LIebe Susanne,
wir haben während unseres letzten Urlaubes dort eine Nacht verbracht. Ist ziemlich klasse, wenn man das besondere Ambiente dieses Ortes zu schätzen weiß. Habe in meinem Reisebericht (kein Thread, nur ein gesamter Bericht im pdf-format) darüber geschrieben und füge hier für Dich gern nochmals meine Beschreibung ein:
Heute geht es nördlich nach Papkuilsfontain. Zuerst gibt es aber ein wunderbares Frühstück und wir haben trotz Regen das herrliche Gefühl glücklich angekommen zu sein. Liebevoll werden wir versorgt, alles richtig lecker! Schnell sind auch drei Flaschen Wein in unsere Kühltasche gewandert, es hat uns gestern gut geschmeckt, davon wollen wir etwas mit auf die Reise nehmen. Danach geht sie los, unsere Fahrt in die Cederberge.
Wir nehmen die Cederberg-Erlebnis-Route, wie in unserer Bibel empfohlen. Es ist nicht zu viel versprochen worden, es wird zum Erlebnis! Bevor diese Route jedoch beginnt, kommen wir noch aus echtem Zufall genau am Weingut Kanonkop vorbei. Gut zu wissen wo das liegt, hier wollen wir von Kapstadt aus noch vorbeischauen!
Dann erreichen wir die ersten Anstiege und bald darauf biegen wir direkt in die Cederberge ein. Die Formationen und Farben sind atemberaubend. Was für Ausblicke, welch eine Landschaft. Insbesondere weil das Wetter heute noch recht wolkenreich ist und so immer wieder eine andere „Beleuchtung“ entsteht. Wie immer werden die Fotos dem Gesamtbild keineswegs gerecht werden. Dank „Schnauferl“ können wir das Ganze auch ausgiebig genießen, mit zügigen 20km/h bergauf bei Vollgas lässt er uns nichts verpassen…. Wir meistern unsere erste Wasserdurchfahrt, bei der zweiten ist es uns zu tief. Die „Teststeine“ brauchen zu lange, bis sie unten aufschlagen und die Fontäne ist zu hoch. Eine Umgehung für diesen Fall ist ausgeschildert. Diese hat es dann aber auch in sich. Nach einiger Zeit befürchten wir, falsch abgebogen zu sein, aber als uns jemand entgegenkommt, der vorher auf der anderen Seite vom Wasser stand, sind wir beruhigt. Wir holpern und schnaufen durch die Landschaft, es kostet uns bestimmt 2 Stunden bis wir irgendwann tatsächlich dort herauskommen, wo wir laut Plan schon längst hätten sein sollen. Laut Karte hätten wir trotz Umgehung auf einer anderen Route auf den gesuchten Abzweig stoßen sollen. TiA. Nach einem kurzen Tankstopp (ja, das Schnauferl hat eigentlich ständig Durst!) zieht sich die Strecke noch eine ganze Weile und letztendlich erreichen wir doch erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit Papkuilsfontain. Wir sind mitten im Nichts angekommen und froh darüber! Die Farmbesitzerin kommt gerade von der Verteilung der Dinner (in Warmhalteboxen!) zurück und erklärt uns den Weg zu unserem Cottage „Rondekraal“, welches 2 km entfernt auf dem Farmgelände liegt. Wir nehmen die kurze Spur neu auf und fahren tiefer hinein ins Nichts. Daran soll sich auch NICHTS ändern, im Gegenteil, wir landen in der absoluten Dunkelheit. Diese Cottages haben nur Sturmlampen und keinen Strom. Wasser wird über einen Gasboiler warm in die Leitungen gespeist. Apropos Speisen. Wir entdecken unser superleckeres Dinner in der Warmhaltebox. Kamin, Kerzen und Lampen brennen bereits, der Wein steht auf dem Tisch. Wir packen aus: eine Thermoskanne mit Suppe, eine Schale mit Bohnen, eine Schale mit Karotten, einen Topf mit Kartoffelstampf, einen Topf mit…..Lammkeule! Selbstverständlich gibt es auch Salat und Nachtisch. Die Lammkeule ist der absolute Hammer, aber die Soße dazu ist schier unglaublich. Selbst für „Nicht-Lamm-Esser“ ist das hier unverzichtbar. Das muss tagelang gebrutzelt haben! Wir sind total begeistert, aber nach einem weiteren Glas Wein vor dem Kamin fallen wir todmüde ins Bett. Es wird kalt und die vielen Decken haben durchaus ihren Sinn.
Am nächsten Morgen findet sich bei der weiteren Erkundung: die Dusche! Sie ist draußen. Im warmen Licht der Morgensonne können wir vollkommen geschützt unter freiem Himmel duschen. Weltklasse!
Frühstück gibt es nicht vor 9h, so haben wir noch Zeit, mit dem vorhandenen Besen die andere Hälfte des Sandes von der Cederberg-Route wieder von unserer Ladefläche zu entfernen. Komplett gepackt starten wir Richtung Haupthaus und frühstücken zwischen Relikten aus alter Farmzeit am offenen Kamin mit viel Obst – passend zum großen Anbaugebiet in diesem Teil des Landes. Den empfohlenen Wasserfall auf dem Farmgelände lassen wir aus, das kostet uns zu viel Zeit.
Fazit: wir fanden es toll, haben aber Augrabies als Wasserfälle vorgezogen.
Liebe Grüße
Melanie