THEMA: Zwölf Wochen durch das südliche Afrika
09 Mär 2015 18:17 #376651
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@ engelstrompete

engelstrompete schrieb:
... Ich habe aber mal eine Frage, wieso hast Du bei dem "Ärger " mit dem Mietwagen nicht beim Vermieter angerufen ? ;)

Außerdem hätte ich die Dinge, sowie das Hotel, mir vorher was schriftliches geben lassen, leider ist das immer sonst einen "Schuss" nach hinten, meistens für uns Touris. :(

Liebe Grüße
Cécile :)

Irgendwann in Botswana hat der Vermieter einmal zu uns gesagt: „Please talk to … (Hr.S.)“. Außerdem haben wir eine Liste mit Ansprechpartnern bei der Fahrzeugübernahme in JNB bekommen und da steht Hr. S. auch als Ansprechpartner mit drauf... Warum sollten wir Ihn dann nicht anrufen?

In Deutschland kann man solche Dinge sich geben lassen, in Afrika ist es eben etwas anders ...


@ Daxiang

Vielen Dank für den Hinweis.


@ helliulli

helliulli schrieb:
eure probleme mit dem landy sind ja immens. man glaubt es kaum. bin sprachlos - kopfschütteln. kein ruhmesblatt für den vermieter, und auch nicht für den vermittler.

umso mehr kann ich deinen sachlich nüchternen schreibstil nur bewundern! jedem anderen wäre hier wohl schon mal ein deftiger ausdruck ausgekommen.

danke für deinen spannenden bericht. freu mich auf die nächsten folgen.
lbg ulli

Vor Ort war der Ausschlag des Gefühlsbarometers schon um einiges anders als im Reisebericht zu lesen ist … Das Abenteuer geht weiter


@ Jambotessy
Jambotessy schrieb:
Hallo Reisender,

mir bleibt beim Lesen schon die Spucke weg, es stockt mir der Atem! Meine Güte, was hattet ihr denn für ein Pech mit dem Auto :woohoo: . Es ist ja eine Unverschämtheit, was Vermittler und Vermieter da mit euch veranstaltet haben.! Wie schaffst du es nur, dabei so ruhig zu berichten!? Ich säße wahrscheinlich schon länger in ZA im Gefängnis, weil ich beide "gemeuchelt" hätte ;) .

Dein Bericht ist klasse, die Bilder super! Trotz des ganzen Ärgers mit dem Auto fahre ich immer noch gerne mit auf eurer Tour !

Grüße
Jambotessy

Wenn wir selber den Reisebericht lesen, kommt alles nochmal hoch … und glaube mir, so eine Erfahrung wünsche ich keinem ...


@ tiggi
tiggi schrieb:
Hallo Reisender,
bin immer noch ganz begeistert von euren Erlebnissen. ;) Die Durchquerung vom South Luangwa in den North Luangwa und bis Mutinondo ist klasse, wow !!! Da bräuchte ich bestimmt noch nähere Infos zur Beschaffenheit der Pads, denn die Tour würde ich auch zu gerne noch einmal fahren. :woohoo:
Ich bewundere eure Schnelligkeit beim Reisen, zwölf Wochen Urlaub und dann bleibt ihr immer nur 1 oder 2 Nächte?
In meinem letzten Kommentar war ich etwas schnell und habe den Abstecher in den Nordosten Sambias völlig ausgeklammert. Aber nun seid ihr ja endlich im Lower Sambesi NP angekommen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, mit weiterhin tollen Bildern... :lol:

HG
Biggi

Wenn Ihr zu den Strecken nähere Infos haben wollt, schreibe mich nochmal an …
Durch die Probleme mit dem Auto war unsere Streckenplanung über den „Haufen“ geworfen, somit mussten wir das eine oder andere weg lassen.
Viele Grüße

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09 Mär 2015 19:21 #376655
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  • Eulenmuckel am 09 Mär 2015 19:21
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Hallo,

wir fahren auch weiter gerne mit. Besonders eure letzten Etappen durch Sambia haben bei uns sehr viele Erinnerungen hervorgeholt.

Schade, dass ihr den Kafue nicht besuchen konntet. Eindrücke von dort hätten uns interessiert, denn da waren wir auch noch nicht.

Der ganze Ärger mit den Wagen ist wirklich blöd. Dass man in 12 Wochen mal eine Panne hat, ist ja nicht schlimm. Aber diese ständigen Probleme, durch die ihr so viel Zeit verloren habt, nerven.

Besonderen Dank für eure vielen Bilder, die ihr entlang der Straßen gemacht habt. Gerade das bunte, quirlige Durcheinander und die spannenden Verkaufsstände gefallen uns auch.

Wir hatten vor vier Jahren eine ähnliche Route. Über Lusaka sind wir die Great North über Mutinondo Wilderness bis Kapishia Hot Springs gefahren, anschließend durch den North zum South Luangwa und mit einem Abstecher in den Lower Sambesi wieder zurück nach Namibia.

Schade, dass ihr den North Luangwa nur durchquert habt.

Wir sind gespannt, wie es weiter geht. Müsste schon Halbzeit sein, oder?

Viele Grüße
Uwe und Ruth
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10 Mär 2015 13:53 #376745
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Eulenmuckel schrieb:
… Schade, dass ihr den Kafue nicht besuchen konntet. Eindrücke von dort hätten uns interessiert, denn da waren wir auch noch nicht.
Der ganze Ärger mit den Wagen ist wirklich blöd. Dass man in 12 Wochen mal eine Panne hat, ist ja nicht schlimm. Aber diese ständigen Probleme, durch die ihr so viel Zeit verloren habt, nerven.
Besonderen Dank für eure vielen Bilder, die ihr entlang der Straßen gemacht habt. Gerade das bunte, quirlige Durcheinander und die spannenden Verkaufsstände gefallen uns auch.

Schade, dass ihr den North Luangwa nur durchquert habt.

Wir sind gespannt, wie es weiter geht. Müsste schon Halbzeit sein, oder?


Hallo Uwe und Ruth,

ja, dass finden wir auch. Der Kafue wäre bestimmt Interessant gewesen. aber wir fahren bestimmt da nochmal hin. Das wir bei einer zwölf Wöchigen Reise eine oder mehrere Pannen mit dem Auto haben werden, war uns von vornherein klar. Aber so was :S … Es war unser erster Sambia Aufenthalt, das Leben auf bzw. an der Straße hat uns schon in gewisser Weise beindruckt. Fast zwei Drittel der Strecke sind vorüber … Es bleibt spannend, das "Abenteuer" geht weiter … :woohoo:

VG
Gunter
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10 Mär 2015 16:37 #376761
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31.08.2014 Kiambi Campsite (Nähe Lower Zambesi NP) – Simbabwe, Kariba NP
Beim Bezahlen unseres Campingplatzes und des Feuerholzes erzählen wir der Chefin von der unruhigen Nacht und dem feuchten Holz. Wir sind sehr erstaunt, als sie sich dafür entschuldigt und wir brauchen nichts zu bezahlen, denn unzufriedene Gäste sind nicht gut für´s Geschäft.
Unsere Reise geht weiter in Richtung Karibasee.



Auf der Piste kommt uns ein großer LKW mit Fleischabfällen entgegen. Wir fragen uns, wo bringen die das bloß hin? Abfallgruben? Tierfütterung?…
An der Asphaltstraße kurz vor Siavonga sehen wir in einem kleinen Dorf unter einem Strohdach einen Gottesdienst. Wir halten an, stellen unser Auto ab und sofort kommt uns jemand entgegen. Sie sind von der Heilsarmee. Auf einer Bank wird uns vorne Platz gemacht und ein Übersetzer setzt sich neben uns. Dann werden wir aufgefordert, uns vorzustellen. Die Predigt ist frei, ohne handschriftliches Konzept und zwischendurch werden Einzelne aufgefordert, etwas zum Thema zu sagen. Es wird viel gesungen, z.T. mehrstimmig und später auch dazu getanzt. Wir werden in diese Gemeinschaft sehr herzlich aufgenommen, anfangs etwas zögerlich, dann sehr offen und sind dann mitten unter ihnen. Es berührt unser Herz. Die Verabschiedung fällt allen sichtlich schwer.







Nun geht es weiter zum Karibasee. Wir steuern unser Ziel an, Sandy Beach Camping. Nach kurzer Inspektion der heruntergekommenen Sanitäranlagen und einer Feierlichkeit von Arabern und Indern drehen wir kurzentschlossen um und fahren nun zum Grenzübergang bei Siavonga/Kariba, um nach Simbabwe einzureisen. Eigentlich sind wir müde, aber wir hoffen, wir finden irgendwo ein schönes Plätzchen. Auf der Fahrt leuchtet mal wieder mehrfach die Motorlampe auf.
Fast zwei Stunden dauern die Grenzformalitäten (Belehrung über Ebola, Abschluß der Commercial Vehicle Guarantee CVG , die wir bei der ersten Einreise nicht brauchten). Unsere Kwacha tauschen wir nicht um, weil es keine offizielle Wechselstube gibt. Endlich haben wir es geschafft, wir sind in Simbabwe.



Beim Campingplatz Moth (im Reiseführer als klein und ruhig beschrieben) gibt es eine große Party, also nichts wie weg. Schließlich finden wir einen schönen Campingplatz im Kariba NP (Nyanyane) direkt am Karibasee. Hier trainieren zwar die „Guys“, eine Art militärischer Vortruppe. Es ist ganz interessant, etwas von ihrem Alltag mitzubekommen (Marschieren, Trommeln, Frühsport…).



01.09.2014 Simbabwe, Kariba NP

Die Nacht haben wir gut geschlafen und wir werden heute morgen durch lautes militärisches Singen geweckt, ist mal was anderes. Als wir aus dem Zelt schauen, sehen wir die Guys dabei marschieren. Wir lassen uns aber erstmal Zeit, genießen das Frühstück und beobachten die zahlreichen, oft sehr bunten Vögel. Wir werden noch eine weitere Nacht hier bleiben.








In Kariba versuchen wir die Kwacha umzutauschen, aber nach vielen vergeblichen Versuchen müssen wir wohl oder übel an den Grenzübergang zurückfahren. Nur dort ist es möglich, das Geld umzutauschen. Der Kauf der SIM-Karte ist nicht einfach. Nach langem Warten auf das Ende der Mittagspause können wir sie endlich erstehen, aber der Verkäufer kann oder will uns kein Wechselgeld herausgeben. Wir müssen dann erst zur Bank, um das Geld zu wechseln und danach wieder zum Verkaufs-Container der Econet. So haben wir unser Tun.
Die Stadt ist sehr weitläufig und so geht bei unseren Besorgungen schnell die Zeit dahin.
Briefmarken können wir auch kaufen, aber in Simbabwe finden wir später keine einzige Postkarte.
In Afrika haben wir gelernt, die Dinge, die wir besorgen oder tun wollen, nicht zu verschieben. Denn man weiß nie, wann man wieder dazu die Gelegenheit hat.





Dann fahren wir zum Campingplatz im Kariba Nationalpark zurück. Die Motorleuchte leuchtet jetzt auch auf kurzen Strecken häufig auf. Unterwegs treffen wir auf eine kleine Herde Elefanten ...









Dort angekommen marschieren die Guys wieder auf und ab in militärischen Formationen, der Drillinstructor kommandiert lautstark und von einer Trommel unterstützt bis zur Dunkelheit. Abends sitzen sie am Lagerfeuer und singen Lieder, manche sogar mehrstimmig ... schön.



02.09.2014 Simbabwe, Kariba NP – Mana Pools NP

Erst jetzt bekommen wir eine Nachricht von Hr. S., den wir schon vor ein, zwei Tagen über das erneute Motorleuchtenproblem informiert hatten. Seine Antwort ist, das er dachte, wir wären schon in Mana Pools NP (das Tracking über GPS geht wohl nicht, sie können uns nicht sehen).
Dort ist Hilfe für uns organisiert.


Ein Nimmersatt verabschiedet uns vom Karibasee

Wir fahren durch das Escarpment und es überholen uns LKW´s ohne Rücksicht auf Verluste. Beim Wildlife Office fragen wir nach einem Campingplatz im Man Pools NP. Die Dame geht dann erst mal in den Nebenraum, um zu telefonieren. Sie kehrt mit einem Anflug von Lächeln zurück und erklärt uns dabei, dass alles voll ist. Wir stutzen kurz, schauen uns verdattert mit der Frage an: „Was nun?“. Im nächsten Augenblick lacht sie laut los und sagt, dass das alles nur ein Spaß war. Wir können dorthin fahren. Weil man kein Obst in den Nationalpark mitbringen darf, verschenken wir es an sie.
Auf der Fahrt bis zum Campingplatz wird das Problem mit der Motorleuchte immer stärker. Wir zählen bis über 150 Mal, der Leistungsabfall wird dabei immer mehr. Die Anzeige der Spule leuchtet auch auf. Häufig müssen wir Zwangspause machen, weil der Wagen ausgeht. Es ist nur noch langsames Fahren möglich. Wir kommen völlig fertig am Camp an. So geht das doch nicht weiter. Acht Werkstätten haben wir hinter uns und das gleiche Probleme, dass uns schon bei der Übergabe geschildert wurde, ist immer noch vorhanden.











An der Rezeption will man uns zuerst einen Campingplatz für 100 US$ verkaufen, aber letztendlich bekommen wir einen“preiswerten“, der in der zweiten Reihe und nicht direkt am Ufer des Sambesi liegt.
Über das Satellitentelefon (kein Mobilfunkempfang ) sprechen wir mit Hr. S., schildern unsere Probleme und das wir so nicht mehr weiterfahren können. Er sagt uns, dass wir ins Goliath Camp fahren sollen, dort wird uns geholfen. Dann bricht das Gespräch ab, weil das Guthaben auf dem Satellitentelefon aufgebraucht ist. Wir können uns nicht vorstellen, dass jemand hier in der Wildnis Kenntnisse und ausreichendes Equipment für unsere Autoprobleme haben soll.

Wir werden von Elefanten und Paviane im Nyamepi Camp begrüßt ...









Wir fahren zur Rezeption zurück und können für 2 US$/Stunde ins Internet. Es ist jedoch schon 17:30 Uhr und um 18:00 Uhr wird die Rezeption geschlossen.
Wir schreiben an Hr. S. eine Whats App, dass wir einen Ersatzwagen haben wollen. Die Antwort ist, dass wir ins Goliath Camp fahren sollen und es dort eine Werkstatt gibt. kein Wort mehr über einen Ersatzwagen … Wegen der Aufladung des Satellitentelefons gibt er Mr. R. Bescheid. Später fragen wir nochmal nach, ob es denn jetzt keinen Ersatzwagen gibt. Dann bricht die Verbindung ab, weil die Rezeption jetzt schließt.
Wir sind fassungslos. War das alles nur ein Spiel mit uns? Wahrscheinlich war das mit dem Ersatzwagen nie ernst gemeint. Unsere Aufregung bekommen andere Leute mit, u. a. Mark aus Deutschland, der in Südafrika einige Zeit lebte. Wir erzählen ihm unsere Geschichte, und er meint, es sieht nicht so gut für uns aus, besonders wenn alles im Voraus schon bezahlt ist.
Wir haben das Gefühl, wir sind in einem schlechten Film. Wir sind am Ende und mit den Nerven fertig, es ist nur noch alles anstrengend. Im Augenblick ist uns danach, alles hinzuschmeißen und nach Hause zu fahren. Das ist kein Urlaub mehr für uns.
Abends gehen die Elefanten an unserem Auto vorbei, nur etwa 5 m entfernt von uns. Den Nachbarn wird das Grillfleisch von einer Hyäne vom Grill gestohlen. Wir sind hier und doch nicht hier. In der Nacht schlafen wir schlecht und unruhig.
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10 Mär 2015 16:49 #376763
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03.09.2014 Mana Pools NP
Uns gehen alle möglichen Gedanken durch den Kopf, ob und wie denn unsere Reise weitergeht oder auch nicht. Wir glauben, dass wir nach dieser Reise erst mal zwei Wochen Urlaub zum Erholen brauchen.
Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als zum Goliath Camp zu fahren. Schon auf einer kurzen Strecke leuchtet die Motorlampe 30 mal auf. Mr. F., an den wir uns wenden sollen, ist nicht da.
Also geht es wieder zurück zur Rezeption. Wir loggen uns ins Internet ein, denn wir haben sonst keine andere Möglichkeit mehr, mit Hr. S. in Kontakt zu treten. Wir teilen ihm mit, dass dieser Herr nicht da ist. Wir werden keine weitere Werkstatt mehr aufsuchen und unser Landrover fährt keinen Meter mehr weiter als notwendig. Als Antwort bekommen wir zu lesen, dass die Werkstatt gegenüber vom Camp ist und dort kann uns geholfen werden. Wir sprechen zwar die gleiche Sprache, aber irgendwie scheinen unsere Worte gar nicht mehr anzukommen.
Wir bitten um Rückruf auf dem Satellitentelefon, da ja das Guthaben immer noch nicht aufgeladen ist. Bei unserem Telefonat teilen wir ihm mit, dass diese Werkstatttour nun ein Ende hat und wir wollen nur noch einen Ersatzwagen. Als Antwort werden wir gefragt, ob wir eine Werkstatt verweigern wollen. Wir bleiben hartnäckig. Hr. S. will jetzt den Vermieter informieren und alles weitere sollen wir mit Mr. R. klären, nicht mehr mit ihm (Zu einem früheren Zeitpunkt hatte uns bereits Mr. R. mitgeteilt, dass wir uns ab jetzt an Hr. S. wenden sollen ...).
Nach einer endlosen Viertelstunde Wartezeit bekommen wir die Nachricht, dass sie einen Ersatzwagen organisieren werden und sie sich melden, wenn nähere Info´s ihnen vorliegen. Komisch, in Lusaka hörte sich das alles anders an. Im Camp fällt es uns schwer, sich auf andere Gedanken zu konzentrieren. Wir sind hier von unserem fahrbaren Untersatz sehr abhängig. In Deutschland kann man sich in den nächsten Zug, Bus, Straßenbahn oder auch ins Taxi setzen, hier geht das jedoch nicht so leicht.
Wir laufen ein bisschen auf und ab und versuchen uns abzulenken. Die Ungewißheit und das Warten machen uns ziemlich zu schaffen, wir schauen auf das Satellitentelefon, ob eine Nachricht kommt oder ob das Guthaben drauf ist...aber nichts passiert.
Ein Elefant kommt sehr nahe an einem Zelt vorbei, wovor ein Mann sitzt. Die Tiere erscheinen uns so friedlich und freundlich. Später hören wir, dass wenn sie zu uns kommen, es in Ordnung ist, jedoch sollen wir nicht auf sie zugehen. Es ist so ein schöner Ort hier, aber eine unbeschwerte Stimmung will einfach nicht so recht aufkommen ...























Unsere Stühlen reißen an einigen Stellen immer mehr ein, und wir trauen uns nicht mehr, sie zu benutzen. Wir saßen ja sowieso schon viel zu viel im Auto, da kann man ja jetzt auch stehen :).
Endlich am Abend ist Guthaben auf dem Telefon, wir bedanken uns dafür.

04.09.2014 Mana Pools NP
Nach dem Aufstehen schauen wir gleich aufs Satellitentelefon, aber keine Nachricht für uns, wie erwartet. Um die Mittagszeit nehmen wir übers Internet Kontakt mit Hr. S. auf und lesen, dass der Fahrer mit unserem Ersatzwagen bald losfährt. Eventuell ist der Ersatzwagen Freitagabend oder Samstag da.
Hoffentlich entspricht das auch der Wahrheit, wir glauben es erst, wenn wir den Wagen sehen.
Wir fragen nach Extrakosten für den Ersatzwagen, die von Hr. S. verneint werden.
Mark, den wir vor einigen Tagen kennengelernt haben, erzählt uns, dass ab morgen (Freitag) etwa 200 Leute zum Game Count hier sein werden. Am Samstag und Sonntag ist hier in dem Nationalpark eine Wildtierzählung und es wird wohl schwierig sein, für uns hier zu bleiben. Wir gehen zur Rezeption und erklären die ganze Sachlage. Uns wird ein anderes Camp angeboten, aber bei dem Preis von 100 US$ schrecken wir dann doch zurück.
Wir können dann doch auf dem Campingplatz bleiben, müssen aber umziehen. Es ist der erste Campingplatz, der uns bei unsere Ankunft hier angeboten wurde. Er kostet aber nun nicht mehr 100 US$, sondern nur 20 US$ pro Person. Es reicht aber auch, weil die Warterei nun doch ziemlich ins Geld geht. Beim Umparken des Autos springt er fast nicht mehr an und wir haben Mühe die kurze Strecke zu fahren.
Wir setzen uns nochmal mit Hr. S. in Verbindung und bekommen jetzt endlich die Zusage, dass das Auto losgefahren ist. Warum müssen wir nachfragen und werden nicht von ihnen informiert?
Ein südafrikanisches Ehepaar lädt uns zum Kaffee ein und später nimmt uns Marc zu einem gemeinsamen Bushwalk am Sambesi mit. In der Ferne sehen wir Zebras, Büffel, Flusspferde, Elefanten und viele Vögel.












































Marc kennt sich sehr gut aus und erklärt uns nicht nur die Tiere und deren Spuren, sondern auch, wie wir uns hier im Busch verhalten sollen. Es ist das erste Mal, dass wir uns zu Fuß in der Wildnis bewegen, ein schönes, aber auch unheimliches Gefühl. Wir sind ein Teil dieser Natur. In Marcs Anwesenheit fühlen wir uns ziemlich sicher. An einem schönen Platz sind schon ein paar Leute von seiner Tierzähl-Gruppe dort, die uns zu einem Sundowner einladen. Sie nehmen an unserer Situation Anteil, und das tut gut. Dank Marc und den andere Leuten hier kommt sogar ein bißchen Urlaubsgefühl wieder auf.
Fast nur Weiße aus Simbabwe nehmen an dieser Tierzählung teil, die meisten von ihnen kommen aus Harare. Auf unsere Frage, warum, erklärt man uns, dass Tier- und Umweltschutz Sache der weißen Bevölkerung ist.
Wir werden mit ihren Autos ins Camp zurückgenommen. Unsere Geschichte spricht sich schnell auf dem Platz herum.
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10 Mär 2015 17:00 #376764
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05.09.2014 Mana Pools NP
Da wir ja ohne das Auto hier ziemlich unbeweglich sind, haben wir gestern an der Rezeption einen zweistündigen Bushwalk gebucht. Wir stehen früh auf und eine wunderschöne Morgenstimmung empfängt uns …




Um 6:30 Uhr geht es los. Der Guide ist ziemlich jung und hat eine Kalaschnikow dabei. Auf ausgetrockneten Lagunen sehen wir tief eingetretene Elefantenspuren.





Und dann sehen wir auch Schakale, Elefanten, Büffel, viele Antilopen, Marabus, Flußpferde, Krokodile …











Es ist schon ein ungewöhnliches Gefühl, sich so frei in der Natur zu bewegen ...
Wir machen gerade einen Spaß über Löwen, die sicherlich am Ende unserer Tour an der Rezeption auf uns warten, als wir plötzlich angebrüllt werden. Direkt vor uns liegen fünf Löwen in einem Abstand von ca. 30 m. Sie sind so gut an ihre Umgebung angepasst, dass wir wahrscheinlich in das Rudel hineingelaufen wären, hätte uns die Löwin nicht angebrüllt. Ein unmissverständliches Stopp! Unser Guide ist genauso überrascht wie wir. Vor Schreck nestelt er an seiner Kalaschnikow herum und weiß doch nicht so recht, was er damit anfangen soll … Wir haben das Gefühl, dass er nur wenig Hintergrundwissen hat und oft auch Tiere erst spät sieht. Aber es ging ja alles gut.














Später machen wir noch einen Bushwalk mit Marc, der sich wohl besser als der Guide mit der Fauna und Flora hier auskennt.
Im Camp wird es immer voller, es kommen immer mehr Tierzähler. Der Park wird mit Hilfe von GPS-Koordinaten in einzelne Sektoren eingeteilt. Die Gruppen (zwischen 5 – 10 Personen) gehen morgens und abends wie ein Kamm durch den Park und zählen die Tiere. So kann man neben dem Tierbestand auch die Wanderpfade der Tiere nachvollziehen.












Wir sollten ja auf dem Laufenden mit dem Ersatzwagen gehalten werden, aber wie immer erhalten wir keine Nachricht. Erst auf unsere Nachfrage hin, bekommen wir die Information, dass der Fahrer südlich von Harare ist. Hr. S. will sich später aber nochmals wegen Details melden, aber wie so oft, hören wir heute nichts mehr von ihm. Das fing schon in Deutschland an, als wir wochenlang, ja monatelang auf unsere Zahlungsbestätigung der Anzahlung warten mussten ... Nur durch ständiges Nachfragen bezüglich der Zahlungsbestätigung haben wir irgendwann eine Antwort erhalten ... Eigentlich hätten wir damals schon hellhörig sein müssen.

06.09.2014 Mana Pools NP
Nun sind wir schon den fünften Tag hier und müssen uns in Geduld üben. Morgens zwischen 5:30 und 6:00 Uhr machen sich die Tierzählgruppen auf den Weg.



An der Rezeption buchen wir noch eine weitere Nacht und erzählen, dass der Ersatzwagen in der nächsten Zeit kommt, um dem Fahrer den Eintritt in den Park ohne weitere Kosten zu ermöglichen. Auf dem Campingplatz beobachten wir die Affen, die wie wild auf den Bäumen und Zelten herumturnen. Kleine Affenkinder schwingen sich auf die Bäume, lassen sich auf die Zelten fallen und rutschen herunter, um im nächsten Augenblick das gleiche Spiel zu wiederholen. Die Leute können sie nur kurz verscheuchen. Bei den Nachbarn wird genaustens das Mobiliar des Vorzeltes untersucht.
















Ein großer Elefant kommt nun auf den Platz und lehnt sich an einen Baum, schüttelt ordentlich dran, um dann die großen roten Blüten und Früchte aufzuheben, sorgsam eine nach der anderen.






















Endlich erhalten wir die Nachricht von Mr. R. und Hr. S., dass der Fahrer in der Nähe von Harare, also etwa 400 km von uns entfernt ist. Er wird morgen um die Mittagszeit hier sein.
Wir wollen ihm noch antworten, dass das mit dem Permit für den Fahrer in Ordnung ist und dass wir jetzt insgesamt elf Ausfalltage mit dem Auto haben, aber das Guthaben auf dem Satellitentelefon ist aufgebraucht. Es war wohl nicht viel drauf. Die Reise ist innerlich für uns vorbei.
Das Brot ist fast alle, nur gut, dass wir noch die Fertigbackmischungen dabei haben, sonst wären wir aufgeschmissen. Also werden wir heute noch Brot backen.
In der Dunkelheit schauen wir nochmal aufs Telefon - keine Nachricht, als plötzlich ein Landrover auf uns zusteuert. Welch eine Überraschung – unser Ersatzauto ist da. Die Begrüßung mit C., dem Fahrer ist verhalten. Er ist ärgerlich über die lange Tour und wir über das ganze „Auto-Theater“.
Wir kochen Nudeln mit Tomatensauce und laden ihn zum Abendessen ein.
Kurz bevor er kam, hatte er mit dem Wagen noch einen Unfall (Crash mit einem anderen Auto) hier auf dem Campingplatz. Aber es ist wohl kein großer Schaden entstanden. Ein paar Mädels, die wohl auch zu dem anderen „Unfallauto“ gehören, laden ihn später zu sich ein ...
Es ist die letzte Nacht im Zelt von unserem Auto. Trotz der vielen Probleme sind wir mit ihm 9.179 km gefahren. Vielleicht haben wir mit dem „neuen“ Auto noch ein wenig Urlaub.
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