THEMA: Tirasberge
15 Jan 2012 18:09 #220096
  • Eulenmuckel
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  • Eulenmuckel am 15 Jan 2012 18:09
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Hallo Jutta,

auch wir lieben die Landschaft um die Tirasberge und die D707. Grundsätzlich kannst du mit keiner der Gästefarmen dort etwas falsch machen, da die Einzigartigkeit der Landschaft für alle kleineren Defizite an der einen oder anderen Stelle entschädigt. Du solltest nur bedenken, was du genau möchtest.

Auf Koiimasis waren wir bereits viermal, sowohl auf der Campsite als auch in der Lodge. Die Zufahrt auf der schmalen Pad durch die weiten Grasebenen ist schon ein Erlebnis. Inmitten der "Felskollerchen" schmiegen sich die Gästehäuschen von Fest Inn Fels Ton in Ton in die Umgebung und sind wirklich liebevoll eingerichtet. Auch die Campsite hat uns gut gefallen. Überlaufen war es dort nie, da man als Selbstversorger ja dem Trubel beim Abendessen und am Pool fernbleiben kann. Die Farmrundfahrten mit Roland waren in Ordnung und unterhaltsam und die Aussicht vom Hausberg grandios. Rote Sanddünen gibt es hier allerdings keine.
Man kann auf Koiimasis außerdem sehr gutes (nicht unbedingt günstiges) Straußenfleisch kaufen, mariniert und vakuumverpackt. Sofern Anke Zeit und gute Laune hat, teilt sie ihr Wissen über Flora und Fauna gerne mit.





Koiimasis war bis zum letzten Jahr immer ein Highlight unseres Urlaubs. Bisher kannten wir Kanaan noch nicht. Nun würden wir behaupten, dass die Landschaft dort noch abwechslungsreicher ist als auf Koiimasis. Zu den Ebenen und den Bergen kommen die roten Sanddünen hinzu und mit Hermi einfach ein unschlagbarer Gastgeber. Wir haben uns sehr gut mit ihm verstanden und seine Farmrund-, nein Fotofahrten waren einfach traumhaft. Da wir selbst sehr gerne fotografieren, waren wir von seiner Art (er stapft selbst mit dem Fotoapparat bewaffnet in den Dünen umher) sehr angetan. Obwohl man bei den Rundfahrten auf anderen Farmen auch viele Stopps zum Fotografieren machen kann, ist es manchmal doch unangenehm, immer wieder um einen Halt zu bitten. Bei Hermi ist das anders. Er hat schon vor deiner Bitte angehalten. Allerdings muss man auch betonen, dass wir alleine mit ihm auf seiner Farm waren und daher das Rundum-Sorglos-Paket exklusiv genießen konnten. Das ist für uns als Camper schon etwas Besonderes. Die Campsite haben wir auf einer Rundfahrt auch gesehen. Sie ist einzigartig gelegen, und da es auch nur eine davon gibt, ist die Einsamkeit garantiert. Auf die tollen Ausfahrten mit Hermi muss man in diesem Fall aber verzichten.
Der Preis ist aus unserer Sicht absolut gerechtfertigt. Für Hermi lohnt sich der Aufwand für die Campsite (Wassertransport und Instandsetzen des Platzes und Benzin für den langen Anfahrtsweg) eigentlich kaum, und er überlegte, den Platz gar nicht mehr anzubieten. Das wäre sicherlich sehr schade.
Über Fauna und Flora haben wir bei Hermi weniger erfahren als bei Frau Koch auf Farm Tiras. Allerdings haben wir auch weniger nachgefragt. Auf Grund der tollen Betreuung haben wir uns auf Kanaan noch wohler gefühlt als auf Wolwedans, mit dem die Farm landschaftlich absolut mithalten kann!!!





Zu Namtib können wir nur sehr wenig sagen. Vorletztes Jahr hatten wir uns für zwei Nächte auf der Campsite eingemietet. Im Vorfeld hatten wir uns per Mail für Farmrundfahrten angemeldet und diese Unterkunft Kanaan vorgezogen, da man auf Namtib auch als Camper an den Fahrten teilnehmen darf. Um so enttäuschter waren wir, als bei unserer Ankunft niemand von diesen Absprachen wusste. Die Besitzer waren nicht anwesend, eine junge Frau wies uns ohne viel Emotion und recht kurz angebunden den Weg zu unserer Campsite. Eventuell ergäbe sich am Folgetag die Möglichkeit zu einer Farmrundfahrt. Es käme am nächsten Morgen jemand, um die Toiletten zu reinigen, den wir dann ansprechen sollten. Die Campsite war wirklich toll gelegen und ohne den orkanmäßigen Wind, der ein Frühstück unmöglich machte, wäre es dort bestimmt sehr schön gewesen. So saßen wir am nächsten Morgen herum und warteten. Ja, auf was eigentlich? Da bis 11 Uhr niemand erschien, um sich auch nur ein wenig um uns zu kümmern, beschlossen wir, die zweite Nacht dranzugeben.
Unsere Laune war damals nicht die beste. Aber wahrscheinlich müsste man Namtib noch eine zweite Chance geben. Wir können uns nicht vorstellen, dass es dort immer so zugeht. Von der angeblich tollen Landschaft und den Wanderwegen haben wir leider nur sehr wenig oder gar nichts gesehen.

Auf Gunsbewys ist die Campsite nichts Besonderes, dafür aber die Wanderung unter der Führung von Frau Gräbner. Es war beeindruckend, mit welcher Ausdauer und Begeisterung die alte Dame 2007 dünauf und -ab spazierte. Sie hatte ein sehr umfangreiches Wissen über sämtliche Abläufe in der Natur. Die roten Dünenzüge waren im Morgenlicht spektakulär. Ob Frau Gräbner diese Führungen immer noch anbietet, wissen wir leider nicht.





Um unsere Erfahrungen vollständig wiederzugeben (der Gästebetrieb auf Farm Landsberg bei Familie Itzko ist ja leider mittlerweile eingestellt), solltest du auch über die Farm Tiras im Osten der Tirasberge nachdenken. Die Campsite ist im Schatten eines Felsmassivs gelegen und besitzt eine etwas steilere Auffahrt. Man kann von dort schön auf die Ebenen und die von der Sonne angestrahlten Felsen schauen. Im Juli ist es dort oft bitterkalt, aber im März sollte das kein Problem sein. Außerdem erfährt man auf den Farmrundfahrten mit der äußerst sympatischen Frau Koch immens viel über Fauna, Flora, Geschichte und das Farmleben.



So, liebe Jutta, nun musst du dich entscheiden . . .

Viel Spaß dabei,
Ruth
Letzte Änderung: 15 Jan 2012 18:37 von Eulenmuckel. Begründung: Fotos hinzugefügt
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15 Jan 2012 19:31 #220114
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  • malealea 2.0 am 15 Jan 2012 19:31
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Hallo Sita

Frau Gräbner leitet die Farm Gunsbewys noch.

Wenn ich darf möchte ich dir Kanaan empfehlen, Hermi bietet, wie meine Vorredner gesagt haben Photosafris an. Mein Avatar entstand auf seiner Farmrundfahrt. Landschaftlioch echt irre Berge sand und Dünen. In diesem Jahr, aufgrund des vielen Regens, sogar richtig Hohes Gras. Fast schon Savannen Ähnlich.

MFG
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15 Jan 2012 21:37 #220129
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  • Annoha am 15 Jan 2012 21:37
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Hallo Ruth,

vielen Dank für deine sehr, sehr ausführliche Antwort und die wunderschönen Bilder.
Kanaan steht schon fest ( falls es noch frei ist) und über die zweite Unterkunft muss ich noch nachdenken, bzw. deine Zuschrift ein paar Mal durchlesen.
Nochmals vielen Dank!! natürlich auch für alle anderen Beiträge.

Jutta
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16 Jan 2012 23:39 #220233
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Wir waren vor einem Jahr für 2 Nächte auf Namtib und uns hat es sehr gefallen.

Bilder hier und folgende.

Nicht nur der Ort an sich ist wunderschön, auch die Farmrundfahrt war sehr ausführlich und hat bis spät in den Abend gedauert, dann gab es ein sehr schönes Abendessen im Hause, inklusiver angeregter politischer Gespräche mit einer schwarzen südafrikanischen Familie, die ebenfalls zu Gast war. Das Preis-Leistungsverhältnis war sehr vernünftig und der Service sehr freundlich. Wir haben auf dem Campsite übernachtet und sowohl der Campsite selbst als auch die sanitären Anlagen sind in sehr gutem Zustand und landschaftlich wunderschön gelegen. Für uns war es ein Highlight auf der Reise.
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17 Jan 2012 11:55 #220281
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Hallo,

wir waren 2011 Ende August / Anfang September für eine Nacht auf Namtib und für zwei Nächte auf Koiimasis.
Mein Mann und ich haben gecampt, meine Eltern haben jeweils in den Zimmern übernachtet.
Wenn Du Lust hast, findest Du ein paar Informationen in meinem Reisebericht: Namibia im Uhrzeigersinn.

Zu Namtib: Der Campingplatz ist schön gelegen, man hat eine tolle Aussicht auf den Sonnenuntergang. Am Platz gibt es eine gemauerte Grillstelle und einen großen Baum, falls man tagsüber Schatten sucht. Die sanitären Einrichtungen sind super gepflegt, für Warmewasser muss man selber einheizen. Das Zimmer fanden meine Eltern sehr schön, witzig das eigene Bad, das hinten an das Zimmer angebaut ist. Das Essen mit den Gastgebern (Torsten Theile und seine Frau) war sehr gut, wenn auch einfach und sie haben sich auch gut unterhalten.
Wir haben eine der möglichen Wanderungen gemacht. Entlang des Wegs sind Pflanzen mit Nummern markiert und man bekommt einen Führer, in dem Erklärungen zu den Pflanzen stehen.

Zu Koiimasis: Die Campingplätze sind etwas "luxuriöser" als auf Namtib, mit gemauerten Tischen und Sitzen, Bambuszaun... Aus der Dusche kommt warmes Wasser, ohne das man selber heizen muss. Schade hier finde ich, dass man vom Campingplatz oder von der Lodge keine Aussicht auf den Sonnenuntergang hat, da muss man nochmal das Auto bewegen. Das Grillfleisch von der Farm war sehr lecker und auch das Essen in der Lodge war gut. Man kann sich als Camper für das Abendessen in der Lodge anmelden und auch einen Sundowner an der Bar genießen. Die Wanderungen gehen ebenfalls hinter der Lodge los und variieren von kurzem Herumklettern in den Felsen bis zu 4-5 Stunden Wanderung mit Aussicht bis zu den Dünen. Die Lodge-Zimmer sind urig gemacht und in die Felsen integriert. Die Zufahrt zu Koiimasis war im Vergleich zu Namtib von der D707 aus deutlich länger und auch in viel schlechterem Zusatnd, das variiert aber wahrscheinlich.

Überlaufen waren beide Unterkünfte und Campingplätze als wir da waren nicht, es gibt ja auch jeweils nur ca. 5 Campingplätze und wenige Zimmer.

Gefühlsmäßig würden wir eher wieder nach Namtib gehen als nach Koiimasis, aber gefallen hat es uns auf beiden Farmen sehr gut. Auf Namtib hatten wir auch als Camper mehr Kontakt zu den Farmern.

Gruß,
Jennifer
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18 Apr 2012 20:30 #232557
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Hallo,
einer Empfehlung für die Farm Kanaan kann ich mich nur bedingt anschließen.
Ja, die Landschaft, die einzigartigen Fotografiermöglichkeiten, das lohnt einen Besuch, aber, aber . . .
Hermi arbeitet inzwischen allein, die Frau ist fort.
Das läuft nicht wirklich rund. Der kleine ca. 10 km entfernte Campingplatz wird nur gelegentlich angeboten, liegt aber genial einsam.
Wir waren aber im Haupthaus.
Zimmer ohne Strom, Elektrizität reicht nur für die großen Kühlschränke; zwei Petroleumlampen als Zimmerbeleuchtung, das ist eine Zumutung! Für einen Raum mit ca. 9 m², eine Nasszelle mit 2 m² und ein Flur mit einer Art Küchenhochschrank als einzige Ablage, da ist der Sauerstoff schneller verbraucht als dass er durch die Luken nachfließen kann. Habe viele verschiedene Unterkünfte während zwei großer Namibiareisen erlebt, diese war die schlichteste und dazu (vorstehende Angaben kann ich bestätigen) mit die teuerste. Hier passen Preis und Leistung nicht oder nicht mehr.
Letzte Änderung: 18 Apr 2012 20:33 von Hermann21. Begründung: Zeilensprung
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