22.04.
Gemütlich schippern wir los. Heute müssen wir durch die Megabaustelle, haben ½ Stunde Wartezeit. Vor hat sich aber schon eine lange Schlange Wartender gebildet. Gegen Mittag erreichen wir den Golden Gate Highland Park. Am Parkeingang steht ein kleines „Zollhäuschen“ mit einem großen STOP-Schild davor. Brav halten wir an... an der Aussenwand des Häuschens regt sich etwas... Ach du Schreck, nun haben wir den armen Schrankenwärter in seinem Mittagsschlaf geweckt. Müde winkt er uns durch... Müssen wir uns Sorgen machen, oder ist dieser Arbeitseifer „hormonell“ bedingt?
Kaum im Park angekommen sehen wir - meist in der Ferne – Wildtiere: Springböcke, Zebras, Elandantilopen, Blessböcke, Gnus... Wir holen unseren Schlüssel im Glen Renaan Rest Camp ab und tuckern dann ganz gemütlich den Oribi Loop hoch zu unserer Hütte. Das Camp liegt in paradiesischer Einsamkeit auf über 2.000 m Höhe.
Diese weiten, beinahe menschenleeren Gebiete sind es, die in ihrer kargen Schönheit und Stille eine so große Anziehungskraft auf uns ausüben. Wir sind die einzigen Gäste hier oben... besser kann man es gar nicht haben.
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben fahren wir langsam die beiden Loops – den Oribi- und den Blessbock Loop – ab und lassen uns viel Zeit beim Beobachten der Tiere. Sie sind sehr scheu, doch wenn man lange genug steht und sich nicht rührt, verlieren sie ihre Scheu und ihren Fluchtreflex und widmen sich wieder ganz ihrem Tagesgeschäft... fressen, ausruhen, umherstreifen. So können wir wunderbar einen jagenden Schakal und eine Herde Zebras beobachten. Die Blessböcke sind scheu. Es ist schwer dichter an sie ran zu kommen.
Die Hauptattraktion in diesem Park ist die Natur mit ihrer Postkartenlandschaft selbst. Das Klima hier oben ist rau, ständig bläst ein kalter Wind.
Wieder zurück im Chalet verabschiedet sich auch schon bald die Sonne am Horizont. Der Wind wird stärker. Wir sitzen noch draußen, dick angezogen, sehen aus wie Rundhütten auf zwei Beinen und beobachten wie in der Ferne zierliche Oribis die Berghänge empor klettern.
Bald jedoch gehen wir rein. Die Hütten sind nicht richtig abgedichtet, so zieht an allen Ecken und Enden. Schön, dass genügend Holz für den offenen Kamin da ist, der schnell mollige Wärme verleiht. Was gibt es Schöneres, als bei prasselndem Kaminfeuer, einem guten Glas Rotwein und einem Buch eingekuschelt den Abend zu verbringen?