zu den einzelnen Camps und Lodges sind nicht immer gut ausgeschildert.
Der staatliche NWR Waterberg Plateau Park hat wieder einen Hauch von Sozialismus, wenn auch nicht so schlimm wie in Okaukuejo. Wir haben vor Ort wieder mal von Camping auf Bungalow umgebucht, der Aufpreis ist extrem. Der Campingplatz ist relativ klein, uneben und scheinbar nicht parzelliert. Manche Bereiche sind nur durch Tiefsand zu erreichen. Der Campingplatz ist gut besucht. Es gibt im Areal eine gut gefüllten teuren Laden. Die schön restaurierte Polizeistation aus deutscher Zeit ist ein Restaurant. Am Tag sind viele Tagesgäste unterwegs.
Unser Bungalow ist groß, hat einen überdachten Stellplatz, vergitterte Türen und Fenster, 2 verschlissene Grillplätze, jedoch keinen Herd oder Kocher in der Küche. Es ist sauber, aber Alles lieblos. Der Mülltonnen vor dem Bungalow liegt um, der Müll liegt in der Landschaft. Neben und hinter dem Bungalow ist ungepflegte Wildnis. Die Terrassenmöbel sind teils sehr verschlissen.
Mehrfach ziehen Affenherden durchs ganze Gelände, werfen die noch stehenden Mülltonnen um und wühlen im Müll. Die Affen klettern aufs Auto und fummeln an Allem rum. Auch am Haus usw.
04.08.2012
Ich werde vom Lärm vor dem Bungalow wach. Eine Affenherde rüttelt an den Gittern vor den Fenstern und der Tür.
Wir besichtigen nach einem brauchbaren Frühstück in der Polizeistation dann auf dem vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreuten Friedhof die Kriegsgräber aus der Zeit der Schutztruppe.
Auf dem Campingplatz zieht wieder eine Affenherde durch und versucht in jedes KFZ und Zelt zu kommen. Sie durchsuchen Alles nach Essbarem. Eine Warzenschweinrotte zieht über den Campingplatz und sie wühlen im Müll der umgeworfenen Mülltonnen, dann, ziehen sie weiter über die Straße.
Gegen 11:30h wandern meine Beiden hoch auf den Waterberg. Gegen 12:10h melden sie sich über PMR-Funk, daß sie oben sind und eine tolle Sicht haben. Eine Affengruppe hält sich in ihrer Nähe auf.
Ich beginne an den Grillplätzen auf den Gaskochern des Toyo das Mittagessen vorzubereiten. Hummeldums in teils sichtbar reingeborgten Safarikaklamotten, teils weißen Hosen und Hemden sowie teils mit Handtüchern als Sonnenschutz auf dem Kopf wandern durchs Gelände. Süß…
Gegen 12:30h kommen Angestellte und sammeln einen Teil des Mülls auf und wollen weiter. Ich sammle dann den restlichen Müll auf und bringe ihnen diesen dann nach. Die Mülltonne hatte ich schon selbst wieder aufgestellt. Warum werden keine affensichern Mülltonnen aufgestellt?
Nach dem Mittagessen lesen wir, schreiben Postkarten und machen Spaziergänge.
Am Abend machen wir ein Lagerfeuer und sehen uns später einen Film auf dem DVD-Player an.
05.08.2012
Gegen 06:15 stehen wir auf, packen unseren Toyo, räumen die Feuerstelle auf und fahren zum Frühstück in die Polizeistation.
Durch die sehr schöne Gegend fahren wir Richtung Otjiwarongo. Dort besichtigen wir die Krokodilfarm. Wir sind die ersten Gäste des Tages und bekommen so alleine eine lange und ausführliche Führung durch einen sehr gut Deutsch sprechenden schwarzen Mitarbeiter. Anschließend essen wir im kleinen Restaurant der Farm Krokodilburger und andere Krokodilgerichte. Es war lecker!
Über die C33 (asphaltiert und gut ausgebaut) und D2414 ging es weiter zur Otjihaenamaparero Dinosaur's Tracks Guest Farm der Familie Strobel. Kurz vor der Farm haben wir das erste Mal ein kleines wasserführendes Flussbett queren müssen. Ob das mit einem normalen PKW geklappt hätte?
Als wir auf der Farm angekommen sind, waren gerade 2 junge deutsche Pärchen als Tagesgäste da, um sich die Dinospuren anzusehen.
Mit Reinhold haben wir uns lange unterhalten. Er hat uns viel zu der Farm und den Dinospuren erklärt. Den Campingplatz hat er uns gezeigt und uns eingewiesen. An diesem Tag sind wir seine einzigen Übernachtungsgäste. Wir konnten uns aussuchen heute Abend warmes Duschwasser zu bekommen und/oder am nächsten Morgen. Wir haben uns nur für den Abend entschieden.
Nach dem Aufbau des Aha-Canopy’s sind wir den Ausschilderungen zu den Dinospuren gefolgt. Es ist schon beeindruckend, wenn man über die Zeiträume zwischen der Dinozeit und heute nachdenkt. Wie klein und unbedeutend wir doch sind…
Reinhold hat später den Donkey angeheizt und uns eine Schubkarre Holz gebracht. Nach den heißen Duschen haben wir lange am Feuer mit Reinhold gesessen und gequatscht.
Elektrische Beleuchtung gibt’s auf dem Campingplatz nicht und unsere nachgekaufte Billig-Petroleumleuchte will nicht richtig. Die Außenbeleuchtung des Aufbaus schwächelt ja auch. Also geht’s doch früh ins Bett. Mitten in der Nacht wache ich vor Kälte auf, es sind -6°C. Im Deckenschlafsack ist mir halbwegs warm, am Kopf nicht. Bei einer Haarlänge von wenigen Millimetern verliert man über den Kopf bis zu 30% Energie. Irgendwann bin ich doch aufgestanden und bin raus um in der Reisetasche auf den Vordersitzen mir meine Mütze zu holen."
Gruß
Rocky