Hallo Jutta,
auch wir lieben die Landschaft um die Tirasberge und die D707. Grundsätzlich kannst du mit keiner der Gästefarmen dort etwas falsch machen, da die Einzigartigkeit der Landschaft für alle kleineren Defizite an der einen oder anderen Stelle entschädigt. Du solltest nur bedenken, was du genau möchtest.
Auf
Koiimasis waren wir bereits viermal, sowohl auf der Campsite als auch in der Lodge. Die Zufahrt auf der schmalen Pad durch die weiten Grasebenen ist schon ein Erlebnis. Inmitten der "Felskollerchen" schmiegen sich die Gästehäuschen von Fest Inn Fels Ton in Ton in die Umgebung und sind wirklich liebevoll eingerichtet. Auch die Campsite hat uns gut gefallen. Überlaufen war es dort nie, da man als Selbstversorger ja dem Trubel beim Abendessen und am Pool fernbleiben kann. Die Farmrundfahrten mit Roland waren in Ordnung und unterhaltsam und die Aussicht vom Hausberg grandios. Rote Sanddünen gibt es hier allerdings keine.
Man kann auf Koiimasis außerdem sehr gutes (nicht unbedingt günstiges) Straußenfleisch kaufen, mariniert und vakuumverpackt. Sofern Anke Zeit und gute Laune hat, teilt sie ihr Wissen über Flora und Fauna gerne mit.
Koiimasis war bis zum letzten Jahr immer ein Highlight unseres Urlaubs. Bisher kannten wir
Kanaan noch nicht. Nun würden wir behaupten, dass die Landschaft dort noch abwechslungsreicher ist als auf Koiimasis. Zu den Ebenen und den Bergen kommen die roten Sanddünen hinzu und mit Hermi einfach ein unschlagbarer Gastgeber. Wir haben uns sehr gut mit ihm verstanden und seine Farmrund-, nein Fotofahrten waren einfach traumhaft. Da wir selbst sehr gerne fotografieren, waren wir von seiner Art (er stapft selbst mit dem Fotoapparat bewaffnet in den Dünen umher) sehr angetan. Obwohl man bei den Rundfahrten auf anderen Farmen auch viele Stopps zum Fotografieren machen kann, ist es manchmal doch unangenehm, immer wieder um einen Halt zu bitten. Bei Hermi ist das anders. Er hat schon vor deiner Bitte angehalten. Allerdings muss man auch betonen, dass wir alleine mit ihm auf seiner Farm waren und daher das Rundum-Sorglos-Paket exklusiv genießen konnten. Das ist für uns als Camper schon etwas Besonderes. Die Campsite haben wir auf einer Rundfahrt auch gesehen. Sie ist einzigartig gelegen, und da es auch nur eine davon gibt, ist die Einsamkeit garantiert. Auf die tollen Ausfahrten mit Hermi muss man in diesem Fall aber verzichten.
Der Preis ist aus unserer Sicht absolut gerechtfertigt. Für Hermi lohnt sich der Aufwand für die Campsite (Wassertransport und Instandsetzen des Platzes und Benzin für den langen Anfahrtsweg) eigentlich kaum, und er überlegte, den Platz gar nicht mehr anzubieten. Das wäre sicherlich sehr schade.
Über Fauna und Flora haben wir bei Hermi weniger erfahren als bei Frau Koch auf Farm Tiras. Allerdings haben wir auch weniger nachgefragt. Auf Grund der tollen Betreuung haben wir uns auf Kanaan noch wohler gefühlt als auf
Wolwedans, mit dem die Farm landschaftlich absolut mithalten kann!!!
Zu
Namtib können wir nur sehr wenig sagen. Vorletztes Jahr hatten wir uns für zwei Nächte auf der Campsite eingemietet. Im Vorfeld hatten wir uns per Mail für Farmrundfahrten angemeldet und diese Unterkunft Kanaan vorgezogen, da man auf Namtib auch als Camper an den Fahrten teilnehmen darf. Um so enttäuschter waren wir, als bei unserer Ankunft niemand von diesen Absprachen wusste. Die Besitzer waren nicht anwesend, eine junge Frau wies uns ohne viel Emotion und recht kurz angebunden den Weg zu unserer Campsite. Eventuell ergäbe sich am Folgetag die Möglichkeit zu einer Farmrundfahrt. Es käme am nächsten Morgen jemand, um die Toiletten zu reinigen, den wir dann ansprechen sollten. Die Campsite war wirklich toll gelegen und ohne den orkanmäßigen Wind, der ein Frühstück unmöglich machte, wäre es dort bestimmt sehr schön gewesen. So saßen wir am nächsten Morgen herum und warteten. Ja, auf was eigentlich? Da bis 11 Uhr niemand erschien, um sich auch nur ein wenig um uns zu kümmern, beschlossen wir, die zweite Nacht dranzugeben.
Unsere Laune war damals nicht die beste. Aber wahrscheinlich müsste man Namtib noch eine zweite Chance geben. Wir können uns nicht vorstellen, dass es dort immer so zugeht. Von der angeblich tollen Landschaft und den Wanderwegen haben wir leider nur sehr wenig oder gar nichts gesehen.
Auf
Gunsbewys ist die Campsite nichts Besonderes, dafür aber die Wanderung unter der Führung von Frau Gräbner. Es war beeindruckend, mit welcher Ausdauer und Begeisterung die alte Dame 2007 dünauf und -ab spazierte. Sie hatte ein sehr umfangreiches Wissen über sämtliche Abläufe in der Natur. Die roten Dünenzüge waren im Morgenlicht spektakulär. Ob Frau Gräbner diese Führungen immer noch anbietet, wissen wir leider nicht.
Um unsere Erfahrungen vollständig wiederzugeben (der Gästebetrieb auf Farm Landsberg bei Familie Itzko ist ja leider mittlerweile eingestellt), solltest du auch über die
Farm Tiras im Osten der Tirasberge nachdenken. Die Campsite ist im Schatten eines Felsmassivs gelegen und besitzt eine etwas steilere Auffahrt. Man kann von dort schön auf die Ebenen und die von der Sonne angestrahlten Felsen schauen. Im Juli ist es dort oft bitterkalt, aber im März sollte das kein Problem sein. Außerdem erfährt man auf den Farmrundfahrten mit der äußerst sympatischen Frau Koch immens viel über Fauna, Flora, Geschichte und das Farmleben.
So, liebe Jutta, nun musst du dich entscheiden . . .
Viel Spaß dabei,
Ruth