THEMA: Moremi , Chobe, Verhalten bei Elefanten im Camp?
23 Aug 2016 21:26 #442187
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  • BerndW am 23 Aug 2016 21:26
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Meiner Erfahrung nach ist Motor aus fast immer besser. Es gibt das Gerücht, das Elefanten den elektrischen Ventilator von VW Modellen nicht mögen. Jeder Elefant kann anders sein aber kein Elefant mag Lärm, schon gar nicht während einer scheinbaren Bedrohung. Den Elefantenknigge finde ich übrigens sehr treffend.
Grüße
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23 Aug 2016 23:05 #442202
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  • paulinchen am 23 Aug 2016 23:05
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Marc2015 schrieb:
Dem Dokument nach ist Motor-Abstellen unter bestimmten Bedingungen in Ordnung. Kann ich dies und die anderen Verhaltensweisen aus dem Elefanten-Knigge eurer Meinung nach bedenkenlos anwenden?
Hallo Marc,

Ich finde den Elefanten-Knigge auch sehr treffend und habe auch einen Höllenrespekt vor Elefanten....Standard-Verhaltensweisen gibt es glaube ich nicht, sondern nur situationsabhängiges Verhalten, immer mit der Prämisse "gesunde Vorsicht walten lassen"...

Wir sind bei unserer 2. Reise im Chobe mitten in eine größere Elefantenherde geraten, bei abgestelltem Motor. Die Elefanten befanden sich relativ weit abseits der Piste am Chobe-River und wir hielten auf dem Weg und machten den Motor aus.
Nachdem wir länger dort standen, bewegten sich die Elefanten ( mit Jungtieren ) langsam in unsere Richtung und überquerten direkt vor uns die Piste., liefen dann im Abstand von ca. 20 m seitlich am Fahrzeug vorbei. Rechtsseitig schobberte man sich genüsslich den Hintern an einem Baum...alles in Seelenruhe...
als ich mich umdrehte, sah ich, dass wir Bestandteil der bewachten Herde waren, ich sah das Hinterteil eines Wächterelefanten direkt hinter unserem Fahrzeug...
es war alles sehr entspannt, nur ich nicht....habe weder den Auslöser gedrückt noch das Fenster heraufgekurbelt, alles erschien höllisch laut in dieser Ruhe der Herde...geatmet habe ich gerade noch sehr flach...das dunkle Brummen der Kommunikation untereinander schien durch unsere Körper zu laufen....im Nachhinein war es unvergesslich, in diesem Moment stockte uns aber der Atem... :) ...Motor starten wäre sicher die falsche Reaktion gewesen... :)

kurz danach haben wir uns auf eine Herde zubewegt, die neben der Piste im Schatten der Bäume stand. Durch lautes Trompeten und heftige Kopfbewegungen signalisierten sie direkt, keine Lust auf uns zu haben. Wir sind einfach weitergefahren und haben nicht angehalten... B) ...

lg
paulinchen
Letzte Änderung: 23 Aug 2016 23:09 von paulinchen.
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25 Aug 2016 12:48 #442418
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  • Marc2015 am 25 Aug 2016 12:48
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Hallo zusammen,
ich möchte gerne noch eine Frage nachschieben. Falls ein Elefant Drohgebärden macht, steht dort:

If when you switch the engine on it appears to aggravate the elephant even more, switch the engine off immediately, wait a few minutes and try to retreat again.

Wer von euch war schon mal so selbstbewusst und hat es genau so gemacht, anstelle den Rückwärtsgang einzulegen und schnell das Weite zu suchen? :whistle:

Viele Grüße, Marc
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25 Aug 2016 12:59 #442421
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  • Berg-Eule am 25 Aug 2016 12:59
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Wir haben es bei einer Pirschfahrt erlebt, dass der Fahrer blitzartig wendete und ein Stück zurückfuhr, weil ein anscheinend wütender Elefantenbulle auf den Weg heraustrat. Der Fahrer sagte uns, wir könnten jetzt zurückschauen und fotografieren, sollten aber darauf gefasst sein, dass er plötzlich losfahre. Er hat den Motor laufenlassen, der Elefant war jedoch anscheinend zufrieden über die Entfernung zu unserem Wagen und beruhigte sich allmählich.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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25 Aug 2016 18:34 #442436
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  • leser am 25 Aug 2016 18:34
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@Verhaltensregeln meine ich, dass Vorsicht die beste ist, man kann nicht alles in Regeln fassen. Elefanten in xxx können sich ganz anders verhalten als in yyy. Ich bin einige Male richtig angegangen worden, 2x im Buschwald habe ich erst bemerkt von wo her, als der Elefant fast auf mir drauf war. So was kann schon vorkommen, ist aber sicher selten, irgendwann kriegt man halt den Frust ab, den der Tourist davor verursacht hat oder einfach nur die schlechte Laune. Nach ein paar derartiger Erlebnisse habe ich mir folgendes zurechtgelegt, auch wenn manche jetzt chicken rufen:
@Motorabstellen bei naher Begegnung nur wenn Bleiben beabsichtigt, die Situation beobachtet ist und dafür i. O. erscheint; gute Sicht ist eine Voraussetzung. Wenn möglich, so einparken, dass man bei einem plötzlichen Rückzug nicht reversieren muss. An den Parkplätzen an den (künstlichen) Wasserstellen kann/soll man immer abstellen, die Tiere sind an die Autos gewöhnt.
@Geräusch vermute ich, dass manche Tiere weniger auf das Geräusch selber reagieren als auf eine plötzliche Änderung. Mir jedenfalls sind Gemsböcke nahe an der Straße meist davongelaufen sobald ich abgestellt habe, bei laufendem Motor blieben sie länger stehen.
@Als Tourist vergisst man leicht, dass Guides und Ranger ihre, zumindest manche, Tiere oft „kennen“ und mit ihrer Erfahrung eben besser entscheiden können was noch geht und was nicht (Ausnahmen siehe oben und PS). Ein „Normaltourist“ sollte das mE nieeeee nachahmen. Dazu eine Anekdote: Vor Jahren habe ich einen Vortrag von Douglas-Hamilton gesehen, in dem er auch Dias zeigte, wie er mit Frau und Kleinkindern zwischen seiner „Hausherde“ spazieren ging wie bei uns der Bauer zwischen seinen Kühen. Er hat natürlich gesagt, dass so was bei „fremden“ Elefanten verboten ist, in der Diskussion haben dann Ranger von Krugerpark trotzdem ersucht, er möge so etwas bitte überhaupt nicht herzeigen, weil Nachahmungstäter programmiert seien.
Grüße
PS: DIE „Elefantenmutter“ Daphne Sheldrick hat eine wilde Elefantenkuh mit „ihrer“ Eleanor VERWECHSELT (!!), wurde durch die Luft geschleudert, landete auf einem Felsen, hat nur mit Glück überlebt und brauchte fast zwei Jahre zur Genesung
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12 Sep 2016 19:14 #444571
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  • Silberhorn am 12 Sep 2016 19:14
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Wir haben im Okawangodelta, im Moremi und Chobe aber auch in Zimbabwe nahen Kontakt mit Elefantengruppen gehabt.
Das Verhalten ist wichtig, ruhig bleiben und sich wenig bewegen. Auf seinem Pfad ist eine Elefantengruppe etwa 2 bis 3 m an meinem PKW und mir vorbeigezogen. Vorher hatte eine 8 köpfige mit Gewehren bewaffnete Reitergruppe den etwa 5 Elefanten gegenübergestanden. Als einige der Reiter die Elefantgen provozierten ist deren Anführer wütend geworden und hat erklärt, daß es sich um wilde Tier handelt. Anschließend haben sich die Reiter zurückgezogen und der Weg war frei zu dem Pfad im Dschungel wo die Elefanten mich dann ganz knapp passierten. Auch im Moremi zu Zeiten wo dieser noch nicht von vielen Touristen besucht wurde und die neuen Gebäude noch nicht existierten haben wir hautnahen Kontakt zu Elefanten gehabt ohne Angst zu haben. Wir haben einmal in der Etosha eine Elefantengruppe mit dem Allrad verfolgt bis sich das letzte Tier der Gruppe vor der junge Tiere waren langsam sich zu uns herumgedreht hat. Ich hatte Verstanden - nicht weiter verfolgen-
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