THEMA: SAA technisch pleite?
24 Feb 2016 21:58 #421018
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  • freshy am 24 Feb 2016 21:58
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Guido. schrieb:
Hallo,

der neue alte südafrikanische Finanzminister hat sein Budget für 2016/17 vorgestellt. Neue Bürgschaften für SAA hat er nicht erwähnt. Anders als in früheren Jahren, kann der Staat sich das wegen drohendem Junk-Status kaum noch erlauben.

«No provision is made in the 2016-17 budget for more guarantees for South African Airways (SAA), which is teetering on the brink of insolvency and is in desperate need of a cash injection. State guarantees to state-owned companies now total R467bn, or 11.5% of GDP. “This is a source of pressure on the sovereign rating,” Mr Gordhan said in his speech.»
www.bdlive.co.za/eco...-belt-for-government

Der Staat will aber SAA und SA Express (ebenfalls staatlich und ebenfalls defizitär) zu einer Airline verschmelzen. Dann will man noch schauen, ob man einen Minderheitsanteil an SAA verkaufen kann. Die aktuelle Gesetzgebung verbietet, dass ein ausländischer Investor mehr als 25% an einer südafrikanischen Airline erwirbt.

Beste Grüße

Guido

Was heißt das jetzt? Müssen wir uns für August um einen Flug bei einer anderen Gesellschaft bemühen? (Gut, dass wir noch nichts gezahlt haben.)

LG freshy
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25 Feb 2016 00:16 #421033
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  • Guido. am 25 Feb 2016 00:16
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Hallo,

freshy schrieb:
Was heißt das jetzt?

Das weiß ich auch nicht. Das ist auf Basis der heutigen Meldungen nicht klar absehbar.

Was bekannt ist:
1. Das Finanzministerium hat offiziell bestätigt, das SAA "technisch insolvent" ist.
2. Es gibt ein klares politisches Bekenntnis, SAA nicht untergehen zu lassen. Allerdings sind die Spielräume des Staates eben eng geworden, innerhalb derer er noch helfen kann. Was er noch mehr vermeiden möchte als den Untergang von SAA ist ein Downrating auf Junk.
3. Laut Medien kann sich SAA unter den bestehenden Bürgschaften noch 1 zusätzliche Milliarde ZAR leihen. Das wird noch einige Wochen an Zeit kaufen.

Vielleicht ist der Plan, innerhalb dieser Zeit eine andere Lösung zu finden, so dass der Staat nicht einspringen muss. Der aus Indien migrierten Gupta-Familie - eine der reichsten Familien Südafrikas und offenbar sehr eng mit Zuma verbandelt - wird ein Interesse nachgesagt, sich SAA unter den Nagel zu reißen (siehe der zuvor verlinkte, lange RDM-Artikel). Vielleicht steigen die ja als Aktionär ein. Letztes Jahr im Juli stand man kurz vor einem Abkommen mit Emirates, das SAA wohl ca. 2 Mrd. ZAR eingebracht hätte. Wurde damals in letzter Sekunde von Zuma persönlich gestoppt, weil es wohl Geschäftsfreunden von ihm nicht passte. Vielleicht bekommt man das nun im 2. Anlauf hin. Das ist viel Spekulation, aber irgend etwas in der Art wird man wohl versuchen.

Der aktuelle Finanzminister hat auf jeden Fall einen Vorteil: Zuma kann es sich nicht leisten, den auch wieder raus zu schmeißen. Das gibt ihm mehr Macht als seinem Vorgänger, sinnvolle Lösungen durchzusetzen, auch wenn sie dem korrupten Zuma und seiner Clique nicht in den Kram passen.

Beste Grüße

Guido
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25 Feb 2016 08:01 #421041
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  • maggus am 25 Feb 2016 08:01
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Hallo Guido,

vielen dank für diese umfangreichen Informationen!

Wobei mich machen solche Meldungen immer traurig, denn ich habe einfach Angst um dieses schöne Land und befürchte immer mehr, dass ZA durch Dummheit und Inkompetenz in naher Zukunft zugrunde gerichtet wird!

Naja, wir werden es sehen und ich hoffe, ich liege falsch mit meinen Befürchtungen!


Viele Grüße


Markus
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25 Feb 2016 08:37 #421045
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  • Guido. am 25 Feb 2016 00:16
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Hallo,

einige sind vermutlich eher genervt B)
Aber zumindest ich bin lieber früher informiert, als irgendwann aus allen Wolken zu fallen.

In einem heutigen Bericht steht, dass es wohl eher ein Jahr dauern wird, bis man eine Teilprivatisierung von SAA angehen kann. Das wird anders als spekuliert also nicht kurzfristig versucht werden.

Was ich früher in dem Thread schon mal geschrieben hatte, gilt ansonsten immer noch: SAA eine neue Bürgschaft über 5 Milliarden ZAR oder direkt neues Kapital zu gewähren, tut dem Staat im Moment sehr weh und kann den letzten Schritt zum Junk-Status bedeuten, den man unbedingt vermeiden will. Aber SAA pleite gehen zu lassen, tut dem Staat noch sehr viel mehr weh. Denn dann werden für ihn bis zu 14,5 Milliarden fällig, für die er mittlerweile bei SAA bürgt. Das wirkt wie eine starke "Insolvenzversicherung".

Ja, die Auswirkungen Zumas auf Südafrikas Perspektiven sind katastrophal. Wie es weiter geht, ist schwer zu sagen. Es hängt auch viel von internationalen Rahmenbedingungen wie Rohstoffpreisen und der Zinspolitik der USA ab. Das Zuma im Dezember den Finanzminister Nene entlassen hat, weil der sich nicht als willfährige Marionette seiner Interessen erwies, hat Südafrika und dem Rand einen heftigen Schlag verpasst. Aber das Positive daran ist, dass die Aktion die Macht von Zuma beschnitten hat. Er musste nach wenigen Tagen zurückrudern und noch so ein Ding würde ihm auch der ANC nicht durchgehen lassen.

Beste Grüße

Guido
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25 Feb 2016 09:22 #421047
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maggus schrieb:


Wobei mich machen solche Meldungen immer traurig, denn ich habe einfach Angst um dieses schöne Land und befürchte immer mehr, dass ZA durch Dummheit und Inkompetenz in naher Zukunft zugrunde gerichtet wird!

...die Hoffnung stribt zuletzt ... ;)


Letzte Änderung: 25 Feb 2016 09:23 von Tomcat.
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31 Mär 2016 16:17 #425780
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Wer hat neue Infos zum Zustand der SAA?

fragt freshy
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